Mundartgedichte zu schreiben, ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Den Rhythmus und die Melodie zu treffen ist eine Herausforderung. Ich würde mich freuen, hier ein paar Liebhaber anzutreffen. Ich wünsche viel Vergnügen.
Medusa.
Sonett, nee nich?
Mensch Alter, Tach, steht noch wat an?
Jetz is ja Wochenende dran.
Ick sach nur een Wort heut: Sonett.
Ja, lach bloß, ick finds jarnich nett.
Bis neulich hab ick nich jewußt,
wat dichten bringt für so nen Frust.
Die Kleene hockt jetz stundenlang
verträumt uff unsre Fensterbank.
Stiert raus und hastenichjesehn,
fängt die doch glatt an durchzudrehn!
Meent sowat wie a b b a,
ooch „Jam“-schiet und son Trallala.
Mit Ruhe kann die nüscht mehr tun,
für allet is die jetz immun.
Rennt immer zu die Tastatur,
total ejal wie viel de Uhr.
Mann, nächtens, Alter, wacht die uff,
schreibt sich wat uffn Zettel druff.
Hat jarnüscht andret oben drin,
nich mal nach mir steht der ihr Sinn!
Ick schnall bald ab, ick hab jenuch,
von dit mit den Jedankenfluch.
Son Dingsda soll ja tragisch sinn,
mit sone Melodie da drin.
Die Trauer, die hab ick alleen!
Kann ditte echte nich mehr sehn!
Wie die sich krummlecht, mannomann,
fang bloß nich ooch mits dichten an.