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Gelbspötter
Liebchen, deine Rosen, ach, ertrage ich nicht länger,
innig lässt mich jede dieser Blüten heftigst würgen.
Ergo stinkst du mir, verzeih, du holder Minnesänger!
Balzend klickst du Samen aus, empfiehlst den Stängel, Jürgen,
Eumel morgen, das geht klar, er lobte dich heut feste.
Gurrend vögelst du umher, ich könnte dafür bürgen.
Reizend bist du sicher nicht, du reizt nur auf das Beste,
Überflieger! Kommentierer kommen dir im Neste,
sackerlot, nach zwei Minuten; tuten, tuten, tuten
sich noch wohl geschmalzt ins Ohr für neue Glutenbruten.
Ei, ei, ei, der beste Sänger hat doch keinen Hänger!
Liebchen, deine Rosen, ach, ertrage ich nicht länger,
innig lässt mich jede dieser Blüten heftigst würgen.
Ergo stinkst du mir, verzeih, du holder Minnesänger!
Balzend klickst du Samen aus, empfiehlst den Stängel, Jürgen,
Eumel morgen, das geht klar, er lobte dich heut feste.
Gurrend vögelst du umher, ich könnte dafür bürgen.
Reizend bist du sicher nicht, du reizt nur auf das Beste,
Überflieger! Kommentierer kommen dir im Neste,
sackerlot, nach zwei Minuten; tuten, tuten, tuten
sich noch wohl geschmalzt ins Ohr für neue Glutenbruten.
Ei, ei, ei, der beste Sänger hat doch keinen Hänger!
Hallo Maya,
ich kann mich dem plebejischen Lob nicht anschließen, denn die "geschickte" Machart scheint mir doch sehr durch das Akrostichon verrsacht, welches mir in seiner Unschuldigkeit kaum etwas zu sagen hat.
Hier wird das lyrisch tendierte Kuscheln angesprochen, das dem LI Würgereize abverlangt?
Wer ist Stängel, Jürgen? Fehlen mir ggf. Kenntnisse zu Interna oder ist das ganz einfach Mustermann, Max bzw. Beliebig, Benno?
Sprachlich ist das frech und weit beheimatet, jedoch ohne die Stringenz, die ich mir wünschte, die mich verführen könnte.
Das "Sackerlot" ist wohl die zackige Entsprechung des Sapperlots. Die Wiederholungen der tutenden Eier erinnern ein wenig an Kinderspottverse.
Es ist -wieder einmal- die leidige Frage nach der Intention (Danke, Margot!), dass mag ja verunsichern, moralisch verurteilbar sein, Brechreiz auslösen oder zu hämischer Bemerkung über die Potenz verführen. Aber heißt dass, das ein Sackgesicht keine Poesie schreiben kann?
Oder hat sich LI ganz einfach überfressen? Gibt's ja auch.
Den Titel finde ich übrgens sehr schön, er verweist mich ja in die Natur. Allerdings kann ich sonst keine Parallelen zum Gelbspötter feststellen, Ich schätze, das soll wohl hauptsächlich nach Spott klingen.
Na, vielleicht übersehe ich auch was...
Gruß & Kuss
vom Erebus
Zitat: |
Liebchen, deine Rosen, ach, ertrage ich nicht länger, innig lässt mich jede dieser Blüten heftigst würgen. Ergo stinkst du mir, verzeih, du holder Minnesänger! Balzend klickst du Samen aus, empfiehlst den Stängel, Jürgen, Eumel morgen, das geht klar, er lobte dich heut feste. Gurrend vögelst du umher, ich könnte dafür bürgen. Reizend bist du sicher nicht, du reizt nur auf das Beste, Überflieger! Kommentierer kommen dir im Neste, sackerlot, nach zwei Minuten, tuten, tuten, tuten sich noch wohl geschmalzt ins Ohr für neue Glutenbruten. Ei, ei, ei, der beste Sänger hat doch keinen Hänger! |
ich kann mich dem plebejischen Lob nicht anschließen, denn die "geschickte" Machart scheint mir doch sehr durch das Akrostichon verrsacht, welches mir in seiner Unschuldigkeit kaum etwas zu sagen hat.
Hier wird das lyrisch tendierte Kuscheln angesprochen, das dem LI Würgereize abverlangt?
Wer ist Stängel, Jürgen? Fehlen mir ggf. Kenntnisse zu Interna oder ist das ganz einfach Mustermann, Max bzw. Beliebig, Benno?
Sprachlich ist das frech und weit beheimatet, jedoch ohne die Stringenz, die ich mir wünschte, die mich verführen könnte.
Das "Sackerlot" ist wohl die zackige Entsprechung des Sapperlots. Die Wiederholungen der tutenden Eier erinnern ein wenig an Kinderspottverse.
Es ist -wieder einmal- die leidige Frage nach der Intention (Danke, Margot!), dass mag ja verunsichern, moralisch verurteilbar sein, Brechreiz auslösen oder zu hämischer Bemerkung über die Potenz verführen. Aber heißt dass, das ein Sackgesicht keine Poesie schreiben kann?
Oder hat sich LI ganz einfach überfressen? Gibt's ja auch.
Den Titel finde ich übrgens sehr schön, er verweist mich ja in die Natur. Allerdings kann ich sonst keine Parallelen zum Gelbspötter feststellen, Ich schätze, das soll wohl hauptsächlich nach Spott klingen.
Na, vielleicht übersehe ich auch was...
Gruß & Kuss
vom Erebus
@ Joame,
schön, wenn es dir gefällt. Der Begriff "sackerlot" ist tatsächlich mit sapperlot gleichzusetzen, jedenfalls ist es so in meinem Wörterbuch vermerkt, wobei "sapperlot" wohl häufiger gebraucht wird. Hier fand ich die weniger gebräuchliche Variante allerdings passender.
Gruß, Maya
@ Erebus,
irgendwie erwartete ich dein Feedback schon und auch dein Missfallen. Nun gut, im Grunde bist du mit deinem Statement so unkonkret geblieben, dass dir mein Werk in Wirklichkeit gefallen hat, stimmts? Ist das nun angemessen oder vermessen, das anzunehmen? Du wirst die Antwort wissen. Stringenz ist vorhanden, sie beginnt sogar mit dem Titel. Der Gelbspötter ist ein Vögelchen. Zu dem Gedicht inspirierte mich aber tatsächlich ein Autor aus einem anderen Forum. Jürgen und Eumel könnten genauso gut Hans und Erwin heißen, das ist beliebig austauschbar.
Allerherzlichste Grüße!
Maya
schön, wenn es dir gefällt. Der Begriff "sackerlot" ist tatsächlich mit sapperlot gleichzusetzen, jedenfalls ist es so in meinem Wörterbuch vermerkt, wobei "sapperlot" wohl häufiger gebraucht wird. Hier fand ich die weniger gebräuchliche Variante allerdings passender.
Gruß, Maya
@ Erebus,
irgendwie erwartete ich dein Feedback schon und auch dein Missfallen. Nun gut, im Grunde bist du mit deinem Statement so unkonkret geblieben, dass dir mein Werk in Wirklichkeit gefallen hat, stimmts? Ist das nun angemessen oder vermessen, das anzunehmen? Du wirst die Antwort wissen. Stringenz ist vorhanden, sie beginnt sogar mit dem Titel. Der Gelbspötter ist ein Vögelchen. Zu dem Gedicht inspirierte mich aber tatsächlich ein Autor aus einem anderen Forum. Jürgen und Eumel könnten genauso gut Hans und Erwin heißen, das ist beliebig austauschbar.
Allerherzlichste Grüße!
Maya
Hallo Maya,
nur ein Kurzkommentar von mir.
Wenn Du jetzt nicht geschrieben hättest, dass sich das auf den Jürgen eines anderen Forums bezieht, hätte ich Dir doch nahegelegt, den Text in den Circus zu setzen, weil das Genre ja dazu passt.
Das mit dem Vögelchen im Titel finde ich interessant. Ich habe ja in der Kombination so ein bisschen das spötteln aus einem Beigeschmack des Neides gegenüber dem Angesprochenen heraus gesehen, weil ja doch gelb, wie ich ganz naiv meine, nicht nur die offizielle Farbe des Rapses und des Löwenzahns, sondern auch des Neides ist.
Hier wird ein Dichter angesprochen, der seine Kunst auszunutzen scheint, um Weiber aufzureißen.
Nur so am Rande: Funktioniert das? Dann wäre die Dichterei ja doch noch zu was gut.
Der Text ist für meinen Geschmack etwas zu abfällig, als dass ich als Nicht-Jürgen-Kenner darauf so richtig abgehen könnte. Und ide zweite Strophe kapiere ich nicht.
Was kann ich sonst noch sagen? Gute Reime und viel Leidenschaft (Aber halt solche die Leiden schafft).
Viele Grüße,
GW
nur ein Kurzkommentar von mir.
Wenn Du jetzt nicht geschrieben hättest, dass sich das auf den Jürgen eines anderen Forums bezieht, hätte ich Dir doch nahegelegt, den Text in den Circus zu setzen, weil das Genre ja dazu passt.
Das mit dem Vögelchen im Titel finde ich interessant. Ich habe ja in der Kombination so ein bisschen das spötteln aus einem Beigeschmack des Neides gegenüber dem Angesprochenen heraus gesehen, weil ja doch gelb, wie ich ganz naiv meine, nicht nur die offizielle Farbe des Rapses und des Löwenzahns, sondern auch des Neides ist.
Hier wird ein Dichter angesprochen, der seine Kunst auszunutzen scheint, um Weiber aufzureißen.
Nur so am Rande: Funktioniert das? Dann wäre die Dichterei ja doch noch zu was gut.
Der Text ist für meinen Geschmack etwas zu abfällig, als dass ich als Nicht-Jürgen-Kenner darauf so richtig abgehen könnte. Und ide zweite Strophe kapiere ich nicht.
Was kann ich sonst noch sagen? Gute Reime und viel Leidenschaft (Aber halt solche die Leiden schafft).
Viele Grüße,
GW
_____________________________________
Hi GW!
Nein, bis dato hat der betreffende User dieses Spottgedicht vermutlich noch nicht gelesen. Wäre er hier ansässig, hätte ich es natürlich im Circus gepostet, aber so macht es wenig Sinn. Ich ärgerte mich über ihn und schrieb dieses Gedicht von der Leber weg. Sehr freundlich ist es nicht geworden, aber ich glaube, das sollte es auch gar nicht.
Den Titel wählte ich, weil der "Spötter" so herrlich zum Gedicht passte, die gelbe Farbe war nicht ausschlaggebend, der Neid spielte keine Rolle, wobei man angesichts des Textes dem spottenden lyrI auch Neid unterstellen könnte.
Balzend klickst du Samen aus, empfiehlst den Stängel, Jürgen,
Eumel morgen, das geht klar, er lobte dich heut feste.
Gurrend vögelst du umher, ich könnte dafür bürgen.
Es handelt sich um ein Forum, in dem man durch Klicks Texte empfehlen kann. Viele Autoren betreiben dort eine Art Tauschhandel: Klickst du meinen Text, klicke ich deinen. Sie definieren ihren Erfolg über die Anzahl von Klicks und nichtssagenden, lobhudelnden Kommentaren, die meist nicht über einen Satz hinausreichen. Jeder fickt sozusagen den anderen (und sich dabei im Grunde selbst ins Knie, was sie aber nicht kapieren), daher die sexuellen Begriffe im Text. Ob er Frauen aufreißt, weiß ich nicht.
Was mich an dem betreffenden User so ärgert, ist, dass er die Qualität seiner Texte über die Anzahl der Kurzkommentare definiert. Erhält eines seiner Gedichte unter 10 Komms, löscht er diesen Text, egal, ob sich einer der Kommentatoren Mühe gegeben und wirklich viel Zeit investiert hat, oder nicht. Zudem warnt er befreundete Autoren, negative Kritiken zu schreiben, weil das Leute verärgern könnte und somit weniger Rotzkomms abfielen.
Nun gut, ob der Text in diesem Forum hier richtig steht, darüber kann man wirklich streiten.
Danke für's Feedback.
Gruß, Maya
Nein, bis dato hat der betreffende User dieses Spottgedicht vermutlich noch nicht gelesen. Wäre er hier ansässig, hätte ich es natürlich im Circus gepostet, aber so macht es wenig Sinn. Ich ärgerte mich über ihn und schrieb dieses Gedicht von der Leber weg. Sehr freundlich ist es nicht geworden, aber ich glaube, das sollte es auch gar nicht.
Den Titel wählte ich, weil der "Spötter" so herrlich zum Gedicht passte, die gelbe Farbe war nicht ausschlaggebend, der Neid spielte keine Rolle, wobei man angesichts des Textes dem spottenden lyrI auch Neid unterstellen könnte.
Zitat: |
Und die zweite Strophe kapiere ich nicht. |
Balzend klickst du Samen aus, empfiehlst den Stängel, Jürgen,
Eumel morgen, das geht klar, er lobte dich heut feste.
Gurrend vögelst du umher, ich könnte dafür bürgen.
Es handelt sich um ein Forum, in dem man durch Klicks Texte empfehlen kann. Viele Autoren betreiben dort eine Art Tauschhandel: Klickst du meinen Text, klicke ich deinen. Sie definieren ihren Erfolg über die Anzahl von Klicks und nichtssagenden, lobhudelnden Kommentaren, die meist nicht über einen Satz hinausreichen. Jeder fickt sozusagen den anderen (und sich dabei im Grunde selbst ins Knie, was sie aber nicht kapieren), daher die sexuellen Begriffe im Text. Ob er Frauen aufreißt, weiß ich nicht.
Was mich an dem betreffenden User so ärgert, ist, dass er die Qualität seiner Texte über die Anzahl der Kurzkommentare definiert. Erhält eines seiner Gedichte unter 10 Komms, löscht er diesen Text, egal, ob sich einer der Kommentatoren Mühe gegeben und wirklich viel Zeit investiert hat, oder nicht. Zudem warnt er befreundete Autoren, negative Kritiken zu schreiben, weil das Leute verärgern könnte und somit weniger Rotzkomms abfielen.
Nun gut, ob der Text in diesem Forum hier richtig steht, darüber kann man wirklich streiten.
Danke für's Feedback.
Gruß, Maya
Hallo, Maya,
schon die Titelwahl ist spannend und geheimnisvoll, hat natürlich meine Neugier sofort geweckt, also musste ich mir erst mal über den Wikipedia-Link den Gesang des Gelbspötters anhören.
Klingt süß und gut, das muss einmal dazu gesagt werden.
Interessant fand ich auch dieses Textstückchen in den Wikipedia-Ausführungen.
(Zitat Wikipedia.de)Der Gelbspötter ist etwa 12 bis 14 cm lang und wiegt 14 bis 20 Gramm. Die Oberseite ist graugrün und seine Unterseite hellgelb gefärbt. Der schlanke Vogel hat graue Beine und einen spitzen langen Schnabel. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Sein Ruf klingt in etwa wie "tätä hüi". Er kann viele Gesänge anderer Vogelarten imitieren. Der lebhafte Gelbspötter sucht pausenlos nach Nahrung und kommt nur sehr selten auf den Boden. (Zitat Ende)
Gelbspötterweibchen und Männchen sehen sich also sehr ähnlich, sind ständig auf Futtersuche und etwas abgehoben. ;-)
Metrisch habe ich nichts zu bemängeln, alle Verse haben sieben Hebungen, stehen, den ruppigen Tonfall unterstreichend, im Trochäus.
Du hast hier mal bei Form und Stilmitteln neues ausprobiert, Stab- und Binnenreime, Wiederholungen um des Klanges Willen. Die Reimform ist ebenfalls sehr interessant, aba, bcb, ccd - da. Das eher weiblich behaftete "Liebchen" beißt sich ein wenig mit dem männlich belegten "Minnesänger", aber das mag vermutlich genau so beabsichtigt sein, wie all die anderen bissigen Anspielungen auf Potenz, Fertilität und vorzeitigen Erguss.
Liebe Grüße (:P)
Sabine
schon die Titelwahl ist spannend und geheimnisvoll, hat natürlich meine Neugier sofort geweckt, also musste ich mir erst mal über den Wikipedia-Link den Gesang des Gelbspötters anhören.
Klingt süß und gut, das muss einmal dazu gesagt werden.
Interessant fand ich auch dieses Textstückchen in den Wikipedia-Ausführungen.
(Zitat Wikipedia.de)Der Gelbspötter ist etwa 12 bis 14 cm lang und wiegt 14 bis 20 Gramm. Die Oberseite ist graugrün und seine Unterseite hellgelb gefärbt. Der schlanke Vogel hat graue Beine und einen spitzen langen Schnabel. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Sein Ruf klingt in etwa wie "tätä hüi". Er kann viele Gesänge anderer Vogelarten imitieren. Der lebhafte Gelbspötter sucht pausenlos nach Nahrung und kommt nur sehr selten auf den Boden. (Zitat Ende)
Gelbspötterweibchen und Männchen sehen sich also sehr ähnlich, sind ständig auf Futtersuche und etwas abgehoben. ;-)
Metrisch habe ich nichts zu bemängeln, alle Verse haben sieben Hebungen, stehen, den ruppigen Tonfall unterstreichend, im Trochäus.
Du hast hier mal bei Form und Stilmitteln neues ausprobiert, Stab- und Binnenreime, Wiederholungen um des Klanges Willen. Die Reimform ist ebenfalls sehr interessant, aba, bcb, ccd - da. Das eher weiblich behaftete "Liebchen" beißt sich ein wenig mit dem männlich belegten "Minnesänger", aber das mag vermutlich genau so beabsichtigt sein, wie all die anderen bissigen Anspielungen auf Potenz, Fertilität und vorzeitigen Erguss.
Liebe Grüße (:P)
Sabine
Ja, dieser Gelbspötter scheint ein fideles Kerlchen zu sein. Metrisch fragte ich mich, ob man "sackerlot" trochäisch betonen kann, denn im Grunde liegt die Betonung auf der letzten Silbe. So jedenfalls ist es im Wörterbuch verzeichnet, aber das erwähne ich mal lieber erst gar nicht. ;o))
Von den Stilmitteln hast du schon einige aufgezählt, obwohl ich mir beim Schreiben keinen Kopf drum machte. Dieses Gedicht schrieb sich fast von selbst, ich brauchte es nur noch in die Tasten zu klimpern.
Da stand zunächst "Lieber", doch änderte ich das in letzter Minute, weil es irgendwie so unvollkommen klang, so als erwartete man danach einen Namen oder so. Liebchen finde ich aufgrund des Diminutivs auch etwas höhnischer und spöttischer. Aber vielleicht ändere ich es doch noch, wenn mir was besseres einfällt.
Sei herzlichst gegrüßt, umarmt, geknuddelt und abgeknutscht.
Maya
Von den Stilmitteln hast du schon einige aufgezählt, obwohl ich mir beim Schreiben keinen Kopf drum machte. Dieses Gedicht schrieb sich fast von selbst, ich brauchte es nur noch in die Tasten zu klimpern.
Zitat: |
Das eher weiblich behaftete "Liebchen" beißt sich ein wenig mit dem männlich belegten "Minnesänger", aber das mag vermutlich genau so beabsichtigt sein, wie all die anderen bissigen Anspielungen auf Potenz, Fertilität und vorzeitigen Erguss. |
Da stand zunächst "Lieber", doch änderte ich das in letzter Minute, weil es irgendwie so unvollkommen klang, so als erwartete man danach einen Namen oder so. Liebchen finde ich aufgrund des Diminutivs auch etwas höhnischer und spöttischer. Aber vielleicht ändere ich es doch noch, wenn mir was besseres einfällt.
Sei herzlichst gegrüßt, umarmt, geknuddelt und abgeknutscht.
Maya
Hallo Maya,
Das ist ja ein dicker Hund. Du wirst ja wissen, warum. Ich freue mich aber, dass ich Deinen Erwartungen entsprechen konnte.
OK.
Das Gedicht ist für mich zwiespältig. Zur verwendeten Sprache äußerte ich mich bereits. Die finde ich teilweise sehr interessant:
"Balzend klickst du Samen aus", teilweise unverständlich "empfiehlst den Stängel" (- ist das jetzt Eigenname oder das, was früher mit e geschrieben wurde?) , teilweise kindlich "Ei, ei, ei, der beste Sänger hat doch keinen Hänger! "
Das dreifache Tuten empfinde ich als störende Auffüllung mit suggestiven Telefon, da frage ich mich, was das dort zu suchen hat.
Der Text erzeugt keinen besonderen Nachhall in mir, abgesehen vom Titel, den ich sehr wohl in der Vogelwelt unterbringen konnte, auch im gelben Spott, in derselben Interpretation wie GW sie bezeichnet: Spott in Verbindung mit Neid bezogen auf Jürgen.
Auffällig war mir, das der Text nicht recht zusammengehen wollte, mal abgesehen von der "gehässigen" Stimmung, jeder Vers wieder von einem Grundzustand her entwickelt wird, und so kam ich auf's Akrostichon und auf den Gedanken, das diese MIR fehlende Geschmeidigkeit in dessen besonderer Forderung liegt.
In der Gänze ist mir der Text schön willkürlich, jedoch nicht kompakt genug. Das, was ich als Ausreisser Richtung Kinderspottverse bezeichnete stört mich zudem, das enthält zwar Häme, wie ich sie ggf. reizvoll fände, jedoch hat es gleichzeitig de Anklang, als nähme sich der Text selbst nicht ernst.
Mehr habe ich dazu auch jetzt nicht zu sagen, Du siehst, ich habe mein Pulver bereits weiter oben verschossen. Wobei ich eigentlich nicht unkonkret blieb. Gewiss ist mein Kommentar nicht sehr in die Tiefe gehend. In dem ich Strophe für Strophe in Visier nähme, könnte ich Dir aber auch nicht mehr sagen als dieses.
Liebe Grüße
Ulrich
Zitat: |
irgendwie erwartete ich dein Feedback schon und auch dein Missfallen. |
Das ist ja ein dicker Hund. Du wirst ja wissen, warum. Ich freue mich aber, dass ich Deinen Erwartungen entsprechen konnte.
Zitat: |
Nun gut, im Grunde bist du mit deinem Statement so unkonkret geblieben, dass dir mein Werk in Wirklichkeit gefallen hat, stimmts? |
OK.
Das Gedicht ist für mich zwiespältig. Zur verwendeten Sprache äußerte ich mich bereits. Die finde ich teilweise sehr interessant:
"Balzend klickst du Samen aus", teilweise unverständlich "empfiehlst den Stängel" (- ist das jetzt Eigenname oder das, was früher mit e geschrieben wurde?) , teilweise kindlich "Ei, ei, ei, der beste Sänger hat doch keinen Hänger! "
Das dreifache Tuten empfinde ich als störende Auffüllung mit suggestiven Telefon, da frage ich mich, was das dort zu suchen hat.
Der Text erzeugt keinen besonderen Nachhall in mir, abgesehen vom Titel, den ich sehr wohl in der Vogelwelt unterbringen konnte, auch im gelben Spott, in derselben Interpretation wie GW sie bezeichnet: Spott in Verbindung mit Neid bezogen auf Jürgen.
Auffällig war mir, das der Text nicht recht zusammengehen wollte, mal abgesehen von der "gehässigen" Stimmung, jeder Vers wieder von einem Grundzustand her entwickelt wird, und so kam ich auf's Akrostichon und auf den Gedanken, das diese MIR fehlende Geschmeidigkeit in dessen besonderer Forderung liegt.
In der Gänze ist mir der Text schön willkürlich, jedoch nicht kompakt genug. Das, was ich als Ausreisser Richtung Kinderspottverse bezeichnete stört mich zudem, das enthält zwar Häme, wie ich sie ggf. reizvoll fände, jedoch hat es gleichzeitig de Anklang, als nähme sich der Text selbst nicht ernst.
Mehr habe ich dazu auch jetzt nicht zu sagen, Du siehst, ich habe mein Pulver bereits weiter oben verschossen. Wobei ich eigentlich nicht unkonkret blieb. Gewiss ist mein Kommentar nicht sehr in die Tiefe gehend. In dem ich Strophe für Strophe in Visier nähme, könnte ich Dir aber auch nicht mehr sagen als dieses.
Liebe Grüße
Ulrich
Hi Erebus!
Dass du mit dem Klicken nichts anfangen kannst, verstehe ich, weil es sich um ein anderes Forum handelt, welches dir vermutlich unbekannt ist. Wie oben bereits erwähnt, kann man dort per Mausklick Empfehlungen aussprechen, was leider zu "marktwirtschaftlichen" Zwecken missbraucht wird, um sich jeweils Vorteile zu verschaffen bzw. neue lobhudelnde Kommentare zu sichern. Stängel wird jetzt - entsprechend dem Stammprinzip (Ableitung von "Stange") - mit "ä" geschrieben.
Natürlich klingt es banal und kindlich, denn das Verhalten ist doch auch nicht anders zu bezeichnen! Das Ei, ei, ei nahm ich wegen der Doppeldeutigkeit herein (profan-kindliches Verhalten: Ei, ei machen, lieb zueinander sein und sexuell: Eiertätscheln).
Das dreifache Tuten passt für mich wie die Faust aufs Auge, denn diese Komms sind überflüssiger Schleim, den kein Mensch braucht. Ohne Sinn und Verstand werden selbst die grottigsten Gedichte gelobt und empfohlen, es wird hirnlos getutet, um getutet zu haben.
Das kann ich gut nachvollziehen, ich halte ihn selbst nicht für das Non plus ultra.
Nein, also da Ihr nun beide diese Stelle missverstanden habt, scheint hier ein Schwachpunkt des Textes vorzuliegen, denn es geht gar nicht um Jürgen. Jürgen ist nicht mit dem Minnesänger aus S1 gleichzusetzen, sondern er ist ein User (fiktiv, diesen Nick gibt es da nicht), der vom Minnesänger nur empfohlen wird, damit sich Jürgen per Klick bei ihm revanchiert.
Ich finde, dass sich der Text recht gut um das Akro bettet und die von dir kritisierte fehlende Geschmeidigkeit eher auf den Trochäus bzw. die relativ kurzen Sätze zurückzuführen ist. Würden die sechs knappen Sätze allerdings zweien weichen, die sahnig ineinander überlaufen, blieben die Leidenschaft und der spöttische Charakter auf der Strecke, denke ich. Die Worte sollen aber beißen.
Danke für dein Feedback.
Gruß, Maya
Zitat: |
"Balzend klickst du Samen aus", teilweise unverständlich "empfiehlst den Stängel" (- ist das jetzt Eigenname oder das, was früher mit e geschrieben wurde?)... |
Dass du mit dem Klicken nichts anfangen kannst, verstehe ich, weil es sich um ein anderes Forum handelt, welches dir vermutlich unbekannt ist. Wie oben bereits erwähnt, kann man dort per Mausklick Empfehlungen aussprechen, was leider zu "marktwirtschaftlichen" Zwecken missbraucht wird, um sich jeweils Vorteile zu verschaffen bzw. neue lobhudelnde Kommentare zu sichern. Stängel wird jetzt - entsprechend dem Stammprinzip (Ableitung von "Stange") - mit "ä" geschrieben.
Zitat: |
...teilweise kindlich "Ei, ei, ei, der beste Sänger hat doch keinen Hänger! |
Natürlich klingt es banal und kindlich, denn das Verhalten ist doch auch nicht anders zu bezeichnen! Das Ei, ei, ei nahm ich wegen der Doppeldeutigkeit herein (profan-kindliches Verhalten: Ei, ei machen, lieb zueinander sein und sexuell: Eiertätscheln).
Zitat: |
Das dreifache Tuten empfinde ich als störende Auffüllung mit suggestiven Telefon, da frage ich mich, was das dort zu suchen hat. |
Das dreifache Tuten passt für mich wie die Faust aufs Auge, denn diese Komms sind überflüssiger Schleim, den kein Mensch braucht. Ohne Sinn und Verstand werden selbst die grottigsten Gedichte gelobt und empfohlen, es wird hirnlos getutet, um getutet zu haben.
Zitat: |
Der Text erzeugt keinen besonderen Nachhall in mir |
Das kann ich gut nachvollziehen, ich halte ihn selbst nicht für das Non plus ultra.
Zitat: |
...in derselben Interpretation wie GW sie bezeichnet: Spott in Verbindung mit Neid bezogen auf Jürgen. |
Nein, also da Ihr nun beide diese Stelle missverstanden habt, scheint hier ein Schwachpunkt des Textes vorzuliegen, denn es geht gar nicht um Jürgen. Jürgen ist nicht mit dem Minnesänger aus S1 gleichzusetzen, sondern er ist ein User (fiktiv, diesen Nick gibt es da nicht), der vom Minnesänger nur empfohlen wird, damit sich Jürgen per Klick bei ihm revanchiert.
Zitat: |
Auffällig war mir, das der Text nicht recht zusammengehen wollte, mal abgesehen von der "gehässigen" Stimmung, jeder Vers wieder von einem Grundzustand her entwickelt wird, und so kam ich auf's Akrostichon und auf den Gedanken, das diese MIR fehlende Geschmeidigkeit in dessen besonderer Forderung liegt. |
Ich finde, dass sich der Text recht gut um das Akro bettet und die von dir kritisierte fehlende Geschmeidigkeit eher auf den Trochäus bzw. die relativ kurzen Sätze zurückzuführen ist. Würden die sechs knappen Sätze allerdings zweien weichen, die sahnig ineinander überlaufen, blieben die Leidenschaft und der spöttische Charakter auf der Strecke, denke ich. Die Worte sollen aber beißen.
Danke für dein Feedback.
Gruß, Maya
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