Hio Feo,
durch die Aufzählungen
Doch als ich dort nach meinem Fall
im dicksten Schlamm / im schwarzen Loch / im tiefsten Kerker
jener Grube saß und niemand sonst, kein
Stecken / Stab / guter Freund
mir seine Hand entgegen hielt, da flehte ich und
rief / sang / schrie
verlassen von der Welt, sein Lied
wirken die gewählten Worte etwas beliebig. Ich nehme mal an, das war so intendiert. Vielleicht wolltest Du damit die vom lyrischen Ich gefühlte Gleichgültigkeit veranschaulichen. Dementsprechend gibt es beim Lebenwollen keine Alternativen zur Auswahl.
Ich würde sagen, dass dieser formale Kunstrgriff das Gedicht rettet, denn jede einzelne Alternative für sich wäre öde gewesen. Im Ansatz finde ich das ganz gelungen. Ich würde an Deiner Stelle, diese Idee noch etwas auf die Spitze treiben, mehr Synonyme finden, so dem ganzen noch etwas mehr witz geben - nicht im Sinne von witzig, sondern von ungewöhnlich, kurios, originell. Für die Idee und die Umsetzung mir zu wenig ausgebaut.
Das sieht ein bisschen nach gute, aber nicht voll ausgearbeiteter Idee, einer Skizze aus.
Aber ich mag mich auch irren.
Grüße,
GerateWohl