Licht im Fenster

Wir liegen im Arm einer Rosenranke,
die uns emporhebt zum erleuchteten Fenster.
Im Innern erblickst du den sitzenden Tod.
Ich folge. Wir staunen, vergessen
die Obacht und all unsre Jahre
in splitternden Tropfen fallen herab
und zerplatzen am Boden
zu flatternden Briefen.

Der Alte im Zimmer erblickt uns, und schon
springen schreiende Katzen mitsamt
unsren Seelen zurück in die Nacht,
verlassen geschwind diesen Ort.
Die Körper jedoch schauen weiter ins Licht.
Das ging nochmal gut, denken wir,
doch wir zweifeln.



Vers 7 geändert nach Feos Anregung.

Gar nicht schlecht, bis auf die invertiert splitternden Tropfen, die dann auch noch gedoppelmoppelt vor dem Haus in dem LI und LD auf dem Fenstertrip sind zerplatzen und dann zu flatternden Briefen mutieren. Wirkt verschnörkelt psychodelisch, wie der Seargent-Peppers-Beatles-Trickfilm; die Stelle ist mir zu splitterplatzdrinnendraußenflatterhaft, na, man könnte auch etwas undiplomatisch sagen: zu krampfhaft bildlich-poetisch und unübersichtlich.

LG, Feo

Erwischt, erwischt. Im Rahmen von Ausgrabungen nach stilistischer Vielfalt und einem vermeintlichen Profil legt man auch schon so manches Schleimloch frei. Das "zu krampfhaft bildlich-poetisch" habe ich erwartet. Das "zu unübersichtlich" überrascht mich jetzt. Das "verschnörkelt psychodelisch" würde ich ja gerne als Kompliment interpretieren, sehe das aber lieber etwas kritisch.

Auf jeden Fall vielen Dank für die Rückmeldung. Das hilft mir weiter.

Grüße,
GW

Lass doch den Hausfuß weg, dann bist du die drinnen/draußen-Ambivalenz los.

Jetzt verstehe ich, was Du meinst.
Gute Idee.