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Wandeln
Du gehst vorüber, wie ein Feierrauschen,
das groß und raunend durch die Gärten steigt,
sieh, wie sie aufstehn, um dir nachzulauschen,
wie jeder Kelch sich dir entgegenneigt
und alle Dinge, die da schlafen schienen,
verwandelt waren; in der selben Nacht
ging ich im Traume mitten unter ihnen,
und bin seit dessen nicht mehr aufgewacht.
Du gehst vorüber, wie ein Feierrauschen,
das groß und raunend durch die Gärten steigt,
sieh, wie sie aufstehn, um dir nachzulauschen,
wie jeder Kelch sich dir entgegenneigt
und alle Dinge, die da schlafen schienen,
verwandelt waren; in der selben Nacht
ging ich im Traume mitten unter ihnen,
und bin seit dessen nicht mehr aufgewacht.
#2
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Wandeln
in Liebe und Leidenschaft 14.10.2008 11:57von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Zitat: |
DeMeuron schrieb am 14.10.2008 11:40 Uhr: Wandeln Du gehst vorüber, wie ein Feierrauschen, das groß und raunend durch die Gärten steigt, sieh, wie sie aufstehn, um dir nachzulauschen, wie jeder Kelch sich dir entgegenneigt und alle Dinge, die da schlafen schienen, verwandelt waren; in der selben Nacht, ging ich im Traume mitten unter ihnen, und bin seit dessen nicht mehr aufgewacht. |
hallo DeMeuron
zwei schön klingende Vierzeiler, fünfhebiger Jambus, sauber alternierend, für mich im eindeutigen Rilke-Stil gehalten. das ist natürlich nichts negatives, aber die Abstriche bezüglich Originalität bleiben offensichtlich.
hinter "Nacht" würde ich keinen Beistrich setzen.
es gefällt mir wie das lyrische Du besungen wird. die sprachliche Zartheit wird gelungener Weise durch die klangliche Harmonie gestützt.
Willkommen im Forum
Alcedo
#3
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
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in Liebe und Leidenschaft 14.10.2008 12:36von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
hallo DeMeuron,
auch mir gefallen deine Zeilen, besonders das Akostrichon in Strophe2Vers2 (verwandelt waren in der selben Nacht/ in der selben Nacht ging ich im Traume) das auch gleichzeitig den Wendepunkt des Gedichtes markiert und das lyrIch einbezieht. Ich würde das Komma nach "Nacht" weglassen.
Das Gedicht hat in mir ein starkes Bild erzeugt und ist sprachlich gelungen, bemerkenswert ist die Durchgängigkeit und das Fehlen eines Punktes, das unterstützt die Rauschhaftigkeit.
Ein bisschen probleamtisch finde ich auch in S2V4 "seit dessen", das klingt altbacken, andererseits sollte der Dichter alle sprachlichen Möglichkeiten nutzen dürfen, die es gibt.
Willkommen im Forum auch von mir.
auch mir gefallen deine Zeilen, besonders das Akostrichon in Strophe2Vers2 (verwandelt waren in der selben Nacht/ in der selben Nacht ging ich im Traume) das auch gleichzeitig den Wendepunkt des Gedichtes markiert und das lyrIch einbezieht. Ich würde das Komma nach "Nacht" weglassen.
Das Gedicht hat in mir ein starkes Bild erzeugt und ist sprachlich gelungen, bemerkenswert ist die Durchgängigkeit und das Fehlen eines Punktes, das unterstützt die Rauschhaftigkeit.
Ein bisschen probleamtisch finde ich auch in S2V4 "seit dessen", das klingt altbacken, andererseits sollte der Dichter alle sprachlichen Möglichkeiten nutzen dürfen, die es gibt.
Willkommen im Forum auch von mir.
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#4
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
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in Liebe und Leidenschaft 14.10.2008 17:29von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hallo und willkommen auch von mir
ich frage mich ob das Du ein Mensch ist oder ob das eine Liebeserklärung an die Liebe selbst ist. ich lese es eher als letzteres und das gefällt mir. auch klanglich finde ich den Text gelungen.
aber ich hab Probleme bei den Zeiten. S1 ist in der Gegenwart, in S2 schreibst du in der Vergangenheit und das kann ich nicht nachvollziehen. vielleicht erklärst du das mal.
"die da schlafen schienen"
müsste meiner Meinung nach entweder die zu schlafen schienen oder die da schlafend schienen heißen.
Gruß
Simone
ich frage mich ob das Du ein Mensch ist oder ob das eine Liebeserklärung an die Liebe selbst ist. ich lese es eher als letzteres und das gefällt mir. auch klanglich finde ich den Text gelungen.
aber ich hab Probleme bei den Zeiten. S1 ist in der Gegenwart, in S2 schreibst du in der Vergangenheit und das kann ich nicht nachvollziehen. vielleicht erklärst du das mal.
"die da schlafen schienen"
müsste meiner Meinung nach entweder die zu schlafen schienen oder die da schlafend schienen heißen.
Gruß
Simone
Hallo!
Danke für die Rückmeldungen, freut mich wenn's gefallen konnte. Das Komma hinter Nacht werde ich entfernen. Das 'schlafen' allerdings wird hier adjektivisch gebraucht, m.E. sollte das vereinbar sein.
Mit den Zeiten bin ich etwas verunsichert.
Ein Vorübergehen beinhaltet -ganz wörtlich- für mich diesen Spielraum.
Der Traum sicher auch...
So weit, vorübergehend,
DeMeuron
Danke für die Rückmeldungen, freut mich wenn's gefallen konnte. Das Komma hinter Nacht werde ich entfernen. Das 'schlafen' allerdings wird hier adjektivisch gebraucht, m.E. sollte das vereinbar sein.
Mit den Zeiten bin ich etwas verunsichert.
Ein Vorübergehen beinhaltet -ganz wörtlich- für mich diesen Spielraum.
Der Traum sicher auch...
So weit, vorübergehend,
DeMeuron
Hallo DeMeuron,
ein ganz wunderbares Kling-Klang-Klong. Klong nur deshalb, weil mir inhaltlich dazu nichts einfällt, als eine durchzechte Nacht mit anschließendem Koma. Aber es kling wirklich sehr angenehm.
Simones Hinweis solltest du allerdings dringend ernst nehmen. So wie du es geschrieben hast und auch noch stehen lässt, ist es Mumpitz: "die da schlafen schienen". Nein. Geht nicht.
Und im Abschlussvers könntest du statt "dessen" "dem" schreiben und aus dem "mehr" ein "wieder" machen. Dann hättest du das Altbackene aufgebacken.
Gruß
Mattes
ein ganz wunderbares Kling-Klang-Klong. Klong nur deshalb, weil mir inhaltlich dazu nichts einfällt, als eine durchzechte Nacht mit anschließendem Koma. Aber es kling wirklich sehr angenehm.
Simones Hinweis solltest du allerdings dringend ernst nehmen. So wie du es geschrieben hast und auch noch stehen lässt, ist es Mumpitz: "die da schlafen schienen". Nein. Geht nicht.
Und im Abschlussvers könntest du statt "dessen" "dem" schreiben und aus dem "mehr" ein "wieder" machen. Dann hättest du das Altbackene aufgebacken.
Gruß
Mattes
Kling-Klang-Tong. Na, denn Prost. Ich beantrage hiermit ein Verschieben des Textes in die Promille-Ecke. Vielleicht wird das Ding-Dong dort dem weinseligen Leser besser munden und liesse sich, wo's grammatisch hapert, prima zurechtnuscheln. Danke für den Anstoß. Darüber hinaus wäre ich glatt bereit, die Überschrift für die Freunde des Hochprozentigen in 'Walker' umzubenennen. Das passt auch. Klingt vor allem nicht so altbacken. Mal abwarten, was meine Freundin Maria Cron dazu meint.
Gruß,
DeMeuron
Gruß,
DeMeuron
#8
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
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in Liebe und Leidenschaft 20.10.2008 14:13von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Guten Tag, DeMeuron!
Du gehst vorüber, wie ein Feierrauschen,
das groß und raunend durch die Gärten steigt,
sieh, wie sie aufstehn, um dir nachzulauschen, ... klingt mir etwas pathetisch - errinnert an Erebus
wie jeder Kelch sich dir entgegenneigt
und alle Dinge, die da schlafen schienen, ... (bereits erwähnt) fände hier zu angebrachter)
verwandelt waren; in der selben Nacht
ging ich im Traume mitten unter ihnen,
und bin seit dessen nicht mehr aufgewacht. ... dessen finde ich ganz unpassend. seit damals vielleicht?
Das Gedicht, der als langer Satz steht, gefällt mir in seiner Gesamtheit und es ist kein Grund, es in die Promille-Ecke zu verschieben.
Gruß
Joame
Du gehst vorüber, wie ein Feierrauschen,
das groß und raunend durch die Gärten steigt,
sieh, wie sie aufstehn, um dir nachzulauschen, ... klingt mir etwas pathetisch - errinnert an Erebus
wie jeder Kelch sich dir entgegenneigt
und alle Dinge, die da schlafen schienen, ... (bereits erwähnt) fände hier zu angebrachter)
verwandelt waren; in der selben Nacht
ging ich im Traume mitten unter ihnen,
und bin seit dessen nicht mehr aufgewacht. ... dessen finde ich ganz unpassend. seit damals vielleicht?
Das Gedicht, der als langer Satz steht, gefällt mir in seiner Gesamtheit und es ist kein Grund, es in die Promille-Ecke zu verschieben.
Gruß
Joame
Hallo Joame,
danke für den Rettungsversuch. Ich glaube aber eher, der Zug ist schon abgefahren. Insbesondere, wenn der Text derart fehlgezündet obendrein auch noch nach irgendeinem Bus klingt.
So was lässt sich selbst besoffen kaum ertragen.
Grüße,
DeMeuron
danke für den Rettungsversuch. Ich glaube aber eher, der Zug ist schon abgefahren. Insbesondere, wenn der Text derart fehlgezündet obendrein auch noch nach irgendeinem Bus klingt.
So was lässt sich selbst besoffen kaum ertragen.
Grüße,
DeMeuron
Zitat: |
Joame Plebis schrieb am 20.10.2008 14:13 Uhr: ...und es ist kein Grund, es in die Promille-Ecke zu verschieben. |
Völlig richtig. Und wenn ich ein Gedicht derart lobe, dass es sehr gut klingt, auch wenn ich es nicht verstehe, dann könnten sehr viele Forendichter damit sehr gut leben. Nur für De Meuron ist es zu wenig. Gut, dessen Trauben hängen offenbar sehr hoch.
Zitat: |
Ich möchte darum bitten, meine Kommentare und Kritiken als das aufzufassen, was sie sind: Zutiefst subjektive, rein geschmäcklerische Aussagen, die zu allem Übel häufig auch noch durch persönliche Animositäten beeinflusst sind. Ich bitte insofern um Nachsicht und - wo nötig - um schlichte Ignoranz. Danke. |
Bitte.
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