Du musst nicht bis zum Ende lesen, Karl!
Wenn du von einem „Endlosgedicht“ sprichst,so könnte man ebenso an die russischen Puppen denken, in denen immer eine noch kleinere steckt, doch das „immer“ ist freilich sehr kurzatmig, und auch die zu schälende Zwiebel hat keine Unbeschränktheit, noch die widersprüchliche Rose Rilkes. Die Welt als das Gedachte, in dem auch die Vorstellung der Welt als einziges Erkennbares „existiert“ (jedoch von wem oder was gedacht oder vorgestellt, das hat der Solipsismus sich als Problem eingebrockt!), sie ist aber unbegrenzt.
Wenn ich jedoch mein Vorstellungsspiel weitertreibe, dann könnte man auch denken, dass diese sich in sich tragende Identität ja nicht identisch sein kann, da der Getragene nicht den Träger einschließt, also nicht ident ist und daher denkbar sein sollte, dass eine der von Welten eingeschlossenen Welten, so wie dies bei der Zwiebel sein kann, wo man nach mehreren gesunden Schichten plötzlich auf eine faulende stößt, dass also eine sich der versuchten Identität entzieht und in sich verschwindet. Und damit auch alle Folgewelten? Und nur jene? Nicht auch die sie umhüllenden Trägerwelten, bis zurück zu mir, und da ich diese Welt in mir getragen, verschwindet sie wohl auch mit mir.
Und wo bist dann du, Karl?