#1

Die Wunde

in Philosophisches und Grübeleien 02.02.2008 02:10
von bas[ti]an (gelöscht)
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Die Wunde

Ich schreibe dich wund
Und leer sollst du tropfen

Damit sieben kalte Tränen entwachsen


Aus einer die Hoffnung
Ein Anker und Boden
Auf irdischem Grunde
Im Regen, verwachsen.


Die Liebe, dann werde
Und Stille rings um uns

Damit eine Träne den Boden erreicht


Die Hoffnung ein Wille
Am Halt einer Wurzel
Auf irdischem Grunde
Der friedvollen Zeit
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#2

Die Wunde

in Philosophisches und Grübeleien 06.02.2008 13:06
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo basti,

es geht also ums Schreiben. Eine Wunde als Quelle. Das lyrische Ich schreibt, damit die Wunde leer tropft, also quasi aufhört zu bluten. Sobald die trocken ist fließen Tränen. Die sieben Tränen muten nun sehr märchenhaft an. Gab es nicht irgendein Märchen, wo die Tränen eines bestimmten Wesens stets zu Perlen wurden? Fällt mir nur gerade so ein.
Jedenfalls frage ich mich gleich, warum sieben? Kommt die Beschreibung doch nicht so recht über die erste hinaus. Aus dieser entsteht jedenfalls Hoffnung und daraus eine Art Halt im Leben. Schön beschrieben.

Die folgenden zwei Verse blicke ich rein semantisch nicht.

Die Liebe, dann werde
Und Stille rings um uns

Unter "dann werde und Stille rings um uns" kann ich mir nix vorstellen. Das "Und" bricht meinem Verständnis das Genick.

Dann soll eine Träne den Boden erreichen. Aber Moment. Hat das nicht die erste schon getan? Die war doch "ein Anker und Boden auf irdischem Grunde". Daher verstehe ich auch das jetzt nicht so ganz.

Im letzten Teil sparst Du einfach das Prädikat. Damit kann ich aber lesen und den Satz trotzdem noch verstehen. Dort wird die Hoffnung als Wille auf dem Fundament einer friedvollen Zeit beschrieben, welche als Begriff mir wiederum sehr weihnachtlich klingt.

Den gesamten Text verstehe ich jetzt so, dass er sagt, dass Hoffnung nur auf dem soliden Fundament des Friedens entstehen kann. Die Wunden müssen erst trocken und ausgeblutet sein. Erst dann treten die Tränen zum Vorschein, die die Hoffnung symbolisieren.
Das sehe ich jetzt nicht ganz so, ist aber auch vielleicht eine falsche Interpretation. Ich habe ja so das eine oder das andere nicht kapiert. Vielleicht kannst Du mir ja ein wenig helfen.

Was mir an dem Text gefällt ist sein rätselhafter Charakter, nur fehlt mir aufgrund der von mir angesprochenen weißen Flecken der Glaube, dass es letztlich bis aufs Komma genau durchdacht ist. Du magst mir bitte meine Zweifel verzeihen. Aber ich lasse mich auch gerne eines Besseren belehren.

Grüße,
GerateWohl

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#3

Die Wunde

in Philosophisches und Grübeleien 06.02.2008 20:17
von bas[ti]an (gelöscht)
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hallo GerateWohl,

vielen dank zunächst für dein Interesse an diesem Werk..


Zitat:

es geht also ums Schreiben. Eine Wunde als Quelle. Das lyrische Ich schreibt, damit die Wunde leer tropft, also quasi aufhört zu bluten. Sobald die trocken ist fließen Tränen. Die sieben Tränen muten nun sehr märchenhaft an. Gab es nicht irgendein Märchen, wo die Tränen eines bestimmten Wesens stets zu Perlen wurden? Fällt mir nur gerade so ein.



nun eine Wunde kann auch positiven Charakter haben..Sie kann zB lehren und lernen..aber sie kann auch als direkt als Wund angesehen werden und wenn sie leer getropft ist, dann ist dies erlösend..da hast du recht...


Zitat:

Die sieben Tränen muten nun sehr märchenhaft an. Gab es nicht irgendein Märchen, wo die Tränen eines bestimmten Wesens stets zu Perlen wurden? Fällt mir nur gerade so ein. Jedenfalls frage ich mich gleich, warum sieben? Kommt die Beschreibung doch nicht so recht über die erste hinaus. Aus dieser entsteht jedenfalls Hoffnung und daraus eine Art Halt im Leben. Schön beschrieben.


nun die sieben, weil diese Zahl sagen wir magisch/mystischen Charakter besitzt...sieben Leuchter, sieben Siegel, sieben Sünden, sieben Sinne, sieben Tugenden usw..wovon eine natürlich die Hoffnung ist....


Zitat:

Die folgenden zwei Verse blicke ich rein semantisch nicht.

Die Liebe, dann werde
Und Stille rings um uns


nun dies bedeutet, dass man sich Liebe verdienen muss...das diese Zeit benötigt, das man dafür bereit sein muss...man muss werden...dieses werden liegt für die meisten in der Ruhe und Besinnung...


Zitat:

Dann soll eine Träne den Boden erreichen. Aber Moment. Hat das nicht die erste schon getan? Die war doch "ein Anker und Boden auf irdischem Grunde".


nun eine Träne ist immer Quelle und schafft neues, ein befreiendes Gefühl usw. somit symbolisiert die Träne Wachstum und Reifung...etwas was wächst verankert sich im Boden, vllt auch als ruhender Pol gesehen und ankert dich fest verwurzelt dich in deinem Sein...


Zitat:

Den gesamten Text verstehe ich jetzt so, dass er sagt, dass Hoffnung nur auf dem soliden Fundament des Friedens entstehen kann. Die Wunden müssen erst trocken und ausgeblutet sein. Erst dann treten die Tränen zum Vorschein, die die Hoffnung symbolisieren.
Das sehe ich jetzt nicht ganz so, ist aber auch vielleicht eine falsche Interpretation. Ich habe ja so das eine oder das andere nicht kapiert. Vielleicht kannst Du mir ja ein wenig helfen.



nun die Hoffnung als Tugend, geleitet die Ruhe...Ruhe verspricht Frieden...dieser muss wachsen und gedeihen, denn was nützt Frieden eines einzigen..doch wenn der nicht mal Frieden gefunden hat wie in den ersten Zeilen beschrieben, dann wird es keine Hoffnung geben, keine Ruhe und keinen Frieden..vllt muss man den text in einer meditativen weise betrachten ...freut mich aber wegen deiner Gedanken und

LG basti
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