Hi ninn
Bei dem Text muss ich unwillkürlich an ‚Mordor’ denken. Ich fand das beschriebene Land – im Film – gut umgesetzt. Und, wie man Tolkiens Geschichte einen Bezug zum damaligen politischen Geschehen zuweist, ist auch Dein Text vermutlich eine Kriegsbeschreibung… die schweren Stiefel und der Gleichschritt weisen darauf hin.
Was nun aber ein Reisender da zu suchen hat, das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Bei diesem Wort muss ich unwillkürlich an Katastrophentourismus denken.
Obwohl Du sehr gewaltige Worte wählst, bin ich auch bei diesem Gedicht etwas aussen vor. Will heissen, zwar stellt sich bei mir ein Bild ein – siehe Mordor – und natürlich identifiziere ich mich mit dem Fremden – schliesslich spricht der Erzähler direkt mit ihm, also mit dem Leser – aber irgendwie ist es „bloss“ eine Aufzählung von schrecklichen Dingen. Evtl. wäre weniger mehr gewesen, bzw. nicht das Ganze beschreiben, sondern sich einen Aspekt herausspicken und diesen vertiefen. Man kann – meiner Meinung nach – einfach nicht alle Gräuel eines Krieges, oder eines Schlachtfeldes in einen Text packen. Irgendwann schaltet das Hirn nämlich auf stand by, weil zu viele Informationen vermittelt werden.
Ich würde es auch gut finden, wenn Du direkt mit dem Fremden anfängst. Also als Einstieg … und erst danach beschreibend wirst. Ist aber sicher Geschmackssache.
Was mir sehr gut gefällt, wenn man denn, in diesem Kontext von Gefallen sprechen kann, ist das Bild der Kathedrale mit den geschändeten Madonnen und die letzte Strophe. Ansonsten ist es mir persönlich – wie gesagt – zu viel Aufzählung mit zu vielen Adjektiven.
Die Zeichensetzung ist wirklich etwas wirr … *g …da musste nochmals drüber.
Gruss
Margot