Für S..

He Fremder, geh nicht so vorüber,
leg deine blasse Seele auf den Tisch,
erzähle mir von fernen Nebelwäldern,
ich lad dich ein, denn heute hab ich Fisch.

Ich schenke dir das Lachen meiner Perlen
und drück dein klammes Herz ganz fest an meine Brust,
lass mich in deinen Sorgenfalten graben,
komm nah zu mir, in tiefer stiller Lust.

Ich sah dich nie, doch fühlte ich den Reigen,
der uns ganz tief und ewiglich verband,
denn trennen uns auch Meer und Kontinente,
stets suchte ich die zarte, starke Hand.

ja, d a s ist aber was zauberhaft Schönes!
Ich hätte - altknackrich wie ich bin - die erste Strophe mit einem "Du, Fremder!!" begonnen, weil mir das saloppe "He" relativ unlyrisch klingt.
In der letzten Zeile gefiele mir besser:
stets suchte ich nur Deine starke Hand

dann könnte man alles mit "Melusine" unterschreiben.
Schön! Poetisch! Gelungen!

Solche Lyrik liebt bipontina!

danke bio,
bin zwar selten hier deshalb kann es sein, dass ich nur zögerlich auf Komms antworte.
Ja salopp, klar etwas dynamisch so wie auf einer Reise, und ich komme viel rum
lG
Knud

Ich überlege andauernd, ob der "Fisch" eine Botschaft enthält, die mir entgangen ist. Weil mir nicht klar ist, warum gerade das ein Grund sein kann, jemanden einzuladen. Vielleicht bin ich auch zu unwissend, aber deshalb wirkt die letzte Zeile etwas reimgeschuldet auf mich und damit nicht rund.

Es gibt wenige Worte, die ich nicht ausstehen kann in einem Gedicht, und dazu gehört eindeutig "Reigen". Weiß nicht warum, aber da kräuseln sich mir die Rückenhaare.

Das Reimschema ist dazu sehr einfach gehalten, die Zeilen haben mal vier, fünf oder sechs Hebungen, ohne dass ich eine Ordnung darin erkennen könnte.

Ich meine, du hast schon deutlich besser gedichtet.

Gruß, Fabian

hi Fab,

Zitat:

überlege andauernd, ob der "Fisch" eine Botschaft enthält

nun, dass ist nicht dem Reim geschuldet. Hier spielt die Szene in einer Welt, in der es nicht alltäglich ist über Fleisch oder Fisch zu verfügen. Wenn das einmal der Fall ist kann man einladen.

Zitat:

Das Reimschema ist dazu sehr einfach gehalten

richtig, es ist kein klassisches Reimschema sondern ABCB.
Eine Mischung aus freier Prosalyrik und Reim.
Danke für Dein Kommmmm
lG
Knud

Hallo,

durch die Worte tief, Nebel, Fisch, Perlen, Meer und auch See(le) entsteht bei mir der Eindruck, es handele sich um einen Seemann, der da zu Tisch gebeten wird. Dann wäre "He" als Ausruf mit "Hoy" (später Ahoi) vergleichbar und eine gute Wahl.

Das nur Mal so als kurzes Statement zum Einwand von bipontina.

Gruß von der Spree - Hes

Mir war das nicht klar, dass es in einer Welt spielt, in der Fleisch und Fisch knapp sind. Aus dem Text wird das nicht deutlich.

Aber OK, es ist ja keine große Sache.

Gruß, Fabian

danke Euch, eine kleine Inspiration von meinem Java/Bali-Törn.
LG
Knud