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#1
von Krabü2 (gelöscht)
Du denkst
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 25.06.2006 16:29von Krabü2 (gelöscht)
Du denkst,
du musst der Sonne heimleuchten. In Phasen hattest du sie als deine Schwester gesehen, hattest sie reflektiert, wenn sie schien. Schien sie?
Du denkst darüber nach, wie es wäre, du würdest die Luft mit Hektopascal aufladen, bis es donnert und blitzt, auf dass der Vorhang in dir reiße und das Adrenalin durch deine Adern fließe. Du willst Steine in die Wolken werfen, damit sie endlich platzen, Bindfäden sich zu dir abseilen, die verlorenen Verbindungen zur Unendlichkeit wiederherstellen.
Hier reitest du auf dem Einhorn – dein mondhelles Seidenkleid trägt dich flatternd, schmeichelnd und wiegend in die Versprechung, selbst in verschlissenem Zustand.
Dort endlich dem Herbstwind anvertrauen, mit ihm fliegen, dich treiben, deine Augen trocknen lassen, bevor er dich in unbekannte Gewässer fallen lässt. Dort wirst mit den Fischen durch schillernd bunte Tiefen ziehen, Korallenrot aufsaugen, dich mit dem Grün der Schlingpfanzen auf einer Wellenlänge vereinen, bis es dich aufs Festland zurück wirbelt.
Du spürst, wie sich zärtliche Töne in dir zu einem sanften Orchester vereinen.
'Halt!', wispert ein Neider. Kalthandgewalt zerreißt ersehnte Auflösung, zwingt dich zurück in gläsernen Kokon. Diesesmal bleibt dir nur vergönnt, die geräderten Donnerkäfer auf dampfendem Asphalt auszumachen. Die Sonnen auf ihren Lacken, denkst Du, wissen zu blenden. Ein Brückenschlag entlässt dich in seine Schreckstarre und mit ihr in die Fremde vorläufigen Traums.
du musst der Sonne heimleuchten. In Phasen hattest du sie als deine Schwester gesehen, hattest sie reflektiert, wenn sie schien. Schien sie?
Du denkst darüber nach, wie es wäre, du würdest die Luft mit Hektopascal aufladen, bis es donnert und blitzt, auf dass der Vorhang in dir reiße und das Adrenalin durch deine Adern fließe. Du willst Steine in die Wolken werfen, damit sie endlich platzen, Bindfäden sich zu dir abseilen, die verlorenen Verbindungen zur Unendlichkeit wiederherstellen.
Hier reitest du auf dem Einhorn – dein mondhelles Seidenkleid trägt dich flatternd, schmeichelnd und wiegend in die Versprechung, selbst in verschlissenem Zustand.
Dort endlich dem Herbstwind anvertrauen, mit ihm fliegen, dich treiben, deine Augen trocknen lassen, bevor er dich in unbekannte Gewässer fallen lässt. Dort wirst mit den Fischen durch schillernd bunte Tiefen ziehen, Korallenrot aufsaugen, dich mit dem Grün der Schlingpfanzen auf einer Wellenlänge vereinen, bis es dich aufs Festland zurück wirbelt.
Du spürst, wie sich zärtliche Töne in dir zu einem sanften Orchester vereinen.
'Halt!', wispert ein Neider. Kalthandgewalt zerreißt ersehnte Auflösung, zwingt dich zurück in gläsernen Kokon. Diesesmal bleibt dir nur vergönnt, die geräderten Donnerkäfer auf dampfendem Asphalt auszumachen. Die Sonnen auf ihren Lacken, denkst Du, wissen zu blenden. Ein Brückenschlag entlässt dich in seine Schreckstarre und mit ihr in die Fremde vorläufigen Traums.
#3
von Krabü2 (gelöscht)
Du denkst
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 27.06.2006 10:39von Krabü2 (gelöscht)
Vielen Dank, Gem,
ich freu mich, wenn es Dir gefällt. Ich hab's in schlechter Verfassung geschrieben, aber wenn ich es jetzt - nach Tagen - lese, merke ich, dass es nicht zwingend so klingt. Eigenartig.
LG - Uschi
ich freu mich, wenn es Dir gefällt. Ich hab's in schlechter Verfassung geschrieben, aber wenn ich es jetzt - nach Tagen - lese, merke ich, dass es nicht zwingend so klingt. Eigenartig.
LG - Uschi
#4
von sEweil (gelöscht)
Du denkst
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 28.06.2006 16:35von sEweil (gelöscht)
Hallo Kb.
"Du denkst,
du musst der Sonne heimleuchten. In Phasen hattest du sie als deine Schwester gesehen, hattest sie reflektiert, wenn sie schien."
Es gab hier eine gute Zeit. Die ist jetzt vorbei.
Glücklich würd ich sogar meinen - jetzt ist es anders herum. Der Sonne heimleuchten, ihr eins auswischen. Als Vorwurf, dass sie jetzt nicht mehr das ist, was früher war.
"Schien sie? "
Die Frage an sich selbst, ob es nicht doch nur Einbildung war, wegen der Sehnsucht nach Wärme, Glück, Zufriedenheit. "War es wirklich so?"
"Du denkst darüber nach, wie es wäre, du würdest die Luft mit Hektopascal aufladen, bis es donnert und blitzt, auf dass der Vorhang in dir reiße und das Adrenalin durch deine Adern fließe. Du willst Steine in die Wolken werfen, damit sie endlich platzen, Bindfäden sich zu dir abseilen, die verlorenen Verbindungen zur Unendlichkeit wiederherstellen. "
Die Wut bricht aus einem heraus, aber nur in der Vorstellung, nicht im wirklichen Leben. Ich stelle mir den Prot. alleine vor, wie er dort sitzt und sich vorstellt alles zu zerreissen. Zuerst den inneren Vorhang, das, was einen verdeckt - in Wahrheit spricht sie (Ich folgere wegen der Schwester, kann aber auch ein Er sein.) nicht, was sie denkt, sondern ist ruhig.
Bei den Wolken geht es um Träume, verpasste Chancen, Dinge die binden und Halt schaffen. Die Bindfäden die Brücke. Unendlichkeit - Wünsche, Hoffnungen wieder bekommen.
"Hier reitest du auf dem Einhorn – dein mondhelles Seidenkleid trägt dich flatternd, schmeichelnd und wiegend in die Versprechung, selbst in verschlissenem Zustand. "
Das ist zweideutig.
Einerseits diese Vorstellung nach mehr. Das Reiten auf einem Fabelwesen, das Mondkleid, auch wenn du selbst schon geprägt und zerschlissen bist.
Dann wiederum nur in die Versprechung - etwas, das nicht fixen Bestand hat, gebrochen werden kann, es klingt fast so, als wäre es schon gebrochen.
"Dort endlich dem Herbstwind anvertrauen, mit ihm fliegen, dich treiben, deine Augen trocknen lassen, bevor er dich in unbekannte Gewässer fallen lässt."
Herbstwind scheint mir wieder für vorangeschrittenes Leben zu sprechen.
Sich damit abfinden, auf eine Art und weise, hm?
Nicht mehr traurig sein - bis wieder etwas unbekanntes kommt.
Könnte aber auch ein anderer Mensch sein, der beisteht, bis auch er wieder verschwindet. In der kurzen Zeit sich wieder auffangen lassen von ihm, bis zu dem Zeitpunkt, dass man wieder alleine ist.
oder vielmehr, auf die folgenden Zeilen bezogen, was ich nun im Eneffekt wirklich glaube: Er lässt dich nicht fallen, sondern er lässt es dir ermöglichen dich selbst fallen zu lassen, in unbekannte, aufregende Gewässer.
"Dort wirst mit den Fischen durch schillernd bunte Tiefen ziehen, Korallenrot aufsaugen, dich mit dem Grün der Schlingpfanzen auf einer Wellenlänge vereinen, bis es dich aufs Festland zurück wirbelt. "
das spricht für obiges.
bis:
"Du spürst, wie sich zärtliche Töne in dir zu einem sanften Orchester vereinen.
'Halt!', wispert ein Neider. Kalthandgewalt zerreißt ersehnte Auflösung, zwingt dich zurück in gläsernen Kokon."
Es geht um Gefühle, das Geborgene. Ich kann mir bei der Orchesterzeile einen Menschen mit geschlossenen Augen vorstellen, der nur lauscht und ein Lächeln auf den Lippen hat. friedlich.
Ein Element betritt die "Bühne" und macht alles zunichte.
Anstatt Innen weiterhin nach Außen kehren zu können folgt der gläserne Kokon. Schutz wird aufgebaut. Sperrt ab.
"Diesesmal bleibt dir nur vergönnt, die geräderten Donnerkäfer auf dampfendem Asphalt auszumachen. Die Sonnen auf ihren Lacken, denkst Du, wissen zu blenden. Ein Brückenschlag entlässt dich in seine Schreckstarre und mit ihr in die Fremde vorläufigen Traums. "
Diese Passage stelle ich mir vor, wie ein Sehnsuchtsblick aus dem Fenster. Nur Autos, die über die Straße hetzen. Die Sonne auf dem Lack weiss zu blenden. Der Anfang kommt hier wieder zum Tragen.
die Frage, ob sie schien, kommt hier wieder, findet womöglich ihre Antwort in der Täuschung?
Der Brückenschlag, ist die Erkenntnis. (erschreckend?)
Der Prot. entfremdet sich - sucht Halt im Traum, weil die Realität keinen bietet.
hm?
Also ich finde es traurig.
Lg sEweil.
"Du denkst,
du musst der Sonne heimleuchten. In Phasen hattest du sie als deine Schwester gesehen, hattest sie reflektiert, wenn sie schien."
Es gab hier eine gute Zeit. Die ist jetzt vorbei.
Glücklich würd ich sogar meinen - jetzt ist es anders herum. Der Sonne heimleuchten, ihr eins auswischen. Als Vorwurf, dass sie jetzt nicht mehr das ist, was früher war.
"Schien sie? "
Die Frage an sich selbst, ob es nicht doch nur Einbildung war, wegen der Sehnsucht nach Wärme, Glück, Zufriedenheit. "War es wirklich so?"
"Du denkst darüber nach, wie es wäre, du würdest die Luft mit Hektopascal aufladen, bis es donnert und blitzt, auf dass der Vorhang in dir reiße und das Adrenalin durch deine Adern fließe. Du willst Steine in die Wolken werfen, damit sie endlich platzen, Bindfäden sich zu dir abseilen, die verlorenen Verbindungen zur Unendlichkeit wiederherstellen. "
Die Wut bricht aus einem heraus, aber nur in der Vorstellung, nicht im wirklichen Leben. Ich stelle mir den Prot. alleine vor, wie er dort sitzt und sich vorstellt alles zu zerreissen. Zuerst den inneren Vorhang, das, was einen verdeckt - in Wahrheit spricht sie (Ich folgere wegen der Schwester, kann aber auch ein Er sein.) nicht, was sie denkt, sondern ist ruhig.
Bei den Wolken geht es um Träume, verpasste Chancen, Dinge die binden und Halt schaffen. Die Bindfäden die Brücke. Unendlichkeit - Wünsche, Hoffnungen wieder bekommen.
"Hier reitest du auf dem Einhorn – dein mondhelles Seidenkleid trägt dich flatternd, schmeichelnd und wiegend in die Versprechung, selbst in verschlissenem Zustand. "
Das ist zweideutig.
Einerseits diese Vorstellung nach mehr. Das Reiten auf einem Fabelwesen, das Mondkleid, auch wenn du selbst schon geprägt und zerschlissen bist.
Dann wiederum nur in die Versprechung - etwas, das nicht fixen Bestand hat, gebrochen werden kann, es klingt fast so, als wäre es schon gebrochen.
"Dort endlich dem Herbstwind anvertrauen, mit ihm fliegen, dich treiben, deine Augen trocknen lassen, bevor er dich in unbekannte Gewässer fallen lässt."
Herbstwind scheint mir wieder für vorangeschrittenes Leben zu sprechen.
Sich damit abfinden, auf eine Art und weise, hm?
Nicht mehr traurig sein - bis wieder etwas unbekanntes kommt.
Könnte aber auch ein anderer Mensch sein, der beisteht, bis auch er wieder verschwindet. In der kurzen Zeit sich wieder auffangen lassen von ihm, bis zu dem Zeitpunkt, dass man wieder alleine ist.
oder vielmehr, auf die folgenden Zeilen bezogen, was ich nun im Eneffekt wirklich glaube: Er lässt dich nicht fallen, sondern er lässt es dir ermöglichen dich selbst fallen zu lassen, in unbekannte, aufregende Gewässer.
"Dort wirst mit den Fischen durch schillernd bunte Tiefen ziehen, Korallenrot aufsaugen, dich mit dem Grün der Schlingpfanzen auf einer Wellenlänge vereinen, bis es dich aufs Festland zurück wirbelt. "
das spricht für obiges.
bis:
"Du spürst, wie sich zärtliche Töne in dir zu einem sanften Orchester vereinen.
'Halt!', wispert ein Neider. Kalthandgewalt zerreißt ersehnte Auflösung, zwingt dich zurück in gläsernen Kokon."
Es geht um Gefühle, das Geborgene. Ich kann mir bei der Orchesterzeile einen Menschen mit geschlossenen Augen vorstellen, der nur lauscht und ein Lächeln auf den Lippen hat. friedlich.
Ein Element betritt die "Bühne" und macht alles zunichte.
Anstatt Innen weiterhin nach Außen kehren zu können folgt der gläserne Kokon. Schutz wird aufgebaut. Sperrt ab.
"Diesesmal bleibt dir nur vergönnt, die geräderten Donnerkäfer auf dampfendem Asphalt auszumachen. Die Sonnen auf ihren Lacken, denkst Du, wissen zu blenden. Ein Brückenschlag entlässt dich in seine Schreckstarre und mit ihr in die Fremde vorläufigen Traums. "
Diese Passage stelle ich mir vor, wie ein Sehnsuchtsblick aus dem Fenster. Nur Autos, die über die Straße hetzen. Die Sonne auf dem Lack weiss zu blenden. Der Anfang kommt hier wieder zum Tragen.
die Frage, ob sie schien, kommt hier wieder, findet womöglich ihre Antwort in der Täuschung?
Der Brückenschlag, ist die Erkenntnis. (erschreckend?)
Der Prot. entfremdet sich - sucht Halt im Traum, weil die Realität keinen bietet.
hm?
Also ich finde es traurig.
Lg sEweil.
#5
von Krabü2 (gelöscht)
Du denkst
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.06.2006 14:32von Krabü2 (gelöscht)
Hallo sEweil,
Du siehst mich wiederum buff! Du bist sehr nahe an dem, was ich auszudrücken versucht habe. Mehr noch: Da ich eher symbolhaft gedacht habe, werde ich über Deine Interpretation mal 'in Eigenschau', reflektierend (analysierend?) brüten. Hab ich wieder etwas geschrieben, worin Du Dich auskennst....(?)
Vielen Dank für Dein Interesse am Text
und die intensive Auseinandersetzung damit
LG Uschi
Du siehst mich wiederum buff! Du bist sehr nahe an dem, was ich auszudrücken versucht habe. Mehr noch: Da ich eher symbolhaft gedacht habe, werde ich über Deine Interpretation mal 'in Eigenschau', reflektierend (analysierend?) brüten. Hab ich wieder etwas geschrieben, worin Du Dich auskennst....(?)
Vielen Dank für Dein Interesse am Text
und die intensive Auseinandersetzung damit
LG Uschi
#6
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Du denkst
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 29.06.2006 15:12von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Uschi,
jetzt spiele ich mal den (hoffentlich konstruktiven) Meckerer.
Ich sehe bei Deinem Text die gleiche Gefahr, die sehr vielen meiner eigenen Texte droht, dass ein wie auch an sich gar charmanter Inhalt von einer Lawine mehr oder weniger geistreichen Metaphern und Formulierungen überrollt wird, die Form nicht mehr dem Inhalt dient, sondern die Form an vielen Stellen zum Selbstzweck wird, was an diese wiederum erhöhte Ansprüche stellt. Ob Dein Text hier dem gerecht wird, vermag ich nicht zu beurteilen und ist in der Regel auch Geschmackssache. Fakt ist, dass ich nicht so recht warm mit ihm werde.
Die Bilder ergeben für mich kein so richtig stimmiges Bild. Teilweise ist die Sprache kindlich (...Du willst Steine in die Wolken werfen, damit sie endlich platzen...), teilweise eher erwachsen (...Du denkst darüber nach, wie es wäre, du würdest die Luft mit Hektopascal aufladen...), Formulierungen wie "Du denkst, du musst der Sonne heimleuchten." wirken etwas überambitioniert auf mich. Für mein Gefühl fehlt dem Text zudem die Leichtigkeit, die eine Jonglage mit derartig vielen bunten und schweren Geräten benötigt.
Vielleicht fehlt mir auch nur gerade ein wenig der Sternenstaub auf der Seele, den es braucht, um in solche Textwelten bis zum Scheitel einzutauchen.
Lieben Gruß,
GW
jetzt spiele ich mal den (hoffentlich konstruktiven) Meckerer.
Ich sehe bei Deinem Text die gleiche Gefahr, die sehr vielen meiner eigenen Texte droht, dass ein wie auch an sich gar charmanter Inhalt von einer Lawine mehr oder weniger geistreichen Metaphern und Formulierungen überrollt wird, die Form nicht mehr dem Inhalt dient, sondern die Form an vielen Stellen zum Selbstzweck wird, was an diese wiederum erhöhte Ansprüche stellt. Ob Dein Text hier dem gerecht wird, vermag ich nicht zu beurteilen und ist in der Regel auch Geschmackssache. Fakt ist, dass ich nicht so recht warm mit ihm werde.
Die Bilder ergeben für mich kein so richtig stimmiges Bild. Teilweise ist die Sprache kindlich (...Du willst Steine in die Wolken werfen, damit sie endlich platzen...), teilweise eher erwachsen (...Du denkst darüber nach, wie es wäre, du würdest die Luft mit Hektopascal aufladen...), Formulierungen wie "Du denkst, du musst der Sonne heimleuchten." wirken etwas überambitioniert auf mich. Für mein Gefühl fehlt dem Text zudem die Leichtigkeit, die eine Jonglage mit derartig vielen bunten und schweren Geräten benötigt.
Vielleicht fehlt mir auch nur gerade ein wenig der Sternenstaub auf der Seele, den es braucht, um in solche Textwelten bis zum Scheitel einzutauchen.
Lieben Gruß,
GW
#7
von Krabü2 (gelöscht)
Du denkst
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 02.07.2006 12:02von Krabü2 (gelöscht)
Hallo GW,
*hhhmm* - also erstmal: Dankeschön für die Auseinandersetzug mit dem Text. Es ist sicher so, wie Du sagst, dass ich gern symbolhaft schreibe und auch manche Stellen in diesem Text, naja, wenigstens die eine: Der Sonne heimleuchten... ist so eine Stelle. Andererseits ist sie nicht hohl und dient auch nicht dem Selbstzweck, sondern findet gleich am Anfang auch die Entsprechung, nämlich, dass das lyrI sich mal hell und klar und 'sonnig' - als die Schwester dieses Gestirns. Das Heimleuchten entspricht also der Sehnsucht, wieder so zu werden - hell, klar, leuchtend.
Ansonsten hast Du auch wieder Recht mit der Aussage, dass Kindliches und Erwachsenes wechselt - auch das spiegelt eine Form der Identifikation mit beiden Anteilen - dem kindlichen wie dem erwachsenen. Das lyrI sucht in sich eine Lösung aus der einen (Kind, früher Gelebtes) oder der anderen (erwachsene, akuten) Sicht auf's Leben. Es hadert mit den Wünschen nach Leben oder Tod.. Von daher hast Du auch richtig erkannt, dass hier 'schwere Geschütze' aufgefahren werden. Leichtigkeit ist hier also gar nicht zu erwarten, das lyrI spürt sie nur in der Vorstellung, dem Leben ein Ende zu bereiten (die geräderten Käfer = Autos) - - es steht auf einer Autobahnbrücke. Die Kalthandgewalt, die es zurückhält bei allen schönen Bildern in der Vorstellung an den Tod, ist das Leben.
Ich weiß nicht, ob ich Dir damit mehr eröffnen konnte oder Du Deine Fragen damit beantwortet findest - wenn nicht, dann frag weiter :-)
Lieben Gruß - U.
*hhhmm* - also erstmal: Dankeschön für die Auseinandersetzug mit dem Text. Es ist sicher so, wie Du sagst, dass ich gern symbolhaft schreibe und auch manche Stellen in diesem Text, naja, wenigstens die eine: Der Sonne heimleuchten... ist so eine Stelle. Andererseits ist sie nicht hohl und dient auch nicht dem Selbstzweck, sondern findet gleich am Anfang auch die Entsprechung, nämlich, dass das lyrI sich mal hell und klar und 'sonnig' - als die Schwester dieses Gestirns. Das Heimleuchten entspricht also der Sehnsucht, wieder so zu werden - hell, klar, leuchtend.
Ansonsten hast Du auch wieder Recht mit der Aussage, dass Kindliches und Erwachsenes wechselt - auch das spiegelt eine Form der Identifikation mit beiden Anteilen - dem kindlichen wie dem erwachsenen. Das lyrI sucht in sich eine Lösung aus der einen (Kind, früher Gelebtes) oder der anderen (erwachsene, akuten) Sicht auf's Leben. Es hadert mit den Wünschen nach Leben oder Tod.. Von daher hast Du auch richtig erkannt, dass hier 'schwere Geschütze' aufgefahren werden. Leichtigkeit ist hier also gar nicht zu erwarten, das lyrI spürt sie nur in der Vorstellung, dem Leben ein Ende zu bereiten (die geräderten Käfer = Autos) - - es steht auf einer Autobahnbrücke. Die Kalthandgewalt, die es zurückhält bei allen schönen Bildern in der Vorstellung an den Tod, ist das Leben.
Ich weiß nicht, ob ich Dir damit mehr eröffnen konnte oder Du Deine Fragen damit beantwortet findest - wenn nicht, dann frag weiter :-)
Lieben Gruß - U.
#8
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Du denkst
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 02.07.2006 12:32von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Aaah! Uschi. Entschuldige. Ich wollte nicht andeuten, dass der Text hohl und die Form reiner Selbstzweck wäre. Ich meinte nur, dass der Inhalt möglicherweise von der Form überwalzt wird. Ich glaube auch, dass der Text in seiner Symbolhaftigkeit genau das wiedergibt, was Du intendiertest. Ich danke Dir auch für Deine erhellenden Erläuterungen. Was ich nur meine ist, so ein symbolträchtiger Text muss, denke ich, immer auf zwei Ebenen als Text funktionieren, einmal auf der von Dir beschriebenen Metaphorischen Ebene, die wohl, wie von Dir beschrieben, Sinn macht, zum anderen aber muss man den Text auch einfach so nehmen können, wie er ist und er muss, ohne hinter jedes Sträuchlein zu schauen, zunächstmal auch so funktionieren. So wie ein Gemälde von Kaspar David Friedrich sowohl als einfaches Landschaftsbild erfreuen kann, man aber einzelne Bildelemente auch als Symbole für Krieg, Gesellschaft etc. interpretieren kann. Diese rein bildliche Ebene funktioniert aufgrund der von mir beschriebenen und empfundenen Eigenarten des Textes nicht so gut. Aber das ist, wie gesagt, in vieler Hinsicht gewiss Geschmackssache. Und wie ich schon andeutete, habe ich selbst mit dieser Ebene in meinen eigenen Texten so die liebe Not, dass sie meinem eigenen Anspruch nicht unbedingt gerecht werden. Aber bei den eigenen Texten ist man ja immer eine Spur betriebsbilder. Daher bin ich da ja auch für jeden Hinweis jeweils dankbar.
Lieben Gruß,
GW
Lieben Gruß,
GW
#9
von Olaf Piecho (gelöscht)
Du denkst
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 03.07.2006 12:16von Olaf Piecho (gelöscht)
Das hier ist ein hervorragendes kurzes Prosastück voller Poesie. Das wird immer mehr zu einer starken Seite von dir, du beeindruckt mich mit diesen Text - mit anderen Sachen sowieso. Nein, kein Wort ist zu viel, keine Wendung ungelenk - in solchen kurzen Stücken gehört das so. Wäre es eine Erzählung, sicher dann müsste man diese Schmuckstücke wie auf einer großen Wiese verteilen, es ist aber keine und so dürfen die Teile sich konzentriert im Kästchen tummeln.
Liebe Grüße von Olaf
Liebe Grüße von Olaf
#10
von Krabü2 (gelöscht)
Du denkst
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 04.07.2006 07:55von Krabü2 (gelöscht)
Hallo Ihr Beiden,
erst einmal GW: Ich hab überlegt, was ich Dir nun schreibe, aber ich wollte nicht, dass es wie Rechtfertigung klingt - ich kann nichts ändern an dem Stück. Es ist für mich so, wie es ist, stimmig....
und dann (habe ich) Olaf (gelesen):
Hi Olaf.. wow, danke! Das ist natürlich eine große Freude, dass DU Gefallen findest daran - zumal Du meinen 'Werdegang' kennst . Auch Dir vielen Dank für Dein Interesse am Text und diese aufbauende Antwort.
LG Euch beiden
U.
erst einmal GW: Ich hab überlegt, was ich Dir nun schreibe, aber ich wollte nicht, dass es wie Rechtfertigung klingt - ich kann nichts ändern an dem Stück. Es ist für mich so, wie es ist, stimmig....
und dann (habe ich) Olaf (gelesen):
Hi Olaf.. wow, danke! Das ist natürlich eine große Freude, dass DU Gefallen findest daran - zumal Du meinen 'Werdegang' kennst . Auch Dir vielen Dank für Dein Interesse am Text und diese aufbauende Antwort.
LG Euch beiden
U.
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