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In dunklen Gassen liegt ein Schatten
und spärlich scheint der Mond
wo ein Imperium von Ratten
auf verwestem Abfall thront
Die Augen gelb, und grau ihr Fell
nackte Schwänze, scharfe Krallen
ertönen uns die Schreie gell
wenn sie durch totes Bauwerk hallen
Sie regieren, was wir verlassen
alte Rohre und Gemäuer
wieso die Menschen sie so hassen?
sie sind selbst bloss Ungeheuer!
und spärlich scheint der Mond
wo ein Imperium von Ratten
auf verwestem Abfall thront
Die Augen gelb, und grau ihr Fell
nackte Schwänze, scharfe Krallen
ertönen uns die Schreie gell
wenn sie durch totes Bauwerk hallen
Sie regieren, was wir verlassen
alte Rohre und Gemäuer
wieso die Menschen sie so hassen?
sie sind selbst bloss Ungeheuer!
#2
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Die Ratten
in Philosophisches und Grübeleien 04.06.2006 11:02von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Ashitaka
Ich bin zwar auch kein metrikprofi, aber da merke sogar ich, dass der Hund drinnen ist. Schade eigentlich, denn der Inhalt ist sehr ansprechend. So beginnst du manchmal mit einer betonten Silbe, dann wieder unbetont. Auch denke ich, dass es hier ratsam ist, die Silbenanzahl anzugleichen. Ich sage ja. Mir ist es bei einem Gedicht eigentlich egal, ob es "korrekt" verfasst ist, aber dieses sollte wohl metrisch korrekt werden.
Ich würde es noch einmal bearbeiten an deiner Stelle, denn es ist doch gut.
LG Gem
Ich bin zwar auch kein metrikprofi, aber da merke sogar ich, dass der Hund drinnen ist. Schade eigentlich, denn der Inhalt ist sehr ansprechend. So beginnst du manchmal mit einer betonten Silbe, dann wieder unbetont. Auch denke ich, dass es hier ratsam ist, die Silbenanzahl anzugleichen. Ich sage ja. Mir ist es bei einem Gedicht eigentlich egal, ob es "korrekt" verfasst ist, aber dieses sollte wohl metrisch korrekt werden.
Ich würde es noch einmal bearbeiten an deiner Stelle, denn es ist doch gut.
LG Gem
Hallo Gemini,
danke für deine schnelle Kritik
Ich werde mich des Metrikschematas noch einmal annehmen. Aber in Sachen Metrik bin ich ein Volksschüler
Ich mache einmal ein Schema und bitte darum, dass es jemand korrigiert, der mehr davon versteht als ich!
xXxxXxxXx
xxXxxX
xXxXxXxxX
xXxXXxx
XxXxxXxX
xXxXXxXx
xXxxXxxX
xXxxXxXXx
XxXxxXxx
xXxXxxXx
xXxxXxxXx
xXxxXxXx
Also wenn das stimmt, dann ist das furchtbar
Ich warte jetzt auf meinen Helden, der mich errettet, und werde es dann korrigieren.
Danke nochmals!
LG
Ashitaka
danke für deine schnelle Kritik
Ich werde mich des Metrikschematas noch einmal annehmen. Aber in Sachen Metrik bin ich ein Volksschüler
Ich mache einmal ein Schema und bitte darum, dass es jemand korrigiert, der mehr davon versteht als ich!
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Also wenn das stimmt, dann ist das furchtbar
Ich warte jetzt auf meinen Helden, der mich errettet, und werde es dann korrigieren.
Danke nochmals!
LG
Ashitaka
#4
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Die Ratten
in Philosophisches und Grübeleien 06.06.2006 11:09von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi Ashitaka,
es ist immer anstrengend, ein Metrikschema zu überprüfen, wenn es soweit vom entsprechenden Text entfernt ist, da scrolle ich mich ja zu Tode! Deshalb notiere ich das Metrum einfach mal so wie ich es sehe, dann kannst Du es vergleichen !
xXxXxXxXx
xXxXxX
xXxXxXxXx
XxXxXxX
(Ich seh schon, wir kreuzen doch ein wenig unterschiedlich^^. Wie kommst Du bspw. darauf, in Z.2 "und spär" unbetont zu sprechen und dann "-lich" zu betonen, schließlich wird doch spärlich auf der ersten Silbe betont.)
Immerhin wechselst Du konsequent betonte und nichtbetonte Silben. Während Z.1 & 3 jeweils einen 4-hebigen Jambus mit weiblicher Kadenz am Ende aufweisen, fällt das "Reimpaar" Z.2 & 4 auseinander, sowohl hinsichtlich der Silbenanzahl als auch hinsichtlich des Metrums, denn in Z.4 benutzt Du plötzlich einen Trochäus. In Deiner Analyse betonst Du übrigens wirklich seltsam :
xXxXXxx = (betonte Silbenunterstrichen)
auf verwestem Abfall thront
Ich betone dagegen:
XxXxXxX
auf verwestem Abfall thront
Diese Zeile betont zu beginnen ("auf" selbst kann als einsilbiges Wort sowohl betont werden wie auch nicht, das richtet sich quasi nach den Betonungen drumherum, hier "verwestem", das nur auf der 2. Silbe betont werden kann) fällt allerdings beim ersten Lesen etwas schwer, da die vorangegangenen Zeilen alle unbetont begannen.
Während Du auch in den folgenden Strophen tendenziell in den Zeilen 1 und 3 eher Jamben benutzt, schwankst Du in den Zeilen 2 und 4 zwischen Jambischen und trochäischen Versmaß - da solltest Du Dich entscheiden! Entscheidest Du Dich für Trochäen, könntest Du in Z. 2 bspw schreiben:
spärlich scheint der kalte Mond
XxXxXxX
oder so. Möchtest Du stattdessen Jamben, müsstest Du die letzte Zeile ändern (und am besten auch die Z.2 hinsichtlich der Silbenanzahl anpassen), z.B.:
und spärlich scheint der kalte Mond
wo ein Imperium von Ratten
auf modrig faulem Abfall thront
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
Ich glaube, an Deiner Stelle würde ich durchgängig Jamben verwenden, weshalb ich im Folgenden auch versuche, meine Vorschläge dahingehend auszurichten...
xXxXxXxX
XxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
Hier müsste man nur die Z.2 anpassen. Hm, der auf der Hand liegende Vorschlag
"die Schwänze nackt mit scharfen Krallen"
xXxXxXxXx
ähnelt womöglich zu sehr der ersten Zeile... da gibt es sicherlich noch bessere Alternativen. In Z.1 ist das Komma überflüssig, ich würde im Übrigen jedoch auch die Zeilen- und Strophenenden mit den erforderlichen Satzzeichen ausstatten (wenn schon, denn schon), hier müsste man dann wohl am Zeilenende der Z. 1-3 Kommata, der Z.4 einen Punkt setzen.
XxXxxXxXx (!)
XxXxXxXx
xXxXxXxXx
XxXxXxXx
In dieser Strophe finden sich plötzlich viele Trochäen, inhaltlich finde ich das jedoch nicht begründet, deshalb würde ich auch hier auf Jamben "umstellen" (auf jeden Fall Z.1, Z. 2 und 4 natürlich nur, wenn Du Dich auch ansonsten für Jamben und gegen Trochäen entscheidest). Z. 3 ist dagegen in Ordnung.
Sie nehmen ein, was wir verlassen (oder: Beherrschen das, was wir verlassen),
verfallne Rohre und Gemäuer (oder: zerstörte Rohre und Gemäuer).
Wieso die Menschen sie so hassen?
Sind sie doch selbst bloß Ungeheuer!
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
Meine Vorschläge sind natürlich nur Anregungen, wie man die Metrik stimmiger gestalten könnte. So chaotisch, wie Du es selber analysiert hast, sind Deine Zeilen übrigens nicht, trotzdem geht einiges dort durcheinander.
Ein Gedicht über Ratten finde ich ansonsten sehr sympathisch und zähle mich nicht zu denjenigen, die diese Nager hassen. Die Schlusszeile kommt vielleicht etwas zu moralingetränkt daher, auch wenn viel Wahres dran íst.
So, ich hoffe, Dir hinsichtlich der Metrik ein wenig weitergeholfen zu haben (bei Fragen, schieß los!),
Grüße,
Don
(Volksschullehrer )
es ist immer anstrengend, ein Metrikschema zu überprüfen, wenn es soweit vom entsprechenden Text entfernt ist, da scrolle ich mich ja zu Tode! Deshalb notiere ich das Metrum einfach mal so wie ich es sehe, dann kannst Du es vergleichen !
Zitat: |
In dunklen Gassen liegt ein Schatten und spärlich scheint der Mond wo ein Imperium von Ratten auf verwestem Abfall thront |
xXxXxXxXx
xXxXxX
xXxXxXxXx
XxXxXxX
(Ich seh schon, wir kreuzen doch ein wenig unterschiedlich^^. Wie kommst Du bspw. darauf, in Z.2 "und spär" unbetont zu sprechen und dann "-lich" zu betonen, schließlich wird doch spärlich auf der ersten Silbe betont.)
Immerhin wechselst Du konsequent betonte und nichtbetonte Silben. Während Z.1 & 3 jeweils einen 4-hebigen Jambus mit weiblicher Kadenz am Ende aufweisen, fällt das "Reimpaar" Z.2 & 4 auseinander, sowohl hinsichtlich der Silbenanzahl als auch hinsichtlich des Metrums, denn in Z.4 benutzt Du plötzlich einen Trochäus. In Deiner Analyse betonst Du übrigens wirklich seltsam :
xXxXXxx = (betonte Silbenunterstrichen)
auf verwestem Abfall thront
Ich betone dagegen:
XxXxXxX
auf verwestem Abfall thront
Diese Zeile betont zu beginnen ("auf" selbst kann als einsilbiges Wort sowohl betont werden wie auch nicht, das richtet sich quasi nach den Betonungen drumherum, hier "verwestem", das nur auf der 2. Silbe betont werden kann) fällt allerdings beim ersten Lesen etwas schwer, da die vorangegangenen Zeilen alle unbetont begannen.
Während Du auch in den folgenden Strophen tendenziell in den Zeilen 1 und 3 eher Jamben benutzt, schwankst Du in den Zeilen 2 und 4 zwischen Jambischen und trochäischen Versmaß - da solltest Du Dich entscheiden! Entscheidest Du Dich für Trochäen, könntest Du in Z. 2 bspw schreiben:
spärlich scheint der kalte Mond
XxXxXxX
oder so. Möchtest Du stattdessen Jamben, müsstest Du die letzte Zeile ändern (und am besten auch die Z.2 hinsichtlich der Silbenanzahl anpassen), z.B.:
und spärlich scheint der kalte Mond
wo ein Imperium von Ratten
auf modrig faulem Abfall thront
xXxXxXxX
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Ich glaube, an Deiner Stelle würde ich durchgängig Jamben verwenden, weshalb ich im Folgenden auch versuche, meine Vorschläge dahingehend auszurichten...
Zitat: |
Die Augen gelb, und grau ihr Fell nackte Schwänze, scharfe Krallen ertönen uns die Schreie gell wenn sie durch totes Bauwerk hallen |
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Hier müsste man nur die Z.2 anpassen. Hm, der auf der Hand liegende Vorschlag
"die Schwänze nackt mit scharfen Krallen"
xXxXxXxXx
ähnelt womöglich zu sehr der ersten Zeile... da gibt es sicherlich noch bessere Alternativen. In Z.1 ist das Komma überflüssig, ich würde im Übrigen jedoch auch die Zeilen- und Strophenenden mit den erforderlichen Satzzeichen ausstatten (wenn schon, denn schon), hier müsste man dann wohl am Zeilenende der Z. 1-3 Kommata, der Z.4 einen Punkt setzen.
Zitat: |
Sie regieren, was wir verlassen alte Rohre und Gemäuer wieso die Menschen sie so hassen? sie sind selbst bloss Ungeheuer! |
XxXxxXxXx (!)
XxXxXxXx
xXxXxXxXx
XxXxXxXx
In dieser Strophe finden sich plötzlich viele Trochäen, inhaltlich finde ich das jedoch nicht begründet, deshalb würde ich auch hier auf Jamben "umstellen" (auf jeden Fall Z.1, Z. 2 und 4 natürlich nur, wenn Du Dich auch ansonsten für Jamben und gegen Trochäen entscheidest). Z. 3 ist dagegen in Ordnung.
Sie nehmen ein, was wir verlassen (oder: Beherrschen das, was wir verlassen),
verfallne Rohre und Gemäuer (oder: zerstörte Rohre und Gemäuer).
Wieso die Menschen sie so hassen?
Sind sie doch selbst bloß Ungeheuer!
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
Meine Vorschläge sind natürlich nur Anregungen, wie man die Metrik stimmiger gestalten könnte. So chaotisch, wie Du es selber analysiert hast, sind Deine Zeilen übrigens nicht, trotzdem geht einiges dort durcheinander.
Ein Gedicht über Ratten finde ich ansonsten sehr sympathisch und zähle mich nicht zu denjenigen, die diese Nager hassen. Die Schlusszeile kommt vielleicht etwas zu moralingetränkt daher, auch wenn viel Wahres dran íst.
So, ich hoffe, Dir hinsichtlich der Metrik ein wenig weitergeholfen zu haben (bei Fragen, schieß los!),
Grüße,
Don
(Volksschullehrer )
Don hat sich vorbildlichst darum gekümmert, der olle Volksschullehrer
Das Mensch = Ungeheuer Bild klingt schon etwas abgedroschen, nicht falsch, aber viel gelesen.
Beste metrische Grüße sEweil
Das Mensch = Ungeheuer Bild klingt schon etwas abgedroschen, nicht falsch, aber viel gelesen.
Beste metrische Grüße sEweil
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