#1

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 04.01.2008 17:30
von Maya (gelöscht)
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Halsüberkopf


Wir kannten uns nur flüchtig,
die Wege kreuzten sich und führten stets am Wir vorbei,
nur selten hielten du und ich mal inne. Plauderei
war jedes Wort, doch jeder Blick schien zweierlei.

Wir kannten uns nur flüchtig,
an jenem Abend aber nahmen wir uns einmal Zeit,
die Alltagsgrüße fortzuschieben, horchten, lauschten weit
in uns hinein und dann dem Feuerwerk: zu zweit.

Wir kannten uns nur flüchtig,
doch hat sich das, in deinen Armen liegend, überlebt.
Und immer, wenn ich fühle, dass dein Herz zu meinem strebt,
erleuchtet jene Farbe, die der Himmel webt.

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#2

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 05.01.2008 14:40
von Erebus (gelöscht)
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Hallo Maya



Halsüberkopf

Bis neulich kannten wir uns nur ganz flüchtig,


.. und in dem Moment weiß ich auch schon, was kommt. Aber das ist gar nicht verkehrt, also keine Negativkritik. Denn ich bin jetzt auf die Details gespannt.
S1 - hier ist in meinen Augen der zweite Vers vermurkst - durch die Auslassung des Pronomens - zudem ist das logisch nicht astrein: wenn sich Wege kreuzen, dann führen sie eben nicht aneinader vorbei.
Als zündendes Paradox geht das bei mir nämlich nicht auf. Ich würde hier zur Überarbeitung raten...berührten unsre Wege sich, so führten sie uns doch vorbei o.ä.
Das doppelte doch und die jedes-jeder Sequenz in S1 sind ebenfalls als nicht sooo toll erwähnenswert.

In S2V2 fände ich "..aber nahmen wir uns einmal Zeit" besser. Die Verse 3 und 4 sind hingegen rundum gelungen, und besonders der 4. sehr schön.
In S3V3 muß ich das "wieder" widerstrebend falsch betonen. Uah! nein, Vielleicht "erneut" oder ganz was anderes, nichts temporales vielleicht etwas ohne Herz? Fordern, Drängen, Wünschen etc? und dann begierig?
Aber ich will Dir nicht in Deinem Text herumrühren, schließlich bist Du kompetent genug.

Den Jambus hälst Du gleichmäßig durch, ebenso wie die Anzahl der Hebungen und die einheitlich männlichen Kadenzen. Ein diszipliniertes Werk.
Die Enjambements in S1V3/4 und S2V3/4 sind gut und sitzen.
An den dreifach widerholten Ersten Vers der Strophen heftest Du jeweils ein Grüppchen Haufenreime, die zwar nicht durch Extravaganz bestechen, aber ich finde, hier gehen Reimschema und Inhalt ein schönes Miteinander ein.

Insgesamt weiß dieser Text schlicht und anmutig zu bezeugen, das es ganz schön ist, ein wenig Ausblick in die Zukunft zu gewinnen.
Halsüberkopf, was ja einen merkwürdigen Gegensatz zu dem sich schon gekannt haben bildet ist ein gelungener Titel. Eine Episode vielleicht, ein wenig Liebe und Hoffnung und so weiter. Das gefällt mir durchaus.

Lieber Gruß
Ulrich

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#3

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 05.01.2008 22:23
von Maya (gelöscht)
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Hi Erebus!

Ich rolle das Feld mal von hinten auf:


Zitat:

Insgesamt weiß dieser Text schlicht und anmutig zu bezeugen, das es ganz schön ist, ein wenig Ausblick in die Zukunft zu gewinnen.



Mist! Das zeigt mir in Wirklichkeit, dass der Text nicht funktioniert, obwohl du mir teilweise auf die Spur gekommen bist, z.B. damit:


Zitat:

Halsüberkopf, was ja einen merkwürdigen Gegensatz zu dem sich schon gekannt haben bildet ist ein gelungener Titel. Eine Episode vielleicht, ein wenig Liebe und Hoffnung und so weiter.



Genau darum geht es, im Grunde war das Gedicht als kleine Verballhornung auf jene Pärchen angelegt, die ausgerechnet am Silvesterabend halsüberkopf ihre ach so tiefen Gefühle füreinander entdecken. Inspiriert wurde ich durch eine Erzählung einer entfernt Bekannten. Ich habe versucht, das Gedicht absichtlich etwas widersprüchlich anzulegen, am Ende gar in Kitsch und Wolken abzugleiten, was die Blauäugigkeit des lyrI’s unterstreichen sollte. Der Text ist stellenweise aufgeblasen wie die Emotionen an dem Abend, wenn sich einsame Herzen zu finden glauben. Das beginnt bereits mit dem Vers, der sich ständig wiederholt (alle Jahre wieder ):

Bis neulich kannten wir uns nur ganz flüchtig

Die Zeile ist doch sprachlich schrecklich, so hoffte ich jedenfalls, denn dieses Aufpumpen, dieses in die Länge ziehen, ist völlig überflüssig, weil sie von der Silbenlänge eh keinen Gegenpart hat (11, 14, 14, 12). Warum schrieb ich also nicht einfach: Wir kannten uns nur flüchtig. Das würde ja ausreichen, gerade weil in S2 auf Silvester Bezug genommen wird und somit eine Zeitangabe ins Spiel kommt. Ich plusterte den Vers auf, wie die Gefühle, die sich an diesem Abend bei manchen Leuten aufplustern.


Zitat:

S1 - hier ist in meinen Augen der zweite Vers vermurkst - durch die Auslassung des Pronomens - zudem ist das logisch nicht astrein: wenn sich Wege kreuzen, dann führen sie eben nicht aneinander vorbei.



Ja, zuerst stand da: die Wege kreuzten sich, doch führten stets am Uns vorbei, also im Sinne von: Zwar liefen wir uns öfter mal über den Weg, doch aus dir und mir wurde nicht wir (uns). Vielleicht sollte ich auf die Ursprungszeile zurückgreifen, um das verständlicher zu machen.


Zitat:

Das doppelte doch und die jedes-jeder Sequenz in S1 sind ebenfalls als nicht sooo toll erwähnenswert.



Die Doppelung von „doch“ ist mir doch tatsächlich gar nicht aufgefallen, ich werde Vers 2 die Wege kreuzten sich und führten stets am Uns vorbei ändern, dann sind zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.


Zitat:

In S2V2 fände ich "..aber nahmen wir uns einmal Zeit" besser.



Wo du Recht hast, hast du Recht. Gekauft, danke!


Zitat:

In S3V3 muß ich das "wieder" widerstrebend falsch betonen. Uah! nein, Vielleicht "erneut" oder ganz was anderes, nichts temporales vielleicht etwas ohne Herz? Fordern, Drängen, Wünschen etc? und dann begierig?



Oh, ich hatte den metrischen Holperer bereits gestern entdeckt und gekickt und mit „erneut“ ersetzt. Nein, das Herz muss bleiben, in Wirklichkeit ist es nämlich gar nicht das Herz, sondern das männliche Dingsbums, welches da strebt. Wäre es eine Herzensangelegenheit, würde die Pumpstation doch nicht nur abends für das lyrI schlagen, oder?


Zitat:

Aber ich will Dir nicht in Deinem Text herumrühren, schließlich bist Du kompetent genug.



Wer hat dir denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?

Ja, ich freue mich natürlich über die lobenden Worte, auch wenn ich nur die Kritik zitiert habe, vielen Dank. Und wenn das Gedicht als Liebesgedicht durchgehen kann, ist es nun auch nicht so wild, nur schade, dass die zweite Ebene nicht erkennbar ist. Aber es lag mir fern, den Moralischen raushängen zu lassen und wollte eher unterschwellig Bezug auf diese Art Beziehungskisten nehmen. Zu unterschwellig, wie sich herausgestellt hat.

Ich bedanke mich für deine Worte, nur so erfährt man ja, ob ein Text funktioniert. Zumindest konnte er dir etwas gefallen, was ja nicht das Schlechteste ist.

Lieben Gruß zurück!
Maya
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#4

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 06.01.2008 01:00
von Erebus (gelöscht)
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Ach nee. das war eine Persiflage?

Liebe Maya. in Zukunft nehme ich eine Pinzette, wenn ich Deine Texte lese!

Nein, das ging bei mir absolut durch. Ich erhebe bei der Liebe auch keine besonders hehren Ansprüche, mir genügt das aufgepumpte Dingsbums.

Alles was mehr ist, ist ein seliges Meer.

Gruß zurück

Ulrich
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#5

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 06.01.2008 13:41
von Maya (gelöscht)
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Nun ja, ich kann euch nicht immer perfekte Texte abliefern, sonst haltet ihr mich letzten Endes noch - zu Recht - für ein Genie. Angesichts meiner ach so tollen Texte würdet ihr in Schreibkrisen geraten, euch in Selbstzweifeln wälzen und schließlich das Schreiben an den Nagel hängen. Ich wäre dann ganz alleine hier. Will ich das? Nein! Drum streue ich ab und an einige Texte aus, die von meiner wahren Genialität ablenken.

Tja, nun überlege, ob ich das Gedicht so umschreibe, dass es ein sprachlich ansehnlicheres Liebesgedicht wird, oder ob ich das Ganze so überarbeite, dass die Persiflage deutlicher wird. Ziel war eigentlich, dass beide Ebenen nebeneinander bestehen können, aber da habe ich mich wohl verhoben.

Grüßli,
Maya
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#6

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 06.01.2008 13:56
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hallo Maya

Ich musste - beim ersten Lesen - an das Lied (war's Lage?) '1000x berührt' denken. Und, da ich diesen Song wirklich 'örks' finde, war ich auch dem Gedicht gegenüber etwas voreingenommen. Vor allem, was die Wiederholung der ersten Zeile anbelangt. Da ich aber keine Zeit hatte zu kommentieren, bin ich jetzt ganz froh darüber, dass Du das als Persiflage meintest.

Zwar hat der Text wirklich gute Sequenzen (Der Reim 'vorbei' mit der zeilenübergreifenden Plauderei zum Beispiel ... und auch die Alltagsgrüsse, die man mal genauer hinterfragt), aber so richtig warm wurde ich nicht damit. Irgendwie schien er mir doch etwas zu zuckerig, vor allem, wenn man Deine sonstigen Werke kennt.

Kann sein, dass ich nicht auf eine Persiflage gekommen wäre - es ist ja jetzt (nach Deinen Erklärungen) auch leicht, als der grosse Zampano aufzutreten, der den totalen Überblick hat -, aber ich hätte vermutlich wirklich an einem (reinen) Liebesgedicht gezweifelt. Du hättest evtl. noch einen Moment mit der Demaskierung warten sollen.

Grüsse
Margot

P.S. Und bitte, erniedrige uns doch weiter mit Deiner Genialität. Wir haben ja sonst nicht allzu viel zu lachen.

Die Frau in Rot

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#7

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 06.01.2008 16:22
von Maya (gelöscht)
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Hi Margot!

Ich mag den Song auch nicht besonders, ein Grund mehr, das Gedicht zu überarbeiten. Ja, ich versuchte, den Inhalt mit Hilfe stilistischer Elemente etwas zu verzerren bzw. so zu überzeichnen, dass die vordergründige Ebene 1 ein Stückweit ad absurdum geführt wird, ohne mit dem Vorschlaghammer darauf zu verweisen. Hier und da, so war es jedenfalls vorgesehen, sollte der Leser über Widersprüche stolpern, den Text mehr und mehr hinterfragen, bis Ebene 2 sichtbar wird. Es ist schwer, das rechte Maß zu finden. Die stetige Wiederholung des ersten Verses in jeder Strophe werde ich kicken, sobald mir was Passendes eingefallen ist.


Zitat:

Zwar hat der Text wirklich gute Sequenzen (Der Reim 'vorbei' mit der zeilenübergreifenden Plauderei zum Beispiel ... und auch die Alltagsgrüsse, die man mal genauer hinterfragt), aber so richtig warm wurde ich nicht damit. Irgendwie schien er mir doch etwas zu zuckerig, vor allem, wenn man Deine sonstigen Werke kennt.



Ja, ich werde versuchen, ein „echtes“ Liebesgedicht aus dem Text zu basteln, ohne ihn zu verhunzen und zu hoffen, dass der Leser das bemerkt, weil es zu versteckt ist. Och, eigentlich bin ich romantisch veranlagt und lese auch recht gerne Gedichte, die von mancher Seite als kitschig abgewatscht werden. Ich habe auch selbst schon Texte geschrieben, die ich als zuckerig empfinde.


Zitat:

Du hättest evtl. noch einen Moment mit der Demaskierung warten sollen.



Ick dachte, dass da eh nüscht mehr kommt. Nächstes Mal warte ich noch ein bisschen.


Zitat:

P.S. Und bitte, erniedrige uns doch weiter mit Deiner Genialität. Wir haben ja sonst nicht allzu viel zu lachen.



Pah! Es passiert mir doch immer wieder, dass ich als Genie verkannt werde. Na, dann lacht mal über mich, ich tue es auch ganz gern.

Danke für deinen Kommentar.
Sonntagsgrüße in die Schweiz!
Maya
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#8

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 06.01.2008 17:20
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ich lache doch nicht über Dich, sondern über Deine witzigen Sprüche!

Ja, schreib mal um ... mich würde das Reslutat interessieren.

Gruss zurück
Margot

Die Frau in Rot

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#9

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 06.01.2008 18:47
von Maya (gelöscht)
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Zitat:

Ich lache doch nicht über Dich, sondern über Deine witzigen Sprüche!



Jo, schon klar!


Zitat:

Ja, schreib mal um ... mich würde das Reslutat interessieren.



Ick habe es doch schon längst umjeschrieben bzw. vorhin auf die Schnelle etwas überarbeitet, bis die Endfassung steht. Ja, ja, lach ruhig.
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#10

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 06.01.2008 20:30
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Hi Maya,
Das sind zwei, die sich hie und da begegnen. Nichts Ernstes. Alles Plauderei und doch auch wieder zweideutig. So die erste Strophe. Dann die zweite und jetzt erinnert es mich kolossal an den Nationalsong der Elektriker – „tausendmal berührt“. Sachlicher könnte ich auch draus lesen, dass LI und LD sich zu Silvester mal ausgesprochen und kennen und lieben gelernt haben.
Dann kommt in S3 – zum dritten mal - das Mantra des Flüchtigen. Feuerwerke sind ja auch flüchtig. Aber in den Armen des LD liegend – geborgen? – ist das Flüchtige vergangen und die Herzchen trachten nun zusammenzuschlagen. Unverhofftes Glück? Da kennt man sich schon so lange flüchtig und beachtet sich kaum und dann schlägt der Blitz ein? Ja, so was soll vorkommen. Glückwunsch.

Aber diese Formulierung: an jenem Abend aber nahmen wir uns einmal Zeit. Das klingt nicht verturtelt für mich und so als sei die Beziehung des LDs und LIs so angelegt, dass es eigentlich keine flüchtige Beziehung sein sollte. Nehmen wir z.B. mal Mutter und Tochter. Das Feuerwerk würde ich dann aber sehr gerne ausnahmslos als Silvesterfeuerwerk deuten wollen. Aber dann liegen sie sich in den Armen und ihre Herzen streben zueinander – was mir zu viel des Guten ist – und die Lesart, dass es zwei Schwestern oder auch Mutter und Tochter sein könnten, geht mir irgendwie nicht auf und dann ist es aber doch wieder ein - HalsüberKopf - Liebesgedicht mit Fickfeuerwerk. Tschudigung.

Schade eigentlich denn morbid wie ich nun mal bin, hatte ich auch das Bild vor meinen Augen, wo sich durchs ganz große Feuerwerk zu Asche gewordene Leiber in den Armen halten, denn die Farbe des Himmels ist kühl und das Leben und die Liebe flüchtig.
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#11

Halsüberkopf

in Liebe und Leidenschaft 11.01.2008 17:49
von Maya (gelöscht)
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Hallo Brot,

das, was da oben steht, sollte noch nicht die Endfassung, sondern eine erste Überarbeitung sein, die in Richtung ehrlich gemeintes Liebesgedicht geht.


Zitat:

Das sind zwei, die sich hie und da begegnen. Nichts Ernstes. Alles Plauderei und doch auch wieder zweideutig. So die erste Strophe.



Ja.


Zitat:

Dann die zweite und jetzt erinnert es mich kolossal an den Nationalsong der Elektriker – „tausendmal berührt“. Sachlicher könnte ich auch draus lesen, dass LI und LD sich zu Silvester mal ausgesprochen und kennen und lieben gelernt haben.



Weia, wenn das alle Leser an diesen Song erinnert, wäre da wohl eh nix mehr zu retten gewesen. Zum zweiten Satz: So war es intendiert, wobei man sich doch fragen müsste, ob man sich nur auf Grundlage eines längeren Gespräches so Knall auf Fall verlieben kann. Mir ist das leider noch nicht passiert. Das Gedicht ist in sich nicht stringent genug, wie gesagt, es war noch nicht die vorgesehene Endfassung, ich beließ es zunächst dabei, die aufgeplusterte, sich stets wiederholende Eingangszeile zu kürzen.


Zitat:

Dann kommt in S3 – zum dritten mal - das Mantra des Flüchtigen. Feuerwerke sind ja auch flüchtig. Aber in den Armen des LD liegend – geborgen? – ist das Flüchtige vergangen und die Herzchen trachten nun zusammenzuschlagen. Unverhofftes Glück? Da kennt man sich schon so lange flüchtig und beachtet sich kaum und dann schlägt der Blitz ein? Ja, so was soll vorkommen. Glückwunsch.



Dieses Gedicht – hast du die erste Version gelesen? – war als kleine Persiflage angelegt, die jedoch zu unterschwellig daherkam. Die Widersprüche waren mit voller Absicht angelegt.


Zitat:

Aber diese Formulierung: an jenem Abend aber nahmen wir uns einmal Zeit. Das klingt nicht verturtelt für mich und so als sei die Beziehung des LDs und LIs so angelegt, dass es eigentlich keine flüchtige Beziehung sein sollte.



Richtig, es ging einzig um alleine um eine Bettgeschichte. Der ursprüngliche Text sollte, moralisch, wie ich nun mal bin, diese oberflächlichen Begegnungen zu Silvester (lässt sich auch auf Fasching übertragen) anprangern.


Zitat:

und dann ist es aber doch wieder ein - HalsüberKopf - Liebesgedicht mit Fickfeuerwerk. Tschudigung.



Wobei ich Liebesgedicht in Anführungszeichen setzen würde.


Zitat:

Schade eigentlich denn morbid wie ich nun mal bin, hatte ich auch das Bild vor meinen Augen, wo sich durchs ganz große Feuerwerk zu Asche gewordene Leiber in den Armen halten, denn die Farbe des Himmels ist kühl und das Leben und die Liebe flüchtig.



Das ist auch ein hübsches Bild. Verdichte es mal!

Ehrlich gesagt, mochte ich den Text schon am ersten Tag nach der Fertigstellung nicht mehr. Ich glaube, ich habe gar keine Lust mehr, ihn zu überarbeiten, weil ich ihn selbst so doof finde, dass ich keine Zeit mehr investieren möchte. Man möge es mir verzeihen, wenn ich dem Gedicht mit +Rest In Peace+ die letzte Absolution erteile.

Vielen Dank für deine Worte.
Gruß, Maya
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