Der müde Blick, der sich aus Deinem Innern quält,
er tut so weh. Und, von Apoll gewählt,
senkt sich Dein Mund in bittrem Leiden.
Da Dich von uns Gemeinen alle Höhen scheiden
und Tagespfade Dich nicht trennen
von Tiefen, die wir, a l l z u k l e i n, nicht kennen,
wardst Du uns, die wir Staub nur sind, zum Fürsten.
Wir, die nach Schönheit brennend dürsten,
vergehn in Deiner Worte Firmament,
weil Glut, von D i r gebracht, den Puls verbrennt:
wir stehn gebannt in innrer Stille.
So zwang sich Dir Apolls gestrenger Wille:
In eines Dichters ird'sche Hülle
floß er, daß sich sein Lied erfülle.
In Dir ward Klang, ward Vers, ward Laut.
So haben Schmerz und Himmel Dich gebaut..
Wer jemals Größe, Schönheit schuf,
der folgte s e i n e s Gottes Ruf.
Fragment (vor einem Bildnis des jungen R.M.Rilke)