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Fettig
Fisch oder Fleisch?
Mann oder Weib?
Entenschmalz und Ziegenrahm,
Spiegelei und Fliegendreck.
Laber nicht von Weisheit,
stampf nicht mit dem Fuß auf,
sei kein kleiner Moritz,
spar Dir Deinen Atem.
Sing mir blutige Balladen,
wetz die Worte wie das Messer,
hauch mir Grusel in den Nacken,
kau mir Nägel aus den Betten.
Zeig mir schlechte Zähne, dunkle
Gassen, geile Brut: versautes
Rattenpack. Doch hör nicht auf,
mir Geschichten zu erzählen.
Mach mich fett, nicht krank.
Fisch oder Fleisch?
Mann oder Weib?
Entenschmalz und Ziegenrahm,
Spiegelei und Fliegendreck.
Laber nicht von Weisheit,
stampf nicht mit dem Fuß auf,
sei kein kleiner Moritz,
spar Dir Deinen Atem.
Sing mir blutige Balladen,
wetz die Worte wie das Messer,
hauch mir Grusel in den Nacken,
kau mir Nägel aus den Betten.
Zeig mir schlechte Zähne, dunkle
Gassen, geile Brut: versautes
Rattenpack. Doch hör nicht auf,
mir Geschichten zu erzählen.
Mach mich fett, nicht krank.
Hi Brot!
Das gefällt mir gut, nur hast du zum Ende hin das Metrum über Bord geworfen. Ich habe mal ein paar Änderungen vorgenommen und fett markiert. Die Interpunktion hast du nicht durchgehalten, mal setzt du Kommata und Punkte, mal gar nix (S3). Ich habe es mal so interpunktiert, wie es mir in den Kram passte, wobei man die meisten Punkte im Grunde auch durch aufdringlichere Ausrufezeichen ersetzen könnte, weil es sich ja um Imperative handelt.
Fettig
Mach mich fett, nicht krank.
Fisch oder Fleisch?
Mann oder Weib?
Entenfett und Ziegenrahm,
Spiegelei und Fliegendreck.
Laber nicht von Weisheit,
stampf nicht mit dem Fuß auf,
sei kein kleiner Moritz,
spar Dir Deinen Atem.
Sing mir blutige Balladen,
wetz die Worte wie das Messer,
hauch mir Grusel in den Nacken,
kau mir Nägel aus den Betten.
Zeig mir schmutzige Gesichter,
schlechte Zähne, Fadenwürmer,
Trauerklöße. Lass es bloß nicht,
mir Geschichten zu erzählen.
Mach mich fett, nicht krank.
---------------------------------------------
Strophe 3 ist mein absoluter Favorit, v.a. "kau mir Nägel aus den Betten" - einfach klasse.
Gruß, Maya
Das gefällt mir gut, nur hast du zum Ende hin das Metrum über Bord geworfen. Ich habe mal ein paar Änderungen vorgenommen und fett markiert. Die Interpunktion hast du nicht durchgehalten, mal setzt du Kommata und Punkte, mal gar nix (S3). Ich habe es mal so interpunktiert, wie es mir in den Kram passte, wobei man die meisten Punkte im Grunde auch durch aufdringlichere Ausrufezeichen ersetzen könnte, weil es sich ja um Imperative handelt.
Fettig
Mach mich fett, nicht krank.
Fisch oder Fleisch?
Mann oder Weib?
Entenfett und Ziegenrahm,
Spiegelei und Fliegendreck.
Laber nicht von Weisheit,
stampf nicht mit dem Fuß auf,
sei kein kleiner Moritz,
spar Dir Deinen Atem.
Sing mir blutige Balladen,
wetz die Worte wie das Messer,
hauch mir Grusel in den Nacken,
kau mir Nägel aus den Betten.
Zeig mir schmutzige Gesichter,
schlechte Zähne, Fadenwürmer,
Trauerklöße. Lass es bloß nicht,
mir Geschichten zu erzählen.
Mach mich fett, nicht krank.
---------------------------------------------
Strophe 3 ist mein absoluter Favorit, v.a. "kau mir Nägel aus den Betten" - einfach klasse.
Gruß, Maya
Menno Maya,
da komm ich gerade fett, feist und fröhlich feifend fom (Arbeits)Hügel gerollert, um hier meine feddigen Ferse abzufeiern, da kömmst Du und jagst mich den Hügel wieder rauf. Schnauf. Also jut, da auch Du die Ballade singst und nicht spielst, sortier ich das jetzt ein. Das Labern nehm ich auch mit rein. Das passt besser in die schnoddrige Tonlage.
Nun, die letzte Strophe. Ich hatte gedenkt ich könnte eine Strophe mit 8/9 9/8 Silben bringen. Aber bitte, ein Ohr mit Metrum, will das nicht. Na gut. Roll ich das Stück den Hügel wieder hoch. Ja,ja stimmt schon, könnt ja jeder hier herkommen und meinen, einen abrocken zu dürfen. Aber wegen des Speeds habe ich für die dritte jetzt folgenden Vorschlag:
Zeig mir schlechte Zähne, dunkle
Gassen, geile Brut: schmutzige
Gesichter. Aber lass nicht ab,
mir Geschichten zu erzählen.
Trauerklöße und Fadenwürmer sind zwar stimmig übersetzt, aber irgendwie fehlt mir da der Schnellsprechfetz in diesen Worten.
Aber ich danke Dir für Deine Anerkennung und freu mich, dass Dir die vorletzte Strophe gefallen hat. Dafür habe ich mich gerne nochmal auf den Hügel begeben und selbst wenn es für die Katz gewesen sein sollte.
Gruß zurück.
Brot
edit: der Vorschlag ist auch murks. Also, ab und den Käse wieder hochgerollt.
da komm ich gerade fett, feist und fröhlich feifend fom (Arbeits)Hügel gerollert, um hier meine feddigen Ferse abzufeiern, da kömmst Du und jagst mich den Hügel wieder rauf. Schnauf. Also jut, da auch Du die Ballade singst und nicht spielst, sortier ich das jetzt ein. Das Labern nehm ich auch mit rein. Das passt besser in die schnoddrige Tonlage.
Nun, die letzte Strophe. Ich hatte gedenkt ich könnte eine Strophe mit 8/9 9/8 Silben bringen. Aber bitte, ein Ohr mit Metrum, will das nicht. Na gut. Roll ich das Stück den Hügel wieder hoch. Ja,ja stimmt schon, könnt ja jeder hier herkommen und meinen, einen abrocken zu dürfen. Aber wegen des Speeds habe ich für die dritte jetzt folgenden Vorschlag:
Zeig mir schlechte Zähne, dunkle
Gassen, geile Brut: schmutzige
Gesichter. Aber lass nicht ab,
mir Geschichten zu erzählen.
Trauerklöße und Fadenwürmer sind zwar stimmig übersetzt, aber irgendwie fehlt mir da der Schnellsprechfetz in diesen Worten.
Aber ich danke Dir für Deine Anerkennung und freu mich, dass Dir die vorletzte Strophe gefallen hat. Dafür habe ich mich gerne nochmal auf den Hügel begeben und selbst wenn es für die Katz gewesen sein sollte.
Gruß zurück.
Brot
edit: der Vorschlag ist auch murks. Also, ab und den Käse wieder hochgerollt.
Nehe, deinen Vorschlag für S3 vergessen wir mal ganz schnell wieder. Das sprengt ja wieder das Metrum. Aber wir (Du, roux und icke ) finden schon noch was. Waren dir die Enjambements wichtig? Na, wir haben sie mal beibehalten, auch wenn es sich dadurch natürlich nicht so fließend liest, wie der Vorschlag mit dem Trauerkloß.
Zeig mir schlechte Zähne, dunkle
Gassen, geile Brut: versautes
Rattenpack. Doch hör nicht auf,
mir Geschichten zu erzählen.
Und? Sag jetzt nix Falsches!
Zeig mir schlechte Zähne, dunkle
Gassen, geile Brut: versautes
Rattenpack. Doch hör nicht auf,
mir Geschichten zu erzählen.
Und? Sag jetzt nix Falsches!
Brotnic
Jeder hat nun mal (nicht unbedingt was mit dem Küchenpersonal!) seine Lieblingsabscheu, und wenn es dabei auch noch mit Essen und Verdauung zusammenhängt, so ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass sich vielerlei Leserklassen ihren Ekel finden können.
Da hat sich also ein Tümpelrapper einen SingSang zugelegt, der durchaus handlich von der Zunge gleitet, bis sich nach den hygienisch noch vertretbaren Nährstoffen ein Fliegendreck mischt. Wer aber mischt und gewinnt Gestalt vor dem Aussagenden? Da wird ein hochaktiver Spiel– und Gesprächspartner apostrophiert und gefordert und dies mir recht gelungenen Bildern in der dritten Strophe, bis dann die vierte pervertiert, denn wenn der gefragte Erzähler mit den schlechten Zähnen, den fetthungrigen Bänkelsänger anstinkt, dann fragt es sich (frage ich mich?), warum der Rapper nicht krank wird – mir dreht es hier den Magen um.
Ob man diese Art von Text großartig oder vertrackt findet, hängt vom lesenden Betrachter ab, doch interessant ist er jedenfalls und bereitete auch mir Spaß.
Grüße. Primel
Jeder hat nun mal (nicht unbedingt was mit dem Küchenpersonal!) seine Lieblingsabscheu, und wenn es dabei auch noch mit Essen und Verdauung zusammenhängt, so ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass sich vielerlei Leserklassen ihren Ekel finden können.
Da hat sich also ein Tümpelrapper einen SingSang zugelegt, der durchaus handlich von der Zunge gleitet, bis sich nach den hygienisch noch vertretbaren Nährstoffen ein Fliegendreck mischt. Wer aber mischt und gewinnt Gestalt vor dem Aussagenden? Da wird ein hochaktiver Spiel– und Gesprächspartner apostrophiert und gefordert und dies mir recht gelungenen Bildern in der dritten Strophe, bis dann die vierte pervertiert, denn wenn der gefragte Erzähler mit den schlechten Zähnen, den fetthungrigen Bänkelsänger anstinkt, dann fragt es sich (frage ich mich?), warum der Rapper nicht krank wird – mir dreht es hier den Magen um.
Ob man diese Art von Text großartig oder vertrackt findet, hängt vom lesenden Betrachter ab, doch interessant ist er jedenfalls und bereitete auch mir Spaß.
Grüße. Primel
Hi Brot,
ein Gedicht von Dir! Und das ist mir entgangen. Schändlich.
Ich habe beim Lesen schon den Drive des Textes genossen, auch den rotzigen Ton.
Aber eine Frage (nachdem schon so viel dran rumgedoktort worden ist). Was spricht dagegen den Satz "Mach mich fett, nicht krank" nur am Ende stehen zu lassen und ihn am Anfang wegzunehmen? Das fänd ich wesentlich wirkungsvoller. Des Weiteren könntest Du durch die Verwendung von Entenschmalz anstelle von Entenfett eine Wortwiederholung vermeiden.
Was ich nicht ganz verstehe, ist, was der Fliegendreck da zwischen all dem Fettgebäck da oben zu suchen hat. Diese Viereraufzählung, Entenfett, Ziegenrahm, Spiegelei und Fliegendreck, kommt mir ein wenig wie diese musikunterlegte Gegenüberstellungen aus der Sesamstraße "Eins von diesen Vieren ist anders als die anderen...". Das mag seinen Sinn haben, der sich mir nicht so erschließt, zumal Fliegen doch, wie ich dachte, hauptsächlich aus Protein bestehen. Aber Spiegelei enthält ja auch nur Fett, wenn es in solchem gebraten wurde. Vielleicht ist diese Reihe ja auch eine Wegführung vom eigentlichen Fett. Das würde wiederum Sinn machen. Ich lese das eh so in etwa in seiner Rotzigkeit "Watt interessiert mich, watt da Fett enthält. Dit is halt ne fette Fliege, ey.
Übrigens fällt mir noch als Assoziation zu dem Gedicht die Redewendung "Butter bei die Fische" ein. So verstehe ich nebenbei auch den Text. Spar Dir Deine Weisheit, erzähl mir Geschichten. Da diese Botschaft gerade von dem einen großen Geschichtenschreiber hier unter einer Reihe grüblerischer Dichter kommt, könnte man das natürlich auch in diese Richtung interpretieren.
Ich mag den Text jedenfalls.
Viele Grüße,
GW
ein Gedicht von Dir! Und das ist mir entgangen. Schändlich.
Ich habe beim Lesen schon den Drive des Textes genossen, auch den rotzigen Ton.
Aber eine Frage (nachdem schon so viel dran rumgedoktort worden ist). Was spricht dagegen den Satz "Mach mich fett, nicht krank" nur am Ende stehen zu lassen und ihn am Anfang wegzunehmen? Das fänd ich wesentlich wirkungsvoller. Des Weiteren könntest Du durch die Verwendung von Entenschmalz anstelle von Entenfett eine Wortwiederholung vermeiden.
Was ich nicht ganz verstehe, ist, was der Fliegendreck da zwischen all dem Fettgebäck da oben zu suchen hat. Diese Viereraufzählung, Entenfett, Ziegenrahm, Spiegelei und Fliegendreck, kommt mir ein wenig wie diese musikunterlegte Gegenüberstellungen aus der Sesamstraße "Eins von diesen Vieren ist anders als die anderen...". Das mag seinen Sinn haben, der sich mir nicht so erschließt, zumal Fliegen doch, wie ich dachte, hauptsächlich aus Protein bestehen. Aber Spiegelei enthält ja auch nur Fett, wenn es in solchem gebraten wurde. Vielleicht ist diese Reihe ja auch eine Wegführung vom eigentlichen Fett. Das würde wiederum Sinn machen. Ich lese das eh so in etwa in seiner Rotzigkeit "Watt interessiert mich, watt da Fett enthält. Dit is halt ne fette Fliege, ey.
Übrigens fällt mir noch als Assoziation zu dem Gedicht die Redewendung "Butter bei die Fische" ein. So verstehe ich nebenbei auch den Text. Spar Dir Deine Weisheit, erzähl mir Geschichten. Da diese Botschaft gerade von dem einen großen Geschichtenschreiber hier unter einer Reihe grüblerischer Dichter kommt, könnte man das natürlich auch in diese Richtung interpretieren.
Ich mag den Text jedenfalls.
Viele Grüße,
GW
_____________________________________
@GW
Sorry, dass ich mich jetzt erst auf Deinen Kommentar melde. Gelesen hatte ich ihn schon, aber irgendwie : durch und weg. Das mit dem Schmalz gefällt mir und ich grüble aber noch über den Ratschlag das Fett nicht krank nur an das Ende zu setzen. Erebus hat ja die permanente Wiederholung schon entsorgt, aber da ich den Satz so widersinnig wie knackig halte, denke ich, datt kann ruhig zweimal kommen. Andererseits, wenn die Formulierung knackig ist, sollte ich sie besser ausschließlich für das Finale aufheben.
[QUOTE] Übrigens fällt mir noch als Assoziation zu dem Gedicht die Redewendung "Butter bei die Fische" ein. So verstehe ich nebenbei auch den Text. Spar Dir Deine Weisheit, erzähl mir Geschichten. Da diese Botschaft gerade von dem einen großen Geschichtenschreiber hier unter einer Reihe grüblerischer Dichter kommt, könnte man das natürlich auch in diese Richtung interpretieren. [/QUOTE]
Ja, das war eine Motivation beim Schreiben [1]
Aber, bevor man mich dummer Arroganz bezichtigt, weise ich auf den Titel. Fette Storys alleine und permanent genossen, liegen irgendwann als mentales Currywurstgrab quer im Hirn und verstopfen die Membrane. - so eine Art Supersize Me. Also: mach mich fett nicht krank, funktioniert nicht. Du wirst krank, wenn du nur fettig frisst. Der Zergrübler hat also seine Berechtigung und vegetarisches Essen, schmeckt mir hin und wieder ganz gut. Aber eben nicht auf Dauer und eher weniger als mehr. Wenn beides sich in einem Mahl mischt, ist es m.E. perfekt.
PS: Der Fliegendreck ist kein Hinweis auf vegetarische Kost, nein, die erste Strophe wurde schon korrekt als ein Zauberspruch gedeutet, mit dem ich so was wie eine magische Stimmung aufbauen wollte, die entstehen kann, wenn man einem guten Erzähler lauscht.
Sorry, dass ich mich jetzt erst auf Deinen Kommentar melde. Gelesen hatte ich ihn schon, aber irgendwie : durch und weg. Das mit dem Schmalz gefällt mir und ich grüble aber noch über den Ratschlag das Fett nicht krank nur an das Ende zu setzen. Erebus hat ja die permanente Wiederholung schon entsorgt, aber da ich den Satz so widersinnig wie knackig halte, denke ich, datt kann ruhig zweimal kommen. Andererseits, wenn die Formulierung knackig ist, sollte ich sie besser ausschließlich für das Finale aufheben.
[QUOTE] Übrigens fällt mir noch als Assoziation zu dem Gedicht die Redewendung "Butter bei die Fische" ein. So verstehe ich nebenbei auch den Text. Spar Dir Deine Weisheit, erzähl mir Geschichten. Da diese Botschaft gerade von dem einen großen Geschichtenschreiber hier unter einer Reihe grüblerischer Dichter kommt, könnte man das natürlich auch in diese Richtung interpretieren. [/QUOTE]
Ja, das war eine Motivation beim Schreiben [1]
Aber, bevor man mich dummer Arroganz bezichtigt, weise ich auf den Titel. Fette Storys alleine und permanent genossen, liegen irgendwann als mentales Currywurstgrab quer im Hirn und verstopfen die Membrane. - so eine Art Supersize Me. Also: mach mich fett nicht krank, funktioniert nicht. Du wirst krank, wenn du nur fettig frisst. Der Zergrübler hat also seine Berechtigung und vegetarisches Essen, schmeckt mir hin und wieder ganz gut. Aber eben nicht auf Dauer und eher weniger als mehr. Wenn beides sich in einem Mahl mischt, ist es m.E. perfekt.
PS: Der Fliegendreck ist kein Hinweis auf vegetarische Kost, nein, die erste Strophe wurde schon korrekt als ein Zauberspruch gedeutet, mit dem ich so was wie eine magische Stimmung aufbauen wollte, die entstehen kann, wenn man einem guten Erzähler lauscht.
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