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Sehnsucht raubt mir all den Schlaf,
der gestern süßen Traum noch brachte.
Ach, wär die Nacht doch schon vorbei!
Was nützt es, daß ich kühl und brav
die Augen schließ: das kaum Erdachte
macht aus der Dunkelheit sich frei
und brennt auf meinen Lidern!
Kann nicht schon heller Morgen sein,
der hehres Antlitz näher rückt in's Riesengroße,
dem Auge wieder bietend blauen Blick?
Mond! Eile doch mit Deinem Schein!
Himmel! Gib aus Deinem Schoße
der Frühe Brand dem Tag zurück,
daß - endlich! - Blicke sich erwidern!
Ach, wie lästig wird die trostlos lange Nacht.
Wie stehn die Stunden endlos still.
Du, Zeit, hast spöttisch mich verlacht,
nun geh vorbei, da ich es will!
Am Morgen magst Du wieder stillestehn
für zwei erflehte süße Stunden,
und danach schnell Dich weiterdrehn;
dann eile Dich, den Tag zu runden,
dann bringe rasch den nächsten Morgen:
in ihm ist jetzt sein Lächeln noch verborgen...