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auf dem Weg
immer in Bewegung
in den Taschen Dynamit
den Zünder im Herzen
nicht rasten - nicht denken -
nur gehen - nie sehen
Minuten fortgeblinzelt
den Tag verlacht
in der Nacht
verloren
wir blicken zum Himmel
und du fragst mich
warum der Mond
seine Augen schließt
und sich schlafend stellt
im Angesicht der Sterne
und Brückensteine
türmen sich
zu Mauern auf
und wir erkennen
dass der Grundstein
zur Zukunft
im Gestern liegt
verschüttet
Zitat: |
ninniach schrieb am 25.09.2007 13:53 Uhr: auf dem Weg immer in Bewegung in den Taschen Dynamit den Zünder im Herzen nicht rasten - nicht denken - nur gehen - nie sehen Minuten fortgeblinzelt den Tag verlacht in der Nacht verloren wir blicken zum Himmel und du fragst mich warum der Mond seine Augen schließt und sich schlafend stellt im Angesicht der Sterne und Brückensteine türmen sich zu Mauern auf und wir erkennen dass der Grundstein zur Zukunft im Gestern liegt verschüttet |
hallo ninniach
das lyrische Ich scheint sein Zeitmanagment so angelegt zu haben, dass andauernde Verdrängung stattfinden kann. wobei die immerwährende Betreibsamkeit durchaus mit einem Risiko behaftet ist: das Dynamit liegt ihm in den Taschen und der Zünder ist dauernd fühlbar, in Reichweite.
bis zum "verloren".
an der Stelle hab ich kurz beim lesen gestoppt: die Einwortzeile ist abgesetzt.
ich fragte mich ob das verloren nicht trotzdem zur "Nacht" dazugehört.
oder ist da kein Synonym von "verirrt" gemeint, sondern das Gegenteil von "gewonnen"?
wahrscheinlich.
in den folgenden Strophen wird dann auch inhaltlich eingehalten, innegehalten. ziemlich abrupt: in trauter Zweisamkeit erfolgt eine beschauliche Betrachtung des klaren Nachthimmels (das kommt wirklich unvorbereitet), aber gleichzeitig vollziehen die beiden eine Art Schulterblick in die gemeinsame Vergangenheit, bei welchem sie genau so klar erkennen, dass alle Verbindungen abgebaut worden sind. diese Erkenntnis lässt Trennmauern entstehen und der anfallende Bauschutt begräbt die letzte noch verbliebene Hoffnung (auf eine gemeinsame Zukunft).
wenn die Frage der Auslöser war für das Innehalten, muss dann nicht die "wir blicken zum Himmel"-Zeile erst vor den Brückensteinen kommen?
also so:
verloren
du fragst mich
warum der Mond
seine Augen schließt
und sich schlafend stellt
im Angesicht der Sterne
wir blicken zum Himmel
und Brückensteine
türmen sich
zu Mauern auf
und wir erkennen
dass der Grundstein
zur Zukunft
im Gestern liegt
verschüttet
oder habe ich das falsch verstanden?
nun, dieses aber glaube ich zu erkennen: Erkenntnis, oder Einsicht ist ja der beste Weg zur Besserung. insofern lässt sich vager Optimismus ausmachen.
es endet also nicht gar so offensichtlich verschüttet, unter all den Steinen. eine Neuorientierung kann womöglich stattfinden. sowas gefällt mir immer.
Gruß
Alcedo
Hi Alcedo
eigentlich meinte ich eher beides, sowohl das verloren sein, als auch etwas verloren haben. deshalb habe ich es von der Nacht abgesetzt.
für mich ist der Grund zum Innehalten, die Erkenntnis des verloren seins und dann der Blick zum Himmel, als so eine Art Suche nach Antworten oder Gründen. deshalb gehört für mich, der Blick zum Himmel vor die Frage.
die Verbindungen zur Vergangenheit sind bewusst getrennt worden. die Erkenntnis sollte eigentlich die sein, dass man die Vergangenheit mitnehmen bzw annehmen muß, sonst versperrt man sich selbst den Weg in die Zukunft. denn Vergangenheit – Gegenwart - Zukunft gehören zusammen und das eine kann nicht ohne das andere funktionieren.
ja, genau so sollte es rüberkommen. es ist ja nicht weg, nur verschüttet, kann also ausgegraben werden.
Besten Dank für deinen Kommentar
Gruß Simone
Zitat: |
bis zum "verloren". an der Stelle hab ich kurz beim lesen gestoppt: die Einwortzeile ist abgesetzt. ich fragte mich ob das verloren nicht trotzdem zur "Nacht" dazugehört. oder ist da kein Synonym von "verirrt" gemeint, sondern das Gegenteil von "gewonnen"? wahrscheinlich. |
eigentlich meinte ich eher beides, sowohl das verloren sein, als auch etwas verloren haben. deshalb habe ich es von der Nacht abgesetzt.
Zitat: |
in den folgenden Strophen wird dann auch inhaltlich eingehalten, innegehalten. ziemlich abrupt: in trauter Zweisamkeit erfolgt eine beschauliche Betrachtung des klaren Nachthimmels (das kommt wirklich unvorbereitet), aber gleichzeitig vollziehen die beiden eine Art Schulterblick in die gemeinsame Vergangenheit, bei welchem sie genau so klar erkennen, dass alle Verbindungen abgebaut worden sind. diese Erkenntnis lässt Trennmauern entstehen und der anfallende Bauschutt begräbt die letzte noch verbliebene Hoffnung (auf eine gemeinsame Zukunft). |
für mich ist der Grund zum Innehalten, die Erkenntnis des verloren seins und dann der Blick zum Himmel, als so eine Art Suche nach Antworten oder Gründen. deshalb gehört für mich, der Blick zum Himmel vor die Frage.
die Verbindungen zur Vergangenheit sind bewusst getrennt worden. die Erkenntnis sollte eigentlich die sein, dass man die Vergangenheit mitnehmen bzw annehmen muß, sonst versperrt man sich selbst den Weg in die Zukunft. denn Vergangenheit – Gegenwart - Zukunft gehören zusammen und das eine kann nicht ohne das andere funktionieren.
Zitat: |
nun, dieses aber glaube ich zu erkennen: Erkenntnis, oder Einsicht ist ja der beste Weg zur Besserung. insofern lässt sich vager Optimismus ausmachen. es endet also nicht gar so offensichtlich verschüttet, unter all den Steinen. eine Neuorientierung kann womöglich stattfinden. |
ja, genau so sollte es rüberkommen. es ist ja nicht weg, nur verschüttet, kann also ausgegraben werden.
Besten Dank für deinen Kommentar
Gruß Simone
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