#1

Unter dem Wolfsmond

in Düsteres und Trübsinniges 31.07.2007 17:24
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte


Unter dem Wolfsmond



Gewinnst du die Jagd mit der Dunkelheit nicht?
Letztes Funkeln verschwindet, die Nacht bricht herein,
das Tier ist erwacht und streckt hungrig die Glieder.

Isst du dein Brot unter Tränen heut nicht?
Es zerbricht seine Fesseln im silbrigen Schein,
verblasst und vergilbt singt es schaurige Lieder.

Erkennst du die Hände der Schatten denn nicht?
Und die Ratten sie warten, die ersten zu sein,
die Reste des Marks aus den Knochen zu nagen.

Riechst du den Regen, die Tränenflut nicht?
In der Glut deiner Augen liegt Antwort - allein
die Hand, die so zart und so weiß, wird’s beklagen.


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#2

Unter dem Wolfsmond

in Düsteres und Trübsinniges 31.07.2007 17:48
von bipontina (gelöscht)
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da steh ich sprachlos vis-a-vis: Ich kann mir unter einem Brot, das seine Fesseln im silbrigen Schein zerbricht, und dann blaß und vergilbt schaurige Lieder singt, nicht viel bzw. gar nichts vorstellen. Hab ich wirklich mal altes Brot, dann schimmelt es es (selten) oder vertrocknet. Aber schaurige Lieder singt es mir gottseidank nicht.
Und die "Jagd mit der Dunkelheit" klingt herrlich, aber so , als hättest Du wirklich Stockdunkelheit noch nicht kennengelernt (Du bist Stadtkind?).
Sehr lyrisch, und vor allem: die Hand, die so zart und so weiß , .... d i e kenne ich! Die (Zwillingshand) klagte nicht, sie tröstete.
Oder soll ds Brot eine Allegorie auf das Leben sein? Dann wäre das Leben was Schreckliches, wenn es schaurige Lieder singt.
AAAAAlso: ich nehms, wie ich meine eigenen Gedichte sehe:
Ausdruck einer (in diesem Fall düsteren) Stimmung.
lieben Gruß von
bipontina
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#3

Unter dem Wolfsmond

in Düsteres und Trübsinniges 01.08.2007 13:56
von bipontina (gelöscht)
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Nachtrag:
"Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" ist zu lesen als "Mit der Dummheit als Verbündeter......" aber das weißt Du ja. Jagst Du nun mit der Dunkelheit als Deiner Vertrauten oder jagst Du die Dunkelheit (als flüchtiges Wild)? Jagdgewinner ist leider meist der Schütze: Flinten sind schneller als jede tierische Flucht,
aber vielleicht hab ich alles mißverstanden.
Das Poem, man lese es, wie man wolle, ist s c h ö n !!!

lieben Gruß
bipontina
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#4

Unter dem Wolfsmond

in Düsteres und Trübsinniges 03.08.2007 14:42
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hallo bipontina

Da sag du noch mal, du könntest keine Kommentare schreiben.
Das hat mich mehr zum Nachdenken gebracht, als alles was ich bis jetzt dazu gehört habe.


Zitat:

Ich kann mir unter einem Brot, das seine Fesseln im silbrigen Schein zerbricht, und dann blass und vergilbt schaurige Lieder singt, nicht viel bzw. gar nichts vorstellen.

So war das eigentlich nicht gedacht. das „Es“ sollte sich natürlich auf das Tier beziehen.
Aber je länger ich darüber nachdenke …
… verdammte Scheiße! das Brot zerbricht tatsächlich seine Fesseln.


Zitat:

Oder soll das Brot eine Allegorie auf das Leben sein?

Das Brot und die Tränen ist eine (nennen wir es dem Größenwahn entsprungene) Anspielung auf Goethe.


Zitat:

"Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" ist zu lesen als "Mit der Dummheit als Verbündeter......" aber das weißt Du ja. Jagst Du nun mit der Dunkelheit als Deiner Vertrauten oder jagst Du die Dunkelheit (als flüchtiges Wild)?

Auch hier hast du Recht. ist ziemlich Missverständlich. die Jagd war im Sinne von Wettlauf gemeint.
der Wettlauf passt aber nicht ins Versmaß.

ich denke mal, ich hab hier einfach zuviel reingepackt. mal sehen, ob mir was einfällt.

Besten Dank
LG ninn
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#5

Unter dem Wolfsmond

in Düsteres und Trübsinniges 03.08.2007 15:26
von bipontina (gelöscht)
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ach, mir geh es oft so, daß was total mißverständliches da steht. Versuch ich dann einmal, es mit sozusagen "fremden Augen" zu lesen - was unerhört schwer ist, überleg ich mir auch des öfteren zu verstehen, was da gemeint sein soll. Ich
laß mich aber nicht verdrießen und elgs entweder weg, oder schaue, wie ich Klarheit in die Sache bekomme.

Lieben Gruß
bipontina
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