Das tote Parlament
1933
Ein Trampeln dringt von außen rein,
ein Redner schreit mit dunklem Bart,
und über allem liegt ein Schein,
so dunkel, redend, kruppstahlhart,
der Schein vom toten Parlament.
Die Halle brummt, die Mauer steht,
und zittert unterm Doppel-S,
das vor der Tür geschlossen geht.
So bald verstummt ein letzter Rest
im Schein des toten Parlaments.
Gehakte Kreuze, mittendrin,
Jubel, Freude und Applaus,
gereckte Arme – schau mein Kind!
Wer nicht reckt, geht sterbend raus
im Schein des toten Parlaments.
Ein Trampeln dringt von außen rein,
entfernt sich nun, geht schnell nach Ost.
Zurück im trägen Fackelschein
bleibt nur der Menschlichkeit Verlust
und schreit und mordet und verbrennt.