#1

Der Plan

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 17.04.2007 06:58
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Der Plan

Die Schwester öffnete die Sprechluke in der Zellentür.
„Herr Braun?“
Ein- und ausgeatmete Pressluft übertönte fast das schwache Ja.
„Besuch.“
„Hat er bezahlt?“
„Wir haben es sogar schon auf das Konto ihrer Tochter überwiesen. Wie immer.“
„Gut. Lassen Sie den Besuch rein.“

Die Tür wurde aufgeschlossen. Absätze klackten über den Linoleumboden. Der Patient, der in einer eisernen Röhre lag, konnte den Ankömmling nicht sehen.

„Guten Tag,“
Braun unterbrach den Gast sofort.

„Sie kommen wegen der Geschichte mit meiner Tochter? Natürlich. Alle kommen wegen Eva. Ich empfange Sie ungern in diesem Kerker, aber Sie haben gezahlt. Nun kommen Sie. Kommen Sie und hören Sie. Machen Sie es sich bequem. Wo immer Sie können. Ich kann mich sowieso nicht mehr wehren.“


Damals wehrte ich mich. Damals war ich bei einer Versicherungsgesellschaft in der Schadensabteilung. Ich machte Karriere. Wurde Abteilungsleiter. Ich musste immer dann entscheiden, wenn die Schadenssumme so hoch war, dass subalterne Kräfte einen Verantwortungsairbag brauchten.
Die Summen, die ein kleiner Bearbeiter bewilligen durfte, wurden immer kleiner. Immer häufiger wurde ich als Schadensleiter befragt, ob die Gesellschaft zahlt oder klagt. Ich habe mich davor nie gedrückt. Für mich waren dies Entscheidungen zwischen richtig oder falsch und genau diese Entscheidungen wollte ich treffen.
Ich hätte das nicht machen müssen. Ich hätte jede Entscheidung noch weiter nach oben delegieren, und verantwortungslos bleiben können. Das ist vielleicht der Witz an meiner Geschichte.

Anfangs habe ich gedacht ich könnte etwas bewegen. Anfangs war ich auch naiv. Das glauben die Leute wohl heute auch noch, wegen meiner Gläubigkeit. Ich glaube an Gott und nicht an Zahlen. Ich hatte gedacht, dass ich durch meinen Job ein wenig die Schlechten von den Guten trennen und mein Scherflein dazu beitragen könnte, dass denen Anteilnahme gegeben wird, die schuldlos in Not geraten. Denen, die Märchen erzählten, denen zeigte ich schon immer im Rahmen meiner Möglichkeiten, dass ich einen Lügner an seiner Nase erkenne.

Es war im Sommer als alles begann. Ich ging den Tagen nach wie meiner Arbeit und kaufte mir einen Computer. Das Schreiben auf meiner Olympia war mir lästig geworden. Korrekturband, Tipp Ex, das Hüpfen einzelner Buchstaben, das wollte ich nicht mehr sehen. Schon zu Schulzeiten, hatte ich rumgetippt und geschrieben. Mit dem neuen, farbigen System konnte ich meine Schrift zentrieren, kursiv und in Blocksatz stellen. Vor allem sah es beim Schreiben schon so schön aus wie im Ausdruck.

Auch in der Firma hatte ich erste Schritte getan. Erfolgreich. Ich galt zwar als Eigenbrötler, aber der Kollege im Allgemeinen schätzte meine Zuverlässigkeit und mein Fachwissen. Wenn ich nach Hause kam, setzte ich mich an meinen Computer und schrieb. Ich dachte mir Gedichte, Geschichten und immer mal wieder Gebete an Gott aus. Nichts besonderes, aber ich schrieb alles auf. Und eines Tages, während des Schreibens, stürzte mein PC ab.

Ich wusste erst gar nicht was geschehen war. Ich drückte wieder auf den Einschalter. Er fuhr fehlerfrei hoch. Alles schien normal. Doch als ich Word aufrief und meine Texte speichern wollte, erkannte ich, dass im Ordner mit meinen Dateien sich noch mal mein Ordner mit all meinen Dateien befand und in diesem wieder mein Ordner und alles andere befand.
Es war wie ein Spiegel im Spiegel. Es war endlos. Ich wagte, eine Datei auf irgendeiner Ebene zu löschen. Erstaunlicherweise verschwand sie nur dort und blieb aber auf allen anderen erhalten. Ich verstand nicht wie das sein konnte und ich fürchtete nun, dass all meine Texte und Schöpfungen dem elektronischen Untergang geweiht waren.

Mir war nicht entgangen, dass ein Mieter in unserem Wohnhaus auf seinem Klingelschild neben seinem Namen – Celary - eine Firmensignatur stehen hatte : Innovative Computer Technik. Das klang gut, aber es war nach achtzehn Uhr. Damals hatte Deutschland um diese Uhrzeit schon geschlossen. Es war sogar schon halb neun. Was blieb mir also übrig? Ich nahm an, dass ein Computerfreak um diese Zeit noch wach oder schon aufgestanden sein müsste. Ich nahm also meinen Mut zusammen und stieg die zwei Etagen nach oben ins Siebte Geschoss. Ich klingelte.

Ich hörte einen fürchterlichen Hustenanfall. Ich dachte es stirbt jemand. Dann herrschte Stille. Ich wagte nicht noch mal zu klingeln und verharrte vor der Tür. Dann nahm ich Schritte wahr und die Tür öffnete sich.

Ein älterer Mann erschien in der Tür. Groß, schlank, rauchend. Die Haare mittelblond, doch leicht ungepflegt und länger als nötig. Er hatte einen Schnurr- und Kinnbart. Er erinnerte mich an einen Musketier. Er wirkte überrascht.
„Kennen wir uns?“, fragte er leicht belustigt.
„Nein. Wir haben uns vielleicht ein, zweimal im Treppenhaus gesehen...“
Während ich sprach starrte er mich direkt an und verunsicherte mich zusehends.
„Schon gut“, unterbrach er mich, „Sie haben ein Problem mit Ihrem PC, stimmt ’s?“
„Ja. Es tut mir...“
„Papperlapapp. Wenn es eine einfache Sache ist, helfe ich Ihnen gerne. Nachbarschaftshilfe. Finde ich gut. Wollte noch keiner hier.“
„Also wenn es Ihnen zu ...“
„Kein Problem. Was stimmt nicht?“
Während ich ihm mein Problem schilderte, hatte er auch schon ein Täschchen und seinen Schlüssel gegriffen und mich beherzt wieder die Stufen zu meiner Wohnung hinuntergeführt.

Im Arbeitszimmer meiner Wohnung angelangt, nahm er wie selbstverständlich vor meinem PC Platz. Ich blieb unschlüssig neben ihm stehen.
Er grummelte und schrieb kryptische Befehle in schwarze Bildschirmfenster. Zwischendurch nickte er mein Angebot ab, ihm einen Kaffee zu machen.
Als ich in der Küche stand und die Maschine bereitmachte, hörte ich ihn rufen:
„Einen Whisky, einen Tullamore Dew, haben Sie nicht zufällig? Zum Feierabend?“
„Ich fürchte nein. Ich trinke nicht.“
„Nicht trinken – genießen! Darf ich rauchen?“
„Wenn es Ihnen nicht allzu viel ausmacht: bitte nicht.“
„Kein Problem. Den Kaffee bitte schwarz.“

Als ich mit dem Kaffeegedeck – ich hatte ihm noch von mir selbstgemachte Kekse dazugelegt – wieder ins Zimmer kam, grinste er mich an und bemerkte:
„Alles wieder schön.“
„Wie haben Sie das gemacht?“, fragte ich baff.
„Nebenher entwickle ich Programme. Dieser kommerzielle Kram ist mir zu langsam und zu affektiert. Ich habe mein eigenes Tool über ihre Festplatte laufen lassen. Sie haben eine Datensicherung, oder?“
Ich schüttelte langsam den Kopf und wusste überhaupt nicht, was er mir sagen wollte.
„Nicht?“, er presste die Lippen aufeinander, „War ich mal wieder zu voreilig. Nun, es ist gutgegangen. Alles ist schön. Ihre FAT, also Ihre Verzeichnisstruktur, Ihre Dateien, alle Bezüge und Adressen sind wieder in Ordnung und - einzigartig.“
Er lächelte mich wieder an.

„Entschuldigung, aber ich habe, fürchte ich, kein Wort verstanden.“
Sein Lächeln erstarb und ich spürte wie er sich in sich selbst zurückzog. Hatte ich ihn beleidigt?
„Habe ich etwas Falsches gesagt?“, fragte ich vorsichtig.
„Bitte?“, meine Frage schien ihn wieder in die Gegenwart geholt zu haben, „Nein. Im Gegenteil. Unverständlich zu sein, höre ich oft. Obwohl ich versuche den Ton zu treffen. Es ist schwer, die scheinbare, endlose Mehrfachspeicherung ihrer Dateien zu erklären.“
„Versuchen Sie es.“
„Der Wegweiser zu ihren Dateien, Texten, die File Allocation Table - FAT genannt -, war defekt. Das Inhaltsverzeichnis ihrer Eigenen Dateien wurde bei jedem Doppelklick auf ihren Eigenen Ordner wieder in den Eigenen Dateien Ordner hineinkopiert. Als würden sie von A nach B fahren und in B angekommen, feststellen, dass B in A liegt und sie gar nicht hätten losfahren müssen. Sie waren schon da.
In der FAT steht alles Geschrieben. Sie ist der Gott ihrer Festplatte. Steht da etwas falsches, findet der User keine Ordnung und kein Heil mehr.
Sie nehmen mir die pseudoreligiöse Erklärung nicht übel, oder? Aber ich vermute wegen ihrer Texte, dass ich ihnen so vermitteln konnte, was geschehen wird, ach was red ich denn?: war. Was geschehen war.“

„Sie haben meine Texte gelesen?“, ich war entsetzt. Wie hatte er es wagen können? Andererseits gewahrte ich, dass es seine Aufgabe, seine Tätigkeit mit sich brachte, dass er Einblick in intimste Geheimnisse seiner Kunden bekommen musste.

„Es waren drei Dateien, ausnahmslos Textdateien, die dieses Wirrwarr erzeugt hatten: ich musste sie mir angucken. In Ordnung?“
„Meine Texte schauen ein bisschen verrückt aus, nicht?“
„Ganz und gar nicht. Aber – ich will nicht verhehlen – mir ist Transzendentes fern.“
„Sie sind Atheist?“
„Atheist, das ist so ein Kampfbegriff, oder? Mag ich nicht. Bei mir hat sich Gott nicht vorgestellt, oder an meine Tür geklopft. Ich vermisse Gott nicht. Ein jedes Teil, ein jedes Wesen, hat seine Eigenheit und verhält sich. Ich beobachte und bin immer wieder überrascht, welche Entdeckungen es zu machen gibt. Ohne die Dinge beeinflusst zu haben. Das ist bei uns Zweien genauso. Wir interagieren und niemand kann sagen, was das nächste Wort gibt. Zwischen uns regiert der Zufall.“

„Ich glaube nicht an Zufälle. Ich muss nur in den Nachthimmel schauen. Das ist kein Zufall. Das sieht nur willkürlich aus. Aber jeder Stern und alles was wir nicht sehen, ist da, wo es sein muss Alles was wir erleben hat einen tieferen Grund. Zufälligkeiten verehren nur die, die sich nicht trauen, ihr Leben mit Gottvertrauen selbst in die Hand und sich und seine Mitmenschen ernst zu nehmen. Verantwortung zu übernehmen ist kein Zufall. Ich will mich nicht mit Ihnen streiten, aber an Zufall glaube ich nicht. “

Er und ich blickten uns an.

„Ich weiß nicht was mich mehr beunruhigt?“, unterbrach er unser Schweigen. „Die Vorstellung Teil eines Planes oder ein von einem Affen hingeschissenes Fragezeichen zu sein? Mag daran liegen, dass ich ein Waisenkind bin und mich schwer tue, einen Sinn oder eine faire Chance darin... Sie bluten.“
Verdutzt schaute ich auf meine rechte Hand. Ich hatte mich geschnitten. Wann? Wie? Ich wusste es nicht. Die Zeigefingerkuppe blutete. Ehe ich mich versah, hatte er ein Stofftaschentuch gezückt und die Blutung gestoppt.
„Sie müssen vorsichtig sein, Herr Braun.“
„Ich weiß. Soll ich das Tuch für Sie waschen?“
„Nein. Das kann meine Haushälterin machen. Sind Sie auch alleinstehend?“
„Ja.“
„Falls Sie Hilfe im Haushalt brauchen? Ich kann Anjielika empfehlen. Sie ist zuverlässig und wie ich aus Krakau.“
„Krakau?“
„Ja. Die Stadt der Könige.“


Aus Krakau. Ein polnischer Waisenjunge und doch fern jeden Glaubens. Er war mir nah und doch unheimlich. Er hatte mir sofort geholfen. Ohne nachzufragen oder etwas zu verlangen. Wenn wir uns jetzt im Treppenhaus trafen, grüßten wir uns freundlich, plauschten auch mal kurz. So erzählte er mir, dass er die Firma an seinem Klingelschild nur nebenher laufen lasse und eigentlich in einem biotechnischen Forschungsinstitut an hochkomplizierten Projekten arbeite. Und jedes Mal wenn wir uns verabschiedeten wiederholte er sein Angebot, mir Anjielika zu vermitteln. Ich hatte diese Dame noch nie bemerkt und glaubte schon, er wolle mich ein wenig auf die Rolle schieben, aber da wir beide untertags arbeiteten, er in seinem Institut und ich bei meiner Gesellschaft, war ich mir diesbezüglich auch nicht sicher.

Und hier gehts weiter, bzw. steht das komplette Dingen: www.guennimats-tippit.de/derplan.pdf
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#2

Der Plan

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 17.04.2007 18:49
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Was für ein Mist! Nein, nicht die Geschichte… *g Heut will der Tümpel irgendwie nicht recht!

Hi Brot

Spannend! Ich hab die ganze Geschichte gelesen. Wie immer schnell und am Ende musste ich mir eingestehen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich sie gescheckt habe. Ich werde sie daher nochmals lesen, damit ich mir auch sicher bin, alles verstanden zu haben. Daher hier auch nur kurz etwas zum Aufbau, bzw. der Form.

Die Dialoge sind jetzt besser, knapper. Nur scheint mir, was Du vorher zu viel hattest, ist jetzt an manchen Stellen zu wenig. Will heissen, die Schlagabtausche überwiegen. Manchmal weiss man nicht recht, wer spricht. Vor allem im nachfolgenden Teil. Sagte, antwortete, erwiderte + Namen / Zwischenzeilen. Das Übliche halt.

Ich würde die Geschichte auch nicht in Kursiv setzen, da ja der Rückblick überwiegt. Ich glaube schon, dass der Leser von selber merkt, dass Braun erzählt und sehe die Schrägschrift als unnötiges Hilfsmittel an.

Ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, Du beschreibst die Krankheit der Tochter nicht, oder? Das würde ich aber kurz tun, weil Du nicht erwarten kannst, dass dieses Krankheitsbild allen geläufig ist. Es ist ja ein Hinweis. Meines Erachtens verrätst Du dadurch auch nicht zuviel, bzw. gibst Du dem Leser einen leichten Schubs.

Soweit schon mal.
Gruss
Margot

Die Frau in Rot

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#3

Der Plan

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 18.04.2007 09:47
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Spannend? Super. Dann hat das ja ganz gut funktioniert. Danke Dir für Deine Ausdauer beim Lesen, denn stellenweise habe ich ganz schön gerungen mit dem Thema und gedacht, das wird zu lang und langweilig und hält keinen bei der Stange.

Würde mich natürlich interessieren, was Du nicht gleich verstanden hast? Der gute Herr Braun ist ja auch nicht sicher ob er verstanden hat, was ihm da passiert ist.

Danke für den Hinweis mit der kursiven Schrift. Das ändere ich sehr bald. Im PDF Format liest es sich noch passabel. Im Tümpel ist das Schriftbild nicht schön.

Ja, die Dialoge, die habe ich drei, vier, fünfmal geschrieben, weggeworfen und liegengelassen. Schien nicht ganz falsch gewesen zu sein, da ich sie auch für mein Empfinden besser zurechntgeschnitzt habe als bei meiner letzten KG. Wobei mir z.Zt. noch die Distanz fehlt, mir sicher zu sein wo es unübersichtlich wird. Seine eigenen Texte liest man ja immer mit anderen Augen.

Meinst Du die Polydaktylie? Gut erkannt. Ich scheute mich davor, es anders zu schreiben, weil ich dachte, dass ich Luft rauslasse. Aber das ist im Grunde albern. Wer das kennt liest 6-Fingrigkeit und wer nicht, der ist vielleicht eher irritiert und verärgert, dass es so erwähnt wird und hat's am Ende auch vergessen. Übrigens Vor ein paar Wochen gab es so ein Fall in Berlin - behauptete unser Boulevard Blatt BZ zumindest.

Gruß
Brot




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#4

Der Plan

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 18.04.2007 10:44
von Erebus (gelöscht)
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Hallo Brot.

Deine Geschichte gefällt mir gut. Sie liest sich für mein Empfinden zügig und spannend.
Schickt mich und meine Erwartungen schön in die Irre und kommt letztendlich mit einem erfrischend einfachen, wenn auch unglaubwürdigen Ende daher.
Etwas irritierend sind einige Flüchtigkeiten, die ich unten - soweit sie mir beim einmaligen Durchlesen auffielen - anmerke.

Die Scheinbarkeit in der Erklärung eines Weltenplans bzw. einer Schicksalsbestimmung - durch ein Alien mit zählbar höherem Chromosomensatz - beleidigt meine Intelligenz.
Die Ernsthaftigkeit, mit der dies als Möglichkeit angeführt wird und akzeptiert scheint ist doch deutlich zu kurz gegriffen.
Dennoch hat mich die Story als Ganzes sehr schön mit sich genommen.
Vielleicht erwartete ich etwas Faszinierenderes als ein manipulierendes Wesen von dorten.
Da ist mir nämlich so, als trüge ich diesmal eine Schuhschachtel einen Berg hinauf, anstatt eines Felsens. Stupider Sisyphos!
Jedoch bleibt dies mit Abschluss der Story ja nur noch als eine Art Beigeschmack bestehen, eine etwas löchrige Begründung für das wahnhafte Treiben des Herrn Braun. In Wahrheit geht es also tatsächlich um das Alphaspielchen und wer wen. Soweit ganz befreiend und wieder im vertrauten Leben -jedoch wegen einer Zugehfrau?
Oder meinetwegen noch wegen zusätzlicher Dienstleistungen - aber da schiesst der Gute C ja mit A Waffen auf einen Spatzen - das ist ja schon ziemlich grober Unfug.
Ich fände die Geschichte wohl akzeptabler, wenn
eine weniger konkret formulierte Begründung für Planhaftigkeit oder ähnliches Gottestreiben angeführt würde
oder dieser Aufhänger mit seiner unergründlichen Tiefe entfiele, also anders auf das Wirken des Aliens gekommen würde,
und wenn die Bedeutung der Anjielika proportional zum aufwändigen Gespinst des Herrn Celary stünde. Helena war schließlich auch keine Putze.

Aber, wie gesagt, gelesen habe ich die Geschichte gerne und ich finde sie durchaus spannend, wenn auch nicht ganz schlüssig.
Erinnert mich irgendwie an Lem.
Mit den Dialogen hatte ich keine Probleme, und die kursive Formatierung finde ich eigentlich hübsch, weil sauber gliedernd.
Da die erinnernden Textteile aber einen breiten Raum einnehmen ist es vielleicht etwas zu viel Kursives.


Lieber Gruß

Ulrich
_____________________
hier noch :
Sie erzählte mir leicht verunsichert, dass Celary ihr erzählt hätte, dass ich auch
alleinstehend sei und sie - und sie verkleinerte ihr sie ganz süß (?) - mir vielleicht auch
helfen könnte. Ich war begeistert, hingerissen, hoffnungslos verliebt und sagte aber
nur:

„Vielleicht, ja. Haben Sie eine Karte?“
Sie wirkte auf einmal konsterniert. Ich? Wiederholte mehrfach mein Frage und begann zu
stottern.

Wird Dumbo, Celary oder Mickey Maus die Welt beherrschen?
Konnten sie darauf auch schon einen Blick werfen?“
„Noch nicht. Leider.“
„Ach, was. Se sind grotesk, wissen Sie das?“

So hatten wir es auch an jenem Wochenende gehalten. Ani war mit Sara(?) bei Ihren Eltern und
ich blieb mit der Anderen in unserem Haus zurück. Es war ein ruhiger Sonntag.

Mit einem Sonett, wollte ich Anjielika überraschen und zog mich dazu in meinen
Raum zurück .Immer wieder druckte ich erste Versuche aus und schritt im Tempo
der Metrik durchs Zimmer und deklamierte, redigierte. W
Während ich ein mir ungenügendes Zeilenende immer wieder laut vorbetete,

Das ist richtiger als ich damals dachte.
Bislang gab es fünf erdgeschichtliche Katastrophen in denen wir beobachten können,
dass es riesige Faunenschnitte gibtgab?.

sowie die Formatierungszeichen in den Schlussabsätzen
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#5

Der Plan

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.04.2007 22:06
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Danke Ulrich für die formalen und inhaltlichen Hinweise und Deine Kritik.

Ich habe die Formalien (und auch mehr) hoffentlich verbessert und in dem im Thread angegebenen Link hochgeladen. Du hast recht, Ulrich, kursive Schrift kann gut gliedern und im Zackes wie er ist, halte ich die Abwechslung der Schrift für mehr als hilfreich. Dankenswerterweise wies Margot aber schon darauf hin, dass auf diese Krücke hier verzichtet werden muss. Der Part, der braunschen Erzählung ist zu lang und ununterbrochen, um auf diese Krücke zurückgreifen zu dürfen. Das muss sich von alleine klären.

Bei meiner Plan KG, dachte ich, dass ich unerträglich deutlich geworden bin – und bemerke wieder, dass ich anscheinend noch dicker hätte auftragen können. Zumindest gemessen an Eurer Reaktion. D.h. nicht, dass eine Überarbeitung zwangsläufig besser wäre, aber ohne Feedback keine Luft. Daher verpacke ich den Abschluss jetzt anders und habe die Mitteilung von C. an B. noch mal abgeändert.
Never fuck und so weiter, passt auch nicht wirklich von der Tonart. Mag sein, dass der neue Schluss Euch auch nicht vom Hocker reißt, aber diese Alien Theorie war für mich nur ein Spiel des C. mit B. Es ging mir vor allem um die Frage : Zufall oder nicht? Was ist besser? Hatten sich da, Erebus und das Brot, nicht auch mal duelliert.

Es brennt mir natürlich unter den Nägeln wie findet Ihr den neuen Schluss?



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#6

Der Plan

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 20.04.2007 00:02
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
23:30
Scönen Abend, Bronic2um!

Ich war in erster Linie Leser. Die phantasievolle Geschichte, deren Unwahrheit mir nicht so schnell jemand beweisen kann ist voll gelungen!
Endlich jemand, der auch auf die Idee kam, Viren einen Stelenwert einzuräumen, der bisher noch nicht in Erwägung gezogenen wurde!

Von der Logik her besehen, überflügelt die knapp gehaltene Erklärung zur Theorie spielend die zentnerweisen Erklärungen diverser Religionen und sollte an Glaubwürdigkeit mehr Zuspruch zu erwarten haben.

Da hast Du Dich gewaltig ins Zeug gelegt und eine fesselnde Geschichte geschrieben, die sich sehen lassen kann. Noch schöner wäre es, sie ausgebaut und gestreckt, einmal als Buch zu finden; da würde ich sofort zugreifen!

Gratuliere! Mit bestem Gruß
Joame
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#7

Der Plan

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 20.04.2007 09:18
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Danke Joame. Weiter ausbauen? Ich glaube da fehlte mir die Geduld. Und die Idee mit dem Virus, die finde ich eigentlich gar nicht schlecht. Erebus war sie zu schlicht. Ich finde Sie nicht schlecht, um zumindest einen Braun in die Bedrouille zu bringen. Man könnte sie vielleicht mal hernehmen, um einen reinen SciFi Roman daraus zu machen.

Aber was ich natürlich klasse finde, daß der Spannungsbogen anscheinend einigermassen hingehauen hat.

Gruß
Brot
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#8

Der Plan

in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 20.04.2007 12:32
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Öhm, also ... *g. Jetzt bin ich etwas verwirrt! Dachte ich doch - in der ersten Version - dass A. bewusst bei Männern putzen geht, um sich schwängern zu lassen und so dem Virus zur Verbreitung verhilft.
In der neuen Fassung spricht C. aber davon, dass A. jetzt ein Engel ist. Demzufolge ist sie tot? Aber wieso und warum und wodurch? Ich bewege mich etwas im Nebel ...

Die Frau in Rot

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