Ich gerat mir wohl zum Bilde,
denn ich bin nicht Hü, noch Hott.
Diplomat und ewig milde,
weder Teufel, weder Gott.

Formlos schenk ich euch ein Lied,
mach mich gern auch mal zum Narren.
Wer mich dennoch übersieht,
dem fahr gemein ich an den Karren.

Selbst ermattet spott ich schnell,
jenen, die sich Dichter taufen.
Nennt ihrs intellektuell,
nenn ichs Scheiß für Gold verkaufen.

Fabulös zieh ich mir gern,
jede Hutschnur an die Hufen.
Sollt auch sinken heut mein Stern,
ritz ich mir es in die Kufen.

He, was bin ich für ein Wicht,
doch ich bin der Herr der Guten.
Nur wer das Gesetz hier bricht,
muss am Ende böse bluten.

Das für heut - hier muss es enden,
doch nicht lang, es tut mir leid!
Könnt euch drehen oder wenden,
jedem Dichter seine Zeit!

hi Rich,
ein wahres Werk. Formal wie gewohnt, bis auf S2/Z4 da holperts.Wie wäre es mit:
"dem fahr ich dann an den Karren?"
Schöne Satire,
Gruss
Knud

Gnade mein König, wie immer bin ich arglos

Mit Napoleons starren Blicken
und der Krone auf dem Haupt,
zweifle ich, dass er sich Narr nennt,
sich als Diplomat und Wicht kennt,
sondern weiß, er kann entzücken
jeden, der noch nicht verstaubt.

Hallo Eure Majestät,

nicht nur aufgrund des ersten Verses neige ich dazu diese Verse auf mich zu beziehen, kann mich aber auch irgendwie teilweise mit diesen Zeilen ganz gut identifizieren, besonders mit dem "Hott".
Aber vielleicht bin ich ja auch schon etwas paranoid.
Kann allerdings gerade auch gar nicht viel dazu sagen, außer dass es ziemlich flott gereimt ist und ich Dir in meinem müden Zustand, gerade die letzte Strophe dieses Gedichts zitieren könnte.

In diesem Sinne - gute Nacht.
GW