Ein Gespräch

Ich sitz hier, du sitzt dort
Und die Blicke streifen sich
Du zuckst kurz und schaust dann fort
Was machst du hier eigentlich?

Lautes Schweigen macht sich breit
Jeder schaut so in die Luft
Stille voller Peinlichkeit
Ich riech deinen Rosenduft

Bald darauf, ich blinzle grade
Blickst du wieder kurz zu mir
Ich, ich wackle mit der Wade
Fühl mich ziemlich unwohl hier

Plötzlich räusperst du dich laut
Und ich selber huste dann
Du kratzt dich an deiner Haut
Hustest selber irgendwann

Dort dahinten dieser Typ
Ob du ihn wohl gesehen hast?
Mann, was wäre es mir lieb
Hätt ich doch den Bus verpasst

Die Idee ich kam nicht drauf:
Nehm die Zeitung, kau ein Brot
Tu als läs ich, schaue auf
Du guckst wieder und wirst rot

Irgendwann nach langer Zeit
Drei Minuten zogen hin
Stehst du auf, machst dich bereit
Gehst nach draußen – ich bleib drin

Hi KF

Die Idee ist gut, über ein "Gespräch" zu schreiben, das nur aus Gestik und Mimik besteht. Man kennt solche Situationen ja, aber die Umsetzung ist mir zu lasch. Im Humorvollen erwarte ich - wenn ich schon nicht schmunzeln kann - doch wenigstens eine gewisse Spitzfindigkeit, die dem Text das gewisse Etwas verleit.
Die Szene mit dem Mann verstehe ich nicht, bzw. ist sie m.E. überflüssig und verlängert das Gedicht unnötig.

Soweit von mir und willkommen im stehenden Gewässer. *g
Gruss
Margot

stimmt, die Idee ist klasse. Ein wenig Loriot.
Der Gedankengang ist soweit sehr gelungen, nur sprachlich bleibt es sehr steif.
Auch metrisch ist das an einigen Stellen etwas holprig.

Mit etwas Überarbeitung kann das richtig gut werden.

Gruß, Fabian