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#1
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Vergleiche
in Liebe und Leidenschaft 04.01.2008 18:21von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Vergleiche
Du bist der Karpatenluchs,
der mich, wachen Blickes,
längst wahrgenommen hatte,
als ich, bei seinem Aufbruch -
bei der Brechung des Mondlichtes
in deinen Augen - erschauerte.
Ich bin die Schwalbe,
deren Bruthöhle
im lehmigen Steilufer
verschont wurde,
bei deiner Überschwemmung.
Du bist der, unter meinem Boot hervorgetauchte, Blauwal,
der sich zur Seite legte,
um mich zu betrachten,
aus einem Ozean
auf den mein Schatten fiel.
Ich bin die Meise,
welche einen Sonnenblumenkern
beim Öffnen verlor,
ihm sofort,
steil
abwärts,
nachflog
und ihn,
in deinen Armen, erreichte.
Du bist der Karpatenluchs,
der mich, wachen Blickes,
längst wahrgenommen hatte,
als ich, bei seinem Aufbruch -
bei der Brechung des Mondlichtes
in deinen Augen - erschauerte.
Ich bin die Schwalbe,
deren Bruthöhle
im lehmigen Steilufer
verschont wurde,
bei deiner Überschwemmung.
Du bist der, unter meinem Boot hervorgetauchte, Blauwal,
der sich zur Seite legte,
um mich zu betrachten,
aus einem Ozean
auf den mein Schatten fiel.
Ich bin die Meise,
welche einen Sonnenblumenkern
beim Öffnen verlor,
ihm sofort,
steil
abwärts,
nachflog
und ihn,
in deinen Armen, erreichte.
#2
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Vergleiche
in Liebe und Leidenschaft 07.01.2008 13:19von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Hi Alcedo.
Eine Entwicklung meine ich zu erkennen. Ist es erst Angst, ja Bedrohung, ein Ausgesetzt sein, entwickelt sich diese über eine Auswahl (S2), Anerkennung (S3) bis hin zur unbedingten Geborgenheit (S4). Ich könnte mir vorstellen, dass Du etwas vollkommen anderes intendiert hast, aber mir scheint folgende Lesart möglich.
In S1 gewahrt und erschauert der kleine Mensch vor einem größeren als er es selbst ist. In S2 wird er von diesem scheinbar auserwählt, aber gewahrt die unglaubliche Vernichtungskraft dieser Macht. In S3 dreht sich, wendet sich diese Macht, das einstmalige Ungeheuer, ihm wie gleichberechtigt zu, um schließlich (S4), selbst wenn das LI seinen Kern verliert und abzustürzen droht, das LI mit offnenen Armen zu retten. LD hat etwas göttliches an sich und man könnte es als Wandel eines Gottesbildes lesen. Natürlich läßt sich auch die Liebe für das LD vermuten.
Bei der ersten Strophe behagt mir zum einen das Wort Lynx nicht. Warum nicht Luchs?Zum anderen erkennt das LI die Brechung des Mondlichts in den Augen des Luches. Wer hat denn da Augen wie ein Luchs? Ganz besonders bricht sich da aber auch die Sprache. Wenn ich diese Strophe mit den anderen vergleiche, finde ich die Sprache hier bemühter.
Bei S3, unter der Voraussetzung wenn ich für das LD die große Liebe des LIs einsetze, würde der sich zur Seite rollende Wal irgendwie missverständlich klingen.
Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan der Bilder und der Sprache bin, habe ich mich – je länger, je lieber – damit beschäftigt.
Eine Entwicklung meine ich zu erkennen. Ist es erst Angst, ja Bedrohung, ein Ausgesetzt sein, entwickelt sich diese über eine Auswahl (S2), Anerkennung (S3) bis hin zur unbedingten Geborgenheit (S4). Ich könnte mir vorstellen, dass Du etwas vollkommen anderes intendiert hast, aber mir scheint folgende Lesart möglich.
In S1 gewahrt und erschauert der kleine Mensch vor einem größeren als er es selbst ist. In S2 wird er von diesem scheinbar auserwählt, aber gewahrt die unglaubliche Vernichtungskraft dieser Macht. In S3 dreht sich, wendet sich diese Macht, das einstmalige Ungeheuer, ihm wie gleichberechtigt zu, um schließlich (S4), selbst wenn das LI seinen Kern verliert und abzustürzen droht, das LI mit offnenen Armen zu retten. LD hat etwas göttliches an sich und man könnte es als Wandel eines Gottesbildes lesen. Natürlich läßt sich auch die Liebe für das LD vermuten.
Bei der ersten Strophe behagt mir zum einen das Wort Lynx nicht. Warum nicht Luchs?Zum anderen erkennt das LI die Brechung des Mondlichts in den Augen des Luches. Wer hat denn da Augen wie ein Luchs? Ganz besonders bricht sich da aber auch die Sprache. Wenn ich diese Strophe mit den anderen vergleiche, finde ich die Sprache hier bemühter.
Bei S3, unter der Voraussetzung wenn ich für das LD die große Liebe des LIs einsetze, würde der sich zur Seite rollende Wal irgendwie missverständlich klingen.
Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan der Bilder und der Sprache bin, habe ich mich – je länger, je lieber – damit beschäftigt.
#3
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Vergleiche
in Liebe und Leidenschaft 08.01.2008 12:07von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo Brot
merci für die Beschäftigung.
mir gefällt deine Lesart. sie ist schlüssig.
Lynx ist eine Verlegenheitslösung. Luchs geht, mir persönlich, assoziativ in die falsche Richtung. der Lynx hat auch den gleichen Klangkörper wie die Sphinx. wahrscheinlich deshalb wählte ich diese Lösung, also die wissenschaftliche Bezeichnung. das Schönste translinguale Synonym für die Feliden mit den Pinselohren ist für mich die rumänische Bezeichnung "Râs" oder "Râsul". das bedeutet "der Lächelnde". aber ob ich das vermag, einzubauen? da stosse ich an meine Grenzen.
Gruß
Alcedo
http://ro.wikipedia.org/wiki/Râs_%28animal%29
merci für die Beschäftigung.
mir gefällt deine Lesart. sie ist schlüssig.
Lynx ist eine Verlegenheitslösung. Luchs geht, mir persönlich, assoziativ in die falsche Richtung. der Lynx hat auch den gleichen Klangkörper wie die Sphinx. wahrscheinlich deshalb wählte ich diese Lösung, also die wissenschaftliche Bezeichnung. das Schönste translinguale Synonym für die Feliden mit den Pinselohren ist für mich die rumänische Bezeichnung "Râs" oder "Râsul". das bedeutet "der Lächelnde". aber ob ich das vermag, einzubauen? da stosse ich an meine Grenzen.
Gruß
Alcedo
http://ro.wikipedia.org/wiki/Râs_%28animal%29
Hallo Alcedo,
ratlos las ich Deinen Text, ich war zu bequem, mich auf ihn einzulassen.
Einige Bilder gefielen mir gut, so das Steilufer und die Überschwemmung, vor allem aber der Wal, voll Frieden und Vertrauen.
Allerdings empfinde ich, besonders S1, die Beschreibung dieser Bilder als zu präzisiert, zu sehr mit Nebensätzen behaftet.
Nachdem ich Brots Kommentar gelesen habe, finde ich auch eine inhaltliche Schlüssigkeit. Ja, ich würde sagen, die Sequenzen sind fein gestuft und gut ausgesucht.
Jedoch lassen mich die Zeilen zunächst einmal alleine, was ihre Verbindung anbelangt. So, wie in einem Herrenzimmer die Bilder verschiedener Jagdszenen nebeneinander hängen, ich muss mir einen Zusammenhang herstellen, ein Verständnis der Anordnung erarbeiten. Gewiss, das ist kein Fehler, jedoch würde ich gerne schneller zum Ziele kommen.
Mich stört ebenfalls der Lynx, ich wäre nie auf die Sphinx verfallen, hatte den Luchs aber sogleich vor Augen und wunderte mich über die Wahl der lateinischen Bezeichnung. Die zudem unvollständig ist, das erinnert an "Biologen unter sich" und erscheint mir zu gewollt.
Ähnlich überflüssig sind mir die zu eingehenden Beschreibungen. Was interessiert mich ein "Blau, das (die) Sinne raubt", das ich zudem bezweifle, die Verschonung "als einzige", oder dass der Sonnenblumenkern beim Öffnen verloren ging? Mir ist das zu überdeutlich beschrieben, es lässt mir zu wenig Raum, um auf eigene Entsprechungen zuzugreifen.
Gruß
Ulrich
ratlos las ich Deinen Text, ich war zu bequem, mich auf ihn einzulassen.
Einige Bilder gefielen mir gut, so das Steilufer und die Überschwemmung, vor allem aber der Wal, voll Frieden und Vertrauen.
Allerdings empfinde ich, besonders S1, die Beschreibung dieser Bilder als zu präzisiert, zu sehr mit Nebensätzen behaftet.
Nachdem ich Brots Kommentar gelesen habe, finde ich auch eine inhaltliche Schlüssigkeit. Ja, ich würde sagen, die Sequenzen sind fein gestuft und gut ausgesucht.
Jedoch lassen mich die Zeilen zunächst einmal alleine, was ihre Verbindung anbelangt. So, wie in einem Herrenzimmer die Bilder verschiedener Jagdszenen nebeneinander hängen, ich muss mir einen Zusammenhang herstellen, ein Verständnis der Anordnung erarbeiten. Gewiss, das ist kein Fehler, jedoch würde ich gerne schneller zum Ziele kommen.
Mich stört ebenfalls der Lynx, ich wäre nie auf die Sphinx verfallen, hatte den Luchs aber sogleich vor Augen und wunderte mich über die Wahl der lateinischen Bezeichnung. Die zudem unvollständig ist, das erinnert an "Biologen unter sich" und erscheint mir zu gewollt.
Ähnlich überflüssig sind mir die zu eingehenden Beschreibungen. Was interessiert mich ein "Blau, das (die) Sinne raubt", das ich zudem bezweifle, die Verschonung "als einzige", oder dass der Sonnenblumenkern beim Öffnen verloren ging? Mir ist das zu überdeutlich beschrieben, es lässt mir zu wenig Raum, um auf eigene Entsprechungen zuzugreifen.
Gruß
Ulrich
#5
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Vergleiche
in Liebe und Leidenschaft 10.01.2008 11:29von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Zitat: |
Ursprungsversion vom 04.01.2008 18:21 Uhr: Vergleiche Du bist der Lynx, der mich, wachen Blicks, längst wahrgenommen hatte, als ich, bei deinem Aufbruch - bei der Brechung des Mondlichtes in deinen Augen - erschauerte. Ich bin die Schwalbe, deren Bruthöhle im lehmigen Steilufer, als einzige verschont wurde, bei deiner Überschwemmung. Du bist der Wal der unter meinem Boot hervor tauchte mit einem Blau, das Sinne raubte, und der sich zur Seite legte, um mich zu betrachten. Ich bin die Meise, welche einen Sonnenblumenkern beim Öffnen verlor, ihm sofort, steil abwärts, nachflog und ihn, in deinen Armen, erreichte. |
ich hab umgebaut.
Vielen Dank, Ulrich,
Du warst mir eine große Hilfe.
ich habe ein paar Nebensätze nebst (zu) eingehender Beschreibungen getilgt.
freut mich auch, dass Brot zur inhaltlicher Schlüssigkeit beigetragen hatte.
zu dem Luchs habe ich eine Lösung gefunden. nachdem ich mich nicht überwinden konnte, die Katze als Einzelwort zu verwenden, hab ich das kleingeschriebene "luchs" als Anhängsel zu den Karpaten lyrisch verspeist.
Grüße
Alcedo
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