#1

Die Sonettwerkstatt (III)

in Humor und Fröhliches 04.09.2007 11:56
von Pog Mo Thon (gelöscht)
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Schweinerei


Das ist gemein, jetzt streikt das Internet
Mein Browser sperrt mich aus, ich komm nicht rein
Das macht mich fertig, kann doch wohl nicht sein
Grad jetzt, wo ich hier steh mit dem Sonett.

Denn dieses Posting macht die Sache fett
und es beweist, dass wirklich jedes Schwein
von niederer Gesinnung, gar nicht fein,
nur grunzen muss und schreibt schon ein Sonett.

Doch heißt das nichts, du musst mich jetzt nicht rüffeln,
denn jedes dumme Schwein sucht gern nach Trüffeln
als Dichterschwein - wie sonst? – von A nach Zett.

Doch vor der Schweinerei steht ja das Büffeln,
denn Menschen können nicht wie Schweine schnüffeln.
Und wenn, dann stinkt das Schwein, nicht das Sonett!
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#2

Die Sonettwerkstatt (III)

in Humor und Fröhliches 04.09.2007 18:54
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Danke, danke, danke.

Das ist jetzt nicht die Danke-Werkstatt, aber ich habe sehr lachen müssen über diese Drei. Sonett Numero Uno dass mir zunächst sehr zusagte, fällt doch zu Zwei und der grandiosen Nummer Drei etwas ab. Wobei das auch von Anderen so geschätzte Sonett-Travers des Zweiten Vortrags am Start blitzsauber abgeht. Ich weiß nicht ob ich den bekannten Gernhardtschen Auftakt nicht doch auf den zweiten Platz nach dem lesen dieser Triologie verweisen muss. Was im Gernhardtschen Sinne sicher in Ordnung wäre, denn einen besseren Bartabschneider - moderner deutscher Zunge - als ihn, kenne ich nicht. Diese Drei, diese Trilogie, schreit geradezu nach lautem Vortrag.

Na klar, kann das nicht jeder, denn ich kanns schon mal nicht. Aber ergötzen kann ich mich schon an der zunehmenden Pointiertheit des Textes - kulminierend im dritten Schlussterzett des dritten Sonetts und der scheinbar im Minuten-, ja Sekundentakt hingerotzter Zeilen. Großartig, wenn ich beim lesen denken muss: Warum spreche ich eigentlich nicht gebunden, das scheint doch ganz schön simpel zu sein?

Letzteres funktioniert aber - IMHO - am Besten, wenn es nicht ins nirgendwo geschraubt wird, sondern sich z.B. wie hier an einer stinknormalen, allseitsbekannten Bastelanleitung orientiert - Verballhornung inklusive. Anders zusammengefasst: Ohne Thema, ohne Emotion bleibts blass auf dem Papier. Nicht die Form, der Inhalt machts und hier im Besonderen der Witz. Das Sonett als willkommene Fallhöhe. Der Witz geht aber einzig auf Kosten derer, die um die Form wie ums goldene Kalb tanzen oder trüffeln.

Drum gehts daneben, wenn sich doch wer angepisst fühlt oder - in meinen Augen noch kurzsichtitger - die Minute pro Zeile für bare Münze nimmt. Um Gottesewillen! Selbst wenn? Geschenkt!
Der einzige der sich darüber freuen kann, dass er in kürzester Zeit eine 27 Strophige Ballade oder 17 Sonette zum Frühstück schreiben kann, ist der Dichter selbst. Der spart Zeit. Mehr nicht.

Bekanntlich muss das Werk den Dichter loben und bevor ich mich weiter aufrege: dieses tut es. Geht in Ordnung. Sowieso. Genau und nochmals Danke.

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