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Sabberdichter
Es nahet nun die Zeit der Sabberdichter,
die stets erwachen, wenn der Vorhang fällt.
Im Dunkeln leuchten auch die kleinsten Lichter,
je dunkler - desto heller ihre Welt.
Sie spüren jenes Jucken in den Eiern
das ihresgleichen nun verstärkt bedrängt,
die hustend jedes bunte Herbstblatt feiern,
das noch mit letzter Kraft am Aste hängt.
Das Sterben der Natur erst macht sie munter,
wenn alles welkt, erblühet ihr Talent.
Und frierend holen sie sich einen runter,
denn Frust und Sterben ist ihr Element.
Es nahet nun die Zeit der Sabberdichter,
die stets erwachen, wenn der Vorhang fällt.
Im Dunkeln leuchten auch die kleinsten Lichter,
je dunkler - desto heller ihre Welt.
Sie spüren jenes Jucken in den Eiern
das ihresgleichen nun verstärkt bedrängt,
die hustend jedes bunte Herbstblatt feiern,
das noch mit letzter Kraft am Aste hängt.
Das Sterben der Natur erst macht sie munter,
wenn alles welkt, erblühet ihr Talent.
Und frierend holen sie sich einen runter,
denn Frust und Sterben ist ihr Element.
Klasse, viktor! Ich stimme dir ausdrücklich zu, mit wahren Emotionen lässt es sich trefflich dichten. Wie zum Beispiel hier: Ich hatte meinen Spaß, fühlte mich ertappt und werde mir das hinter den Spiegel stecken. Denn ich gestehe, ich bin auch so eine untergangsgeneigte Kassandra.
Ganz starke Verse, z.B. S1V4 oder S3V2, schwungvoll und so wahr. Die Bezeichnung "Sabberdichter" ist nicht so auf der Höhe, mindert aber weder Spaß, noch Lehre.
Beste Grüße
Mattes
Ganz starke Verse, z.B. S1V4 oder S3V2, schwungvoll und so wahr. Die Bezeichnung "Sabberdichter" ist nicht so auf der Höhe, mindert aber weder Spaß, noch Lehre.
Beste Grüße
Mattes
Versteh ich nicht, ich hatte eigentlich auch einen Kommentar gesschrieben, bevor ich das Gedicht nominiert habe. Wo ist der hin? Also mir hat es auch sehr gut gefallen. Inhaltlich und formal.
Kompliment von Habibi
Kompliment von Habibi
Hallo Viktor,
nun lasse ich es mir nicht nehmen, hier meine Meinung zu geigen.
Im Gegensatz zu dem vietnamesischen Frisör finde ich das nämlich überhaupt nicht stark.
Es hebt mir - grade auch in den Pog Mo Thon zitierten Versen - viel zu offenkundig auf den Konsens unter den "Besseren", den "Bewussteren" ab, und bleibt, wie der passende Titel besagt, ein Schmähgedicht ohne wirklichen Adressaten.
Genausogut könnte ich nun behaupten, dass sich die Katze in den Schwanz beisst.
Die Möglichkeiten, etwas zu schaffen, sind schmal genug. Über etwas herzuziehen: das fällt leicht.
Ich will das nicht moralisierend mit Zeigefinger verstanden wissen, es ist lediglich das, was mir dabei durch den Kopf geht. Klar weiss ich auch, das ich deshalb der Spielverderber bin.
Egal. "Seht die blöden Sabberdichter", habe ich Bildzeitung.
Natürlich ist hier in deinem Text Wortwahl und Varianz der Formulierungen höher, schlussendlich bleibt aber nur ein "na und?". Ich glaube schon, dass man noch ein gutes Herbstgedicht hinbekommt, auch eines über Frust, Morast und Sterben, wenn einem danach ist. Der Blick auf die Dämlichkeit der "anderen" bringt mir aber echt gar nichts. Nicht mal das, was diese Rubrik verspricht.
Formal ist das einwandfrei gemacht, deshalb gibt es in dieser Hinsicht einen Punkt von mir. Aber den bekämst du sicherlich bei allen deinen Sachen.
LG Uli
nun lasse ich es mir nicht nehmen, hier meine Meinung zu geigen.
Im Gegensatz zu dem vietnamesischen Frisör finde ich das nämlich überhaupt nicht stark.
Es hebt mir - grade auch in den Pog Mo Thon zitierten Versen - viel zu offenkundig auf den Konsens unter den "Besseren", den "Bewussteren" ab, und bleibt, wie der passende Titel besagt, ein Schmähgedicht ohne wirklichen Adressaten.
Genausogut könnte ich nun behaupten, dass sich die Katze in den Schwanz beisst.
Die Möglichkeiten, etwas zu schaffen, sind schmal genug. Über etwas herzuziehen: das fällt leicht.
Ich will das nicht moralisierend mit Zeigefinger verstanden wissen, es ist lediglich das, was mir dabei durch den Kopf geht. Klar weiss ich auch, das ich deshalb der Spielverderber bin.
Egal. "Seht die blöden Sabberdichter", habe ich Bildzeitung.
Natürlich ist hier in deinem Text Wortwahl und Varianz der Formulierungen höher, schlussendlich bleibt aber nur ein "na und?". Ich glaube schon, dass man noch ein gutes Herbstgedicht hinbekommt, auch eines über Frust, Morast und Sterben, wenn einem danach ist. Der Blick auf die Dämlichkeit der "anderen" bringt mir aber echt gar nichts. Nicht mal das, was diese Rubrik verspricht.
Formal ist das einwandfrei gemacht, deshalb gibt es in dieser Hinsicht einen Punkt von mir. Aber den bekämst du sicherlich bei allen deinen Sachen.
LG Uli
hallo erebus,
kunst vertritt keine wahrheiten (dafür sind wissenschaften und philosophie zuständig), sondern POSITIONEN!
als ich den text schrieb, waren gerade zwei familienmitglieder innerhalb tagen verstorben, ein anderes fiel nach op in in demenz.
auf dieser basis kam mir die aufkommende herbstdichterwelle mit ihrem romantischen gelaber ziemlich sabberig daher...
liebe grüße
viktor
kunst vertritt keine wahrheiten (dafür sind wissenschaften und philosophie zuständig), sondern POSITIONEN!
als ich den text schrieb, waren gerade zwei familienmitglieder innerhalb tagen verstorben, ein anderes fiel nach op in in demenz.
auf dieser basis kam mir die aufkommende herbstdichterwelle mit ihrem romantischen gelaber ziemlich sabberig daher...
liebe grüße
viktor
Hallo Viktor,
schön dass du weisst, was die Kunst vertritt. Ich habe davon keine Ahnung.
Allerdings vertrete ich die Meinung, dass die Kunst selbst Wahrheit ist.
Nicht mehr und nicht weniger und erst recht nicht in Vertretung.
Das man zum Verständnis bzw. zur Tolerierung des Textes einen speziellen Background braucht, war mir nicht klar.
Interessiert mich auch nicht, wenn ich zum Text eine Rückmeldung gebe.
LG
Uli
schön dass du weisst, was die Kunst vertritt. Ich habe davon keine Ahnung.
Allerdings vertrete ich die Meinung, dass die Kunst selbst Wahrheit ist.
Nicht mehr und nicht weniger und erst recht nicht in Vertretung.
Das man zum Verständnis bzw. zur Tolerierung des Textes einen speziellen Background braucht, war mir nicht klar.
Interessiert mich auch nicht, wenn ich zum Text eine Rückmeldung gebe.
LG
Uli
Zitat: |
viktor schrieb am 24.09.2008 14:13 Uhr: kunst vertritt keine wahrheiten (dafür sind wissenschaften und philosophie zuständig), sondern POSITIONEN! |
Endlich schreibt es auch einmal ein Anderer. Man sollte es jedem Forum an die Haustür nageln. Dennoch gilt: Kunst ist auch Wahrheit, lieber Erebus. Und das Schönste ist, dass ein Kunstwerk immer „wahr“ bleibt, selbst wenn bereits diverse andere Kunstwerke danach entstanden, die ggf. von der Aussage diametral entgegengesetzt waren. Meine Güte, das sind doch die reinsten Allgemeinplätze. Nun tu doch nicht so, als wüsstest du das nicht!
Ich durfte der Instanz begegnen!
Jetzt bist du schon zu zweit. Das muss also richtig sein.
Aber ich brauche keine vernagelten Haustüren. Bleibe doch ganz einfach bei deinen Hackfleischgedichten und erhebe sie zur Kunst. Das ist für mich völlig OK. Möge die Macht mit dir sein.
Uli
Jetzt bist du schon zu zweit. Das muss also richtig sein.
Aber ich brauche keine vernagelten Haustüren. Bleibe doch ganz einfach bei deinen Hackfleischgedichten und erhebe sie zur Kunst. Das ist für mich völlig OK. Möge die Macht mit dir sein.
Uli
Alles Meinungen, Schwester. Das muss man gar nicht erst ignorieren. Jeder fickt eben das Fleisch, welches ihm angemessen erscheint. Schön wäre aber, du bügeltest nicht nur fremde Hemden, sondern stärktest auch einmal dein eigenes. Aber Halt, auch nur ein Rat, gerne zu vernachlässigen.
Ich trolle mich.
Ich trolle mich.
Tja, lieber Viktor, und du kannst stolz darauf sein, (d)einen Anteil an der Vertreibung des Erebus aus dem Paradies zu haben. Jetzt wo ich das schreibe, geht mir auf, dass Erebus Recht hat: Mit der Vertreibung begann die Entwicklung. Die Frage ist also nur, ob man aus oder in Paradiese flüchtet. das muss jeder für sich beantworten.
Beste Grüße
Mattes
Beste Grüße
Mattes
hallo Pog Mo Thon,
aus paradiesen zu flüchten, wäre dumm - man wird wohl eher daraus vertrieben...wir (nord)menschen sind aus dem paradies vertrieben, der widerspruch zur uns umgebenden natur ist zu groß. wir müssen uns paradiese schaffen, dafür haben wir zivilisations- und kulturtechniken geschaffen...
liebe grüße
viktor
aus paradiesen zu flüchten, wäre dumm - man wird wohl eher daraus vertrieben...wir (nord)menschen sind aus dem paradies vertrieben, der widerspruch zur uns umgebenden natur ist zu groß. wir müssen uns paradiese schaffen, dafür haben wir zivilisations- und kulturtechniken geschaffen...
liebe grüße
viktor
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