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Der Fliegenlord
Machtgier ist sein böser Samen,
ohnegleichen das Prinzip:
Rückt ins Licht von Gottes Namen,
tötet Engelsschar im Krieg
Und Dämonen, Gottverräter
stürzen mit ihm aus dem Äther
Blitzgleich fällt er auf die Erde
er, der schwarze Morgenstern
Lenkt nun seine Schattenherde
in der Menschen guten Kern
Archetypen seiner Sünden
richten sich nach Chaosgründen
Neid und Missgunst, schlechte Gäste
einen sich mit Lug und Schein
Gründen ihre Höllenfeste,
eine Welt aus falschem Sein
Omen künden von den Gruben,
sterben doch darin Cheruben
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Der Fliegenlord
Machtgier ist sein böser Samen,
ohnegleichen das Prinzip:
Rückt ins Licht von Gottes Namen,
tötet Engelsschar im Krieg
Und Dämonen, Gottverräter
stürzen mit ihm aus dem Äther
Blitzgleich fällt er auf die Erde
er, der schwarze Morgenstern
Lenkt nun seine Schattenherde
in der Menschen guten Kern
Archetypen seiner Sünden
richten sich nach Chaosgründen
Neid und Missgunst, schlechte Gäste
einen sich mit Lug und Schein
Gründen ihre Höllenfeste,
eine Welt aus falschem Sein
Omen künden von den Gruben,
sterben doch darin Cheruben
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#2
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Der Fliegenlord
in Mythologisches und Religiöses 21.10.2006 02:20von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo *Chris*,
diesem Angebot kann ich Advocatus Diaboli selbst zu dieser un-, ich möchte fast sagen antichristlichen Zeit nicht widerstehen.
Machtgier ist sein böser Samen,
ohnegleichen das Prinzip:
Rückt ins Licht von Gottes Namen,
tötet Engelsschar im Krieg
Und Dämonen, Gottverräter
stürzen mit ihm aus dem Äther
XxXxXxXx
XxXxXxX
XxXxXxXx
XxXxXxX
XxXxXxXx
XxXxXxXx
Den 3- bzw. 4-hebiger Trochäus (Xx) hast Du konsequent beibehalten; die Assonanz in Z.2/4 stört mich nicht weiter, der Reim Verräter/ Äther gefällt mir sogar sehr gut. Warum Du aber Kommata und Doppelpunkte, aber keine Satzendzeichen verwendest, erschließt sich mir nicht. Ein paar Punkte wirst Du sicherlich noch irgendwo unter Deiner Tastatur finden .
Inhaltlich gibt der Titel bereits die Richtung vor. Auch wenn die Machtgier sicher nicht des Teufels einziger Samen ist, ist sie zweifellos eine wichtige Stütze seiner eigenen Macht. Das Prinzip würde ich hier weniger als Grundsatz/ Regel verstehen, sondern in seiner wörtlichen Bedeutung als "Anfang/ Ursprung". Denn es ist Luzifers Werdegang, der im Folgenden thematisiert wird.
Zunächst hat sich dieser nicht nur in Gottes Licht gesondert, sondern sich gleich über diesen gestellt und dessen Licht unter seinen Scheffel. Klar, dass das Ärger gibt und kleinere, himmlische Auseinandersetzungen, die der Satan letztlich verliert. Mit ihm stürzen seine Gefährten, die genau genommen zu diesem Zeitpunkt noch Engel sind; erst später werden sie doch als Dämonen bezeichnet. Naja, man sollte sich immer gut überlegen, auf wessen Seite man sich schlägt, und die Gefallenen haben sich oofenbar für die falsche Seite entscheiden...
Blitzgleich fällt er auf die Erde
er, der schwarze Morgenstern
Lenkt nun seine Schattenherde
in der Menschen guten Kern
Archetypen seiner Sünden
richten sich nach Chaosgründen
Metrisch so rund wie in der ersten Strophe, auch an den Reimen gibt es nichts zu bekritteln. Allerdings hast Du nun unverständlicherweise die Zeichensetzung weitgehend über Bord geworfen, dabei bin ich mir sicher, der Fliegenlord ist ein Tüpflischisser - nicht umsonst heißt es, der Teufel liegt im Detail .
Der Leibhaftige, auch als Morgenstern bezeichnet, stürzt also aus den göttlichen Sphären hinab auf die Erde, wo er seitdem die Menschen manipuliert. Das Urbild seiner Sünden zieht er aus den Chaosgründen? Aber was sind die Chaosgründe? Steht das Chaos einfach als Gegenentwurf zur (göttlichen) Ordnung? Das würde für mich am Besten passen. Ach, gerade habe ich auch das Akrostichon entdeckt. Hübsch.
Neid und Missgunst, schlechte Gäste
einen sich mit Lug und Schein
Gründen ihre Höllenfeste,
eine Welt aus falschem Sein
Omen künden von den Gruben,
sterben doch darin Cheruben
Reime und Metrum sind nach wie vor gut, der Gruben/ Cheruben-Reim könnte Klasse sein, wenn nicht der Plural meines Wissens nach Cherubim lauten müsste - oder macht die Rechtschreibreform da irgendwelche Türen auf? Hinsichtlich der Satzzeichen gilt das bereits Gesagte, entweder alle oder keine!
Hier nun zeigen sich des Gehörnten Erfolge: Neid, Missgunst, Lug und Trug kann er sich auf die Fahnen schreiben, die Welt hat er schon durch seinen Einfluss zum Negativen verändert.
Die letzten beiden Zeilen irritieren jedoch etwas. Apokalyptische (?) Vorzeichen zeigen den Tod der Cherubim, Gruben steht in diesem Zusammenhang vermutlich für Gräber? Zumindest würde das passen. Die Cherubim könnten sowohl für die Engel Allgemeinen stehen, eigentlich bewachen sie doch aber die Himmelspforten. Damit stünde Beelzebub der Weg nach oben wieder offen...
Was aber im Dunkeln bleibt, ist, worauf diese Omen gründen. Ist es die Schwäche der Menschen, die den Einflüsterungen des Teufels nicht widerstehen können, so dass letztlich den Kampf für Gott verloren geht? Hier hätte aber durchaus noch mehr Deinerseits kommen können, eigentlich wird die bis dato bekannte Geschichte hier doch erst interessant. Doch wo Du Dich über 2 1/2 Strophen über des Teufels Fall und seine klassische Vorgehensweise auslässt, handelst Du den Cherubimtod in zwei Zeilen ab - schade. Der Plot erinnert mich ein wenig an God's Army, allerdings endest Du bereits im Vorspann nach der mythologischen Abhandlung. Deshalb reißen mich Deine Zeilen auch nicht wirklich mit, denn zu wenig schreitest Du voran und Deine conclusio ist nur im Ansatz vorhanden und verschenkt viel.
Die Akrosticha habe ich mittlerweile entdeckt. Negeos war mir gänzlich unbekannt, den musste ich mir ergoogeln. Formal aber ein weiterer Pluspunkt, was dies angeht, hast Du offenbar viel Überlegungen in diesen Text gesteckt. Haben die dreimal sechs Zeilen in diesem Zusammenhang auch die entsprechende Aussagekraft? Aufgrund der übrigen Konstruktionen gehe ich zumindest davon aus. Das ist alles durchdacht - wenn auch ein wenig abgegriffen.
Womöglich ist es den Akrosticha geschuldet, aber zeitweise stört mich Deine abgehackte Sprache, die vollständige Sätze meist nur schrammt. Ein wenig merh Flüssigkeit würde ich das begrüßen. Und die Punkte zu Anfang und zum Ende sind überflüssige graphische Spielerei, die niemand braucht. Setze die Punkte lieber im Text!
Alles in allem eine formal saubere Arbeit, bei der mir etwas die besondere Idee, die über das Herkömmliche hinausgeht, fehlt. Die Ansätze sind da, aber irgendwie bist Du da etwas zurückgeschreckt.
Dennoch gern gelesen,
Don
P.S.: Herzlich Willkommen im Tümpel übrigens !
diesem Angebot kann ich Advocatus Diaboli selbst zu dieser un-, ich möchte fast sagen antichristlichen Zeit nicht widerstehen.
Machtgier ist sein böser Samen,
ohnegleichen das Prinzip:
Rückt ins Licht von Gottes Namen,
tötet Engelsschar im Krieg
Und Dämonen, Gottverräter
stürzen mit ihm aus dem Äther
XxXxXxXx
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XxXxXxX
XxXxXxXx
XxXxXxXx
Den 3- bzw. 4-hebiger Trochäus (Xx) hast Du konsequent beibehalten; die Assonanz in Z.2/4 stört mich nicht weiter, der Reim Verräter/ Äther gefällt mir sogar sehr gut. Warum Du aber Kommata und Doppelpunkte, aber keine Satzendzeichen verwendest, erschließt sich mir nicht. Ein paar Punkte wirst Du sicherlich noch irgendwo unter Deiner Tastatur finden .
Inhaltlich gibt der Titel bereits die Richtung vor. Auch wenn die Machtgier sicher nicht des Teufels einziger Samen ist, ist sie zweifellos eine wichtige Stütze seiner eigenen Macht. Das Prinzip würde ich hier weniger als Grundsatz/ Regel verstehen, sondern in seiner wörtlichen Bedeutung als "Anfang/ Ursprung". Denn es ist Luzifers Werdegang, der im Folgenden thematisiert wird.
Zunächst hat sich dieser nicht nur in Gottes Licht gesondert, sondern sich gleich über diesen gestellt und dessen Licht unter seinen Scheffel. Klar, dass das Ärger gibt und kleinere, himmlische Auseinandersetzungen, die der Satan letztlich verliert. Mit ihm stürzen seine Gefährten, die genau genommen zu diesem Zeitpunkt noch Engel sind; erst später werden sie doch als Dämonen bezeichnet. Naja, man sollte sich immer gut überlegen, auf wessen Seite man sich schlägt, und die Gefallenen haben sich oofenbar für die falsche Seite entscheiden...
Blitzgleich fällt er auf die Erde
er, der schwarze Morgenstern
Lenkt nun seine Schattenherde
in der Menschen guten Kern
Archetypen seiner Sünden
richten sich nach Chaosgründen
Metrisch so rund wie in der ersten Strophe, auch an den Reimen gibt es nichts zu bekritteln. Allerdings hast Du nun unverständlicherweise die Zeichensetzung weitgehend über Bord geworfen, dabei bin ich mir sicher, der Fliegenlord ist ein Tüpflischisser - nicht umsonst heißt es, der Teufel liegt im Detail .
Der Leibhaftige, auch als Morgenstern bezeichnet, stürzt also aus den göttlichen Sphären hinab auf die Erde, wo er seitdem die Menschen manipuliert. Das Urbild seiner Sünden zieht er aus den Chaosgründen? Aber was sind die Chaosgründe? Steht das Chaos einfach als Gegenentwurf zur (göttlichen) Ordnung? Das würde für mich am Besten passen. Ach, gerade habe ich auch das Akrostichon entdeckt. Hübsch.
Neid und Missgunst, schlechte Gäste
einen sich mit Lug und Schein
Gründen ihre Höllenfeste,
eine Welt aus falschem Sein
Omen künden von den Gruben,
sterben doch darin Cheruben
Reime und Metrum sind nach wie vor gut, der Gruben/ Cheruben-Reim könnte Klasse sein, wenn nicht der Plural meines Wissens nach Cherubim lauten müsste - oder macht die Rechtschreibreform da irgendwelche Türen auf? Hinsichtlich der Satzzeichen gilt das bereits Gesagte, entweder alle oder keine!
Hier nun zeigen sich des Gehörnten Erfolge: Neid, Missgunst, Lug und Trug kann er sich auf die Fahnen schreiben, die Welt hat er schon durch seinen Einfluss zum Negativen verändert.
Die letzten beiden Zeilen irritieren jedoch etwas. Apokalyptische (?) Vorzeichen zeigen den Tod der Cherubim, Gruben steht in diesem Zusammenhang vermutlich für Gräber? Zumindest würde das passen. Die Cherubim könnten sowohl für die Engel Allgemeinen stehen, eigentlich bewachen sie doch aber die Himmelspforten. Damit stünde Beelzebub der Weg nach oben wieder offen...
Was aber im Dunkeln bleibt, ist, worauf diese Omen gründen. Ist es die Schwäche der Menschen, die den Einflüsterungen des Teufels nicht widerstehen können, so dass letztlich den Kampf für Gott verloren geht? Hier hätte aber durchaus noch mehr Deinerseits kommen können, eigentlich wird die bis dato bekannte Geschichte hier doch erst interessant. Doch wo Du Dich über 2 1/2 Strophen über des Teufels Fall und seine klassische Vorgehensweise auslässt, handelst Du den Cherubimtod in zwei Zeilen ab - schade. Der Plot erinnert mich ein wenig an God's Army, allerdings endest Du bereits im Vorspann nach der mythologischen Abhandlung. Deshalb reißen mich Deine Zeilen auch nicht wirklich mit, denn zu wenig schreitest Du voran und Deine conclusio ist nur im Ansatz vorhanden und verschenkt viel.
Die Akrosticha habe ich mittlerweile entdeckt. Negeos war mir gänzlich unbekannt, den musste ich mir ergoogeln. Formal aber ein weiterer Pluspunkt, was dies angeht, hast Du offenbar viel Überlegungen in diesen Text gesteckt. Haben die dreimal sechs Zeilen in diesem Zusammenhang auch die entsprechende Aussagekraft? Aufgrund der übrigen Konstruktionen gehe ich zumindest davon aus. Das ist alles durchdacht - wenn auch ein wenig abgegriffen.
Womöglich ist es den Akrosticha geschuldet, aber zeitweise stört mich Deine abgehackte Sprache, die vollständige Sätze meist nur schrammt. Ein wenig merh Flüssigkeit würde ich das begrüßen. Und die Punkte zu Anfang und zum Ende sind überflüssige graphische Spielerei, die niemand braucht. Setze die Punkte lieber im Text!
Alles in allem eine formal saubere Arbeit, bei der mir etwas die besondere Idee, die über das Herkömmliche hinausgeht, fehlt. Die Ansätze sind da, aber irgendwie bist Du da etwas zurückgeschreckt.
Dennoch gern gelesen,
Don
P.S.: Herzlich Willkommen im Tümpel übrigens !
Hallo Don,
ein ganz herzliches Dankeschön für deine Begrüßung und die ausführliche Kritik
Ich habe dieses Gedicht schon in einem anderen Forum gepostet, deshalb habe ich erwartet, dass eine Kritik dieser Art kommen wird. Dort wurde mir gesagt, ich hätte zu sehr auf das Formale geachtet und den Inhalt zurückgestellt... nagut, sie haben wohl recht
Ich bin ein bisschen beeindruckt, du hast alles in meinem Text herausgefunden, wofür die Leute im anderen Forum etliche Beiträge gebraucht haben. Lob an dich, keine Beleidigung für die anderen:)
So zum Inhaltlichen:
Stimmt, ich meinte damit, dass aus seiner Machtgier alles "Übel" entstanden ist. Es hat ja erst damit begonnen, dass er an Gottes Macht heran wollte.
Ich meinte mit diesen Zeilen, dass die ersten Menschen, die er mit all seinen schlechten Eigenschaften pervertiert hat, nun dem Weg des Chaos folgen, den der Teufel und seinte Taten bestimmen.
Cherubim ist soweit ich weiß der hebräische Plural, im Deutschen ist er Cheruben, kannst ja googlen, dort findet man sowohl Cheruben als auch Cherubim.
Und die Bedeutung der letzten beiden Zeilen:
So wie es zu diesem Zeitpunkt auf der Welt aussieht, der Mensch, Gottes perfekte Schöpfung, pervertiert vom Teufel, das Leben ist von Sünden bestimmt zeigt alles auf einen Untergang hin. Aber nicht auf den Untergang der Welt, sondern auf den Untergang des Paradieses. Denn nur Menschen ohne Sünden können dieses betreten. Die Cheruben sind die Wächter des Paradieses und gewähren nur jenen den Durchgang.
Mit dem Sterben der Cheruben wollte ich deutlich machen, dass sie nun nutzlos sind, denn es gibt keinen Menschen ohne Sünden.
Somit geht das Paradies, Gottes Reich, unter und der Teufel hat sich auf weit schlimmere Weise an Gott gerächt. Er hat ihm eben nicht nur seine perfekte Schöpfung genommen, sondern auch noch sein Reich "zerstört"
Ja, 3 x 6 Zeilen, für die Zahl des Tieres war die Grundidee um die ich alles andere aufgebaut habe.
So nun aber noch einmal kurz zu den Satzzeichen
Ich mache Punkte in Gedichte nie, ich finde die gehören da nicht rein. Das ist eine persönliche Sache. Man kann das Ende eines Satzes auch an der Großschreibung (auf die ich großen Wert lege:) ) und der Betonung des Textes erkennen, finde ich.
Und die Punkte am Anfang und Ende hab ich nur gemacht, damit der Text in der Mitte des Textfeldes steht Das sieht unschön aus, wenn der von den Rändern so erdrückt wird
So, ich danke dir nochmal für deine ausführliche Kritik, sowas habe ich selten bekommen
LG Chris
ein ganz herzliches Dankeschön für deine Begrüßung und die ausführliche Kritik
Ich habe dieses Gedicht schon in einem anderen Forum gepostet, deshalb habe ich erwartet, dass eine Kritik dieser Art kommen wird. Dort wurde mir gesagt, ich hätte zu sehr auf das Formale geachtet und den Inhalt zurückgestellt... nagut, sie haben wohl recht
Ich bin ein bisschen beeindruckt, du hast alles in meinem Text herausgefunden, wofür die Leute im anderen Forum etliche Beiträge gebraucht haben. Lob an dich, keine Beleidigung für die anderen:)
So zum Inhaltlichen:
Zitat: |
Inhaltlich gibt der Titel bereits die Richtung vor. Auch wenn die Machtgier sicher nicht des Teufels einziger Samen ist, ist sie zweifellos eine wichtige Stütze seiner eigenen Macht. |
Stimmt, ich meinte damit, dass aus seiner Machtgier alles "Übel" entstanden ist. Es hat ja erst damit begonnen, dass er an Gottes Macht heran wollte.
Zitat: |
Das Urbild seiner Sünden zieht er aus den Chaosgründen? Aber was sind die Chaosgründe? Steht das Chaos einfach als Gegenentwurf zur (göttlichen) Ordnung? Das würde für mich am Besten passen. Ach, gerade habe ich auch das Akrostichon entdeckt. Hübsch. |
Ich meinte mit diesen Zeilen, dass die ersten Menschen, die er mit all seinen schlechten Eigenschaften pervertiert hat, nun dem Weg des Chaos folgen, den der Teufel und seinte Taten bestimmen.
Zitat: |
Reime und Metrum sind nach wie vor gut, der Gruben/ Cheruben-Reim könnte Klasse sein, wenn nicht der Plural meines Wissens nach Cherubim lauten müsste - oder macht die Rechtschreibreform da irgendwelche Türen auf? |
Cherubim ist soweit ich weiß der hebräische Plural, im Deutschen ist er Cheruben, kannst ja googlen, dort findet man sowohl Cheruben als auch Cherubim.
Und die Bedeutung der letzten beiden Zeilen:
So wie es zu diesem Zeitpunkt auf der Welt aussieht, der Mensch, Gottes perfekte Schöpfung, pervertiert vom Teufel, das Leben ist von Sünden bestimmt zeigt alles auf einen Untergang hin. Aber nicht auf den Untergang der Welt, sondern auf den Untergang des Paradieses. Denn nur Menschen ohne Sünden können dieses betreten. Die Cheruben sind die Wächter des Paradieses und gewähren nur jenen den Durchgang.
Mit dem Sterben der Cheruben wollte ich deutlich machen, dass sie nun nutzlos sind, denn es gibt keinen Menschen ohne Sünden.
Somit geht das Paradies, Gottes Reich, unter und der Teufel hat sich auf weit schlimmere Weise an Gott gerächt. Er hat ihm eben nicht nur seine perfekte Schöpfung genommen, sondern auch noch sein Reich "zerstört"
Zitat: |
Haben die dreimal sechs Zeilen in diesem Zusammenhang auch die entsprechende Aussagekraft? |
Ja, 3 x 6 Zeilen, für die Zahl des Tieres war die Grundidee um die ich alles andere aufgebaut habe.
So nun aber noch einmal kurz zu den Satzzeichen
Ich mache Punkte in Gedichte nie, ich finde die gehören da nicht rein. Das ist eine persönliche Sache. Man kann das Ende eines Satzes auch an der Großschreibung (auf die ich großen Wert lege:) ) und der Betonung des Textes erkennen, finde ich.
Und die Punkte am Anfang und Ende hab ich nur gemacht, damit der Text in der Mitte des Textfeldes steht Das sieht unschön aus, wenn der von den Rändern so erdrückt wird
So, ich danke dir nochmal für deine ausführliche Kritik, sowas habe ich selten bekommen
LG Chris
#4
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Der Fliegenlord
in Mythologisches und Religiöses 22.10.2006 10:48von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi *Chris*,
versteh mich nicht falsch: die Beachtung der Form finde ich sehr löblich, das beste aller Weltuntergangsgedichte wäre ebenfalls nur halb so gut, wenn es in Sandalen daherkäme. Dass Du Deinen Zeilen einen Smoking spendierst, finde ich daher mehr als löblich.
Ich habe jetzt Deinem Hinweis folgend mal gegoogelt, und diese 589 Treffer bei Cheruben gegenüber 133.000 bei Cherubim haben mich nicht unbedingt überzeugt. Aber nun hat die Mehrheit ja nicht zwingend recht und die Rechtschreibform hat uns ja auch so schöne Plurale wie Atlasse, Lexikons und Balkons beschert, warum nicht auch Cheruben?
Meine word-Rechtschreibprüfung toleriert beides, ist aber nicht sehr glaubwürdig; auf Duden.de verzeichnet er zu cherubim einen Treffer, nicht aber zu cheruben. Laut einem Onlinewörterbuch gibt es neben Cherubim noch die Pluralform "Cherubinen". Zuletzt habe ich es noch mittels des Wortschatzes der Uni Leipzig überprüft, der Cherub und Cherubim kannte, bei Cheruben aber nur die Schultern zuckte. Ich muss sagen, so recht überzeugen kannst Du mich mit Deinem himmlischen Plural noch immer nicht...
Mit den Punkten kannst das natürlich handhaben, wie Du möchtest, meinem persönlichen Geschmack nach sollte ein Gedicht aber in sich konsequent sein; d.h. entweder Satzzeichen - oder keine, aber auch bspw. entweder konsequente Kleinschreibung, oder orthographisch richtig (dies habe ich bei Dir auch positiv zur Kenntnis genommen). Wenn Du nun alle Punkte weglässt, ist das ja irgendwie auch konsequent.
Noch zum Inhalt: siehst Du, wieviel Überlegungen und Gedanken Du zu Deinen letzten beiden Zeilen präsentieren kannst? Da wird die Geschichte doch spannend und verlässt die bereits bekannten Pfade, denn Versionen von des Teufels Absturz kann man in zig Büchern nachlesen. Dem - wie es scheint auch für Dich - interessanten Teil widmest Du aber gerade einmal zwei klägliche Zeilen. Da wäre mehr drin gewesen.
Wie gesagt, gut gemacht und gut zu lesen, aber Du hast ein bisschen was verschenkt.
Don
P.S.:
Es gibt andere Foren neben diesem? Keine Tümpellästerung, bitte!
Ob man etwas bemerkt hängt natürlich davon ab, wie intensiv man sich mit einem Text beschäftigt, aber oftmals ist auch eine Runde Glück dabei, ob einem etwas auffällt. Ich habe auch schon so manches Akrostichon übersehen, wobei Du dem Leser mit den fettgeschriebenen Anfangsbuchstaben ja eine brauchbare Hilfestellung gibst.
Ach, warum übrigens nur ein bisschen beindrucht ?
versteh mich nicht falsch: die Beachtung der Form finde ich sehr löblich, das beste aller Weltuntergangsgedichte wäre ebenfalls nur halb so gut, wenn es in Sandalen daherkäme. Dass Du Deinen Zeilen einen Smoking spendierst, finde ich daher mehr als löblich.
Ich habe jetzt Deinem Hinweis folgend mal gegoogelt, und diese 589 Treffer bei Cheruben gegenüber 133.000 bei Cherubim haben mich nicht unbedingt überzeugt. Aber nun hat die Mehrheit ja nicht zwingend recht und die Rechtschreibform hat uns ja auch so schöne Plurale wie Atlasse, Lexikons und Balkons beschert, warum nicht auch Cheruben?
Meine word-Rechtschreibprüfung toleriert beides, ist aber nicht sehr glaubwürdig; auf Duden.de verzeichnet er zu cherubim einen Treffer, nicht aber zu cheruben. Laut einem Onlinewörterbuch gibt es neben Cherubim noch die Pluralform "Cherubinen". Zuletzt habe ich es noch mittels des Wortschatzes der Uni Leipzig überprüft, der Cherub und Cherubim kannte, bei Cheruben aber nur die Schultern zuckte. Ich muss sagen, so recht überzeugen kannst Du mich mit Deinem himmlischen Plural noch immer nicht...
Mit den Punkten kannst das natürlich handhaben, wie Du möchtest, meinem persönlichen Geschmack nach sollte ein Gedicht aber in sich konsequent sein; d.h. entweder Satzzeichen - oder keine, aber auch bspw. entweder konsequente Kleinschreibung, oder orthographisch richtig (dies habe ich bei Dir auch positiv zur Kenntnis genommen). Wenn Du nun alle Punkte weglässt, ist das ja irgendwie auch konsequent.
Noch zum Inhalt: siehst Du, wieviel Überlegungen und Gedanken Du zu Deinen letzten beiden Zeilen präsentieren kannst? Da wird die Geschichte doch spannend und verlässt die bereits bekannten Pfade, denn Versionen von des Teufels Absturz kann man in zig Büchern nachlesen. Dem - wie es scheint auch für Dich - interessanten Teil widmest Du aber gerade einmal zwei klägliche Zeilen. Da wäre mehr drin gewesen.
Wie gesagt, gut gemacht und gut zu lesen, aber Du hast ein bisschen was verschenkt.
Don
P.S.:
Zitat: |
Ich bin ein bisschen beeindruckt, du hast alles in meinem Text herausgefunden, wofür die Leute im anderen Forum etliche Beiträge gebraucht haben. Lob an dich, keine Beleidigung für die anderen |
Es gibt andere Foren neben diesem? Keine Tümpellästerung, bitte!
Ob man etwas bemerkt hängt natürlich davon ab, wie intensiv man sich mit einem Text beschäftigt, aber oftmals ist auch eine Runde Glück dabei, ob einem etwas auffällt. Ich habe auch schon so manches Akrostichon übersehen, wobei Du dem Leser mit den fettgeschriebenen Anfangsbuchstaben ja eine brauchbare Hilfestellung gibst.
Ach, warum übrigens nur ein bisschen beindrucht ?
Hallo Don,
danke für deine Rückmeldung.
Hm, du hast schon recht, ich hätte mehr aus den letzten beiden Zeilen herausholen können...aber man könnte es natürlich auch so sehen, dass ich dort den Inhalt extrem gut verdichtet hab
Nein, Spaß beiseite, ich versteh' das schon und finde es im Nachhinein auch Schade, dass ich da nicht mehr gemacht habe...
Zu den Cheruben:
Nagut, es gibt beides, Cheruben scheinbar seltener...aber seien wir mal ehrlich, es hört sich doch besser an als Cherubim oder?
Oh da hab' ich mich ja total versprochen, natürlich gibt es kein anderes Forum als dieses hier
Ein bisschen beeindruckt, weil ich es hier erwartet habe. Das Forum hat den Ruf, dass hier angeblich nur die "Elite" zuhause sein soll
(Ich hab' mich einfach mal reingeschlichen )
Jedenfalls danke für deinen Kommentar
Hallo pringles,
Mortus, Beliar und Negeos sind Namen des Teufels.
Ich kann auch kein Latein aber ich glaube, Mortus ist lateinisch für "der Töter/Mörder" und Beliar lateinisch für "der Lügner"...den anderen Namen kann ich auch nicht zuordnen...
Du siehst, was latein angeht kann ich dir auch nicht wirklich helfen:)
LG Chris
danke für deine Rückmeldung.
Hm, du hast schon recht, ich hätte mehr aus den letzten beiden Zeilen herausholen können...aber man könnte es natürlich auch so sehen, dass ich dort den Inhalt extrem gut verdichtet hab
Nein, Spaß beiseite, ich versteh' das schon und finde es im Nachhinein auch Schade, dass ich da nicht mehr gemacht habe...
Zu den Cheruben:
Nagut, es gibt beides, Cheruben scheinbar seltener...aber seien wir mal ehrlich, es hört sich doch besser an als Cherubim oder?
Zitat: |
P.S.: Zitat: Ich bin ein bisschen beeindruckt, du hast alles in meinem Text herausgefunden, wofür die Leute im anderen Forum etliche Beiträge gebraucht haben. Lob an dich, keine Beleidigung für die anderen Es gibt andere Foren neben diesem? Keine Tümpellästerung, bitte! Ob man etwas bemerkt hängt natürlich davon ab, wie intensiv man sich mit einem Text beschäftigt, aber oftmals ist auch eine Runde Glück dabei, ob einem etwas auffällt. Ich habe auch schon so manches Akrostichon übersehen, wobei Du dem Leser mit den fettgeschriebenen Anfangsbuchstaben ja eine brauchbare Hilfestellung gibst. Ach, warum übrigens nur ein bisschen beindrucht ? |
Oh da hab' ich mich ja total versprochen, natürlich gibt es kein anderes Forum als dieses hier
Ein bisschen beeindruckt, weil ich es hier erwartet habe. Das Forum hat den Ruf, dass hier angeblich nur die "Elite" zuhause sein soll
(Ich hab' mich einfach mal reingeschlichen )
Jedenfalls danke für deinen Kommentar
Hallo pringles,
Mortus, Beliar und Negeos sind Namen des Teufels.
Ich kann auch kein Latein aber ich glaube, Mortus ist lateinisch für "der Töter/Mörder" und Beliar lateinisch für "der Lügner"...den anderen Namen kann ich auch nicht zuordnen...
Du siehst, was latein angeht kann ich dir auch nicht wirklich helfen:)
LG Chris
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