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#1
von sEweil (gelöscht)
Annagramm
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 11.10.2006 10:53von sEweil (gelöscht)
Annagramm
Anna wachte mit verklebten Augen auf, von gestern Abend, oder vorgestern.
Der erste Zug war bereits abgefahren, sie musste den Zweiten nehmen. Ging am Frühstück vorbei, ging am Briefkasten vorbei, ging vorbei.
Der Zug war alt. Die Bänke mit zerrissenen Lederbezügen überzogen, der Bahnhof lag im Freien. Das Vordach der Haltestelle musste erneuert werden, hieß es.
Es wird auch bald ein neuer Zug kommen, hieß es.
Anna rannte. Sie lief auf die Tür zu und riss am Griff. Sie öffnete nicht. Ein rotes Schild auf der Innenseite bedeutete ihr: Außer Betrieb.
Sie hechtete zum Nächsten.
Die Tür öffnete.
Atemlos erklomm sie die hohen Treppen und betrat das offene Abteil.
„Du bist aber auch immer die Letzte.“ Der alte Schaffner sah sie an und schüttelte den Kopf.
„Setz dich hin Kind, dann fahren wir.“ Er betrat die Fahrerkanzel, sie setzte sich.
Die Fenster waren ungeputzt. In den Rillen sammelte sich Staub und Dreck. Der Mistkübel am Eingang war voll. Die Aschenbecher an den Sitzlehnen auch.
Freiwillig fuhr niemand mit diesem Zug.
„Ich kenne dich.“
Sie horchte auf, sah sich um, sah den jungen Mann in der Ecke.
Sie kannte ihn auch.
Er hatte eine Flasche Bier in eine Papiertüte gewickelt, weil es der alte Schaffner nicht so gern hatte, wenn in seinem Zug so offensichtlich getrunken wird. Außerdem meinte er, dass so junge Menschen nicht schon so früh mit dem Trinken anfangen sollten. Das sei Sache der Älteren.
Der Schaffner war zugleich auch der Lokführer, aber alle nannten ihn nur den Schaffner.
„Du bist doch die aus dem HSG, ne?“
Sie nickte.
Er hatte einen dieser modernen Kinnbärte, die aus Frankreich stammen sollten.
Anna hatte davon keine Ahnung.
Das braune Haar war zerzaust, die Jeans zerschnitten.
Einzig allein das Hemd war ganz und vor allem richtig zugeknöpft.
Er bemerkte ihren Blick.
„Ja, ich hab’s heute sogar geschafft alle Knöpfe auf Anhieb ins richtige Loch zu kriegen.“
„Willst nen Schluck?“
Er hielt ihr die Flasche hin.
„Jetzt hörst aber auf!“ schrie der Schaffner und wollte ihm die Flasche aus der Hand reißen.
Er zog sie zurück.
Der Zug hatte wieder gehalten. In Flumsdorf.
„Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, wie du die Jugend mit deinem Gesöff verführen willst, dann werf’ ich dich raus!“
Er drohte ihm mit dem Finger.
Anna musste lächeln. Es wirkte lächerlich. Beide wirkten es.
Ein Zischen. Die Tür öffnete.
Ein Bein, mit Netzstrümpfen.
Ein Zweites.
Das Mädchen zog sich hoch, wie Anna zuvor, nur weniger schnaufend.
„Ich kenne dich.“
Anna musste wieder lächeln.
Das Mädchen ging auf ihn zu, warf die Tasche auf den Sitz gegenüber und setzte sich neben ihn. Der Schaffner war wieder in seine Kammer verschwunden.
„Kenn dich auch.“
„Ja? Bin der Manni.“
„Ich weiß. Ich heiße Martina.“
Sie reichten sich die Hände.
Anna stütze ihren Kopf auf dem Scheibenrand und sah zu ihnen hinüber.
Manni bemerkte es, sah sie an.
Sie wich seinem Blick aus. Tat, als würde sie etwas tun. Sah aus dem Fenster. Tat sich schwer dabei.
„Und du, was machst heute so?“ fragte sie ihn, der sich mittlerweile wieder auf die Netzstrümpfe konzentrierte.
„Treffe mich noch mit einem Kumpel aus dem Zwanzigsten und in der Zwischenzeit werde ich mir halt wieder den Kopf zerbrechen, über Gott und die Welt, weißt ja eh.“
„Über Gott und die Welt?“
„Ja.“
„Sag mal ein Beispiel.“
Er nahm einen kräftigeren Zug aus der Flasche.
Anna lauschte den Beiden, wagte aber nicht hinzusehen, ihre Augen wollten ihr widersprechen. Sie kämpfte mit sich. Ein Voyeur wider Willen.
Er setzte an.
„Na ja, nimm mal den Zug hier.“
Sie lauschte angestrengt – Anna noch angestrengter.
„Wenn du in Fahrtrichtung sitzt und aus dem Fenster siehst, dann siehst du schon von Weitem ein Haus. Die ganze Strecke bis dahin, kannst du es sehen, aber wenn es dann bei dir ist, rast es an dir vorbei, so schnell, dass du gar nicht hinsehen kannst und dann ist es weg. Klar?“
„Klar.“
„Und wenn du aber gegen die Fahrtrichtung sitzt, dann siehst du das Haus nicht, erst, wenn es da ist, rast an dir vorbei und dann kannst du ihm nur noch nachblicken. Ja?“
„Ja.“
„Na also.“ Sagte er zufrieden.
Anna wurde es schwer, unerträglich schwer.
„Sitze ich in, oder gegen die Fahrtrichtung?“ fragte sie sich.
„Blicke ich nach, oder sehe ich kommen.“
„Aussteigen!“ rief der Schaffner den Dreien zu.
Haltestelle Kaisereck. Sie musste raus.
Gegen oder In.
In oder Gegen.
Sie lief über den Dietplatz. Die Frage ließ sie nicht mehr los.
Trotz des zweiten Zuges war sie immer noch spät dran und musste sich beeilen.
Das Heilenstein Gymnasium war mitten im Ort, in der Nähe der gotischen Kirche und dem Dietplatz, liegt es an der Mündung des Sturzbaches und des Weizerbaches, hieß es in der Broschüre.
Ein hässlicher Betonbau war damals ihr erster Gedanke, als ihre Eltern entschieden, dass es besser wäre die Schule zu wechseln.
Als sie die Klasse betrat stachen sie die Blicke.
Hinter vorgehaltenen Händen.
Es kam niemand, der sie zur Seite stieß, sie auseinander riss, oder niederstach.
Sie standen nur dort und sahen sie an.
Und wenn sie fälschlicherweise meinten, sie höre sie nicht, dann wurde ihr Innerstes gestoßen, gerissen, gestochen, verprügelt.
Im Minutentakt, wenn sie einen riesigen Löffel in die Müslischale der Gehirnwindungen tauchen, um zerflossene, schleimige Cornflakesgedanken heraus zu holen.
Stoß, reiß, stich.
Innerlich wünschte sie sich Abhärtung.
Stunden vergingen, bis Anna nicht länger konnte und eine Stunde früher den Unterricht verließ.
„Da bist du ja schon wieder.“
Sprach der Schaffner und betätigte den Schalter für die Tür. Sie stieg ein, gefolgt von ihm.
Anna sah sich hoffnungsträchtig um. Sah zum Platz, an dem Manni bei der Herfahrt saß.
Leer.
Es begann zu regnen. Hinter den Scheiben, dachte sie, hinter ihr selbst und ihrem Gesicht.
Herunterrollende Tropfen.
Der Zug hielt ordnungsgemäß an jeder Haltestelle, aber der alte Schaffner verzichtete darauf seine Visite zu machen. Es stieg ohnehin niemand zu.
Dunkle Wolken schoben sich vor die Sonne. Vertrieben sie. Vertrieben den Schein auf die Welt.
Ein Staccato aus Regentropfen und Maschinenlärm begann.
Klopf, Klopf, Brumm, Klopf, Klopf, Brumm.
Am Bahnhof angekommen stieg sie aus, lief unter dem kommenden Dach, wie es hieß, vorbei, lief an den Pinien vorbei, lief an asphaltgetränkten Wasserlacken vorbei, lief vorbei.
Es war immer ganz einfach gewesen.
Zuhause schälte sie sich aus der nassen Kleidung, warf alles über den Heizkörper im Bad und zog ihr Schlafgewand an. Eine Unterhose und ein langes weißes T-Shirt.
Sie warf sich aufs Bett und es knallte, als eine der Latten aus dem Rost gedrückt wurde. Sie kümmerte sie nicht, drehte die Nachttischlampe ab und legte sich Schlafen.
Es wurde Zeit, dass sie sich gänzlich öffnen konnte, ihre Last nicht länger an Seilzügen aufbewahrte, sie vollkommen in sich aufsog.
Sie bettete sich selbst in eine Traumwelt. Die Seile wurden gekappt, die Last befreit. Sie stellte sich eine Welt ohne sie vor, einen Keller, eine Sandgrube.
Sie ließ die Stimmen in ihrem Kopf kreisen und widerhallen, immer wieder, als sich ihre Traumgestalt den Sand hinabkämpfte, kämpfte verschlungen zu werden.
Stimmen der Eltern, Stimmen der Gegenschüler, die Stimme des Schaffners, der Netzstrümpfe.
Bis zum Hals, war ihre Traumgestalt schon im Sand, als erlösend ein Griff von unten her ihr Bein umfasste und sie zu sich zog.
Sie stieß sich, riss an sich, stach sich selbst.
Erkannte ihre Unzulänglichkeit, erkannte die Unzulänglichkeit im Erkennen, erkannte.
Die volle Wucht ihrer Gedanken traf sie, bis es in einem Höhepunkt aus gewünschter Trauer aus ihr heraus brach und sie zu weinen begann.
Es kam wie ein Schwall. Kein leises Beginnen, kein Zucken und Zaudern. Sie weinte ungehemmt und frei. Befreite sich, wie eine Sanduhr, von Oben nach Unten
Morgen würde sie wieder umgedreht werden.
Stunden vergingen.
Dieses Mal dauerte es lange, bis sie einschlafen konnte. Es waren Mannis Worte, die sie plagten.
Sitze ich in, oder gegen die Fahrtrichtung. Blicke ich nach, oder sehe ich kommen.
Je mehr sie darüber nachdachte, umso trauriger formte sich das Bild in ihrem Kopf.
Der nächste Morgen. Sie verschlief, rieb sich die verklebten Augen und eilte zum Bahnhof.
Ein ungewohntes Bild eröffnete sich ihr, als sie zwei Arbeiter dabei beobachtete, wie sie am Dach der Haltestelle werkten. Lautes Klopfen und ein Quietschen der Bremsen, als der Zug einfuhr.
Es war immer noch derselbe alte, Heruntergekommene, nur, dass sich diesmal einige Jugendliche um das äußere Erscheinungsbild kümmerten.
Anna glaubte das Gas der Graffitiflaschen noch riechen zu können.
Als sie einstieg konnte sie Manni schon auf seinem gewohnten Platz ausmachen. Sie ging auf ihn zu. Der Schaffner öffnete einen Spalt seiner Tür und spähte hinaus, verschwand sofort wieder.
Anna blieb neben Manni stehen.
„Ich kenne dich.“
„Ja, ich weiß.“
Sie nahm ihren Rucksack ab und hielt ihn vor sich.
„Kann ich mich setzen?“ fragte sie vorsichtig.
Manni warf, wie selbstverständlich, den Rucksack neben sich auf den Platz gegenüber. Sie setzte sich.
Es war ihr unangenehm, ein wenig peinlich, da kein Wort zwischen ihnen gesprochen wurde, drei Haltestellen lang. Sie wollte etwas sagen, dachte an den Zug, dachte an die Fahrtrichtung, dachte.
Haltestelle Frieborg.
„Das ist meine. Man sieht sich.“ bemerkte er und stand auf.
„Nein, warte!“ rief sie und hielt ihn am Unterarm fest.
Verwirrte Blicke trafen sich. Seiner, der schlichtweg verwirrt war. Ihrer, der unschlüssig war und verwirrt schien.
„Ich habe gestern gelauscht, als du das mit dem Zug erklärt hast.“
Er lachte und nickte, sie ließ ihn los.
„Ich weiß, ich habe dich beobachtet.“
„Ich weiß nicht, ob ich in, oder gegen die Fahrtrichtung sitze.“ Ein verzweifeltes Abbild lieferte sie ihm. Ein fragendes Etwas.
Er wollte ansetzen.
„Die Frage lässt mich nicht mehr los.“ unterbrach sie ihn.
Er öffnete die Tür.
„Die Frage ist nicht wichtig. Ich meine.“ Die Tür begann sich wieder zu schließen.
„Ich muss jetzt.“ Er hielt sie auf und hastete hinaus.
„Man sieht sich!“ rief er ihr zu. Dann verschwand er.
Anna war niedergeschlagener als zuvor. Hinzu kam nun auch, dass sie nicht mehr wusste, was sie denken sollte.
Die nächste Haltestelle würde ihre sein.
Der Zug wackelte und quietschte, als die Bremsklötze auf die Räder trafen. Ein lang gezogenes Quietschen, bevor der Zug zum Stehen kam.
Gewohntes Zischen öffnete die Tür. Sie strich an der Haltestange entlang, als sie die Treppen nahm.
Unwillkürlich sah sie auf das Dach der Haltestelle. Es fehlte, als hätten sie es hier abgenommen, um es bei ihr Zuhause anzubringen.
„Wird auch erneuert!“ rief ihr eine Stimme zu.
Es war der Schaffner, der aus dem Fenster der Fahrerkanzel lehnte.
Sie sah ihn kurz an, schenkte ihm sonst keinerlei Beachtung. Mannis Worte hatten sie zu sehr mitgenommen.
„Warte!“
Anna wollte nicht, ging weiter.
„Es kommt nicht darauf an, wie du sitzt, sondern nur, wo du aussteigst!“
Wie ein Blitz in den Kopf.
Die Erkenntnis öffnete ihr den Mund, öffnete ihr die Augen.
Als sie sich umdrehte lächelte der Schaffner nur. Setzte sich wieder hinein. Setzte den Zug in Bewegung.
So einfach, so schlicht, trommelte es in ihr. Trommelte gegen alle Windungen.
„Vielleicht.“ dachte sie.
Die Turmuhr schlug zur dreiviertel Stunde. Sie war schon viel zu spät.
Sie rannte los.
Und rannte.
---
Für jene, dies geschafft haben - danke fürs Durchhalten.
Anna wachte mit verklebten Augen auf, von gestern Abend, oder vorgestern.
Der erste Zug war bereits abgefahren, sie musste den Zweiten nehmen. Ging am Frühstück vorbei, ging am Briefkasten vorbei, ging vorbei.
Der Zug war alt. Die Bänke mit zerrissenen Lederbezügen überzogen, der Bahnhof lag im Freien. Das Vordach der Haltestelle musste erneuert werden, hieß es.
Es wird auch bald ein neuer Zug kommen, hieß es.
Anna rannte. Sie lief auf die Tür zu und riss am Griff. Sie öffnete nicht. Ein rotes Schild auf der Innenseite bedeutete ihr: Außer Betrieb.
Sie hechtete zum Nächsten.
Die Tür öffnete.
Atemlos erklomm sie die hohen Treppen und betrat das offene Abteil.
„Du bist aber auch immer die Letzte.“ Der alte Schaffner sah sie an und schüttelte den Kopf.
„Setz dich hin Kind, dann fahren wir.“ Er betrat die Fahrerkanzel, sie setzte sich.
Die Fenster waren ungeputzt. In den Rillen sammelte sich Staub und Dreck. Der Mistkübel am Eingang war voll. Die Aschenbecher an den Sitzlehnen auch.
Freiwillig fuhr niemand mit diesem Zug.
„Ich kenne dich.“
Sie horchte auf, sah sich um, sah den jungen Mann in der Ecke.
Sie kannte ihn auch.
Er hatte eine Flasche Bier in eine Papiertüte gewickelt, weil es der alte Schaffner nicht so gern hatte, wenn in seinem Zug so offensichtlich getrunken wird. Außerdem meinte er, dass so junge Menschen nicht schon so früh mit dem Trinken anfangen sollten. Das sei Sache der Älteren.
Der Schaffner war zugleich auch der Lokführer, aber alle nannten ihn nur den Schaffner.
„Du bist doch die aus dem HSG, ne?“
Sie nickte.
Er hatte einen dieser modernen Kinnbärte, die aus Frankreich stammen sollten.
Anna hatte davon keine Ahnung.
Das braune Haar war zerzaust, die Jeans zerschnitten.
Einzig allein das Hemd war ganz und vor allem richtig zugeknöpft.
Er bemerkte ihren Blick.
„Ja, ich hab’s heute sogar geschafft alle Knöpfe auf Anhieb ins richtige Loch zu kriegen.“
„Willst nen Schluck?“
Er hielt ihr die Flasche hin.
„Jetzt hörst aber auf!“ schrie der Schaffner und wollte ihm die Flasche aus der Hand reißen.
Er zog sie zurück.
Der Zug hatte wieder gehalten. In Flumsdorf.
„Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, wie du die Jugend mit deinem Gesöff verführen willst, dann werf’ ich dich raus!“
Er drohte ihm mit dem Finger.
Anna musste lächeln. Es wirkte lächerlich. Beide wirkten es.
Ein Zischen. Die Tür öffnete.
Ein Bein, mit Netzstrümpfen.
Ein Zweites.
Das Mädchen zog sich hoch, wie Anna zuvor, nur weniger schnaufend.
„Ich kenne dich.“
Anna musste wieder lächeln.
Das Mädchen ging auf ihn zu, warf die Tasche auf den Sitz gegenüber und setzte sich neben ihn. Der Schaffner war wieder in seine Kammer verschwunden.
„Kenn dich auch.“
„Ja? Bin der Manni.“
„Ich weiß. Ich heiße Martina.“
Sie reichten sich die Hände.
Anna stütze ihren Kopf auf dem Scheibenrand und sah zu ihnen hinüber.
Manni bemerkte es, sah sie an.
Sie wich seinem Blick aus. Tat, als würde sie etwas tun. Sah aus dem Fenster. Tat sich schwer dabei.
„Und du, was machst heute so?“ fragte sie ihn, der sich mittlerweile wieder auf die Netzstrümpfe konzentrierte.
„Treffe mich noch mit einem Kumpel aus dem Zwanzigsten und in der Zwischenzeit werde ich mir halt wieder den Kopf zerbrechen, über Gott und die Welt, weißt ja eh.“
„Über Gott und die Welt?“
„Ja.“
„Sag mal ein Beispiel.“
Er nahm einen kräftigeren Zug aus der Flasche.
Anna lauschte den Beiden, wagte aber nicht hinzusehen, ihre Augen wollten ihr widersprechen. Sie kämpfte mit sich. Ein Voyeur wider Willen.
Er setzte an.
„Na ja, nimm mal den Zug hier.“
Sie lauschte angestrengt – Anna noch angestrengter.
„Wenn du in Fahrtrichtung sitzt und aus dem Fenster siehst, dann siehst du schon von Weitem ein Haus. Die ganze Strecke bis dahin, kannst du es sehen, aber wenn es dann bei dir ist, rast es an dir vorbei, so schnell, dass du gar nicht hinsehen kannst und dann ist es weg. Klar?“
„Klar.“
„Und wenn du aber gegen die Fahrtrichtung sitzt, dann siehst du das Haus nicht, erst, wenn es da ist, rast an dir vorbei und dann kannst du ihm nur noch nachblicken. Ja?“
„Ja.“
„Na also.“ Sagte er zufrieden.
Anna wurde es schwer, unerträglich schwer.
„Sitze ich in, oder gegen die Fahrtrichtung?“ fragte sie sich.
„Blicke ich nach, oder sehe ich kommen.“
„Aussteigen!“ rief der Schaffner den Dreien zu.
Haltestelle Kaisereck. Sie musste raus.
Gegen oder In.
In oder Gegen.
Sie lief über den Dietplatz. Die Frage ließ sie nicht mehr los.
Trotz des zweiten Zuges war sie immer noch spät dran und musste sich beeilen.
Das Heilenstein Gymnasium war mitten im Ort, in der Nähe der gotischen Kirche und dem Dietplatz, liegt es an der Mündung des Sturzbaches und des Weizerbaches, hieß es in der Broschüre.
Ein hässlicher Betonbau war damals ihr erster Gedanke, als ihre Eltern entschieden, dass es besser wäre die Schule zu wechseln.
Als sie die Klasse betrat stachen sie die Blicke.
Hinter vorgehaltenen Händen.
Es kam niemand, der sie zur Seite stieß, sie auseinander riss, oder niederstach.
Sie standen nur dort und sahen sie an.
Und wenn sie fälschlicherweise meinten, sie höre sie nicht, dann wurde ihr Innerstes gestoßen, gerissen, gestochen, verprügelt.
Im Minutentakt, wenn sie einen riesigen Löffel in die Müslischale der Gehirnwindungen tauchen, um zerflossene, schleimige Cornflakesgedanken heraus zu holen.
Stoß, reiß, stich.
Innerlich wünschte sie sich Abhärtung.
Stunden vergingen, bis Anna nicht länger konnte und eine Stunde früher den Unterricht verließ.
„Da bist du ja schon wieder.“
Sprach der Schaffner und betätigte den Schalter für die Tür. Sie stieg ein, gefolgt von ihm.
Anna sah sich hoffnungsträchtig um. Sah zum Platz, an dem Manni bei der Herfahrt saß.
Leer.
Es begann zu regnen. Hinter den Scheiben, dachte sie, hinter ihr selbst und ihrem Gesicht.
Herunterrollende Tropfen.
Der Zug hielt ordnungsgemäß an jeder Haltestelle, aber der alte Schaffner verzichtete darauf seine Visite zu machen. Es stieg ohnehin niemand zu.
Dunkle Wolken schoben sich vor die Sonne. Vertrieben sie. Vertrieben den Schein auf die Welt.
Ein Staccato aus Regentropfen und Maschinenlärm begann.
Klopf, Klopf, Brumm, Klopf, Klopf, Brumm.
Am Bahnhof angekommen stieg sie aus, lief unter dem kommenden Dach, wie es hieß, vorbei, lief an den Pinien vorbei, lief an asphaltgetränkten Wasserlacken vorbei, lief vorbei.
Es war immer ganz einfach gewesen.
Zuhause schälte sie sich aus der nassen Kleidung, warf alles über den Heizkörper im Bad und zog ihr Schlafgewand an. Eine Unterhose und ein langes weißes T-Shirt.
Sie warf sich aufs Bett und es knallte, als eine der Latten aus dem Rost gedrückt wurde. Sie kümmerte sie nicht, drehte die Nachttischlampe ab und legte sich Schlafen.
Es wurde Zeit, dass sie sich gänzlich öffnen konnte, ihre Last nicht länger an Seilzügen aufbewahrte, sie vollkommen in sich aufsog.
Sie bettete sich selbst in eine Traumwelt. Die Seile wurden gekappt, die Last befreit. Sie stellte sich eine Welt ohne sie vor, einen Keller, eine Sandgrube.
Sie ließ die Stimmen in ihrem Kopf kreisen und widerhallen, immer wieder, als sich ihre Traumgestalt den Sand hinabkämpfte, kämpfte verschlungen zu werden.
Stimmen der Eltern, Stimmen der Gegenschüler, die Stimme des Schaffners, der Netzstrümpfe.
Bis zum Hals, war ihre Traumgestalt schon im Sand, als erlösend ein Griff von unten her ihr Bein umfasste und sie zu sich zog.
Sie stieß sich, riss an sich, stach sich selbst.
Erkannte ihre Unzulänglichkeit, erkannte die Unzulänglichkeit im Erkennen, erkannte.
Die volle Wucht ihrer Gedanken traf sie, bis es in einem Höhepunkt aus gewünschter Trauer aus ihr heraus brach und sie zu weinen begann.
Es kam wie ein Schwall. Kein leises Beginnen, kein Zucken und Zaudern. Sie weinte ungehemmt und frei. Befreite sich, wie eine Sanduhr, von Oben nach Unten
Morgen würde sie wieder umgedreht werden.
Stunden vergingen.
Dieses Mal dauerte es lange, bis sie einschlafen konnte. Es waren Mannis Worte, die sie plagten.
Sitze ich in, oder gegen die Fahrtrichtung. Blicke ich nach, oder sehe ich kommen.
Je mehr sie darüber nachdachte, umso trauriger formte sich das Bild in ihrem Kopf.
Der nächste Morgen. Sie verschlief, rieb sich die verklebten Augen und eilte zum Bahnhof.
Ein ungewohntes Bild eröffnete sich ihr, als sie zwei Arbeiter dabei beobachtete, wie sie am Dach der Haltestelle werkten. Lautes Klopfen und ein Quietschen der Bremsen, als der Zug einfuhr.
Es war immer noch derselbe alte, Heruntergekommene, nur, dass sich diesmal einige Jugendliche um das äußere Erscheinungsbild kümmerten.
Anna glaubte das Gas der Graffitiflaschen noch riechen zu können.
Als sie einstieg konnte sie Manni schon auf seinem gewohnten Platz ausmachen. Sie ging auf ihn zu. Der Schaffner öffnete einen Spalt seiner Tür und spähte hinaus, verschwand sofort wieder.
Anna blieb neben Manni stehen.
„Ich kenne dich.“
„Ja, ich weiß.“
Sie nahm ihren Rucksack ab und hielt ihn vor sich.
„Kann ich mich setzen?“ fragte sie vorsichtig.
Manni warf, wie selbstverständlich, den Rucksack neben sich auf den Platz gegenüber. Sie setzte sich.
Es war ihr unangenehm, ein wenig peinlich, da kein Wort zwischen ihnen gesprochen wurde, drei Haltestellen lang. Sie wollte etwas sagen, dachte an den Zug, dachte an die Fahrtrichtung, dachte.
Haltestelle Frieborg.
„Das ist meine. Man sieht sich.“ bemerkte er und stand auf.
„Nein, warte!“ rief sie und hielt ihn am Unterarm fest.
Verwirrte Blicke trafen sich. Seiner, der schlichtweg verwirrt war. Ihrer, der unschlüssig war und verwirrt schien.
„Ich habe gestern gelauscht, als du das mit dem Zug erklärt hast.“
Er lachte und nickte, sie ließ ihn los.
„Ich weiß, ich habe dich beobachtet.“
„Ich weiß nicht, ob ich in, oder gegen die Fahrtrichtung sitze.“ Ein verzweifeltes Abbild lieferte sie ihm. Ein fragendes Etwas.
Er wollte ansetzen.
„Die Frage lässt mich nicht mehr los.“ unterbrach sie ihn.
Er öffnete die Tür.
„Die Frage ist nicht wichtig. Ich meine.“ Die Tür begann sich wieder zu schließen.
„Ich muss jetzt.“ Er hielt sie auf und hastete hinaus.
„Man sieht sich!“ rief er ihr zu. Dann verschwand er.
Anna war niedergeschlagener als zuvor. Hinzu kam nun auch, dass sie nicht mehr wusste, was sie denken sollte.
Die nächste Haltestelle würde ihre sein.
Der Zug wackelte und quietschte, als die Bremsklötze auf die Räder trafen. Ein lang gezogenes Quietschen, bevor der Zug zum Stehen kam.
Gewohntes Zischen öffnete die Tür. Sie strich an der Haltestange entlang, als sie die Treppen nahm.
Unwillkürlich sah sie auf das Dach der Haltestelle. Es fehlte, als hätten sie es hier abgenommen, um es bei ihr Zuhause anzubringen.
„Wird auch erneuert!“ rief ihr eine Stimme zu.
Es war der Schaffner, der aus dem Fenster der Fahrerkanzel lehnte.
Sie sah ihn kurz an, schenkte ihm sonst keinerlei Beachtung. Mannis Worte hatten sie zu sehr mitgenommen.
„Warte!“
Anna wollte nicht, ging weiter.
„Es kommt nicht darauf an, wie du sitzt, sondern nur, wo du aussteigst!“
Wie ein Blitz in den Kopf.
Die Erkenntnis öffnete ihr den Mund, öffnete ihr die Augen.
Als sie sich umdrehte lächelte der Schaffner nur. Setzte sich wieder hinein. Setzte den Zug in Bewegung.
So einfach, so schlicht, trommelte es in ihr. Trommelte gegen alle Windungen.
„Vielleicht.“ dachte sie.
Die Turmuhr schlug zur dreiviertel Stunde. Sie war schon viel zu spät.
Sie rannte los.
Und rannte.
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Für jene, dies geschafft haben - danke fürs Durchhalten.
#2
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Annagramm
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 15.10.2006 21:57von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Ich habe durchgehalten!
Vorweg gesagt: eine Tür hat keinen Henkel,
so wie ein Suppentopf, sie hat einen Griff.
Es wird ein Milieu beschrieben, das nicht sehr einladend ist.
Die Stimmung ist bedrückend und sonderbar.
Typisch auch das Mädchen, das selbständig nicht feststellen kann,
ob es in Fahrtrichtung sitzt oder nicht.
Derartige Unmöglichkeiten des Denkens begegnen uns täglich.
Drogenkonsum läßt die Gehirnleistung ebenfalls auf ein derartiges Maß schrumpfen.
Ein Horrorfilm könnte eine ähnliche Einleitung haben. Zwar wirkt das Geschehen unreal
und etwas befremdend, doch das gibt es und ist auch in unserer Zeit Realität.
Obwohl Du nur ansatzweise das Milieu beschrieben hast,
vermag der Leser (zum Beispiel ich) noch wesentlich mehr vermuten.
Eine Spur mehr Spannung könnte der Erzählung guttun,
obwohl sie keineswegs uninteressant wirkt.
Die Dialoge sind für mich nichtssagende und ich mag sie nicht,
die höre ich ja tagtäglich.
Jetzt flackern und klinseln meine Augen; vielleicht lese ich es morgen nochmals.
Danke für die Erzählung! Freundlichen Gruß!
Joame
Vorweg gesagt: eine Tür hat keinen Henkel,
so wie ein Suppentopf, sie hat einen Griff.
Es wird ein Milieu beschrieben, das nicht sehr einladend ist.
Die Stimmung ist bedrückend und sonderbar.
Typisch auch das Mädchen, das selbständig nicht feststellen kann,
ob es in Fahrtrichtung sitzt oder nicht.
Derartige Unmöglichkeiten des Denkens begegnen uns täglich.
Drogenkonsum läßt die Gehirnleistung ebenfalls auf ein derartiges Maß schrumpfen.
Ein Horrorfilm könnte eine ähnliche Einleitung haben. Zwar wirkt das Geschehen unreal
und etwas befremdend, doch das gibt es und ist auch in unserer Zeit Realität.
Obwohl Du nur ansatzweise das Milieu beschrieben hast,
vermag der Leser (zum Beispiel ich) noch wesentlich mehr vermuten.
Eine Spur mehr Spannung könnte der Erzählung guttun,
obwohl sie keineswegs uninteressant wirkt.
Die Dialoge sind für mich nichtssagende und ich mag sie nicht,
die höre ich ja tagtäglich.
Jetzt flackern und klinseln meine Augen; vielleicht lese ich es morgen nochmals.
Danke für die Erzählung! Freundlichen Gruß!
Joame
#3
von Krabü2 (gelöscht)
Annagramm
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.10.2006 22:10von Krabü2 (gelöscht)
Hi sEweil,
mich hat Deine Story tief berührt. Du zeigst hier die Gabe, Deine Prot's ganz nah zu bringen, und das gibt der Geschichte eine außerordentliche Note und Faszination - mich hat das fasziniert. Dieses Mädchen ist mir durch den Verlauf bekannt geworden auf eine Art, ich konnte mich auch indentifizieren mit ihr. Mit Fragen, die so nicht gefragt werden, mit Zweifeln, die man so nicht äußert, und mit einer empfundenen Fremdheit, von der man so nicht sprechen mag. Ich denke dabei an pubertierende Mädchen oder an Kinder, die des öfteren umziehen (müssen/mussten), die sich und einen Halt suchen, etwas, an dass sie glauben (können), was sie trägt. Ganz klasse geschrieben finde ich also dies hier.
Bis auf die Kleinigkeiten, die Joame gesagt hat, dass die Tür keinen Henkel hat usw. und ein paar Rechtschreib-/Interpunktionsfehler, das find ich im Ganzen aber unerheblich.
LG
U.
mich hat Deine Story tief berührt. Du zeigst hier die Gabe, Deine Prot's ganz nah zu bringen, und das gibt der Geschichte eine außerordentliche Note und Faszination - mich hat das fasziniert. Dieses Mädchen ist mir durch den Verlauf bekannt geworden auf eine Art, ich konnte mich auch indentifizieren mit ihr. Mit Fragen, die so nicht gefragt werden, mit Zweifeln, die man so nicht äußert, und mit einer empfundenen Fremdheit, von der man so nicht sprechen mag. Ich denke dabei an pubertierende Mädchen oder an Kinder, die des öfteren umziehen (müssen/mussten), die sich und einen Halt suchen, etwas, an dass sie glauben (können), was sie trägt. Ganz klasse geschrieben finde ich also dies hier.
Bis auf die Kleinigkeiten, die Joame gesagt hat, dass die Tür keinen Henkel hat usw. und ein paar Rechtschreib-/Interpunktionsfehler, das find ich im Ganzen aber unerheblich.
LG
U.
#4
von Roderich (gelöscht)
Annagramm
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.10.2006 22:47von Roderich (gelöscht)
Hallo sEweil,
auch ich habe deine Geschichte sehr gern gelesen. Sprachlich könnte man vielleicht noch an der einen oder anderen Stelle feilen (zB ist mir "hoffnungsträchtig" aufgefallen - würde eher "hoffnungsvoll" schreiben), aber Stimmung und Inhalt passen gut. Auch die Protagonisten kommen sehr klar und deutlich rüber, wie Kratzbürste schon geschrieben hat.
Auch, wenn diese Geschichte ziemlich lang ist, war ich keinen einzigen Augenblick gelangweilt oder gewillt, ein wenig weiter zu scrollen. Du schaffst es, den Leser bei Laune zu halten.
Sehr gern gelesen.
Viele Grüße
Thomas
auch ich habe deine Geschichte sehr gern gelesen. Sprachlich könnte man vielleicht noch an der einen oder anderen Stelle feilen (zB ist mir "hoffnungsträchtig" aufgefallen - würde eher "hoffnungsvoll" schreiben), aber Stimmung und Inhalt passen gut. Auch die Protagonisten kommen sehr klar und deutlich rüber, wie Kratzbürste schon geschrieben hat.
Auch, wenn diese Geschichte ziemlich lang ist, war ich keinen einzigen Augenblick gelangweilt oder gewillt, ein wenig weiter zu scrollen. Du schaffst es, den Leser bei Laune zu halten.
Sehr gern gelesen.
Viele Grüße
Thomas
#5
von sEweil (gelöscht)
Annagramm
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 22.10.2006 17:37von sEweil (gelöscht)
Hallo ihr.
Vielen dank vorab, fürs Lesen.
Hallo Joame
Ah, ein Griff, kein Henkel - danke. Habs soeben ausgebessert.
Dieses Richtungssitzen sollte eine Metapher sein. Hat da der Autor wieder zuviel gesehen und zu wenig transportiert?
Das mit den Dialogen werde ich mir nochmal ansehen. In diesem Fall müssten sie erweitert werden, da sie in der jetzigen Version elementar sind, wie ich meine.
Hm?
Danke. Das wollte ich.
Servose Uschi
Das freut mich, wenn es dir gefallen hat. Vielen Dank.
Den groben Kratzer hab ich ausgebessert. Den Rest sehe ich nicht. (Eingeschränktes Blickfeld, du weisst!)
Hallo Thomas der II
Auch dir vielen Dank.
An Sprache und Dialogen werde ich voraussichtlich noch arbeiten. Im Moment erfreue mich einfach an euren Kommentaren.
Auch, dass ich dich fesseln konnte.
Liebe Grüße
Thomas
Vielen dank vorab, fürs Lesen.
Hallo Joame
Ah, ein Griff, kein Henkel - danke. Habs soeben ausgebessert.
Dieses Richtungssitzen sollte eine Metapher sein. Hat da der Autor wieder zuviel gesehen und zu wenig transportiert?
Das mit den Dialogen werde ich mir nochmal ansehen. In diesem Fall müssten sie erweitert werden, da sie in der jetzigen Version elementar sind, wie ich meine.
Hm?
Zitat: |
Die Stimmung ist bedrückend und sonderbar. |
Danke. Das wollte ich.
Servose Uschi
Das freut mich, wenn es dir gefallen hat. Vielen Dank.
Den groben Kratzer hab ich ausgebessert. Den Rest sehe ich nicht. (Eingeschränktes Blickfeld, du weisst!)
Hallo Thomas der II
Auch dir vielen Dank.
An Sprache und Dialogen werde ich voraussichtlich noch arbeiten. Im Moment erfreue mich einfach an euren Kommentaren.
Auch, dass ich dich fesseln konnte.
Liebe Grüße
Thomas
#6
von bipontina (gelöscht)
Annagramm
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 24.07.2007 10:13von bipontina (gelöscht)
jaaa, das leuchtet ein: es läuft und führt alles auf die Erkenntnis zu,
daß nicht die Fahrtrichtung entscheidend ist, sondern die Haltestelle, an der Du aussteigst.
In meiner Zugfahrzeit waren die Züge noch so langsam, daß man alles sehen konnte: das Kommende und das Vorbeigeglittene (durchs offene Fenster). Leider ist das Leben keine Zugfahrt. Sonst könnte man sich eine Rückfahrkarte kaufen, und das geht nun mal nicht.
Haltestellen sind überdacht oder auch nicht, behüten können sie so oder so nicht, weil Schutz nur immer aus Anna's Innerem selbst kommen kann.Und das hat sie ja erkannt.
Falls ich mit meiner Interpretation nicht völlig daneben liege.
Erscheint der Schaffner/Zugführer hier als "deus ex machina"?
Lieben Gruß von der total "amatörischen" bipontina
daß nicht die Fahrtrichtung entscheidend ist, sondern die Haltestelle, an der Du aussteigst.
In meiner Zugfahrzeit waren die Züge noch so langsam, daß man alles sehen konnte: das Kommende und das Vorbeigeglittene (durchs offene Fenster). Leider ist das Leben keine Zugfahrt. Sonst könnte man sich eine Rückfahrkarte kaufen, und das geht nun mal nicht.
Haltestellen sind überdacht oder auch nicht, behüten können sie so oder so nicht, weil Schutz nur immer aus Anna's Innerem selbst kommen kann.Und das hat sie ja erkannt.
Falls ich mit meiner Interpretation nicht völlig daneben liege.
Erscheint der Schaffner/Zugführer hier als "deus ex machina"?
Lieben Gruß von der total "amatörischen" bipontina
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