#1

Der Brief

in Philosophisches und Grübeleien 06.08.2007 09:29
von supikatzi (gelöscht)
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.


Die Hand streicht wissend über das Papier,
erfühlt die Worte, die darauf geschrieben,
erahnt die Gründe, die dich fortgetrieben,
mein Blick fällt traurig neben das Klavier.

Du sahst mir zu, wenn ich Etüden spielte,
dein Atem warm im sommerkühlen Raum,
das Lächeln deiner Augen, vager Traum,
ein Glück, das ich in Händen gern behielte.

Den Brief zu öffnen, wage ich noch nicht.
Ich schließ die Augen, um ihm zu entkommen,
ich mag nicht wissen, was man mir genommen -
doch fühl ich Sonnenhelle im Gesicht.


.
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#2

Der Brief

in Philosophisches und Grübeleien 07.08.2007 07:53
von Waldameise (gelöscht)
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Guten Morgen Katzi,
ich bilde mir ein, dieses Gedicht von Dir schon gelesen zu haben, aber das macht ja nichts. Ich habe sicher gemeint: Wunderbar?!
Ja, wahrscheinlich.
Ist es noch immer, aber vielleicht ist meine Verfassung heute eine andere... ich finde das super kitschig geschrieben:
"Du sahst mir zu..." - klingt wie ein Pilcher Roman,...
Nee, das ist keine Kritik, sondern eine Empfindung. Du weißt ja, dass ich eine "Beinharte" bin...
Schön, ist es trotzdem.
al cori
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#3

Der Brief

in Philosophisches und Grübeleien 07.08.2007 08:55
von bipontina (gelöscht)
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an Waldameise: beinhart? nein, das finde ich nicht...
ogottogottogott, das ist doch nicht Pilcherig! "Du sahst mich an.." wär genauso schön, aber z.B "Du hast mich angesehn..." klänge banaler in meinen Ohren.
Im Übrigen: de Gustibus non est disputandum.

Lieben Gruß an Waldameise und Perserkatze!
bipontina
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#4

Der Brief

in Philosophisches und Grübeleien 07.08.2007 09:03
von supikatzi (gelöscht)
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Guten Morgen Ameise,

ja, den Text kennst du.
Ich habe ihn nochmals geringfügig verändert.
Du hast recht - mir geht das auch so - wenn man ein Gedicht lange nicht gelesen habe,
bekommt man eine andere Sichtweise darauf.

Schön, dass es dir gefällt...


Hallo bipo,

richtig, über Geschmack soll (kann) man nicht streiten.
Man kann aber Gefallen und Nichtgefallen sagen und auch, weshalb.

Übrigens: cori tut nur so hart, sie hat einen ganz weichen Kern.....


Danke und lieben Gruß euch beiden,
Persermiez
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#5

Der Brief

in Philosophisches und Grübeleien 07.08.2007 09:13
von bipontina (gelöscht)
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fein, daß Du nicht zu denen gehörst, denen von Lob zum Speien übel wird!
Fällt Dein Blick neben das Klavier, weil ER dort saß? Oder streift er traurig das Klavier, weil Du dort saßest, von IHM angeblickt? Beides stimmt so traurig, wie es das LyrI war/ist.

Lieben Gruß an Persermiez! von bipontina
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#6

Der Brief

in Philosophisches und Grübeleien 08.08.2007 08:38
von supikatzi (gelöscht)
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Hallo bipo,

um auf deine Frage einzugehen:

Der Blick fiel neben das Klavier, weil das lyrD dort saß oder stand, ist aber eher der Phantasie entlehnt.
Weißt du, ich denke, man kann nicht alles selbst erleben, worüber man schreibt.
Ich kann gar kein Klavier spielen, aber ich stelle mir die Situation vor, wenn ich es könnte.
Außerdem sind ja die Worte auch als Metapher gedacht.
Ein Detail ist real - das mit dem Brief vielleicht - alles andere ist eine Geschichte "drumherum".

Danke für dein Interesse und lieben Gruß,
sk
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#7

Der Brief

in Philosophisches und Grübeleien 08.08.2007 08:44
von bipontina (gelöscht)
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Hallo SK, das ist ja oft das Interessante an der Lyrik: Was steckt dahinter ( und w e r steckt dahinter)? Da der Phantasie des Lesers keine Grenze gesetzt ist, kommt es sicher oft zu Fehlinterpretationen. Ich sehe aber die Szene sehr deutlich vor mir, ob so erlebt oder nicht: da hast Du viel geleistet. LG bipo
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#8

Der Brief

in Philosophisches und Grübeleien 09.08.2007 21:44
von supikatzi (gelöscht)
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Guten Abend bipo,

mit Gedichten, die allzu verschlüsselt sind, kann ich nicht viel anfangen,
schließlich sind wir nicht in einem Rateforum.

So ganz offenherzig brauchen sie aber auch nicht zu sein - vage Andeutungen sind mir am liebsten,
das ist für mich die richtige Basis für eine Interpretation.

Denn jeder liest die Gedichte anders, jeder interpretiert sie ein wenig anders - das macht den Reiz aus.
Und manchmal kommen Sichtweisen zutage, daran hätte man im Traum nicht gedacht....

Vielen Dank für deinen Beitrag und lieben Gruß,
sk
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#9

Der Brief

in Philosophisches und Grübeleien 09.08.2007 22:02
von bipontina (gelöscht)
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ja, wie wahr! Das ist die Crux bei manchen Gedichten: Fehlinterpretation liegt nahe. Oft schaue ich nicht tief genug hinein, weil meine "Welle" anders läuft oder weil mein "Dichterhirn" nicht alles erfaßt, aber das ist des Dichters Los: "meum est propositum.."
Und manchmal lese ich etwas hinein, was soo nicht gedacht war.
Aaaaber: Über Katzen weiß ich recht viel!! Hatte jahrzehntelang welche als Tag-und-Nachtbegleiter!!

LG bipontina ( die Dir ihr neuestes Poem anempfiehlt)

verschlüsselt und Rateforum bezieht sich worauf?


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