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Besser als Kafka
in Philosophisches und Grübeleien 14.08.2008 22:48von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.
L.F Celine
Besser als Kafka
in Philosophisches und Grübeleien 14.08.2008 22:59von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Das Wort 'besser' ist ein relativer Ausdruck.
Hier gefällt es dem Fernsehgucker besser, ist müheloser
und unterhält ihn. Die Bilder werden vorgegeben; das Gehirn
muß nicht so funktionieren wei beim Lesen von Kafka.
Du schätzt Kafka? Dann gebe ich zu bedenken, er war auch nur ein Mensch; Du kannst auch ein Kafka oder noch mehr sein. Die Ungerechtigkeit ist, Du weißt von ihm, er aber nichts von Dir.
Viel zu besprechen gibt es nicht in Deinem Beitrag.
Aufgefallen ist mir der Satz
'Der Gummihai zerrt sie sich über die Reling.'
Sehr gutes Deutsch ist das nicht ... sie sich ...!
Das gehörte anders formuliert, so meine ich mit Gruß
Joame
Besser als Kafka
in Philosophisches und Grübeleien 14.08.2008 23:04von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Gott nein, wo sind die Zeiten wo alles noch unkompliziert und einfach war.
Ich muss aber anmerken, dass ich das alte Teil aus einem besonderen Grund gepostet habe und mich nicht näher mit dem Text beschäftigt habe.
Man könnte hier aber noch anmerken, dass der Autor Kafka mit einen Gummihai in ein Boot setzt. Das würde natürlich voraussetzen, dass der Autor, also der liebe Gem, sich eingehend mit der Psyche von Kafka beschäftigt hat, was ja, wenn man mich kennt, purer Nonsens ist.
Übergeordnet ist es bei einem Schreiberling doch das Begehren, einen Menschen auf seine Seite zu ziehen, ihn also zu bannen.
Der Gummihai vermag dies besser als Kafka. Dies ist allerdings nur eine Sinnebene dieses Gedichts.
Lieben Gruß
Gem
Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.
L.F Celine
Was mir hier schon mal nicht gefällt, ist der Verweis auf "altes Teil", und "besonderen Grund", die du im Rekomm lieferst.
Soll man dennoch etwas dazu kommentieren, sozusagen so tun, als nähme man den Text für sich - ernst?
Gut
der Text beginnt
bedeutungsvoll
biblisch: sieh! Dieses Buch! ...
Warum grade Kafka gegen Gummihai, Beliebkeit der Welt, die Menschen wollen lieber amüsiert als informiert werden, wobei Kafka sehr unterhaltsam ist, das ist nicht mehr als der Hinweis auf geistige Faulheit, die Gummihirnigkeit der Blödmenschen. Klar, das ist so, das weiss man.
Ich kann damit nicht viel anfangen, das Leben enthält nunmal beide Apspekte und noch viel mehr, Das vergleichende "besser als" kommt mir so selbstvorwurfsvoll daher und bewirkt doch nichts.
Die Umbrüche nach "hier", "doch", "genau" gehen mir ein, die weiteren nach "der" (2x) finde ich blöd, das ist schreibende Maschenfüllerei, Formalisierungszwang.
Ob der Schreiberling ausschließlich "das Begehren, einen Menschen auf seine Seite zu ziehen, ihn also zu bannen." hat, dies also das Generalinteresse ist? Dann ist er in der Tat schlechter dran als ein Schaubudenbesitzer. Allerdings besuche ich für mein Teil nie die Kirmes und lese viel lieber Kafka oder Musil ...
LG
Uli
Gruß von Habibi
Besser als Kafka
in Philosophisches und Grübeleien 18.08.2008 21:43von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Also eigentlich fand ich den Film: "Der weiße Hai", gar nicht so dumm.
Und eigentlich finde ich, dass der Text etwas ganz anderes widerspiegelt, aber eigentlich ist mir das auch herzlich egal.
Dieses Gedicht ist schon beurteilt worden und womöglich würde ich es heute auch anders beurteilen, aber ich sagte ja, dass seine abermalige Veröffentlichung einen anderen Grund hat.
Was mich daran stört ist die Geradlinigkeit und der Faden der sich durchzieht. Ich habe das Ding geschrieben und das war vor drei Jahren denke ich. Aus Mitleid ging das Gedicht dann in die Hall of fame ein und wurde durch rohe Gewalt wieder daraus gelöscht.
Nun ist es wieder hier und hat seinen Platz gefunden.
Man könnte mit gutem Willen vermutlich noch mehr Aspekte in diesen Text hineininterpretieren, aber wer will das schon.
Habibi, der Text ist tatsächlich verhackstückelte Prosa. Wenn ich gerade keine Idee für ein Gedicht habe, sondern nur für Prosa, dann verhackstückele ich den Text und verkaufe ihn als Gedicht.
Nizza, der Hai ist keineswegs untergegangen und schwimmt schon länger in den Teichen als du denkst.
Abgesehen davon habe ich einen Faden für kleinkarierten Hass in der Plauderecke installiert in dem du solche Statements anbringen kannst.
Alles in allem habt ihr sicherlich mit vielen Kritikpunkten Recht, wenn auch nicht mit allen
Lieben Gruß
Gem
Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.
L.F Celine
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