#1

Großmutter

in Philosophisches und Grübeleien 22.02.2007 10:04
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
Großmutter ( überarbeitete Version )


Ich höre zu wie sie von alten Jahreszeiten spricht
mit ihrer mütterlichen wiegenden Erzählerstimme.
Ich spüre leichten Wind und seh gestreiftes Sonnenlicht
das auf die Wiese fällt vom Apfelbaum den ich erklimme.

Der Anblick ihrer Fotoalben stimmt mich melancholisch.
Die Schwarz und grauen Bilder mit dem weißen Riffelrand.
Es knistert jede Seite Pergaminpapier symbolisch
in ihrer zittrigkranken seelenwarmen Menschenhand.


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Großmutter ( alte Version )


Ich hör ihr zu wie sie erzählt mit wiegender Erzählerstimme
und spür den Wind, der Herbst hat seine Blätter eingeweiht.
Ich sehe wie ich einst im Garten einen Apfelbaum erklimme
und faule Äpfel klopfen auf die Laube still zur Jahreszeit.

Der Anblick ihrer Fotoalben stimmt mich melancholisch.
Die Schwarz und grauen Bilder mit dem weißen Riffelrand
Es knistert jede Zwischenseite Pergaminpapier symbolisch
in ihrer zittrig monotonen seelenwarmen Menschenhand.


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#2

Großmutter

in Philosophisches und Grübeleien 22.02.2007 11:24
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Ich begrüße Dich, Nonverbal!

Auf dem ersten Blick die Schaffung des Stimmungsbildes,
wozu geeignete Worte, zwar oft benützt, doch
wirksam und gut, verwendet werden.

'Wiegende Erzählerstimme', (erweckt Assoziationen an
einen Schauckelstuhl) da meinst Du offenbar eine ein bißchen einschläfernde ruhige Stimme,
mit vielleicht einer Art 'Singsang',
wie sie manchen Menschen, besonders älteren, oft eigen ist.

Nicht ganz gefällt mir die Einweihung der Blätter durch den
Herbst. Das lenkt mich ein bißchen in religiöse Gefielde ab.
Ob 'Klopfen' der wirklich gesuchte Ausdruck ist, da
bin ich nicht sicher; sehe einen geringen Widerspruch von
'klopfen' und 'still'.
Dabei weiß ich, es ist kein aufdringliches Klopfen,
eher ein gedämpfter Laut - gelegentlich und nicht unablässig.

Unter dem Wort monoton kann ich mir in diesem Zusamenhang
wenig vorstellen, wobei wieder die Beschreibung mit
zittrig seelenwarme Menschenhand
gut gelungen ist, so wie das Knistern beim Umblättern.

Es liegt an Dir, dem Gedicht noch Feinschliff zu geben;
vielleicht gelingt es Dir auch, die Silbenanzahl, insgesamt
die Metrik hinzubiegen.
- Übrigens, gleich zu Beginn, stört mich das Wort 'hör', auch
später dann das groß geschriebene Schwarz.

Freundlich grüßt
Joame

p.s.: Jetzt mußte ich nochmals editieren, um hinzuzufügen,
meiner Meckerei besagt nicht, es gefiele mir nicht.
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#3

Großmutter

in Philosophisches und Grübeleien 22.02.2007 11:30
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
hallo joame,

ja ich war mir auch nicht ganz sicher was das gedicht angeht, irgendwas störte mich noch.

ich danke dir für deinen genauen Blick und dafür das du es gelesen hast.

dann werd ich mir wohl noch weiterhin für den rest des tages das gehirn zermartern müssen
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#4

Großmutter

in Philosophisches und Grübeleien 23.02.2007 10:34
von Nonverbal • Mitglied | 407 Beiträge | 407 Punkte
hallo Joame,

ich hab jetzt das gedicht überarbeitet und diese version gefällt mir deutlich besser, obwohl die Zeilen jetzt natürlich optisch ziemlich unterschiedlich aussehen!

LG Franzi
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