Stadt am Grund

Höre Fremder, tief die Glocken,
tönen himmelwärts vom Grund,
Herz und Atem plötzlich stocken,
dieses ist die letzte Stund.

Prächtig war es einst zu sehen,
reich und mächtig lag es da,
ach wie konnte es geschehen,
dass es liegt auf feuchter Bahr.

Ostseestrand du musstest bluten,
Dänenkrieger legten Brand.
Denn hier fielen auch die guten,
Heiden schnell von Christenhand.

Gottes Helfer spenden Segen,
Heidenschar versank im Meer,
kein Gewissen will sich regen,
Machtkampf ohne Wiederkehr.

Guten Tag, Knud!

Beim Durchsehen der unkommentierten Werke,
sah ich dieses hier.

Du wähltest ein Thema, über das sich
auch nicht Archäologen eindeutig einig sind.

Ich nehme an, es ist die um bzw. vor 1130
versunkene Stadt Vineta gemeint, an die noch
der Platzname in Berlin erinnern soll. Es gibt
einige Spekulationen (Dänenkrieg/Naturgewalt)
darüber und Geschichten.

Vielleicht kam diese Idee im Zusammenhang
mit den derzeit aktuellen Naturgewalten,
vielleicht aus anderem Grund.

Es ist ein Erinnern. Je mehr Kilometer
jemand davon entfernt ist und je mehr Zeit
die Klippen hinunterflossen (inzwischen schon
etliche Jahrhunderte), umso weniger wird sich
irgendwer ernsthaft damit auseinandersetzen.
Doch! Knud aus dem 21. Jahrhundert!

Danke für die Anregung und deinen Einsatz.

Mit Gruß
Joame

Ja Joame, es ist Vineta. Man ist heute etwas weiter und hat, nach Ausgrabungen auch historische Hintergründe aufdecken können. Das war nicht leicht, denn gezielt hat die, damals nur existierende, katholische Kirche einen Nebelschleier über alles gelegt. Die Vinetaer waren, nach Kirchenmeinung, Heiden. Wenden. DFeshalb ging das auch so moralisch glatt über die Bühne. Nachdem man den lästigen Handelkonkurrenten ausgeschaltet hatte, wurde die Stadt Lübeck gegründet.
Gruss Knud und Danke.