#1

Nur diesen Sommer

in Liebe und Leidenschaft 12.06.2008 13:01
von viktor (gelöscht)
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Nur diesen Sommer

Lass uns diesen Sommer Wollust trinken,
diesen letzten Sommer, bis zum Schluss
ineinander fallen und versinken,
weil das Glas im Herbst geleert sein muss.

Lieb mich, wenn die Sonnenblumen blühen,
Küss mich - ach, wie schnell vergeht die Zeit,
ehe wir im Fiebertraum verglühen
in den Klöstern unsrer Einsamkeit.

Werde eins mit mir im Reich der Sinne,
unbeirrbar wendet sich das Licht.
Morgen steht der Wächter auf der Zinne,
morgen, wenn der Herbst den Sommer bricht.
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#2

Nur diesen Sommer

in Liebe und Leidenschaft 12.06.2008 14:03
von Pog Mo Thon (gelöscht)
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Die letzte Zeile finde ich beeindruckend, weil ungewöhnlich. Das andere so la la, ganz nett gedichtet, aber auch irgendwie seltsam: Komm, lass uns schnell miteinander ficken, morgen könnten wir schon tot sein. Na ja.
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#3

Nur diesen Sommer

in Liebe und Leidenschaft 12.06.2008 20:09
von viktor (gelöscht)
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hallo nizza,
ich habs zwar aus dem bauch geschrieben und mich von den hochkommenden bildern davontragen lassen, aber es geht nicht um den einfachen fick, da reicht dann ja oft eine nacht.
es ist wohl eher die angst, auf eine längere zukunft zu bauen, vllt ist einer der partner auch familiär gebunden, arbeitslos, gebrochen, gebranntes kind o.ä.
in dem sinne...
liebe grüße
viktor
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#4

Nur diesen Sommer

in Liebe und Leidenschaft 13.06.2008 11:40
von Pog Mo Thon (gelöscht)
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Dann geht es eben um den mehrfachen Fick, den mancher allerdings auch innerhalb einer Nacht absolviert. Wollust, ineinander fallen und versinken, Fiebertraum verglühen, Reich der Sinne, alles Fickbilder, also worum soll es schon gehen?
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#5

Nur diesen Sommer

in Liebe und Leidenschaft 14.06.2008 08:35
von viktor (gelöscht)
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hallo nizza,
vllt geht es auch um die einsamkeit...
ich zitiere mal eine kritik, die ich in einem anderen forum bekommen habe:

"jahreszeiten werden in der literatur nicht sooo selten mit lebensphasen gleichgesetzt (also für mich nix urlaubsflirt, sondern "mehr") - so auch hier: das text-ich befindet sich am übergang vom sommer zum herbst (des lebens) und hat begriffen, dass nichts bleibt, dass nichts bleibt wie es war (ja, der Wader - manchmal träume ich schwer ...) - deshalb: jetzt noch kosen und kosten, bevor das licht sich wendet, bevor das große ausatmen beginnt, bevor das dunkel wächst und die noch verbleibende zeit ganz bestimmt kleiner ist als die bereits verlebte. den wächter da, von dem die dritte strophe erzählt, assoziiere ich mit dem sensenmann. er wird auch im herbst noch nicht "hautnah" sein, aber er ist immerhin bereits in der wahrnehmung des sprechers, gut sichtbar dort auf der zinne ... memento ..."

..ich finde, das trifft´s ganz gut - es geht eigentlich um´s "leben", "ficken" ist vllt im eigentlichen ein synonym dafür...
liebe grüße
norbert
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