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#1
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Der werfe den ersten Stein
in Ausgezeichnete Lyrik 27.08.2007 11:18von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Der werfe den ersten Stein
Nein, weit gefehlt, du warst nie der Bedachte,
in all den Jahren sprach ich nicht zu dir.
Und wenn ich jetzt das alles so betrachte,
dann tut’s mir leid, doch kann ich nichts dafür,
dass diese vielen Worte, das Begehren,
das mich umgab und durch die Zeilen trieb,
dem galten, der in meine Seele schrieb:
In jener Nacht begann das Sichverzehren.
Es kommt die Zeit, ich werd die Strafe tragen,
doch hätte ich die Wahl, ich tät es gleich;
denn diese kurze Spanne Himmelreich
wog tausendfach das künftige Entsagen.
Drum wirf den Stein, er schmerzt nur eine Stunde
auf meiner Haut und das geht schnell vorbei,
doch innen quält die stete Sklaverei:
Man stirbt so langsam an vernarbter Wunde.
© Margot S. Baumann
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
ursprünglich 3. Strophe
Es kommt die Zeit, ich werd die Strafe tragen,
doch hätte ich die Wahl, ich tät es gleich.
Für diese kurze Spanne Himmelreich,
wog tausendfach das künftige Entsagen.
Mit vereinten Kräften und viel Geduld (Eurerseits) zurecht gebogen.
Liebe Margot,
ein Gedicht, das einen nach dem Lesen mit einem Kloß im Hals zurück lässt, das bestimmt jeden von uns sich ein wenig in und zwischen den Zeilen finden lässt. Alles wirklich Schöne hat seinen Preis, in manchen Fällen einen sehr hohen. Manchmal hat man viel Zeit, bis die Zahlungsaufforderung kommt und man den Preis/die Buße entrichten muss, manchmal hat man am Schönen nur mal schnuppern dürfen und es wird einem trotzdem hoch in Rechnung gestellt.
Deine Verse sind sehr intensiv, berühren und bewegen ohne auch nur eine Spur ins Kitschige abzugleiten, zeigen sehr viel Gefühl, einen Abschied, einen Abschluss, bei dem nur die Beziehung, nicht aber die Emotion erstorben scheint. Ein gutes Gedicht.
Zwei winzige Meckerpunkte habe ich dennoch.
Für diese kurze Spanne Himmelreich,
wog tausendfach das künftige Entsagen.
Müsste es hier nicht "wiegt", heißen, also der Satz im Präsens stehen? Und eventuell anstelle des "für" ein "denn", ein Statement zu dem, was war und empfunden wurde? Nur eine Gedankenanregung, wie es für mich persönlich stimmiger wäre.
Drum wirf den Stein, er schmerzt nur eine Stunde
auf meiner Haut, doch das geht schnell vorbei,
doch innen quält die stete Sklaverei:
Man stirbt so langsam an vernarbter Wunde.
Hier stehen zwei "doch" sehr nah beieinander, ohne sich jedoch gegenseitig zu betonen. Vielleicht könnte man eines davon ersetzen, z.B.:
Drum wirf den Stein, er schmerzt nur eine Stunde
auf meiner Haut, das geht recht schnell vorbei,
doch innen quält die stete Sklaverei:
Man stirbt so langsam an vernarbter Wunde.
oder:
Drum wirf den Stein, er schmerzt nur eine Stunde
auf meiner Haut, doch das geht schnell vorbei,
von innen quält dagegen Sklaverei -
man stirbt so langsam an vernarbter Wunde.
Liebe Grüße
Sabine
ein Gedicht, das einen nach dem Lesen mit einem Kloß im Hals zurück lässt, das bestimmt jeden von uns sich ein wenig in und zwischen den Zeilen finden lässt. Alles wirklich Schöne hat seinen Preis, in manchen Fällen einen sehr hohen. Manchmal hat man viel Zeit, bis die Zahlungsaufforderung kommt und man den Preis/die Buße entrichten muss, manchmal hat man am Schönen nur mal schnuppern dürfen und es wird einem trotzdem hoch in Rechnung gestellt.
Deine Verse sind sehr intensiv, berühren und bewegen ohne auch nur eine Spur ins Kitschige abzugleiten, zeigen sehr viel Gefühl, einen Abschied, einen Abschluss, bei dem nur die Beziehung, nicht aber die Emotion erstorben scheint. Ein gutes Gedicht.
Zwei winzige Meckerpunkte habe ich dennoch.
Für diese kurze Spanne Himmelreich,
wog tausendfach das künftige Entsagen.
Müsste es hier nicht "wiegt", heißen, also der Satz im Präsens stehen? Und eventuell anstelle des "für" ein "denn", ein Statement zu dem, was war und empfunden wurde? Nur eine Gedankenanregung, wie es für mich persönlich stimmiger wäre.
Drum wirf den Stein, er schmerzt nur eine Stunde
auf meiner Haut, doch das geht schnell vorbei,
doch innen quält die stete Sklaverei:
Man stirbt so langsam an vernarbter Wunde.
Hier stehen zwei "doch" sehr nah beieinander, ohne sich jedoch gegenseitig zu betonen. Vielleicht könnte man eines davon ersetzen, z.B.:
Drum wirf den Stein, er schmerzt nur eine Stunde
auf meiner Haut, das geht recht schnell vorbei,
doch innen quält die stete Sklaverei:
Man stirbt so langsam an vernarbter Wunde.
oder:
Drum wirf den Stein, er schmerzt nur eine Stunde
auf meiner Haut, doch das geht schnell vorbei,
von innen quält dagegen Sklaverei -
man stirbt so langsam an vernarbter Wunde.
Liebe Grüße
Sabine
#3
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Der werfe den ersten Stein
in Ausgezeichnete Lyrik 27.08.2007 19:19von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi Margot
Ich würde nicht ein Wort daran ändern, es ist großartig. Es transportiert einen tiefen von innen zerfressenden Schmerz, der weitaus schlimmer ist als jede äußerliche Verletzung.
die zwei „doch“ in S4 sind zwar nicht so nett, so dicht beieinander, aber ich wüsste nicht was man ändern könnte ohne den Sinn zu verfälschen. was mir nicht ganz klar ist (doch was zu meckern) ist der Doppelpunkt in S2, der macht für mich keinen Sinn.
Das LI lebte in einer festen Beziehung. verbrachte eine Nacht (oder einige wenige Nächte) mit einer Person, die vielleicht auch nicht frei war, blieb aber beim Partner. Doch die Erinnerung an diese intensiven Gefühle lassen es nicht los, es verarbeitet sie in seinen Zeilen. endlich gesteht es dem Partner, der immer davon ausging, das er derjenige war dem die ganze Liebe des LI gehört, seine wahren Beweggründe und es bittet fast darum, das der Partner es verdammt und den symbolischen Stein wirft, weil jeder reale Schmerz erträglicher wäre, als der, den es schon die ganze Zeit ertragen muß.
LG Simone
Ich würde nicht ein Wort daran ändern, es ist großartig. Es transportiert einen tiefen von innen zerfressenden Schmerz, der weitaus schlimmer ist als jede äußerliche Verletzung.
die zwei „doch“ in S4 sind zwar nicht so nett, so dicht beieinander, aber ich wüsste nicht was man ändern könnte ohne den Sinn zu verfälschen. was mir nicht ganz klar ist (doch was zu meckern) ist der Doppelpunkt in S2, der macht für mich keinen Sinn.
Das LI lebte in einer festen Beziehung. verbrachte eine Nacht (oder einige wenige Nächte) mit einer Person, die vielleicht auch nicht frei war, blieb aber beim Partner. Doch die Erinnerung an diese intensiven Gefühle lassen es nicht los, es verarbeitet sie in seinen Zeilen. endlich gesteht es dem Partner, der immer davon ausging, das er derjenige war dem die ganze Liebe des LI gehört, seine wahren Beweggründe und es bittet fast darum, das der Partner es verdammt und den symbolischen Stein wirft, weil jeder reale Schmerz erträglicher wäre, als der, den es schon die ganze Zeit ertragen muß.
LG Simone
#4
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Der werfe den ersten Stein
in Ausgezeichnete Lyrik 27.08.2007 21:07von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Die Damen
@Sabine
Vielen Dank für das Lob. Das freut mich wirklich sehr, weil ich an dem Text etwas gezweifelt habe.
Es gab mal einen User – sein Nick ruhe in Frieden -, der hielt mir öfters vor, ich hätte einen Hang zum Elegischen. Das will ich eigentlich gar nicht abstreiten …*g… jedoch mag man das natürlich nicht immer lesen und der Grat zum Kitsch ist doch recht schmal … deshalb danke ich Dir für deine Worte. Es ist immer schön, wenn der Leser sich (ein wenig) erkennt und identifizieren kann.
Bezgl. des ‚wog’. Ich weiss nicht recht, ob ich diesen Satz in die Gegenwart stellen muss. Schliesslich ist der Moment ja vorbei und das Entsagen begann zu jenem Zeitpunkt. Ich bin jetzt grad etwas unsicher … muss mir das noch durch den Kopf gehen lassen, auch das mit dem ‚denn’, ok? Auch das doppelte ‚doch’ – mir fiel das gar nicht auf – muss ich nochmals bedenken. Doppelungen sind unschön, aber manchmal geht’s eben nicht anders.
@Simone
Ein ‚grossartig’? Da lacht des Dichters Herz!
Auch Dir recht herzlichen Dank für diesen wohlwollenden Kommentar. Kann es sein, dass dies ein typisches Frauengedicht ist? … „unsere“ Männer hätten es sicher in den Boden gestampft, sofern sie es gelesen, bzw. kommentiert hätten. *g
Zeichensetzung ist bei mir meist Glücksache – ich kann mir diese (neuen) Regeln einfach nicht merken -, jedoch dachte ich, da kommt jetzt eine ultimative Einsicht, deshalb setzte ich einen Doppelpunkt. Na ja, ein Komma tut’s sicher auch.
Nochmals merci fürs Kommentieren, die erschreckend nahen Interpretationen und die Tipps.
Beste Grüsse
Margot
@Sabine
Vielen Dank für das Lob. Das freut mich wirklich sehr, weil ich an dem Text etwas gezweifelt habe.
Es gab mal einen User – sein Nick ruhe in Frieden -, der hielt mir öfters vor, ich hätte einen Hang zum Elegischen. Das will ich eigentlich gar nicht abstreiten …*g… jedoch mag man das natürlich nicht immer lesen und der Grat zum Kitsch ist doch recht schmal … deshalb danke ich Dir für deine Worte. Es ist immer schön, wenn der Leser sich (ein wenig) erkennt und identifizieren kann.
Bezgl. des ‚wog’. Ich weiss nicht recht, ob ich diesen Satz in die Gegenwart stellen muss. Schliesslich ist der Moment ja vorbei und das Entsagen begann zu jenem Zeitpunkt. Ich bin jetzt grad etwas unsicher … muss mir das noch durch den Kopf gehen lassen, auch das mit dem ‚denn’, ok? Auch das doppelte ‚doch’ – mir fiel das gar nicht auf – muss ich nochmals bedenken. Doppelungen sind unschön, aber manchmal geht’s eben nicht anders.
@Simone
Ein ‚grossartig’? Da lacht des Dichters Herz!
Auch Dir recht herzlichen Dank für diesen wohlwollenden Kommentar. Kann es sein, dass dies ein typisches Frauengedicht ist? … „unsere“ Männer hätten es sicher in den Boden gestampft, sofern sie es gelesen, bzw. kommentiert hätten. *g
Zeichensetzung ist bei mir meist Glücksache – ich kann mir diese (neuen) Regeln einfach nicht merken -, jedoch dachte ich, da kommt jetzt eine ultimative Einsicht, deshalb setzte ich einen Doppelpunkt. Na ja, ein Komma tut’s sicher auch.
Nochmals merci fürs Kommentieren, die erschreckend nahen Interpretationen und die Tipps.
Beste Grüsse
Margot
#5
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Der werfe den ersten Stein
in Ausgezeichnete Lyrik 28.08.2007 13:24von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi Margot
Kann es sein, dass dies ein typisches Frauengedicht ist?
das wird wohl so sein. aber wenn es formal nichts auszusetzen gibt, bleibt ja nur noch das subjektive empfinden.
… und Rosamunde Pilcher mit ihrem Geschreibsel stink reich geworden (das lesen ja angeblich auch nur Frauen).
bei der Zeichensetzung verlass dich lieber nicht auf mich.
das „wog“ paßt meiner Meinung nach. wenn man von jetzt ausgeht, liegt es ja in der Vergangenheit.
noch mal was. ich finde es sehr gut, dass du nach der ersten Strophe das Reimschema wechselst. passt total gut.
LG Simone
Kann es sein, dass dies ein typisches Frauengedicht ist?
das wird wohl so sein. aber wenn es formal nichts auszusetzen gibt, bleibt ja nur noch das subjektive empfinden.
… und Rosamunde Pilcher mit ihrem Geschreibsel stink reich geworden (das lesen ja angeblich auch nur Frauen).
bei der Zeichensetzung verlass dich lieber nicht auf mich.
das „wog“ paßt meiner Meinung nach. wenn man von jetzt ausgeht, liegt es ja in der Vergangenheit.
noch mal was. ich finde es sehr gut, dass du nach der ersten Strophe das Reimschema wechselst. passt total gut.
LG Simone
Hallo Margot
dein Gedicht gefällt auch mir sehr gut- aber...( immer dieses Aber. .) da gibt es ein paar Dinge die man eigentlich so nicht schreiben kann.
erstmal muss ich mich hier roux anschließen. Wog geht nicht mit künftig, da muss schon Präsens- wiegt- hin und ehrlich gesagt finde ich wiegt auch passender denn die Sache ist ja noch nicht ausgestanden.Er muss ja immerhin noch den Stein werfen
Aber da ist noch was. Du möchtest hier schreiben, dass die kurze Spanne Himmelreich, tausendfach mehr wiegt als das künftige Entsagen.
Für mich steht dein Satz jetzt da so; ...das künftige Entsagen wiegt tausendfach mehr als die kurze Spanne Himmelreich.
Das geht aber so nicht..
leid wird hier klein geschrieben und den Schluss der ersten Strophe würde ich ändern in- doch kann ich nichts dafür- das liest sich einfach schöner.
du hast eine tolle Art zu schreiben und ich lese deine Texte immer wieder sehr gerne- und das ist jetzt ehrlich und ohne Schleimerei- von der ich eh nichts halte.
Gruß
Alexa
dein Gedicht gefällt auch mir sehr gut- aber...( immer dieses Aber. .) da gibt es ein paar Dinge die man eigentlich so nicht schreiben kann.
Zitat: |
Es kommt die Zeit, ich werd die Strafe tragen, doch hätte ich die Wahl, ich tät es gleich. Für diese kurze Spanne Himmelreich, wog tausendfach das künftige Entsagen. |
erstmal muss ich mich hier roux anschließen. Wog geht nicht mit künftig, da muss schon Präsens- wiegt- hin und ehrlich gesagt finde ich wiegt auch passender denn die Sache ist ja noch nicht ausgestanden.Er muss ja immerhin noch den Stein werfen
Aber da ist noch was. Du möchtest hier schreiben, dass die kurze Spanne Himmelreich, tausendfach mehr wiegt als das künftige Entsagen.
Für mich steht dein Satz jetzt da so; ...das künftige Entsagen wiegt tausendfach mehr als die kurze Spanne Himmelreich.
Das geht aber so nicht..
Zitat: |
Nein, weit gefehlt, du warst nie der Bedachte, in all den Jahren sprach ich nicht zu dir. Und wenn ich jetzt das alles so betrachte, dann tut’s mir Leid, doch ich kann nichts dafür, |
leid wird hier klein geschrieben und den Schluss der ersten Strophe würde ich ändern in- doch kann ich nichts dafür- das liest sich einfach schöner.
du hast eine tolle Art zu schreiben und ich lese deine Texte immer wieder sehr gerne- und das ist jetzt ehrlich und ohne Schleimerei- von der ich eh nichts halte.
Gruß
Alexa
#7
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Der werfe den ersten Stein
in Ausgezeichnete Lyrik 29.08.2007 12:00von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hallo Alexa
Vielen Dank für das Lob, das ich ganz sicher nicht als Schleimerei werte ... und selbst wenn, ab und zu tut das auch ganz gut... (ich scherze natürlich )
Wiegt, wog ... ach, Ihr macht mich ganz konfus! Also gut, wenn Ihr so auf Präsens besteht, dann ändere ich das halt ... *maul* ... Ihr seid die Experten. Und ja, ich meinte ersteres ... *kopfkratz*... also muss ich umformulieren, sonst macht’s ja nicht wirklich Sinn.
Wie wär’s denn damit:
Es kommt die Zeit, ich werd die Strafe tragen,
doch hätte ich die Wahl, ich tät es gleich.
Für diese kurze Spanne Himmelreich,
wiegt tausendfach ein künftiges Entsagen.
..... wäre das so korrekt? Aber es war doch in der Vergangenheit, wieso dann nicht 'wog'? Irgendwie stehe ich momentan ganz heftig auf dem Schlauch ... lach.
Ja, leid tun .. klein ... logo. Peinlicher Fehler! Und nochmals ja, Deine „ich-Version“ klingt besser. Das werde ich gleich übernehmen, merci.
Vielen Dank für die Tipps
Gruss
Margot
P.S. Und auch einen Dank auch an Maya, die mich hier vor noch mehr Peinlichkeiten bewahrt hat.
P.P.S. Also doch ein Frauengedicht!
Vielen Dank für das Lob, das ich ganz sicher nicht als Schleimerei werte ... und selbst wenn, ab und zu tut das auch ganz gut... (ich scherze natürlich )
Wiegt, wog ... ach, Ihr macht mich ganz konfus! Also gut, wenn Ihr so auf Präsens besteht, dann ändere ich das halt ... *maul* ... Ihr seid die Experten. Und ja, ich meinte ersteres ... *kopfkratz*... also muss ich umformulieren, sonst macht’s ja nicht wirklich Sinn.
Wie wär’s denn damit:
Es kommt die Zeit, ich werd die Strafe tragen,
doch hätte ich die Wahl, ich tät es gleich.
Für diese kurze Spanne Himmelreich,
wiegt tausendfach ein künftiges Entsagen.
..... wäre das so korrekt? Aber es war doch in der Vergangenheit, wieso dann nicht 'wog'? Irgendwie stehe ich momentan ganz heftig auf dem Schlauch ... lach.
Ja, leid tun .. klein ... logo. Peinlicher Fehler! Und nochmals ja, Deine „ich-Version“ klingt besser. Das werde ich gleich übernehmen, merci.
Vielen Dank für die Tipps
Gruss
Margot
P.S. Und auch einen Dank auch an Maya, die mich hier vor noch mehr Peinlichkeiten bewahrt hat.
P.P.S. Also doch ein Frauengedicht!
Hallo Margot,
ich bin für 'wög', wegen des schon genutzten Konjunktives in der Strophe 3. Obwohl rein klanglich das 'wog' am besten war. Aber wiegt passt vom Klang her gar nicht und auch der Indikativ präsens stünde dort zu manifest, wie eine Grund(mauer)aussage, aber das lyrI bewegt sich ja in den Gedanken, was wäre, es könnte eine Aktion forcieren.
Sachichma,
mit Grüßen
Uschi
ich bin für 'wög', wegen des schon genutzten Konjunktives in der Strophe 3. Obwohl rein klanglich das 'wog' am besten war. Aber wiegt passt vom Klang her gar nicht und auch der Indikativ präsens stünde dort zu manifest, wie eine Grund(mauer)aussage, aber das lyrI bewegt sich ja in den Gedanken, was wäre, es könnte eine Aktion forcieren.
Sachichma,
mit Grüßen
Uschi
ganz kurz:
1. Strophe,4. Zeile: so, wie es d a steht, find ich es r i c h t i g. Stellte man den Satz um (..doch ich kann nichts dafür ), klänge es wie eine Entschuldigung, die nicht nötig ist, wenn ich den Sinn recht kapiert habe.Stünde dann da, als wolle man einem Anderen eine Schuld zuweisen.
So ist es eine Feststellung, klipp und klar.
PS in Parenthese: Sinn haben find ich gut, Sinn machen is nix (da falsch übersetztes Englisch, oder?).
LG tänigst von bipontina
1. Strophe,4. Zeile: so, wie es d a steht, find ich es r i c h t i g. Stellte man den Satz um (..doch ich kann nichts dafür ), klänge es wie eine Entschuldigung, die nicht nötig ist, wenn ich den Sinn recht kapiert habe.Stünde dann da, als wolle man einem Anderen eine Schuld zuweisen.
So ist es eine Feststellung, klipp und klar.
PS in Parenthese: Sinn haben find ich gut, Sinn machen is nix (da falsch übersetztes Englisch, oder?).
LG tänigst von bipontina
Hi Margot
ich würde aus dem - Für diese Spanne Himmelreich ein- denn diese Spanne Himmelreich machen- dann dürfte klar sein was du meinst.( denn die Spanne Himmelreich wiegt- für die Spanne ..wiegt...geht nicht wirklich)
warum Präsens?
Du schreibst doch ..künftig..also in Zukunft.
Willst du vll. das Entsagte aus der Vergangenheit ansprechen? dann muss das Wort künftig weg.
Aber so finde ich es doch viel deutlicher. Immerhin schreibst du auch die nächste Zeile im Präsens-
Und Bibontina; durch die Umstellung wird das- Ich- unbetont ausgesprochen und bekommt weniger Gewicht als vorher- denn vorher kam es durch die Betonung auf dem - Ich- eher als Entschuldigung rüber wie jetzt.Und...der Satz ist da ja auch noch nicht zu Ende..
L.G.
Alexa
Zitat: |
Es kommt die Zeit, ich werd die Strafe tragen, doch hätte ich die Wahl, ich tät es gleich. Für diese kurze Spanne Himmelreich, wiegt tausendfach ein künftiges Entsagen. ..... wäre das so korrekt? Aber es war doch in der Vergangenheit, wieso dann nicht 'wog'? |
ich würde aus dem - Für diese Spanne Himmelreich ein- denn diese Spanne Himmelreich machen- dann dürfte klar sein was du meinst.( denn die Spanne Himmelreich wiegt- für die Spanne ..wiegt...geht nicht wirklich)
warum Präsens?
Du schreibst doch ..künftig..also in Zukunft.
Willst du vll. das Entsagte aus der Vergangenheit ansprechen? dann muss das Wort künftig weg.
Aber so finde ich es doch viel deutlicher. Immerhin schreibst du auch die nächste Zeile im Präsens-
Zitat: |
Drum wirf den Stein, er schmerzt nur eine Stunde |
Und Bibontina; durch die Umstellung wird das- Ich- unbetont ausgesprochen und bekommt weniger Gewicht als vorher- denn vorher kam es durch die Betonung auf dem - Ich- eher als Entschuldigung rüber wie jetzt.Und...der Satz ist da ja auch noch nicht zu Ende..
L.G.
Alexa
jaaa! Alexa hat mit dem DENN völlig recht. Manchmal (aber nur manchmal) bin ich so borniert, daß Naheliegendes mir nicht einfällt. Aber bei dem "kann ich nichts dafür.." stehe ich fest zu meiner Meinung. Sei's drum.
LG bipontina
LG bipontina
#12
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Der werfe den ersten Stein
in Ausgezeichnete Lyrik 29.08.2007 15:55von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Zitat: |
Für diese kurze Spanne Himmelreich, wog tausendfach das künftige Entsagen. |
Zitat: |
Für diese kurze Spanne Himmelreich, wiegt tausendfach ein künftiges Entsagen. |
also für mich hört sich die ursprüngliche Version absolut richtig an. und meiner Meinung nach würde die Veränderung es nur versauen.
ich versuch mal es zu verdeutlichen.
die Spanne Himmelreich war sagen wir mal, im Jahre 2000. danach das Entsagen 2000 bis 2007. heute 2007.
also heute 2007 das Entsagen liegt also in der Vergangenheit (es wog von 2000 bis 2007) ob es danach immer noch wiegt können wir ja nicht wissen, oder?
ausserdem wäre „ein künftiges Entsagen“ ungenau, während „das künftige Entsagen“ aus der ersten Version ja ein ganz bestimmtes bezeichnet.
@Alexa
Zitat: |
ich würde aus dem - Für diese Spanne Himmelreich ein- denn diese Spanne Himmelreich machen |
wenn man aus dem für ein denn machen würde, müßte man die Zeilen komplett umschreiben. und ich finde auch das für paßt so wie es da steht. es bedeutet ja
(denn) Für diese kurze Spanne Himmelreich,
wiegt tausendfach ein künftiges Entsagen.
nur steht das denn nicht da.
LG Simone
#13
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Der werfe den ersten Stein
in Ausgezeichnete Lyrik 29.08.2007 22:50von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
@Uschi
'Wög'? Lach … das ist vermutlich – nein, bestimmt sogar! - grammatikalisch richtig und passend, aber es klingt echt dämlich… … sorry. Da belasse ich es doch lieber so, wie es das steht und ziehe mir den Schuh des Unwissenden an.
@Alexa
Irgendwie kann ich mich mit Deinem Vorschlag einfach nicht identifizieren, je suis désolée. Dass ich durch die Zeitformen switche, war von mir ja gewollt: Vergangenheit/Zukunft/Gegenwart
Auch das ‚für’ finde ich richtig gesetzt: …für diese kurze Spanne lohnte sich das ganze Leid der kommenden Jahre… etc. ‚Denn’ würde sicher auch passen, aber dann ist es nicht die Aussage, die ich vermitteln wollte. Zugegeben, die kann (und wird vermutlich auch) anderen falsch erscheinen, aber eine leise Stimme in mir sagt: näää!
@ninn
Ja, so dachte ich mir das eigentlich auch. Uff, ganz unverständlich ist es also doch nicht!
und zuletzt @bipontina
Ich denke auch, ich werde es jetzt einfach mal so stehen lassen. Das Wechseln des ‚ichs’ hat mich jedoch überzeugt und im Grunde ist es ja schon ein Rechtfertigen, egal wo es steht. Alexas Version dünkt mich jedoch etwas eleganter, deshalb habe ich diesen Tipp umgesetzt.
Ich danke Euch allen recht herzlich für die Mühe, die Ihr Euch mit meinem Stück gemacht habt. Das ist nicht selbstverständlich und ich weiss das zu schätzen.
Beste Grüsse an alle (Frauen )
Margot
'Wög'? Lach … das ist vermutlich – nein, bestimmt sogar! - grammatikalisch richtig und passend, aber es klingt echt dämlich… … sorry. Da belasse ich es doch lieber so, wie es das steht und ziehe mir den Schuh des Unwissenden an.
@Alexa
Irgendwie kann ich mich mit Deinem Vorschlag einfach nicht identifizieren, je suis désolée. Dass ich durch die Zeitformen switche, war von mir ja gewollt: Vergangenheit/Zukunft/Gegenwart
Auch das ‚für’ finde ich richtig gesetzt: …für diese kurze Spanne lohnte sich das ganze Leid der kommenden Jahre… etc. ‚Denn’ würde sicher auch passen, aber dann ist es nicht die Aussage, die ich vermitteln wollte. Zugegeben, die kann (und wird vermutlich auch) anderen falsch erscheinen, aber eine leise Stimme in mir sagt: näää!
@ninn
Ja, so dachte ich mir das eigentlich auch. Uff, ganz unverständlich ist es also doch nicht!
und zuletzt @bipontina
Ich denke auch, ich werde es jetzt einfach mal so stehen lassen. Das Wechseln des ‚ichs’ hat mich jedoch überzeugt und im Grunde ist es ja schon ein Rechtfertigen, egal wo es steht. Alexas Version dünkt mich jedoch etwas eleganter, deshalb habe ich diesen Tipp umgesetzt.
Ich danke Euch allen recht herzlich für die Mühe, die Ihr Euch mit meinem Stück gemacht habt. Das ist nicht selbstverständlich und ich weiss das zu schätzen.
Beste Grüsse an alle (Frauen )
Margot
Margot,
wenn Du schon an dem guten Stück etwas ändern willst, dann kann es nur das verfälschende "Für" in der 3. Strophe sein, da ja keine der Kritiken einen Vorschlag brachte, wie Du diesen Widersinn beseitigen könntest. Du meinst doch, dass die kurze Glückszeit das lange Entsagen wert ist/war/wäre, sagst aber gerade das Gegenteil.
Freundliche Grüße. Primel
wenn Du schon an dem guten Stück etwas ändern willst, dann kann es nur das verfälschende "Für" in der 3. Strophe sein, da ja keine der Kritiken einen Vorschlag brachte, wie Du diesen Widersinn beseitigen könntest. Du meinst doch, dass die kurze Glückszeit das lange Entsagen wert ist/war/wäre, sagst aber gerade das Gegenteil.
Freundliche Grüße. Primel
#15
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Der werfe den ersten Stein
in Ausgezeichnete Lyrik 09.09.2007 13:19von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hallo Primel
Ja, das möchte ich eigentlich damit sagen, aber irgendwie leuchtet mir der angeprangerte Widerspruch einfach nicht ein. Ich kann das noch so oft lesen, für mich ist es stimmig.
Mist, kann man noch mehr auf Schläuchen stehen?
Gruss
Margot
Ja, das möchte ich eigentlich damit sagen, aber irgendwie leuchtet mir der angeprangerte Widerspruch einfach nicht ein. Ich kann das noch so oft lesen, für mich ist es stimmig.
Mist, kann man noch mehr auf Schläuchen stehen?
Gruss
Margot
Margot,
beim Nachlesen fand ich, dass Alexa den gleichen Punkt bereits aufgegriffen hat. In dem Satz
"Für diese kurze Spanne Himmelreich,
wog tausendfach das künftige Entsagen." ist das Entsagen der Satzgegenstand (also Subjekt) und wiegt tausendfach das Himmelreichstückchen auf. Es müsste also die kurze Spanne Himmelreich zum Satzgegenstand werden und als solcher das Entsagen aufwiegen! Ein nicht sehr schöner Versuch (mit Füllwort!)wäre
"es wiegt(oder wog) die kurze Spanne Himmelreich
wohl tausendfach das künftige Entsagen"
Wünsche Dir noch einen schönen Abend. Primel
beim Nachlesen fand ich, dass Alexa den gleichen Punkt bereits aufgegriffen hat. In dem Satz
"Für diese kurze Spanne Himmelreich,
wog tausendfach das künftige Entsagen." ist das Entsagen der Satzgegenstand (also Subjekt) und wiegt tausendfach das Himmelreichstückchen auf. Es müsste also die kurze Spanne Himmelreich zum Satzgegenstand werden und als solcher das Entsagen aufwiegen! Ein nicht sehr schöner Versuch (mit Füllwort!)wäre
"es wiegt(oder wog) die kurze Spanne Himmelreich
wohl tausendfach das künftige Entsagen"
Wünsche Dir noch einen schönen Abend. Primel
#17
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Der werfe den ersten Stein
in Ausgezeichnete Lyrik 10.09.2007 09:31von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hallo Primel
Ich glaube fast, die Nebel lichten sich! ... lach ... ist ja kein Ruhmesblatt hier für mich, aber mir schien das einfach immer logisch und erst jetzt dämmert's mir ein wenig, was da falsch ist.
Gut, damit es korrekt ist, werde ich Deine/Eure Tipps jetzt umsetzen und die strittige Stelle umschreiben. So hat die arme Seele Ruh!
Danke nochmals ... ich nehme Deinen Vorschlag gerne an, werde aber das 'wohl' wohl nicht gebrauchen.
Gruss
Margot
Ich glaube fast, die Nebel lichten sich! ... lach ... ist ja kein Ruhmesblatt hier für mich, aber mir schien das einfach immer logisch und erst jetzt dämmert's mir ein wenig, was da falsch ist.
Gut, damit es korrekt ist, werde ich Deine/Eure Tipps jetzt umsetzen und die strittige Stelle umschreiben. So hat die arme Seele Ruh!
Danke nochmals ... ich nehme Deinen Vorschlag gerne an, werde aber das 'wohl' wohl nicht gebrauchen.
Gruss
Margot
Wie wäre es denn mit der schon weiter oben, in meinem Kommentar vorgeschlagenen recht schlichten Lösung?
Denn diese kurze Spanne Himmelreich
wog (wiegt) tausendfach das künftige Entsagen
Liebe Grüße, Roux
Zitat: |
Für diese kurze Spanne Himmelreich, wog tausendfach das künftige Entsagen. Müsste es hier nicht "wiegt", heißen, also der Satz im Präsens stehen? Und eventuell anstelle des "für" ein "denn", ein Statement zu dem, was war und empfunden wurde? Nur eine Gedankenanregung, wie es für mich persönlich stimmiger wäre. |
Denn diese kurze Spanne Himmelreich
wog (wiegt) tausendfach das künftige Entsagen
Liebe Grüße, Roux
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