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Winterschlaf
Von drinnen hört er leise Worte durch die Wohnung stapfen
Ein zarter Duft von Zimt und heißen Äpfeln zieht an ihm vorbei
Der Tannenbaum vom letzten Jahr trägt seine dicken Zapfen
Im heißen Ofen backen Plätzchen, kleine Weihnachtsbäckerei.
Er wärmt sich still an der Erinnerung, die nackten Äste frosten
Ein letztes schwaches Lächeln formt er in Gedanken noch bizarr
Der Wind kühlt seine Blätter rot als Abschiedsgruss - Nordosten
Dann schläft er ein und träumt vom Frühjahr, Leichenstarr.
(c) Franziska Wega
Von drinnen hört er leise Worte durch die Wohnung stapfen
Ein zarter Duft von Zimt und heißen Äpfeln zieht an ihm vorbei
Der Tannenbaum vom letzten Jahr trägt seine dicken Zapfen
Im heißen Ofen backen Plätzchen, kleine Weihnachtsbäckerei.
Er wärmt sich still an der Erinnerung, die nackten Äste frosten
Ein letztes schwaches Lächeln formt er in Gedanken noch bizarr
Der Wind kühlt seine Blätter rot als Abschiedsgruss - Nordosten
Dann schläft er ein und träumt vom Frühjahr, Leichenstarr.
(c) Franziska Wega
#2
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Winterschlaf
in Natur 09.11.2006 13:00von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo Franzi,
irgendwie habe ich das Gefühl, bei diesen Zeilen hast Du zu viel gewollt, mit der Folge, dass ich niht genau weiß, was Du mit diesen Zeilen willst .
Zunächst kurz mal durchgeXt:
Von drinnen hört er leise Worte durch die Wohnung stapfen
Ein zarter Duft von Zimt und heißen Äpfeln zieht an ihm vorbei
Der Tannenbaum vom letzten Jahr trägt seine dicken Zapfen
Im heißen Ofen backen Plätzchen, kleine Weihnachtsbäckerei.
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Er wärmt sich still an der Erinnerung, die nackten Äste frosten
Ein letztes schwaches Lächeln formt er in Gedanken noch bizarr
Der Wind kühlt seine Blätter rot als Abschiedsgruss - Nordosten
Dann schläft er ein und träumt vom Frühjahr, Leichenstarr.
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In Deinem Gedicht finden sich konsequent jambische Versfüße mit wechselnden Kadenzen im Kreuz gereimt. Das ist soweit sauber und ich vermute, dass auch die abnehmende Silbenzahl zum Ende des Gedichtes einen Sinn haben. Womöglich soll damit der einsetzende Schlaf dargestellt werden? Die Länge der Zeilen ist ohnehin nicht ganz unproblematisch, bei diesem winterlichen Thema aber für mich in Ordnung.
Inhaltlich finde ich diese Zeilen jedoch seltsam und es gelingt mir nicht zu verstehen, wer "er" denn überhaupt ist? Ein Familienvater, der Weihnachtsmann, ein Winterschlaf haltender Brummbär oder der Tannenbaum? Diesbezüglich bleibt Dein Gedicht für meinen Geschmack sehr unbestimmt und dadurch beliebig, irgendwie kommt es mir irgendwie vor, als könne es sich um irgendwen handeln. Bei einem lyrischen Ich weiß ich, dass es der Erzähler ist, der spricht, bei einem lyrischen Er wüsste ich aber schon gerne, um wen es geht.
Das am Ende stehende noch bizarr in Str. 2 Z. 2 klingt sehr sperrig und unelegant, warum das in Gedanken geformte Lächeln (was den tannenbaum unwahrscheinlich werden lässt ) allerdings bizarr ist, bleibt im Dunkeln und überzeugt mich nicht. Der die Blätter rot kühlende Wind hat sicher eine Bedeutung, der ich jedoch nicht auf die Schliche komme: was wird denn rot bei Kälte? Klar, des Menschen Hände und Ohren, aber doch nur auf ihrem Weg ins blau... Hm, ich habe echt keine Ahnung oder Idee. Und das Nordosten am Ende? Was ist denn dort?
Auch der Traum vom Frühjahr irritiert mich mehr, als dass er mir hilft. Da der Weihnachtsmann länger Pause hat, dürfte hiermit auch dieser ausfallen . Ein Sterbender, der im Schnee liegt und von Wärme träumt, würde eher passen, aber zu diesem Thema finde ich den Titel "Winterschlaf", der ja durch die entsprechende tatsächlich im Frühjahr erwachende Tierwelt bereits anders besetzt ist.
Ein Einstieg gelingt mir hier nicht, womöglich stelle ich mich auch einfach zu dumm an und übersehe das offensichtliche, was als Schlüssel dienen könnte. Doch so verbleiben für mich nur etwas sperrige, wenn auch zeitweise hübsch formulierte Zeilen, die ich nicht wirklich verstehe; für ein Gefallen reichts da bei mir leider nicht.
Gruß,
Don
irgendwie habe ich das Gefühl, bei diesen Zeilen hast Du zu viel gewollt, mit der Folge, dass ich niht genau weiß, was Du mit diesen Zeilen willst .
Zunächst kurz mal durchgeXt:
Von drinnen hört er leise Worte durch die Wohnung stapfen
Ein zarter Duft von Zimt und heißen Äpfeln zieht an ihm vorbei
Der Tannenbaum vom letzten Jahr trägt seine dicken Zapfen
Im heißen Ofen backen Plätzchen, kleine Weihnachtsbäckerei.
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Er wärmt sich still an der Erinnerung, die nackten Äste frosten
Ein letztes schwaches Lächeln formt er in Gedanken noch bizarr
Der Wind kühlt seine Blätter rot als Abschiedsgruss - Nordosten
Dann schläft er ein und träumt vom Frühjahr, Leichenstarr.
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In Deinem Gedicht finden sich konsequent jambische Versfüße mit wechselnden Kadenzen im Kreuz gereimt. Das ist soweit sauber und ich vermute, dass auch die abnehmende Silbenzahl zum Ende des Gedichtes einen Sinn haben. Womöglich soll damit der einsetzende Schlaf dargestellt werden? Die Länge der Zeilen ist ohnehin nicht ganz unproblematisch, bei diesem winterlichen Thema aber für mich in Ordnung.
Inhaltlich finde ich diese Zeilen jedoch seltsam und es gelingt mir nicht zu verstehen, wer "er" denn überhaupt ist? Ein Familienvater, der Weihnachtsmann, ein Winterschlaf haltender Brummbär oder der Tannenbaum? Diesbezüglich bleibt Dein Gedicht für meinen Geschmack sehr unbestimmt und dadurch beliebig, irgendwie kommt es mir irgendwie vor, als könne es sich um irgendwen handeln. Bei einem lyrischen Ich weiß ich, dass es der Erzähler ist, der spricht, bei einem lyrischen Er wüsste ich aber schon gerne, um wen es geht.
Das am Ende stehende noch bizarr in Str. 2 Z. 2 klingt sehr sperrig und unelegant, warum das in Gedanken geformte Lächeln (was den tannenbaum unwahrscheinlich werden lässt ) allerdings bizarr ist, bleibt im Dunkeln und überzeugt mich nicht. Der die Blätter rot kühlende Wind hat sicher eine Bedeutung, der ich jedoch nicht auf die Schliche komme: was wird denn rot bei Kälte? Klar, des Menschen Hände und Ohren, aber doch nur auf ihrem Weg ins blau... Hm, ich habe echt keine Ahnung oder Idee. Und das Nordosten am Ende? Was ist denn dort?
Auch der Traum vom Frühjahr irritiert mich mehr, als dass er mir hilft. Da der Weihnachtsmann länger Pause hat, dürfte hiermit auch dieser ausfallen . Ein Sterbender, der im Schnee liegt und von Wärme träumt, würde eher passen, aber zu diesem Thema finde ich den Titel "Winterschlaf", der ja durch die entsprechende tatsächlich im Frühjahr erwachende Tierwelt bereits anders besetzt ist.
Ein Einstieg gelingt mir hier nicht, womöglich stelle ich mich auch einfach zu dumm an und übersehe das offensichtliche, was als Schlüssel dienen könnte. Doch so verbleiben für mich nur etwas sperrige, wenn auch zeitweise hübsch formulierte Zeilen, die ich nicht wirklich verstehe; für ein Gefallen reichts da bei mir leider nicht.
Gruß,
Don
Hallo Franziska!
Obwohl nicht sehr deutlich entnehmbar, nehme ich an, es handelt sich um einen Laubbaum. Eigentlich sollten seine Blätter schon früher rot werden, nicht jetzt, wo zwar kalter Wind die Ruheperiode ankündigt, also den Winter.
Da sind seine Erinnerungen, an denen er sich wärmt; seine Äste sind kahl und frieren.
Zur gleichen Zeit wird Weihnachtsbäckerei gebacken; mir ist klar, daß man das oft schon Wochen vorher macht.
Trotzdem sehe ich Unklarheiten mit der Zeit.
Die Interpunktion sollte nicht außer acht gelassen werden, ebenso stören Großbuchstaben am Zeilenanfang. Das letzte Wort 'Leichenstarr' wurde auch gleich groß geschrieben.
Das ist meine Ansicht, sich im Wesentlichen mit der von Don Carvalho deckend.
Bei raschem Hinblicken, also für einen kurzen Augenblick, käme man in Versuchung, es als liebes Stimmungsgedicht zu bezeichnen, das in bestimmten Leserkreisen auch in der derzeitigen Form sicher nicht seine Wirkung verfehlen wird.
Bei etwas näherem Hinblicken, sind aber einige Ungereimtheiten.
So solltest Du noch etwas daran arbeiten, um es zu dem zu machen, was Du vorhattest.
Wir sind alle gerne bereit, Dir dabei zu helfen - wobei wir Dir aber gerne die Schweißarbeit und Mühe überlassen.
Es grüßt Dich Joame
Obwohl nicht sehr deutlich entnehmbar, nehme ich an, es handelt sich um einen Laubbaum. Eigentlich sollten seine Blätter schon früher rot werden, nicht jetzt, wo zwar kalter Wind die Ruheperiode ankündigt, also den Winter.
Da sind seine Erinnerungen, an denen er sich wärmt; seine Äste sind kahl und frieren.
Zur gleichen Zeit wird Weihnachtsbäckerei gebacken; mir ist klar, daß man das oft schon Wochen vorher macht.
Trotzdem sehe ich Unklarheiten mit der Zeit.
Die Interpunktion sollte nicht außer acht gelassen werden, ebenso stören Großbuchstaben am Zeilenanfang. Das letzte Wort 'Leichenstarr' wurde auch gleich groß geschrieben.
Das ist meine Ansicht, sich im Wesentlichen mit der von Don Carvalho deckend.
Bei raschem Hinblicken, also für einen kurzen Augenblick, käme man in Versuchung, es als liebes Stimmungsgedicht zu bezeichnen, das in bestimmten Leserkreisen auch in der derzeitigen Form sicher nicht seine Wirkung verfehlen wird.
Bei etwas näherem Hinblicken, sind aber einige Ungereimtheiten.
So solltest Du noch etwas daran arbeiten, um es zu dem zu machen, was Du vorhattest.
Wir sind alle gerne bereit, Dir dabei zu helfen - wobei wir Dir aber gerne die Schweißarbeit und Mühe überlassen.
Es grüßt Dich Joame
Zitat: |
Joame Plebis schrieb am 09.11.2006 19:57 Uhr: Wir .. |
ah, herr plebis, es wäre mir sehr recht, wenn sie wenigstens "wir (bis auf herrn lau)" schreiben könnten, denn ich finde diese ungefragten eingemeindungen einfach lästig. danke.
#6
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Winterschlaf
in Natur 25.11.2006 13:28von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Ein Laubbaum kann es nicht sein, oder kennst du einen solchen, der Zapfen trägt, Joame?
Hallo Franziska,
mir ist dein Gedicht auch zu überladen.
Vielleicht magst du ja eine überarbeitete Version hier reinstellen?
Mit Gruß,
Katzi
Hallo Franziska,
mir ist dein Gedicht auch zu überladen.
Vielleicht magst du ja eine überarbeitete Version hier reinstellen?
Mit Gruß,
Katzi
#10
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Winterschlaf
in Natur 12.12.2006 10:50von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Zitat: |
supikatzi schrieb am 11.12.2006 19:48 Uhr: Ein Laubbaum kann es nicht sein, oder kennst du einen solchen, der Zapfen trägt, Joame? |
Ich bin eine Botanik-Null, habe jetzt aber mal gesucht: die Erle hat Zapfen .
Aber abgesehen davon schrieb Franzi doch auch:
Zitat: |
Der Tannenbaum vom letzten Jahr trägt seine dicken Zapfen |
Und der ist nunmal definitiv kein Laubbaum !
Gruß,
Don
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