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#1
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
"Coccinell"-Plage in Mimizan-Plage
in Natur 02.06.2007 23:28von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
"Coccinell"-Plage in Mimizan-Plage
Im Land von Fabre,
am Strand von Aquitanien,
drehte sich zwei Tage der Wind
und bescherte uns eine Flut
von "coccinells" aus den Landes:
eine "coccinell"-Plage in Mimizan-Plage.
Glücklich die Kinder,
die die Marien
aus den Wellen retten durften,
und hilflos die Erwachsenen,
die auf dem Rücken liegend,
wie umgefallene Käfer
mit den Extremitäten
herumruderten
um sich dem lästigen
Ansturm zu erwehren.
Glücklich die Kinder!
Im Land von Fabre,
am Strand von Aquitanien,
drehte sich zwei Tage der Wind
und bescherte uns eine Flut
von "coccinells" aus den Landes:
eine "coccinell"-Plage in Mimizan-Plage.
Glücklich die Kinder,
die die Marien
aus den Wellen retten durften,
und hilflos die Erwachsenen,
die auf dem Rücken liegend,
wie umgefallene Käfer
mit den Extremitäten
herumruderten
um sich dem lästigen
Ansturm zu erwehren.
Glücklich die Kinder!
#2
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
"Coccinell"-Plage in Mimizan-Plage
in Natur 03.06.2007 00:39von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Hallo Alcedo!
Schön, wieder etwas von Dir zu lesen. Das kostete mich
einige Nachforschungen, die zwar auch Bildungslücken schloß.
Jetzt weiß ich auch ein wenig über Mimizan - Plage und coccinells, ebenso dem Autodidakt Fabre, seine Insektenstudien. Von alledem hatte ich vorher keine Ahnung .
Resüme: ich hatte ganz vergessen, daß ich beim Lesen Deiner Literatur war.
Zwar kann ich von der Literarische Darbietung nicht von Genuß oder Faszination sprechen, dafür aber umso mehr von Deiner Geschicklichkeit, wißbegierige Leser zur Weiterbildung zu drängen.
Bei den Kindern, welche die Marien aus den Wellen retten durften, gab ich auf und gestehe, dadurch wahrscheinlich das Verstehen des kompletten Zusammenhanges Deiner Aussage verpaßt zu haben.
Ein flüchtiger Leser, der 'den Landes' nicht kennt, könnte in vorschnellem Urteil einen Fallfehler vermuten; dem ist aber nicht so!
Die hier vorgesetzte Kost, in der Insekten keine unwesentliche Rolle spielen, birgt für den Verständnissuchenden und Wissensdurstenden etliche Anregungen.
Aus literarischer Sicht bin ich damit aber keineswegs zufriedengestellt.
Mit freundlichem Gruß!
Joame
Schön, wieder etwas von Dir zu lesen. Das kostete mich
einige Nachforschungen, die zwar auch Bildungslücken schloß.
Jetzt weiß ich auch ein wenig über Mimizan - Plage und coccinells, ebenso dem Autodidakt Fabre, seine Insektenstudien. Von alledem hatte ich vorher keine Ahnung .
Resüme: ich hatte ganz vergessen, daß ich beim Lesen Deiner Literatur war.
Zwar kann ich von der Literarische Darbietung nicht von Genuß oder Faszination sprechen, dafür aber umso mehr von Deiner Geschicklichkeit, wißbegierige Leser zur Weiterbildung zu drängen.
Bei den Kindern, welche die Marien aus den Wellen retten durften, gab ich auf und gestehe, dadurch wahrscheinlich das Verstehen des kompletten Zusammenhanges Deiner Aussage verpaßt zu haben.
Ein flüchtiger Leser, der 'den Landes' nicht kennt, könnte in vorschnellem Urteil einen Fallfehler vermuten; dem ist aber nicht so!
Die hier vorgesetzte Kost, in der Insekten keine unwesentliche Rolle spielen, birgt für den Verständnissuchenden und Wissensdurstenden etliche Anregungen.
Aus literarischer Sicht bin ich damit aber keineswegs zufriedengestellt.
Mit freundlichem Gruß!
Joame
#3
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
"Coccinell"-Plage in Mimizan-Plage
in Natur 03.06.2007 11:51von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo Joame
es sind schlicht Kinder, die Marienkäfer aus dem Meer fischten.
invasionsartiges Auftreten von verschiedenen Marienkäferarten soll aber auch an der Ostsee und in anderen Regionen vorkommen. interessant fand ich, dass die Käfer im Meer nicht alle umkommen, sondern von den Strömungen weit verfrachtet werden können. sie überleben durch den eingeschlossenen Luftvorrat unter den Flügeldecken.
danke für die Erläuterungen zu Fabre und zur Grammatik.
Gruß
Alcedo
es sind schlicht Kinder, die Marienkäfer aus dem Meer fischten.
invasionsartiges Auftreten von verschiedenen Marienkäferarten soll aber auch an der Ostsee und in anderen Regionen vorkommen. interessant fand ich, dass die Käfer im Meer nicht alle umkommen, sondern von den Strömungen weit verfrachtet werden können. sie überleben durch den eingeschlossenen Luftvorrat unter den Flügeldecken.
danke für die Erläuterungen zu Fabre und zur Grammatik.
Gruß
Alcedo
#4
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
"Coccinell"-Plage in Mimizan-Plage
in Natur 07.06.2007 23:37von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Guten Tag, Alcedo!
Gestatte die Bemerkung, daß ich in diesem Jahr (nicht nur ich) auffallend viele dieser Käfer bemerkte. Auf manchen Halmen sah ich gleich drei oder vier. An einem Tag sehe ich so viele, wie üblicherweise das ganze Jahr nicht.
Es ist kein Dank angebracht, für nur knappe Erläuterungen, die jeder leicht vielerorts lesen kann.
Mir ist jedenfalls das Gefühl verblieben, daß ich ein ganz arg ungebildeter Mensch bin.
Gruß
Joame
Gestatte die Bemerkung, daß ich in diesem Jahr (nicht nur ich) auffallend viele dieser Käfer bemerkte. Auf manchen Halmen sah ich gleich drei oder vier. An einem Tag sehe ich so viele, wie üblicherweise das ganze Jahr nicht.
Es ist kein Dank angebracht, für nur knappe Erläuterungen, die jeder leicht vielerorts lesen kann.
Mir ist jedenfalls das Gefühl verblieben, daß ich ein ganz arg ungebildeter Mensch bin.
Gruß
Joame
#5
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
"Coccinell"-Plage in Mimizan-Plage
in Natur 08.06.2007 01:30von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Joame,
dein ständiges Understatement ist mehr als unangebracht.
es gibt niemanden ohne Bildungslücken. jeder Mensch ist eine wandelnde Bildungslücke. und diese Lücke ist vielleicht das Einzige das wir alle gemeinsam haben!
deine Beobachtung zu den Käfern ist richtig. das üppige Grün auf den Wiesen hat die Blatt- und Schildlauspopulationen begünstigt. die Fortpflanzungsrate der Käfer erfolgte direkt proportional dazu. aber ein Ausschwärmen oder Massenwanderungen lassen sich nicht vorhersagen. die Flugfähigkeit der Coccinelliden ist auch stark vom Parasitenbefall abhängig. bei einigen Arten, vor allem in Mitteleuropa tritt ausserdem oft Brachypterie(Kurzflügeligkeit) auf. R.D.Pope ermittelte 1977 in Mitteleuropa bei der Art Rhyzobius litura nur 7%(!)Individuen mit voll entwickelten Flügeln. und A.J.Baldwin stellte 1990 fest, wenn britische Tiere unter osteuropäischen Bedingungen aufgezogen wurden, erhöhte sich der Anteil der flugfähigen Käfer. es spielen noch diverse Faktoren eine Rolle die auch den Entomologen noch nicht bekannt sind.
ich fand in der Fachliteratur einen nachgewiesenen gewaltigen Wanderzug von Coccinella septempunctata (unser allbekannter Siebenpunkt):
am 22.7.1989 fiel am Westrand des Darß(Ostsee) ein riesiger Schwarm dieser Käfer ein, der von 13 bis etwa 16 Uhr anhielt. entsprechend der Windrichtung, wahrscheinlich aus Dänemark (Falster-> 40km Luftlinie) kommend. es wurden Zählungen der eintreffenden Käfer pro Minute versucht. allein auf dem kontrollierten Strandabschnitt ergaben sich in den 3 Stunden 78Millionen Tiere!
in der Strandvegetation (dünenbedeckender Strandhafer) wurden anschließend 800 bis 1100 Individuen pro Quadratmeter gezählt. die einzelnen Ährenrispen waren mit jeweils 60-80 Tieren besetzt. in Rerik wurden die Käfer eimerweise auf der Straße zusammengekehrt und die Stadt setzte eine Straßenkehrmaschine ein um die Käfer zu beseitigen.
dies aber nur als konkretes Beispiel um Vergleiche zu haben.
das Aufkommen in Mimizan, bei ablandigem Wind, war nicht so extrem, aber auffällig genug und lästig: die Tiere fliegen helle Objekte wie nackte Menschen oder Sonnenschirme bevorzugt an und ihr Nahrungsbedarf (oder Feuchtigkeitsbedarf) ist sehr groß. es tritt Kannibalismus auf, (zerquetschte Käfer werden von den anderen aufgefressen) und das Hautzwicken der Käfer spürte ich am eigenen Leibe. einige Badegäste verliessen deswegen den Strand. zum Glück zeigen ja nur die ausgezehrten Wanderkäfer dieses Verhalten.
Gruß
Alcedo
dein ständiges Understatement ist mehr als unangebracht.
es gibt niemanden ohne Bildungslücken. jeder Mensch ist eine wandelnde Bildungslücke. und diese Lücke ist vielleicht das Einzige das wir alle gemeinsam haben!
deine Beobachtung zu den Käfern ist richtig. das üppige Grün auf den Wiesen hat die Blatt- und Schildlauspopulationen begünstigt. die Fortpflanzungsrate der Käfer erfolgte direkt proportional dazu. aber ein Ausschwärmen oder Massenwanderungen lassen sich nicht vorhersagen. die Flugfähigkeit der Coccinelliden ist auch stark vom Parasitenbefall abhängig. bei einigen Arten, vor allem in Mitteleuropa tritt ausserdem oft Brachypterie(Kurzflügeligkeit) auf. R.D.Pope ermittelte 1977 in Mitteleuropa bei der Art Rhyzobius litura nur 7%(!)Individuen mit voll entwickelten Flügeln. und A.J.Baldwin stellte 1990 fest, wenn britische Tiere unter osteuropäischen Bedingungen aufgezogen wurden, erhöhte sich der Anteil der flugfähigen Käfer. es spielen noch diverse Faktoren eine Rolle die auch den Entomologen noch nicht bekannt sind.
ich fand in der Fachliteratur einen nachgewiesenen gewaltigen Wanderzug von Coccinella septempunctata (unser allbekannter Siebenpunkt):
am 22.7.1989 fiel am Westrand des Darß(Ostsee) ein riesiger Schwarm dieser Käfer ein, der von 13 bis etwa 16 Uhr anhielt. entsprechend der Windrichtung, wahrscheinlich aus Dänemark (Falster-> 40km Luftlinie) kommend. es wurden Zählungen der eintreffenden Käfer pro Minute versucht. allein auf dem kontrollierten Strandabschnitt ergaben sich in den 3 Stunden 78Millionen Tiere!
in der Strandvegetation (dünenbedeckender Strandhafer) wurden anschließend 800 bis 1100 Individuen pro Quadratmeter gezählt. die einzelnen Ährenrispen waren mit jeweils 60-80 Tieren besetzt. in Rerik wurden die Käfer eimerweise auf der Straße zusammengekehrt und die Stadt setzte eine Straßenkehrmaschine ein um die Käfer zu beseitigen.
dies aber nur als konkretes Beispiel um Vergleiche zu haben.
das Aufkommen in Mimizan, bei ablandigem Wind, war nicht so extrem, aber auffällig genug und lästig: die Tiere fliegen helle Objekte wie nackte Menschen oder Sonnenschirme bevorzugt an und ihr Nahrungsbedarf (oder Feuchtigkeitsbedarf) ist sehr groß. es tritt Kannibalismus auf, (zerquetschte Käfer werden von den anderen aufgefressen) und das Hautzwicken der Käfer spürte ich am eigenen Leibe. einige Badegäste verliessen deswegen den Strand. zum Glück zeigen ja nur die ausgezehrten Wanderkäfer dieses Verhalten.
Gruß
Alcedo
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