Hi GW,
ich finde, Deine Zeilen steigern sich - und das ist ja gut so, heißt es, dass insbesondere die conclusio gelungen ist.
In Strophe 1 finde ich das "und" zu Beginn der 3. Zeile irgendwie störend, vermutlich weil die nachfolgende Satzstellung so etwas umständlich ist. Mit diesen kleinen Änderungen zB gefiele mir diese Strophe besser:
"
Es heißt, der Weg sei unser Ziel,
doch geht man ihn nicht portioniert;
auch zählt der Zeitraum "Jahr" nicht viel,
selbst wenn dort Wichtiges passiert."
Die zweite Strophe ist genau genommen - bezogen auf den Geburtstagsgedanken - etwas unlogisch. Denn das Werk (also der Mensch) wächst ja eigentlich nicht
unerklärbar lang, sondern exakt vom Tag der Geburt bis heute... aber darum geht es ja auch gar nicht, denn es ist ja das Gesamtwerk das zählt und nicht dessen mit Glockenschlägen unterteilte Abschnitte. Passender wäre es in meinen Augen, das "unerklärbar" zu kicken, zB:
"
doch wuchs es unentwegt und lang "
Allerdings müsste man dann wohl den Beginn der nächsten Zeile ändern, um nicht noch ein und zu haben.
Aber auch so ist diese Stelle nicht sonderlich dramatisch...
Das Ende ist gelungen, da mag ich auch gar nichts bemäkeln. Insgesamt ein gut gemachtes Gedicht, das einen hübschen Gedanken verpackt... auch wenn ihm noch ein gewisser Kick fehlt.
Grüße,
Don
P.S.@Joame: Ich glaube, er meinte, dass das sein Vorschlag für die Geburtstagseinladung eines anderen war, die dieser dann abgelehnt hat.