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Selbstbefriedung
In meinen Schrank stehen Romane,
die ich nie gelesen habe,
Ich interessiere mich nicht für Literatur.
Meine Frau hat mich verlassen
und die Küche ist immer noch sauber.
Ohne Zitrusfrische.
Ich schreibe Gedichte,
die keiner lesen wird.
Ich interessiere mich nicht für Lyrik.
Ich bin ein Lebenskünstler.
Ohne Kunst und ohne Leben.
Ich lese Liebesbriefe,
die mir keiner geschrieben hat.
Ich interessiere mich nicht für Liebe.
In meinem Keller hebe ich
die Erinnerungen meiner Kindheit auf.
Einen Fußball und ein Sammelalbum.
Ohne Klebebilder.
Ich schaue mir Menschen an,
die nie zurückschauen.
Ich interessiere mich nicht für Menschen.
Mein Garten ist bepflanzt mit
den schönsten Sommerblumen
Ohne Blüten.
Ich träume schwarz-weiß.
Ohne Ton.
In meinen Schrank stehen Romane,
die ich nie gelesen habe,
Ich interessiere mich nicht für Literatur.
Meine Frau hat mich verlassen
und die Küche ist immer noch sauber.
Ohne Zitrusfrische.
Ich schreibe Gedichte,
die keiner lesen wird.
Ich interessiere mich nicht für Lyrik.
Ich bin ein Lebenskünstler.
Ohne Kunst und ohne Leben.
Ich lese Liebesbriefe,
die mir keiner geschrieben hat.
Ich interessiere mich nicht für Liebe.
In meinem Keller hebe ich
die Erinnerungen meiner Kindheit auf.
Einen Fußball und ein Sammelalbum.
Ohne Klebebilder.
Ich schaue mir Menschen an,
die nie zurückschauen.
Ich interessiere mich nicht für Menschen.
Mein Garten ist bepflanzt mit
den schönsten Sommerblumen
Ohne Blüten.
Ich träume schwarz-weiß.
Ohne Ton.
#2
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Selbstbefriedung
in Liebe und Leidenschaft 14.05.2007 20:59von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Heul doch, war das erste was ich dachte. Sehr selbstmitleidig war mein erster Eindruck. Dann entfernte ich diese hässlichen Zeilenumbrüche – ich vermute Michael, dass Du es in Strophen und als Gedicht besser findest. Ich aber nicht und darum habe ich es mir anderes aufbereitet. Sieht ja keiner.
Die Stärke des Textes ist die Schlichtheit der Sprache. Keine Adjektive. Bis auf eines und auch das stört mich: schön. Auch noch im Superlativ. Wirkt wie ein Fremdkörper. Braucht der Text auch nicht.
Was mich auch stört sind die für mich beliebig wirkenden Sprünge und Widersprüchlichkeiten. Ich wäre auch nicht überrascht gewesen, wenn das LI geschrieben hätte, dass er Zeichen studiert aber sich nicht für Sprache interessiert oder permanent Info-Radio hört aber sich nicht für Nachrichten interessiert. Seine Füße täglich wäscht, aber trotzdem Fußpilz hat. Das ist unendlich fortsetzbar und ohne Clou.
Daher denke ich mir: will mich das LI verarschen? Das ist der zweite Eindruck. Und der ist m.E. besser. So hoffe ich mal, dass der Text ironisch gemeint ist. Der Titel spricht ja dafür. Aber dieses: Ohne Kunst und ohne Leben, das haut mir voll rein und klingt für mich eher voll daneben als amüsant. Zumal an der Stelle noch die Meister Proper Zitrusfrische nachhallt. Das Augenzwinkern, falls Du es hier versteckt haben solltest, dann hast Du es für mich zu gut versteckt.
Du verkloppst Dir Deinen gut lesbaren, sachlichen und angenehm lakonischen Stil wieder mal mit dem Bemühen ein Gedicht zu verfassen. Warum?
PS: Den Abschlusssatz: Ich träume schwarz-weiß. Ohne Ton. Den finde ich wirklich gelungen. Den könnte ich mir auch sehr gut als Anfang einer Geschichte vorstellen.
Die Stärke des Textes ist die Schlichtheit der Sprache. Keine Adjektive. Bis auf eines und auch das stört mich: schön. Auch noch im Superlativ. Wirkt wie ein Fremdkörper. Braucht der Text auch nicht.
Was mich auch stört sind die für mich beliebig wirkenden Sprünge und Widersprüchlichkeiten. Ich wäre auch nicht überrascht gewesen, wenn das LI geschrieben hätte, dass er Zeichen studiert aber sich nicht für Sprache interessiert oder permanent Info-Radio hört aber sich nicht für Nachrichten interessiert. Seine Füße täglich wäscht, aber trotzdem Fußpilz hat. Das ist unendlich fortsetzbar und ohne Clou.
Daher denke ich mir: will mich das LI verarschen? Das ist der zweite Eindruck. Und der ist m.E. besser. So hoffe ich mal, dass der Text ironisch gemeint ist. Der Titel spricht ja dafür. Aber dieses: Ohne Kunst und ohne Leben, das haut mir voll rein und klingt für mich eher voll daneben als amüsant. Zumal an der Stelle noch die Meister Proper Zitrusfrische nachhallt. Das Augenzwinkern, falls Du es hier versteckt haben solltest, dann hast Du es für mich zu gut versteckt.
Du verkloppst Dir Deinen gut lesbaren, sachlichen und angenehm lakonischen Stil wieder mal mit dem Bemühen ein Gedicht zu verfassen. Warum?
PS: Den Abschlusssatz: Ich träume schwarz-weiß. Ohne Ton. Den finde ich wirklich gelungen. Den könnte ich mir auch sehr gut als Anfang einer Geschichte vorstellen.
Hallo Michael,
also mir gefällt's. Grade die belobigten beiden Abschlusszeilen halte ich aber für überflüssig, die klingen mir nach einem Resümieren, das könnte man sich sparen.
Denn die vier Strophen stehen doch für sich. Eher, ja- da kann ich folgen, ohne Prädikat als Überschrift: Lakonisch "Schwarz-weiß. Ohne Ton"
Die Überschrift, so wie sie da steht in Verbindung mit dem Autorennamen, reizt zum Verlesen.
Die jeweils aufgezeigte Inkohärenz der Empfindung, eigentlich eine vierfache Wiederholung einer gleichen Aussage, finde ich durchaus interessant und faszinierend.
Für störend halte ich aber auch die Zitrusfrische und das Adjektiv, wobei mir nicht auffiel, dass es das einzige im Text ist. Den Lebenskünstler ohne Kunst und ohne Leben empfand ich im ersten Moment als zu plakativ, aber eigentlich ist grade dies ja gar kein Widerspruch, wenn ich als Kunst eben nicht die Lebensbezwingung sehe, sondern bspw. die Lyrik (OK, der ging bereits vorher die Luft aus). Suggeriert so eine Art Hülsendasein.
Den Fußball und das Sammelalbum als Kindheitserinnerung im Keller finde ich ebenfalls gelungen.
Lieber Gruß
Ulrich
also mir gefällt's. Grade die belobigten beiden Abschlusszeilen halte ich aber für überflüssig, die klingen mir nach einem Resümieren, das könnte man sich sparen.
Denn die vier Strophen stehen doch für sich. Eher, ja- da kann ich folgen, ohne Prädikat als Überschrift: Lakonisch "Schwarz-weiß. Ohne Ton"
Die Überschrift, so wie sie da steht in Verbindung mit dem Autorennamen, reizt zum Verlesen.
Die jeweils aufgezeigte Inkohärenz der Empfindung, eigentlich eine vierfache Wiederholung einer gleichen Aussage, finde ich durchaus interessant und faszinierend.
Für störend halte ich aber auch die Zitrusfrische und das Adjektiv, wobei mir nicht auffiel, dass es das einzige im Text ist. Den Lebenskünstler ohne Kunst und ohne Leben empfand ich im ersten Moment als zu plakativ, aber eigentlich ist grade dies ja gar kein Widerspruch, wenn ich als Kunst eben nicht die Lebensbezwingung sehe, sondern bspw. die Lyrik (OK, der ging bereits vorher die Luft aus). Suggeriert so eine Art Hülsendasein.
Den Fußball und das Sammelalbum als Kindheitserinnerung im Keller finde ich ebenfalls gelungen.
Lieber Gruß
Ulrich
danke erstmal.
das "falsch lesen" des titels in zusammenhang mit meiner person als autor ist tatsächlich in einem anderen forum passiert. man fragte mich ernsthaft, warum ich nur solche sachen schreiben würde. sehr wahrscheinlich hatte diese person sich nicht mals die mühe gemacht den text zu lesen.
so viel zu meinem "tollen" ruf und über vorurteile.
das sexgeschreibe habe ich weitestgehend unterlassen, da ich mich langsam zu meiner eignen karrikatur gemacht habe.
besinne mich jetzt wieder aufs eigentliche schreiben.
macht auch mehr spass als diese ständige provokation.
zum text:
zitrusfrische scheint nicht so gut angekommen, wie ich es dachte. es sollte als synonym für die unreeichte sauberkeit des lebens darstehen.
wie die frau, die mich verließ es praktizierte.
aber vielleich kam das echt nicht so gut rüber.
bessere idee für dieses wort?
den abschluss als essenz des textes würde ich gerne beibehalten.
es soll eine art letzte erklärung sein. eine erklärung, die überflüssig ist, aber die teile/empfindungen im vorderen teil noch mal manifestieren soll.
wir lesen uns
michael
das "falsch lesen" des titels in zusammenhang mit meiner person als autor ist tatsächlich in einem anderen forum passiert. man fragte mich ernsthaft, warum ich nur solche sachen schreiben würde. sehr wahrscheinlich hatte diese person sich nicht mals die mühe gemacht den text zu lesen.
so viel zu meinem "tollen" ruf und über vorurteile.
das sexgeschreibe habe ich weitestgehend unterlassen, da ich mich langsam zu meiner eignen karrikatur gemacht habe.
besinne mich jetzt wieder aufs eigentliche schreiben.
macht auch mehr spass als diese ständige provokation.
zum text:
zitrusfrische scheint nicht so gut angekommen, wie ich es dachte. es sollte als synonym für die unreeichte sauberkeit des lebens darstehen.
wie die frau, die mich verließ es praktizierte.
aber vielleich kam das echt nicht so gut rüber.
bessere idee für dieses wort?
den abschluss als essenz des textes würde ich gerne beibehalten.
es soll eine art letzte erklärung sein. eine erklärung, die überflüssig ist, aber die teile/empfindungen im vorderen teil noch mal manifestieren soll.
wir lesen uns
michael
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