#1

hin und zurück

in Philosophisches und Grübeleien 06.01.2007 10:59
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte

    hin und zurück


    Es bleibt ein Brennen und ein stilles Sehnen;
    so wie man oft an winddurchtränkten Tagen
    durchs Moor streift - frei von Menschenklagen -,
    als sei das Leben uns nur ein Entlehnen,
    aus einem Wunsch, den junge Engel tragen.

    Und in der Stille, die durch unsre Adern treibt,
    entsteigt zum Ende hin dies leise Flehen,
    das über das Erkennen, über alles Sehen
    zum Himmel zieht und sich dort einverleibt;
    denn unser Los bleibt stetes Weitergehen.



    © Margot S. Baumann

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#2

hin und zurück

in Philosophisches und Grübeleien 06.01.2007 13:41
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Hallo Margot, schön, wieder etwas von Dir zu lesen!

Ich fasse es fast als Pflicht auf, hier einige Gedanken
dazuzuschreiben. Nachdem es an diesem Ort etwas ruhiger
geworden ist, wüßte ich nicht, wer es sonst täte.

Eine verantwortungsvolle und schwierigere Aufgabe,
gerade bei Werken von Dir, wo ein 08/15 Kommentar nicht
angebracht erscheint.

Es ist gerade eines jener Gedichte, wo hauptsächlich die Gefühle
angesprochen werden und das in Worte zu konkretisieren aus dieser
Ebene heraus, schwierig ist.

Meine Gedanken beim Lesen:
Ernster Inhalt, der den nicht schon Nachdenklichen nachdenklicher machen könnte.
Es umfaßt das Los des Menschen in diesem Dasein.


Meine Meinung ist, dieses Leben ist ja auch wirklich nur entlehnt.
Am Los selbst können wir wenig ändern. Es geht lediglich darum, wie
wir es hinnehmen und ertragen oder ertragen können.

Unsere Gedanken und Einstellung dazu, die kann unterschiedlich sein,
sie kann auch etwas geändert werden, doch am Ausgang selbst kann nichts geändert werden.

Mit 'winddurchtränkten Tagen, der 'Stille, die durch die Adern treibt
und mit dem 'entsteigenden Flehen'
hast Du eine schöne und sanft wirkende Sprache gewählt, wie sie
eben den Dichtern eigen ist.
(Zwar ist ein minimaler Widerspruch zwischen der Stille und dem treibt, weil ja 'treibt'
doch etwas heftiger wirkt; doch wegen Abnützungserscheinungen von fließt, konnte dieses Wort
offensichtlich nicht verwendet werden - ach ja, es gibt ja auch ein ganz behäbiges langsames Treiben.)

Es liest sich gut und es gibt keine rhythmischen Probleme, das weißt Du ja auch.

Ich selbst war und bin kein Xer, habe es ein Leben lang
nicht verwendet, merkte aber, manche mögen es aus Gründen
der Vollständigkeit.

xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXx -
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXx
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xXxXxXxXxXxX
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxX
xXxXxXxXxXx
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(Wie ich es geschrieben hätte, könnte ich als autonomes Gedicht posten,
unter Hinzufügung der Inspirationsquelle, doch das nur mit Deiner Zustimmung, da es ja Dein Eigentum ist.)

Zusammengefaßt:
ein sanftes und tiefes Gedicht, das seine Wirkung nicht verfehlen kann.

Freundlchen Gruß!
Joame

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#3

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in Philosophisches und Grübeleien 06.01.2007 14:37
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Joame

Ja dann danke ich mal recht herzlich, dass Du meine Zeilen kommentierts. Du entwickelst Dich ja zu einem veritablen Schwarzseher! So schlimm wird's wohl nicht sein, oder? Ich bin sowieso über den Punkt hinweg, wo ich fiebrig nach Kommentaren lechtze. Und die Meisten hier sind ja noch in zig anderen Foren aktiv, wo ihre Werke auch die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Von daher werden sie es schon verkraften, wenn hier weniger Rückmeldungen eintreffen. Aber natürlich freut mich jeder Kommentar, so ist's dann nicht, dass ich ohne glücklicher wäre.

Ich habe dieses Gedicht selber nicht metrisch überprüft, ich schrieb es und die eingestellte Version ist nahezu identisch mit dem Entwurf. Von daher kann sich gut ein "Fehler" eingeschlichen haben. Ich liess es so, weil ich - wie Du anmerkst - ein Gefühl transportieren wollte und alle Anpassungen hätten dies wohl zerstört. Aber es kann gut sein, dass ich, sollte ich eine göttliche Eingebung haben (*g), es noch anpassen werde. Von daher stell ruhig Deine Version dazu.

Deine Gedankengänge sind ähnlich denen, die ich beim Verfassen hatte. Es wird also - gefühlsmässig - verstanden. Das freut mich natürlich.

Grüsse
Margot


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#4

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in Philosophisches und Grübeleien 06.01.2007 17:02
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
hi Marg,
dachte schon Du hättest forummässig was besseres gefunden. Schö, daß es Dich noch gibt.
Also, dann will ich mich einmal bei der Altmeisterin versuchen.

Form
ABBAB. Mit wechselden Kadenzen. Leider nicht abwechseld männl.weibl. Das stört nicht. Wie immer gewohnt gut und gefällig.

Inhalt
Ein trauriger Text, philosophisch fast depressiv getragen von der Erkenntnis, dass es immer weitergehen wird. (wie wahr)
Dennoch sehnt sich das lyr.I nach etwas eigenem, etwas was es mehr beinflussen kann.



Zitat:


Es bleibt ein Brennen, bleibt ein stilles Sehnen





Zitat:


als sei das Leben uns nur ein Entlehnen,





Das Leben nur geliehen, zu Lehen gegeben, dass wir unverändert zurückgeben müssen. Sehr gut.
Dann kommt etwas was ich nicht verstehe.(was wohl an meiner fehlenden religiösen Kompetenz liegt)

Zitat:


aus einem Wunsch, den junge Engel tragen




Ich weiß nicht was junge und alte Engel wünschen und dass das etwas unterschiedliches ist. Ich dachte immer Engel sind zeitlos und die Wünsche dieser Kaste einhellig.

Die Stimmung, in der solche Gedanken aufkommen ist gut und sensibel gefasst.

Zitat:


so wie man oft an winddurchtränkten Tagen,
durchs Moor streift - frei von Menschenklagen -





Jetzt nach dem Wunsch in St1 die Erkenntnis des vermeidlich Realen.

Zitat:


denn unser Los bleibt stetes Weitergehen




das sich als Überbau das Swehnen einverleibt und uns nur noch die Hoffnung lässt, dass es der Wille einer alles beherrschenden Macht ist.

Zitat:


entsteigt zum Ende hin dies leise Flehen,
das über das Erkennen, über alles Sehen,
zum Himmel zieht und sich dort einverleibt;





Liebe Marg, ein tiefer Text wenn auch etwas religionsbefrachtet. (das verstehe ich in Deinem Fall)
Sehr gerne gelesen, wie immer.
Gruss
Knud

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#5

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in Philosophisches und Grübeleien 06.01.2007 17:52
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Lieber Knut

Was soll ich denn in anderen Foren, dort sind ja eh die gleichen Namen zu lesen? Mein Fehlen hier hatte zweierlei Gründe. Zum Einen schrieb ich im vergangenen Monat endlich meinen 3. Roman zu Ende und zum Anderen …

Besten Dank fürs Lesen und Kommentieren. Freut mich, wenn Dir die Zeilen zusagen.

Die ‚jungen Engeln’ beinhalten den Zeitaspekt. Also von Anfang an, als die Erde noch jung war, demzufolge auch die Engelein (*g). Was sie sich wirklich wünschen oder gewünscht haben, kann ich Dir auch nicht sagen, aber ein sehr dickes Buch kann Dir sicher darüber Auskunft geben.

Ja, natürlich – ich hätte es auch im Religiösen unterbringen können. Es geht sicher in die Richtung und solche Themen sind mir ja nicht fremd, aber ich fand, es passt auch im Philosophischen ganz gut.

Beste Grüsse
Margot



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#6

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in Philosophisches und Grübeleien 08.01.2007 13:43
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hi Margot,

Du überprüfst Deine Werke metrisch nimmer mehr? Tststs, keine Wunder, dass hier hinsichtlich der Zeilenlängen - wie man an Joames Analyse sieht - Kraut und Rüben herrscht ! Dennoch sind Deine Jamben fehlerlos und die unterschiedliche Länge stört kaum... nur an 2 Stellen klingt es für mich nicht gut:

Zum einen in Str. 1/ Z. 1; dort also, wo Du eigentlich die korrekte Zeilenlänge hast, würde ich sogar kürzen, denn das doppelt verwendete "bleibt" empfinde ich als störend. Da würde ich (sogar) vorziehen, Du ließest es einfach weg:
Es bleibt ein Brennen, stilles Sehnen;
Oder natürlich Du denkst Dir was anderes aus .

Str. 2 Z. 3 empfinde ich als zu lang, was im Gegensatz zu eben genannter Stelle ja tatsächlich auch der Fall ist. Vielleicht lässt sich das irgendwie sinnerhaltend kürzen? Die göttliche Eingebung bleibt bei mir in diesem Punkt aber leider (auch) aus. Einfach etwas wegzulassen
das über das Erkennen, alles Sehen,
hört sich irgendwie seltsam an.

Das Moorbild verstehe ich nicht ganz. Es bleibt ein Sehnen, so wie wenn man durchs menschen(klagen)leere Moor streift? Dazu müsste man etwas derartiges erstmal vor der Haustür haben... das einzige Schlammige, worin ich mich so aufhalte, ist der Tümpel . Wobei dieses Bild tatsächlich wirkt, denn es gibt Deinen Zeilen so etwas depressives und einsames - und trotzdem bleibe ich an dieser Stelle ein wenig im Matsch hängen.

Abgesehen von dieser Stelle (die man mir gerne auch noch näher bringen darf ) gefällt mir das Gedicht auch inhaltlich, wobei ich es gar nicht so religionsüberfrachtet empfinde; für mich spiegelt sich in diesen Zeilen eigentlich eher die Suche nach Spiritualität...

Ach ja: das Komma Ende Str.1 Z. 2 ist falsch, dafür gehört eines ans Ende der Z. 3. Das Komma Ende Str. 2 Z. 3 würde ich auch weglassen, denn es handelt sich doch um eine Aufzählung, keinen Einschub. Gern geschehen .

Grüße,

Don

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#7

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in Philosophisches und Grübeleien 08.01.2007 15:07
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Servus Don Camillo

Ja was bin ich doch für eine unverfrorene Person, gelle! Geht die einfach hin und lässt die Metrikprüfung und das Silbenzählen sein. Mais, mais, mais ... wie kann ich nur?! Na ja, Bauern lieben eben Kraut und Rüben!

Zur 1. Str. Hm ... ich weiss nicht, weiss nicht. Ich wollte dieses ‚bleibt’ eben – wegen der Dringlichkeit – zweimal drin haben. Und durch die Wiederholung wollte ich das verdeutlichen. Kann also sein, dass es bleibt. *g

Bei der Zeile 3 in der zweiten Str. gebe ich Dir Recht. Das klingt nicht so toll, wo ich doch gerade das Klingen in dem Text in Vordergrund stellen wollte. Muss da noch ein wenig studifizieren ...

Ja, das Moor! Das Moor! Hach, es gibt nichts Vergleichbares! *träum* Raus aus den Häuserschluchten, Don, und rein ins Moor und Du wirst (endlich) verstehen!
Ich krieg nie genug von dieser Landschaft. Wir haben hier zwar nicht so sensationelle Moore, wie in Schottland, aber unsere sind auch ganz schön.
Dass sich jemand an dem ‚so’ stören würde, das habe ich mir fast gedacht. Es ist auch etwas quer – gebe es zu – aber mir gefällt das, weil dieses Sehnen und Brennen eben immer entstehen, wenn man/ich durch diese Landschaft gehe. Nenn mich verrückt oder überspannt oder was Dir gerade einfällt, aber es ist so. Verstehe aber den Einwand, weil ich da natürlich sehr stark von meinem eigenen Empfinden ausgehe und das kann sowieso niemand nachvollziehen.

Danke für die Kommas, die nehme ich doch immer wieder gerne ... und fürs Lesen, Kommentieren und Schönfinden natürlich auch.

Gruss zurück
Margot

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#8

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in Philosophisches und Grübeleien 08.01.2007 21:39
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Hallo Margot!


Zitat:

Es bleibt ein Brennen, bleibt ein stilles Sehnen;


Erinnere ich mich richtig und Du hast irgendwo geschrieben, wie
Du das und magst?

Das könnte ja hier verwendet werden, ebenfalls hast Du
wahrscheinlich auch schon ausprobiert

Es bleibt ein Brennen, wie ein stilles Sehnen
Es bleibt ein Brennen mit dem stillen Sehnen
neben stillem Sehnen, ... usw.

Ein Problem stellt es bestimmt nicht dar. Ich glaube, Du willst
Dich gar nicht davon trennen - und glücklicherweise kann Dich
auch niemand dazu zwingen.
Es ist ja auch gar nicht störend (sowieso nur meine Meinung), zweimal geht es ganz ohne zu stören, betont sogar, das Bleiben.

Nur ein Drittesmal ginge es nicht, da würden wir Bleibomanie
vermuten.

Mut Gruß
Joame

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#9

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in Philosophisches und Grübeleien 08.01.2007 22:51
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Nabend Joame

Ja, ich mag die unds. Weil man sie mir ständig ankreidet, habe ich ja mal ein Gedicht verfasst, dass sogar 11 Stk. intus hat. Man muss mir nur sagen: Also das geht nun wirklich nicht! Und schwups, muss ich mich daran versuchen. Ach, dieser Trotz ständig, es ist schon ein Übel.

Und es gibt auch Wendungen, die ich unter gar keinen Umständen ändere. Da kann ich recht hartnäckig sein. Aber Du/Ihr habt Recht, das zweite 'bleibt' ist zu viel des Guten. Ich schliesse den Bogen ja in der letzten Zeile wieder ... es springt also über die Klinge. Swusch...

Danke für den Kommentar. Du und Don haben mich überzeugt.
Margot

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#10

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in Philosophisches und Grübeleien 08.01.2007 23:02
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Nochmals guten Abend!

Da wurde ich falsch verstanden, ich meinte, daß es geht und auch paßt; es war nicht zu viel!

Mit Gruß: Joame

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#11

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in Philosophisches und Grübeleien 08.01.2007 23:06
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Das ist schon ok. Ich lass es jetzt mal so.

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#12

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in Philosophisches und Grübeleien 09.01.2007 12:53
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Ich muss noch etwas zu dem Moor sagen. Marg ich verstehe Dich sehr gut. Das Moor, übrigens auch bei uns in Deutschland gibt es Moore, z.B, das Teufelsmoor,hat immer wieder Lyriker angeregt. (Knabe im Moor) Es ist sanft und grausam und immer wieder rätselhaft. Der Fuss wird schmatzend eingesaugt und Methanblasen blubbern und wehe dem, der den sicheren Steg verlässt. Und nachts, die Irrlichter, die schon vielen Menschen zum Verhängnis wurden. Übrigens wurden früher im Moor rituelle Menschenopfer zelebriert. (Moorleichen) Wenn der Wind durch die Birken streift, Stelzvögel auf dem Moos nach Nahrung suchen und der Auerhahn balzt. Ich kann die Stimmung nachvollziehen.

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#13

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in Philosophisches und Grübeleien 09.01.2007 18:04
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ah, ein Freund im Geiste! Aber das verstehen diese Stadtratten eben nicht...

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#14

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in Philosophisches und Grübeleien 09.01.2007 18:08
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
stimmt

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#15

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in Philosophisches und Grübeleien 09.01.2007 18:13
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
he, he ....

Und, um mal ein wenig zu spammen, hier eine kleine Erörterung über Moore. Meine Protagonistin aus der Schottland-Geschichte klärt einen Unwissenden (Don? ) auf:

„Voraussetzung für die Entstehung einer Moorlandschaft ist ein wasserundurchlässiges Fundament, zum Beispiel ein Lehmboden, und ein starker Wasserüberschuss. Bis heute sind in Mittel- und Westeuropa rund sechshundert Moorleichen gefunden worden. Fast alle stammen aus Bronze- oder Eisenzeit, in denen vor allem verurteilte Verbrecher im Moor hingerichtet wurden. Bei den zahlreichen archäologischen Ausgrabungen stiess man auch auf Opferstellen der Germanen. Ein Holzsteg führte zu Stellen, an denen Schmuckstücke, Speere, Waffen und geschnitzte Götterstatuen versenkt werden konnten. Der unheimliche Ruf der Moore stammt daher lediglich aus Mittelalter und Frühgeschichte."

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#16

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in Philosophisches und Grübeleien 09.01.2007 20:45
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
noch eine Ergänzug:
Es gibt unterschiedliche Typen des Moores.
Hochmoore und Tiefmoore. Leider wurden viele Moore trockengelegt und wirtschaftlich genutzt. (Torf) Auch soll es Moorgeister geben und Kräuterfrauen die im Moor leben. (Moorhexen) Grosse norddeutsche Tiefmoore sind deshalb für immer verloren. Aber dennoch,
"wenn der Nachtwind durch die Moore streift,
und Nebelbännke Käuze erschrecken,
werden die Hexen still entleibt,
da hilft kein Jammern oder Verstecken

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#17

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in Philosophisches und Grübeleien 09.01.2007 21:39
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
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#18

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in Philosophisches und Grübeleien 15.01.2007 15:33
von Albert Lau (gelöscht)
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Hallo Margot!

Schon in alten Dotcomtagen frugt’ ich ein ums andre Mal, wenn die Nachwuchspoetisten nur mit Mühe unter Plagen ihre Reime reihten, was sie an Lyrik faszinierte, dass sie nun auch selber wünschten, solche Werke zu erstellen? Denn so grausam waren diese, weit entfernt von alledem, was an Sprache uns begeistert, dass ich unwillkürlich mir an den morschen Schädel fasste, ob er mir noch richtig saß.

Auch manch talentiertes Mädchen, welches rhythmisch und im Lot und im Takt die Silben zählte, hat enttäuscht, weil es zwar Handwerk und Verstand entsprechend ehrte, doch Gefühl vermissen ließ. Gab’s von Letzterem zuviel, blieb was anderes zurück.

So war’s oft, jedoch nicht immer, denn zum Glück gab’s auch auf Komm, jedenfalls in jenen Tagen, ein paar Damen und auch Herren, deren Saiten augenscheinlich schon in jüngeren Semestern durch so meisterliche Bögen angestoßen worden sind, dass sie unwillkürlich klingen, als wollt’ Poesie uns singen, welche Macht die Sprache hat, uns in einem Maß zu rühren, welches kein Verhältnis kennt, zwischen Wahl und Wucht der Worte. Es sind niemals nur die Töne, aber alles Melodie.

Digitale Grüße

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#19

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in Philosophisches und Grübeleien 15.01.2007 16:36
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Lieber Albert Lau

Zu Com-Zeiten gab es einen Kritiker, der einen unaussprechlichen Namen trug, und mir oft sagte – in zuweilen recht charmanter Art –, dass ich nahe am Kitsch schreibe und den Hang hätte, ins Elegische abzudriften. Auch wenn mir dieser Vorwurf damals oft nicht so recht schmecken wollte, hatte dieser Kritiker meistens Recht und nach dem ersten Ärger, musste ich ihm zustimmen. Diese Tage sind – erst kürzlich durch das Jubiläum des Tümpels verdeutlicht – Vergangenheit. Doch auch heute noch sind mir diese Worte im Gedächtnis und ich bin froh, dass sie jemand so offen ausgesprochen hat. Diese uneigennützigen Kritiken von dem Tier mit der Krankheit, die einen kleinen Namen trägt, waren mir immer sehr hilfreich und ein Pfeiler, an dem ich mich mit meinen Texten bis heute orientieren kann.

.... und jetzt höre ich auf, sonst wird’s noch schmalzig. *g

Es lebe das Kling-Klang-Klong!
thx & syk
Margot

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#20

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in Philosophisches und Grübeleien 15.01.2007 17:46
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Früher gab es eben noch (massig ) Punkte, die offensichtlich ins Auge fielen. Heutzutage ist es eine verdammte Reiberei, bei dir was zu finden!

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