Sublustris
Die Dämmerung zerwühlt und wölbt den Wolkenbrei;
im Wiesengrund schleicht grauer Dunst aus müden Auen,
flussabwärts, zieht vorbei an Segelbooten, Tauen,
und weicht und legt ein Bild im Schleiernebel frei.
Verwaschen kauert er im Schilf. Sein müder Blick
scheint sich im Sog der Zeitenbrüche zu verlieren.
Er zuckt zusammen, zittert, so, als würd er frieren,
und schaut sich suchend um, stampft taumelnd durch den Schlick,
als hätte er kein Ziel, nur etwas, das ihn treibt.
Sein Brustkorb bebt und Blut tropft aus Blessuren;
im aufgewühlten Ufersand versickern Spuren
von Ungelöstem, das sich aus den Venen reibt.
Da platzt ein dunkles Tosen aus dem Flussverlauf
und etwas steigt mit stumpfer Kraft aus großen Tiefen,
erstickend laut, als ob ihn tausend Stimmen riefen,
und greift nach ihm und reißt ihm beide Schläfen auf.
Er steht am Bootshaus. Blutleer, starr ist sein Gesicht;
Zerbrochen klammert er die Zeichen aus den Fragen.
Dann schreit er plötzlich und sein Herz hört auf zu schlagen,
als er mit der Gewissheit tot zusammen bricht.