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#1
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Auch dieser Tag
in Gesellschaft 25.08.2008 00:28von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Auch dieser Tag
Sie sitzt an ihrem Küchentisch,
wärmt sich die Zeit mit frischem Tee
und wartet auf den ersten Schnee.
Vergaß schon wieder ihren Müll
zur rechten Zeit hinaus zu tragen.
Doch niemand schellt und stellt ihr Fragen.
So bleibt sie still am Fenster sitzen,
wischt sich die Strähnen aus der Stirn
und etwas Staub aus Kachelritzen.
Und hofft, dass dieser Tag vergeht.
Hallo Simone, ein gutes Gedicht, wie ich finde. Schon die Form des umgekehrten Sonetts gefällt mir. Das einzige Wort, an dem ich hänge, ist das "Bis" der letzten Strophe. Es scheint mir vom Ablauf nicht ganz zu passen, weil der Gedanke der vorletzten Strophe eigentlich schon beendet war. Ich nehme an, du meintest, dass sie dort am Fenster sitzt, "Bis sommermüde...". Es fällt mir aber schwer, diesen Satz nochmal aufzunehmen und weiterzuführen. Anders wäre es - ginge aber nicht, weil zu lang - wenn vor dem "Bis" käme: z.B. "Wartet bzw. wartend, bis..."
Aber vielleicht liege ich mit einer Interpretation auch ganz falsch und du hast ganz was anderes damit gemeint.
Vielleicht ist auch die Häufung der Adjektive in der letzten Strophe etwas zu viel des Guten. Du hast schließlich vor jedem Substantiv eins stehen, das liest sich etwas leiernd und wenig überraschend. Vielleicht wäre ja ein Ausweg, das "sommermüde" wegzulassen und dafür eben vor das "bis" noch etwas anderes zu setzen.
Grüße von Habibi
Aber vielleicht liege ich mit einer Interpretation auch ganz falsch und du hast ganz was anderes damit gemeint.
Vielleicht ist auch die Häufung der Adjektive in der letzten Strophe etwas zu viel des Guten. Du hast schließlich vor jedem Substantiv eins stehen, das liest sich etwas leiernd und wenig überraschend. Vielleicht wäre ja ein Ausweg, das "sommermüde" wegzulassen und dafür eben vor das "bis" noch etwas anderes zu setzen.
Grüße von Habibi
#3
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Auch dieser Tag
in Gesellschaft 26.08.2008 21:21von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi Habibi
ja, ich meinte, dass sie da sitzt bis ...
mir hat das aber auch nicht wirklich gefallen, bzw fand ich, das es sich falsch anhört, mir ist aber bis jetzt nichts besseres eingefallen. eigentlich gefällt mir der ganze Text (noch) nicht wirklich. das ist alles noch zu unrund und die letzte Strophe, wie du schon sagst, zu adjektivlastig, aber im moment komme ich da nicht weiter.
Besten Dank und Gruß
Simone
ja, ich meinte, dass sie da sitzt bis ...
mir hat das aber auch nicht wirklich gefallen, bzw fand ich, das es sich falsch anhört, mir ist aber bis jetzt nichts besseres eingefallen. eigentlich gefällt mir der ganze Text (noch) nicht wirklich. das ist alles noch zu unrund und die letzte Strophe, wie du schon sagst, zu adjektivlastig, aber im moment komme ich da nicht weiter.
Besten Dank und Gruß
Simone
Nö, eine Sonettessa ist das nicht, nur weil da zwei mal vier Verse zwei mal dreien folgen. Das ist allenfalls eine ganz freie Spielerei mit einer solchen, was ja auch okay ist. Die Freiheit gönnst du dir auch beim Reimschema mit A-B-B, C-D-D, E-F-E-G und H-I-J-G. Das kann trotzdem gefallen und auch in meinen Ohren klingt das gut, aber mit einem Sonett hat das in keiner Weise etwas zu tun.
So weit, so gut. Inhaltlich gefällt mir hier schon wesentlich besser, als in diesem Herbst-Gedicht von Habibi, dass du eher eine Stimmung beschreibst und "echte" Bilder für andere Aussagen verwendest (dieser Müll ist prima). Damit kann man als Leser spielen, weil es eben auch spielerischer ist und nicht so bemüht-verkrampft. Zum Ende hin verließ dich die Kraft, weniger wegen zu vieler Adjektive. Nein, mir scheint, du hast gar kein Ende gefunden, meintest aber eines schreiben zu müssen. Das fängt schon mit diesem Verlöschen an. Was für ein grässliches Unwort, dass aber leider immer wieder von hoffnungsfrohen Nachwuchsdichtern verwendet wird, weil es doch so viel poetischer erscheint, als so ein stinknormales Erlöschen. Und dann wird in Strophe 4 gesoffen, bis die Augen sich verdrehen und man nur noch das Weiße darin sieht. Das ist schon echter Quark, scheint mir.
So weit, so gut. Inhaltlich gefällt mir hier schon wesentlich besser, als in diesem Herbst-Gedicht von Habibi, dass du eher eine Stimmung beschreibst und "echte" Bilder für andere Aussagen verwendest (dieser Müll ist prima). Damit kann man als Leser spielen, weil es eben auch spielerischer ist und nicht so bemüht-verkrampft. Zum Ende hin verließ dich die Kraft, weniger wegen zu vieler Adjektive. Nein, mir scheint, du hast gar kein Ende gefunden, meintest aber eines schreiben zu müssen. Das fängt schon mit diesem Verlöschen an. Was für ein grässliches Unwort, dass aber leider immer wieder von hoffnungsfrohen Nachwuchsdichtern verwendet wird, weil es doch so viel poetischer erscheint, als so ein stinknormales Erlöschen. Und dann wird in Strophe 4 gesoffen, bis die Augen sich verdrehen und man nur noch das Weiße darin sieht. Das ist schon echter Quark, scheint mir.
#5
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Auch dieser Tag
in Gesellschaft 28.08.2008 15:19von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi nizza
eine Sonettessa ist das wohl nicht, es lag auch nicht in meiner Absicht, eine zu schreiben. die Form hat sich einfach – wie bei meinen meisten Texten – so ergeben.
die letzte Strophe … tja … ertappt …
eigentlich hatte ich nach der dritten alles gesagt, was zu sagen war. aber dann erschien mir das alles zu offen und zu Fragmentarisch und ich hab die vierte Strophe noch dazu gebacken, um dem ganzen einen Schluss zu verpassen. ich weiß, ich sollte so was lassen, da kommt immer nur Scheiße bei raus, aber ich lass mich doch immer wieder hinreißen. ich bin noch am überlegen, aber ich fürchte mit umschreiben ist da nicht viel zu machen. ich schmeiß sie einfach wieder komplett raus.
Besten Dank und Gruß
Simone
eine Sonettessa ist das wohl nicht, es lag auch nicht in meiner Absicht, eine zu schreiben. die Form hat sich einfach – wie bei meinen meisten Texten – so ergeben.
die letzte Strophe … tja … ertappt …
eigentlich hatte ich nach der dritten alles gesagt, was zu sagen war. aber dann erschien mir das alles zu offen und zu Fragmentarisch und ich hab die vierte Strophe noch dazu gebacken, um dem ganzen einen Schluss zu verpassen. ich weiß, ich sollte so was lassen, da kommt immer nur Scheiße bei raus, aber ich lass mich doch immer wieder hinreißen. ich bin noch am überlegen, aber ich fürchte mit umschreiben ist da nicht viel zu machen. ich schmeiß sie einfach wieder komplett raus.
Besten Dank und Gruß
Simone
Du könntest es ja ein wengerl pathetisieren und den letzten Vers als Schlussakkord absetzen, als nachhallenden Seufzer. Aber im Ernst: Ohne die 4. Strophe ist es gleich sehr viel besser.
#7
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
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in Gesellschaft 05.09.2008 22:53von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Ahoi Simone
Es ist nicht viel, aber es ist klar und deutlich. Du bist immer noch eine meiner Lieblingsdichter und hast nichts von deinem Schwermut, der jeden Buchstaben fest im Griff hat, verloren.
Es ist eine klare Angelegenheit in einer klaren Nacht.
Lieben Gruß
Gem
Es ist nicht viel, aber es ist klar und deutlich. Du bist immer noch eine meiner Lieblingsdichter und hast nichts von deinem Schwermut, der jeden Buchstaben fest im Griff hat, verloren.
Es ist eine klare Angelegenheit in einer klaren Nacht.
Lieben Gruß
Gem
Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.
L.F Celine
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