Man kann auch immer nur alles falsch machen. Warum sehen die Dinge im nachhinein doch immer falsch aus? Alles hat eben eine Seite “falsch” und eine Seite “richtig”. Und wenn man vor einer Sache, einer Entscheidung die Seite “richtig” sieht, dann bleibt einem im nachhinein nur, auf die Seite zu sehen, die einem zeigt, was daran falsch war.

Haben sich die Menschen eigentlich immer schon so vernachlässigt? Sie vernachlässigen sich selbst und sich gegenseitig. Wer damit angefangen hat, lässt sich nicht sagen.

Ich habe mit sovielen Menschen zu tun, doch irgendwie sind es nicht meine Menschen. Und dann habe ich doch das Gefühl, dass ich gerade das muss: sie kennenlernen und das Verhältnis zu ihnen finden, das im jeweiligen Fall passt. Ich muss durch sie alle hindurch und komme nur dadurch dem Menschen näher, der meiner wird.

Als ich neulich die Japanerin, die jetzt auf unserem Flur wohnt, betrachtete als sie ihren Blick gesenkt hatte, gewann ich den Eindruck, dass soetwas wie Demut in ihrem Gesicht liegt und mir fiel auf, dass mir das immer wieder so scheint. Ich denke, dass ich das in ihr Gesicht hineinlese, denn sie hätte garkeinen Grund dazu und ist auch vom Wesen keineswegs besonders devot, auch nicht kleinlaut. Nur dieser gesenkte Blick beim Zwiebelnschälen.

Es gibt Platten, die für Sonntage wie gemacht sind. Was ist ein Sonntag ohne Sonntagsmusik.