Hi Feo,
ja, die Probleme hätte ich gerne.
Ich lese hier die Schattenseiten des erfolgreichen Künstlerdaseins beleuchtet. Ein Schriftsteller, der das Lächeln verlernt hat. Er hat den Punkt erreicht, wo er Erfolg hat, er sein Handwerk beherrscht und seine Werke sich wie geschnitten Brot verkaufen. Doch fehlt mittlerweile das Herzblut. Selbst in der Kunst ist hier der Trott eingekehrt. Ihm gefällt nicht mehr, was er schafft. Er ist vielleicht zu etwas geworden, was er nie werden wollte. Erfolgreich, aber nicht gut.
Was mich sehr verwirrt ist die erste Strophe mit den Augen und dem Blick des Lächelns. Eigentlich blicken ja Augen, aber der Blick bezieht sich aufs Lächeln, denn das Lächeln hat wahrscheinlich auch welche, zumindest besitzt es Lider.
Bzw. nein, hier ist von den Lidern des Schriftstellers die Rede. Eigentlich geht's hier dreimal um Augen. Einmal werden die Augen quasi personifiziert, da das Lächeln vor den Augen davon schleicht. Dann hat das Lächeln einen Blick. Ah, nein, jetzt kapier ich's. Das "seinen Blick" bezieht sich ebenfalls auf den Schriftsteller.
Da muss ich aber sagen, dass ich den Irrtum, dass sich das "seinen" auf das Lächeln zu Beginn bezieht fast angelegt, rein grammatikalisch. Bei der Variante
Das Lächeln haust in Kerben nah an seinem Mund,
scheint vor den Augen auszuschleichen
und seinen Blick kaum jemals zu erweichen.
würde das nicht passieren. Und ide tät auch trotz der zusätlichen Hebung, die übrigens im zweiten Vers fehlt, nicht weh.
Der Titel vetrüge einen Singular. Ansonsten schön beschrieben. Gefällt mir.
Grüße,
GerateWohl