#1

Um dich

in Liebe und Leidenschaft 12.02.2008 19:05
von Wortfotografin (gelöscht)
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Du ziehst mich
wie ein schlafgetränktes Laken
über den vom Sturm geliebten Atem

und lächelst so echt,
dass es die Starre
in mir erschüttert.

So möchte ich
nur noch
deine Tränen halten
und Haut
um deine Liebe sein.
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#2

Um dich

in Liebe und Leidenschaft 13.02.2008 10:58
von Erebus (gelöscht)
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Hallo Wortfotografin,

Willkommen!

Du zeichnest in Deinen Versen ein schönes Bild der Hingabe, des Schützens und Behütens, das berührt.

Allerdings stört mich das "es" in Vers 1 ganz gewaltig. Das kann ich bei mir nicht auflösen, was verbirgt sich dahinter?
Nur zu gerne würde ich "es" durch "mich" ersetzen.

Ansonsten ergeben Deine Verse ein schlüssiges Bild, sprachlich nüchtern und grade heraus. Das ist für mich sehr stimmig.
Auch an den kurz umgebrochenen Zeilen will ich nicht mäkeln, sie erscheinen mir passend.
Zunächst stieß ich mich ein wenig an dem Wort "Starre", überlegte, ob "Starrheit" nicht besser wäre, komme aber zuletzt zum Schluß, dass diese von Dir gebrauchte Form ganz hervorragend sich selbst wiedergibt.

So bleibt mir neben dem "es" nur eines anzumerken: ich denke, es wäre überlegenswert im letzten Vers etwas anderes als die "Liebe" zu benennen
Die "Liebe" ist so breit, unbestimmt und undeutbar, gleichzeitig aber auch nur ein Aspekt des LD, dass dadurch Dein Gedicht irgendwie verflacht.

Du triffst nach meinem Dafürhalten ein LD nicht an, das sich eben nicht "nur" in der Liebe, sondern in seiner ganzen, menschlichen, vielleicht zerbrochenen und grade ungeliebten und lieblosen Existenz finden ließe. An dieser Stelle geht mir die Tiefe verloren.

LG
Ulrich
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#3

Um dich

in Liebe und Leidenschaft 13.02.2008 16:06
von Wortfotografin (gelöscht)
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Hallo Ulrich,

ich fühle mich erwischt :-) jetzt überlege ich tatsächlich, was ich mit dem "es" meinte, irgendwas ungreifbares? und doch fühlbares? und nach deiner frage hab ich keine der antworten mehr, die wirklich stimmig wäen, dein "mich" ist eine völlig neue betrachtung, die meinte ich ganz bestimmt nicht mit es, aber "mich" passt super,

nun kenne ich mich hier noch garnicht aus, wie wird das mit änderungen gehandhabt??

zum 2. teil deiner anmerkungen, hmmm da sit nicht gleich ein freudiges richtig bei mir... das LD nicht antreffen wenn man Liebe meint...?? sicher Liebe ist ein abgegriffenes wort in der Lyrik.. aber Liebe im weiteren sinne ist schon eine Person umfassend. aber ich verstehe schon, was du meinst, die Liebe im sinne von gefühl ist tatsächlich zuwenig einen menschen zu meinen...

Haut um dich sein, wäre eine alternative, aber da habe ich bedenken, dass das ein einengendes bild wäre...??

hast du eine idee??

dir ein dankeschön fürs willkommen und für die schöne auseinandersetzung
mit lieben Grüßen
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#4

Um dich

in Liebe und Leidenschaft 14.02.2008 13:53
von Erebus (gelöscht)
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Hallo Wortfotografin,

Deine Texte kannst Du, wenn Du eingeloggt bist, mit dem "Editieren"-Button (oben rechts im Rahmen um Deinen Betrag) ändern.


Zitat:

das LD nicht antreffen wenn man Liebe meint...??


ja, dann drückte ich mich wohl undeutlich aus.
im Text steht:

Zitat:

und Haut
um deine Liebe sein.


damit wird der "zu behütende Teil" des LD auf dessen Liebe begrenzt, liest sich für mich so, und darin finde ich eben eine Beschränkung. Mit anderen Worten, das LD wird nicht in "vollem Umfang" angetroffen, so meinte ich das.

Vielleicht hätte eine Formulierung wie "Ängste" anstelle von "Liebe" mehr Klang? Nein, das ist reichlich abgegriffen, vorschlagen will ich lieber nichts, belassen wir es beim Kritteln. Denn mir fällt nichts wirklich Passendes ein.
Die "Ängste" sind, wie auch das "dich" irgendwie zu simpel. Und die Gefahr, aus dem ganzen Vers etwas Beengendes zu machen sehe ich auch.

LG
Ulrich
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#5

Um dich

in Liebe und Leidenschaft 14.02.2008 14:29
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hallo Wortfotografin

den Änderungsvorschlag von „es“ in „mich“ in S1 finde ich gut, das ergibt dann ein sehr schönes Bild von Nähe. S1 und S2 gefallen mir gut.

mit S3 kann ich mich nicht ganz anfreunden. in S1 u. S2 ist das LD der Teil, der durch die Echtheit seiner Liebe das LI aus der Starre befreit, während in S3 das LD der Trauernde ist. das muss nicht unbedingt ein Widerspruch sein, sie können sich ja gegenseitig Halt geben, aber der Wechsel ist mir ein bisschen zu Plötzlich und die Tränen des LD nicht ganz nachvollziehbar. und die Haut erinnert mich etwas an ’das Schweigen der Lämmer’.

Gruß
Simone
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#6

Um dich

in Liebe und Leidenschaft 14.02.2008 17:12
von Wortfotografin (gelöscht)
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Hallo Simone und Ulrich, ich antworte in diesem fall mal auf euch beide gemeinsam, denn eure gedanken und vorschläge ähneln sich.

trauer und angst waren eigentlich nicht für den augenblick gemeint, also das jetzt schützen wollenden, aber jeder mensch hat irgendwann momente der tränen (also keine plötzliche trauer wie es erst schein) und dann da seien zu wollen und es zu sein, das war der wunsch des LI. vielleicht Uli wird jetzt doch ein LD daraus? in dem ein mensch aus seiner liebe, seiner freude und seinen tränen besteht. und dann ist jemand da..

wobei mir eure fragen auch bedenken geben, ob ich die rechten worte gewählt habe, ob sie so schlüssig sind, wie ich sie für mich gefühlt habe, ist ja meist so, der schreibende weiß ja was er sagen wollte , die anderen erspüren es ja erst...

wenn ihr da einen vorschlag habt der eure und meine begründung verbindet, wäre es schön.

lg silvi
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#7

Um dich

in Liebe und Leidenschaft 15.02.2008 13:47
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi Silvi

das „Jetzt“ in S3 deutet ja schon darauf hin, dass direkt dieser Moment gemeint ist. dann würde ich das einfach raus nehmen. evtl:
Ich möchte nur noch
deine Tränen halten

Gruß
Simone
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#8

Um dich

in Liebe und Leidenschaft 16.02.2008 17:28
von bipontina (gelöscht)
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Liebe Wortfotografin,

fast alles wurde bereits angemerkt.
Wirklich schöne Liebesgedichte sind mein Entzücken - wie Deines.
Ich habe nur eine Frage. Worauf bezieht bzw, wie erklärt sich das Komma nach dem ersten Vers?
(Ich ziehe Dich wie ein schlafgetränktes Laken über meinen flachen Atem... /Ich ziehe Dich, wie ein schlafgetränktes Laken scheinst Du mir zu sein, über meinen flachen Atem ). So sehe ich Berechtigung für ein Komma bzw. in Deinem Gedicht keine Notwendigkeit. Es sei denn, es stünde wirklich dafür, ein Komma zu setzen.
Ich freue mich über Deine Erklärung.
Ich bin k e i n Erbsenzähler!!! Liebe aber sprachliche Klarheit.

Lieben Gruß von bipontina !
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#9

Um dich

in Liebe und Leidenschaft 17.02.2008 11:50
von Wortfotografin (gelöscht)
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Hallo simone,
stimmt, jetzt ist ein zeitwort, mitdem ich wohl etwas gefüllt habe ohne seine bedeutung ernst zu nehmen. ganz ohne ein einstiegswort erscheint es mir allerdings etwas nackt, ich probiere es mal mir "so", was meinst du?

lg silvi

hallo an die nichterbesenzählerin bipontina
bitte immer weitermachen, ich bin echt dankbar für solche hinweise, bei anderen sehe ich die kommas, ob zu viel oder zu wenig meist besser als bei mir.
da kommt wirklich keins hin, wobei ich zugebe, ich neige bei einem wort wie gern dazu ihm ein komma vorzusetzen...

hab lieben dank und auch für dein entzücken.
dir einen lieben gruß
silvi
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