Ja, thematisch hat mich dein Gedicht auch gleich angesprochen GW. Wenn man immer auf Unverbindlichkeit setzt, kann sich da eben nichts binden und gleichzeitig erfährt man, dass der eigene Wert als Mensch und der des anderen rapide sinkt. Dann heißt es nicht mehr, sich gegenseitig verdienen, sondern sich mit der Konkurenz nach immer gleichen Wertmaßstäben zu messen. Schade, dass die Gesetze der Marktwirtschaft schon bei zwischenmenschlichen Beziehungen greifen..
Die Doppelbedeutung deines Titel drückt da gut aus, wie man sich zwangsläufig fühlen wird, ob man sich nun in so eine unverbindliche Bindung fügen lässt oder sie selber sucht, denn auf Dauer kann es ja nicht nur einer sein, der mehr in der Beziehung sieht.. Und beim sich “gut verkaufen” liegt die Betonung dann doch weniger auf “gut”, sondern auf “verkaufen“ im Sinne von feilbieten. Tja, Vanity Fair, nur dass die Eitelkeiten eigentlich dazu dienen, die Angst vorm eigenen Wertverlust zu kompensieren. Oder so ähnlich..
Dein Gedicht sollte ich im Handgepäck haben, wenn ich das nächste mal in eine Bar gehe!