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#1
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Alte Frau am Feldrain
in Natur 04.09.2008 16:46von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Alte Frau am Feldrain
Neben ein paar Attichstauden
sitzt sie in der prallen Sonne:
reglos,
vollkommen reglos
mit ihrem Strohhut,
als wäre sie eine von van Goghs
Sonnenblumen,
die Fuß gefasst hat
auf der vertrockneten, abgeweideten
Sommerwiese
vor meinem Dorfe
und nun sinnlos dasteht,
einsam und fremd
in ihrem Golde.
Neben ein paar Attichstauden
sitzt sie in der prallen Sonne:
reglos,
vollkommen reglos
mit ihrem Strohhut,
als wäre sie eine von van Goghs
Sonnenblumen,
die Fuß gefasst hat
auf der vertrockneten, abgeweideten
Sommerwiese
vor meinem Dorfe
und nun sinnlos dasteht,
einsam und fremd
in ihrem Golde.
Hallo Alcedo,
es tut mir leid, dafür bin ich nicht helle genug. Bei sitzender alter Frau mit Strohhut habe ich ein verhutzeltes kleines Etwas vor meinem geistigen Auto, welches gebückt auf einer Bank sitzt; mithin ein Bild, welches mich so gar nicht an eine meinetwegen sinnlos, aber doch in ihrem goldenen Glanz prangende Sonnenblume gemahnt. Van Gogh? Ist das der Schlüssel? Ich sag ja, ich bin zu blöd.
Von der Form her ist es für mich, bitte siehe mir auch das nach, eher eine, von Arno Schmidt damals so bezeichnete "putzig gebrochene Prosa", als ein Gedicht. Kurz und dumm: Mir gibt es nichts.
Beste Grüße
Mattes
es tut mir leid, dafür bin ich nicht helle genug. Bei sitzender alter Frau mit Strohhut habe ich ein verhutzeltes kleines Etwas vor meinem geistigen Auto, welches gebückt auf einer Bank sitzt; mithin ein Bild, welches mich so gar nicht an eine meinetwegen sinnlos, aber doch in ihrem goldenen Glanz prangende Sonnenblume gemahnt. Van Gogh? Ist das der Schlüssel? Ich sag ja, ich bin zu blöd.
Von der Form her ist es für mich, bitte siehe mir auch das nach, eher eine, von Arno Schmidt damals so bezeichnete "putzig gebrochene Prosa", als ein Gedicht. Kurz und dumm: Mir gibt es nichts.
Beste Grüße
Mattes
#3
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Alte Frau am Feldrain
in Natur 05.09.2008 11:16von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo Mattes
merci fürs Feedback.
es sollte ein Stillleben ergeben. van Goghs Sonnenblumen setzte ich als allgemein bekannt voraus.
die Alte saß in Runzel_nicht_erkennbar_Entfernung. aber eigentlich will ich auch nichts erläutern. entweder die blinde Malerei funktioniert, oder sie funktioniert nicht.
Gruß
Alcedo
merci fürs Feedback.
es sollte ein Stillleben ergeben. van Goghs Sonnenblumen setzte ich als allgemein bekannt voraus.
die Alte saß in Runzel_nicht_erkennbar_Entfernung. aber eigentlich will ich auch nichts erläutern. entweder die blinde Malerei funktioniert, oder sie funktioniert nicht.
Gruß
Alcedo
Hallo Alcedo,
ich fragte mich anfangs warum du ausgerechnet den Attich erwähnst. Ist der nicht sogar giftig? Ich fand da erst mal keine Bezugspunkte im Text. Diese Holunderpflanze stinkt auch noch und das wollte mir hier zu deiner alten Dame und der Sonnenblume überhaupt nicht passen. Aber wenn ich dieses, für mich schöne wenn auch traurige Bild der alten Dame, weg vom Feldrain hin in unsere Gesellschaft oder besser gesagt an den Rand unserer Geselllschaft ziehe, kann ich mir da den Zusammenhang erklären.
Ja, mit dieser meiner Interpretation ( auch wenn sie nicht deiner Intention entsprechen sollte) fügt sich alles zusammen und es gefällt mir sehr gut wie du das umgesetzt hast.
Bis auf: vollkommen reglos – das empfinde ich als zu viel (manchmal ist weniger einfach mehr),
ein gelungener Text
L.G.
Alexa
nachtrag: ich habe noch einmal über die Rubrik in der dein Text hier steht nachgedacht. Die konnte ich nämlich erst mal nicht mit dem Text in Einklang bringen. Jetzt vermute ich, dass du hier noch eine Stufe weiter gehen wolltest, als ich zuerst angenommen hatte. O.K. das funktioniert. Der Tod gehört eben auch zur Natur.
ich fragte mich anfangs warum du ausgerechnet den Attich erwähnst. Ist der nicht sogar giftig? Ich fand da erst mal keine Bezugspunkte im Text. Diese Holunderpflanze stinkt auch noch und das wollte mir hier zu deiner alten Dame und der Sonnenblume überhaupt nicht passen. Aber wenn ich dieses, für mich schöne wenn auch traurige Bild der alten Dame, weg vom Feldrain hin in unsere Gesellschaft oder besser gesagt an den Rand unserer Geselllschaft ziehe, kann ich mir da den Zusammenhang erklären.
Ja, mit dieser meiner Interpretation ( auch wenn sie nicht deiner Intention entsprechen sollte) fügt sich alles zusammen und es gefällt mir sehr gut wie du das umgesetzt hast.
Bis auf: vollkommen reglos – das empfinde ich als zu viel (manchmal ist weniger einfach mehr),
ein gelungener Text
L.G.
Alexa
nachtrag: ich habe noch einmal über die Rubrik in der dein Text hier steht nachgedacht. Die konnte ich nämlich erst mal nicht mit dem Text in Einklang bringen. Jetzt vermute ich, dass du hier noch eine Stufe weiter gehen wolltest, als ich zuerst angenommen hatte. O.K. das funktioniert. Der Tod gehört eben auch zur Natur.
.
Hallo Alcedo,
Dein Gedicht bzw. die Idee ist, wie immer, ganz ausgezeichnet gut.
Die Umsetzung ist evlt. nicht 150%tig stimmig?
Z1 "Neben ein paar Attichstauden"
"ein paar" würde ich ersatzlos streichen. Die Anzahl der
Stauden spielt evtl. keine Rolle?
Z4 "vollkommen reglos"
Erhebt Reglosigkeit Anspruch auf Vollkommenheit? In anderem Sinn
steht das wiederholend in der letzte Zeile?
Z6 Würde ich so zumindest ebenfalls ersatzlos streichen. Der Inhalt dieser Zeile nimmt dem Leser evtl. die erforderliche denkerische Freitheit?
Z9 "vertrockneten, abgeweideten"
Ich würde "abgeweideten, vertrockneten" bevorzugen,
wenn das im Hinblick auf das Gesamtbild überhaupt Platz hat,
weil die darauffolgende "Sommerwiese" einfach zu frisch wirkt.
Z11"vor meinem Dorfe": vor meinem Dorf?
Z12 In Z2 sitzt sie noch, jetzt steht sie plötzlich? Ist sie zwischenzeitlich
aufgestanden? Das verstehe ich nicht ganz.
Z13 "einsam und fremd" würde ich ebenfalls ersatzlos streichen.
"sinnlos" müßte doch eigentlich in der darauffolgenden Zeile nicht
mehr erklärt werden?
Z14 "Golde": Gold?
Hier, Alcedo, meine unbedeutende Idee zu Deinem Gedicht:
reglos sitzt sie
mit Hut
neben Attichstauden
in der Sonne
wie eine Blume des Malers
die Fuß faßte
auf strohiger Wiese
vor meinem Dorf
sinnlos in ihrem Gold
Liebe Grüße
Katerchen
.
Hallo Alcedo,
Dein Gedicht bzw. die Idee ist, wie immer, ganz ausgezeichnet gut.
Die Umsetzung ist evlt. nicht 150%tig stimmig?
Z1 "Neben ein paar Attichstauden"
"ein paar" würde ich ersatzlos streichen. Die Anzahl der
Stauden spielt evtl. keine Rolle?
Z4 "vollkommen reglos"
Erhebt Reglosigkeit Anspruch auf Vollkommenheit? In anderem Sinn
steht das wiederholend in der letzte Zeile?
Z6 Würde ich so zumindest ebenfalls ersatzlos streichen. Der Inhalt dieser Zeile nimmt dem Leser evtl. die erforderliche denkerische Freitheit?
Z9 "vertrockneten, abgeweideten"
Ich würde "abgeweideten, vertrockneten" bevorzugen,
wenn das im Hinblick auf das Gesamtbild überhaupt Platz hat,
weil die darauffolgende "Sommerwiese" einfach zu frisch wirkt.
Z11"vor meinem Dorfe": vor meinem Dorf?
Z12 In Z2 sitzt sie noch, jetzt steht sie plötzlich? Ist sie zwischenzeitlich
aufgestanden? Das verstehe ich nicht ganz.
Z13 "einsam und fremd" würde ich ebenfalls ersatzlos streichen.
"sinnlos" müßte doch eigentlich in der darauffolgenden Zeile nicht
mehr erklärt werden?
Z14 "Golde": Gold?
Hier, Alcedo, meine unbedeutende Idee zu Deinem Gedicht:
reglos sitzt sie
mit Hut
neben Attichstauden
in der Sonne
wie eine Blume des Malers
die Fuß faßte
auf strohiger Wiese
vor meinem Dorf
sinnlos in ihrem Gold
Liebe Grüße
Katerchen
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#7
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Alte Frau am Feldrain
in Natur 27.10.2008 10:58von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo K
danke für die Vorschläge und Anregungen.
ich werde das in Ruhe durchgehen. interessant fand ich spontan dass du die Chronologie der Wiese korrigierst: da hast du sicherlich recht. erst auf das Abweiden folgte das Vertrocknen. ich stellte die Abfolge mitsamt der Sommerwiese auf den Kopf. mag sein, dass ich erst hier in Deutschland zum ersten Mal erlebt habe dass es üppige grüne Wiesen auch im Sommer noch geben kann. das kannte ich früher nicht. vielleicht ist dies auch ein Grund weshalb manches nicht funktioniert.
Gruß
Alcedo
danke für die Vorschläge und Anregungen.
ich werde das in Ruhe durchgehen. interessant fand ich spontan dass du die Chronologie der Wiese korrigierst: da hast du sicherlich recht. erst auf das Abweiden folgte das Vertrocknen. ich stellte die Abfolge mitsamt der Sommerwiese auf den Kopf. mag sein, dass ich erst hier in Deutschland zum ersten Mal erlebt habe dass es üppige grüne Wiesen auch im Sommer noch geben kann. das kannte ich früher nicht. vielleicht ist dies auch ein Grund weshalb manches nicht funktioniert.
Gruß
Alcedo
Lieber Alcedo,
mir gefällt dieses Still-Leben. Ich könnte mir nur einen interessanteren Zeilenbruch vorstellen, der das Gedicht aus der betulichen Hausfrauenlyrik doch herausheben würde. Stilistisch ist ja schon eine Menge gesagt worden, muss ich nicht wiederholen. Ich denke aber zusätzlich, dass die Umständlichkeit in der dritten Verszeile von unten ganz einfach dadurch behoben werden könnte, indem du einen Hauptsatz anfängst, also:
Sinnlos
steht sie da, einsam,
fremd in ihrem Golde.
Wobei mir das "sinnlos" nicht so recht einleuchtet. Besser
wäre wahrscheinlich:
Einsam
steht sie da,
fremd in ihrem Gold.
Liebe Grüße, Renee
mir gefällt dieses Still-Leben. Ich könnte mir nur einen interessanteren Zeilenbruch vorstellen, der das Gedicht aus der betulichen Hausfrauenlyrik doch herausheben würde. Stilistisch ist ja schon eine Menge gesagt worden, muss ich nicht wiederholen. Ich denke aber zusätzlich, dass die Umständlichkeit in der dritten Verszeile von unten ganz einfach dadurch behoben werden könnte, indem du einen Hauptsatz anfängst, also:
Sinnlos
steht sie da, einsam,
fremd in ihrem Golde.
Wobei mir das "sinnlos" nicht so recht einleuchtet. Besser
wäre wahrscheinlich:
Einsam
steht sie da,
fremd in ihrem Gold.
Liebe Grüße, Renee
#9
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Alte Frau am Feldrain
in Natur 29.10.2008 09:20von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Danke für den Vorschlag, Renee.
die "betuliche Hausfrauenlyrik" wird mir ein zusätzlicher Anstoß sein, mich mit den Versen nochmals in Klausur zu begeben. wann, weiß ich aber noch nicht.
Gruß
Alcedo
die "betuliche Hausfrauenlyrik" wird mir ein zusätzlicher Anstoß sein, mich mit den Versen nochmals in Klausur zu begeben. wann, weiß ich aber noch nicht.
Gruß
Alcedo
Hallo Alcedo,
da du es ja, selbst nach meiner PN-Anfrage, nicht für nötig hältst, in irgendeiner Form auf meine Antwort hier zu reagieren, werde ich mir in Zukunft nicht mehr die Mühe machen deine Texte zu lesen, geschweige denn sie beantworten. Denn offensichtlich wird das von dir nicht gewünscht.
Alexa
da du es ja, selbst nach meiner PN-Anfrage, nicht für nötig hältst, in irgendeiner Form auf meine Antwort hier zu reagieren, werde ich mir in Zukunft nicht mehr die Mühe machen deine Texte zu lesen, geschweige denn sie beantworten. Denn offensichtlich wird das von dir nicht gewünscht.
Alexa
#11
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Alte Frau am Feldrain
in Natur 29.10.2008 12:15von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
nein, nein. deine Interpretation war sehr stimmig und hat mir gefallen.
vor allem das Gift des Attichs ist sehr zutreffend, da auf abgeweideten Wiesen nur Gift und Dornen vor Frass schützen, und vitales Grün nur dadurch sichtbar bleibt.
ich hatte vergessen darauf einzugehen, oder vielmehr gedacht ich habe es bereits getan - entschuldige bitte, das war nicht mit Absicht.
Gruß
Alcedo
vor allem das Gift des Attichs ist sehr zutreffend, da auf abgeweideten Wiesen nur Gift und Dornen vor Frass schützen, und vitales Grün nur dadurch sichtbar bleibt.
ich hatte vergessen darauf einzugehen, oder vielmehr gedacht ich habe es bereits getan - entschuldige bitte, das war nicht mit Absicht.
Gruß
Alcedo
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