Kochkunst und Eheleben
Warten, dass die Suppe kocht,
indes Madame, mein Eheweib,
sich ihre frisch gewaschnen Haare trocknet.
Gemüse frisch und voll an Vitaminen,
„das, und nicht Fleisch, sollst du bereiten,
für dich und auch für mich
der wahre Segen...“
Ich hocke in der Küche und das Wasser brodelt,
der Duft nach Porree und nach Sellerie
beginnt mich zu umschmeicheln.
„Du hast doch die Zucchini nicht vergessen?“
kommt aus dem Nebenraume meines Weibes Stimme.
Nein, nein, und auch Kohlrabi hab ich beigefügt,
Gemüse, das du noch nicht kennst,
und alles dünstet sich im Topf zusammen
zum köstlichen Gemüsemahl.
Und ich verschwieg es weise, dass ich mit Maggi würzte,
da doch Naturgeschmack und Bios ward gefordert!
„Weil du so duldsam warst,
darfst du nun zu den Wurzeln
der Petersilie und Karotten
auch frischen Bauernschinken uns servieren,
und dann, wie jeden Abend,
dein Doppelgläschen Rotwein!“
Ach, wie ist glücklich so ein Pensionist,
wenn er sein Glück an seiner Kochkunst misst
und sein Gemüse mit der lieben Gattin isst!
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