Hallo Katerchen,
dein Gedicht hat mich angesprochen und deshalb möchte ich es besprechen:
Ich dachte zuerst wegen dem Titel und den schwarzen Gauben an einen Waldkauz,
dann wegen der Kandis-Augen eher an einen Uhu
In S1 kann man einen Uhu sehen, der aus einer dunklen Dachgaube zwischen Ästen hindurch in den sternklaren Himmel schaut, die Sterne spiegeln sich in seinen Augwen wider.
(Trotzdem kann ich das Bild der Augenwülste als Gauben nicht ganz aufgeben.)
Sehr schön finde ich den Übergang von S1 zu S2, das Enjambement ist wohlgesetzt und zieht einen mit Schwung in S2.
Sehr gefällt mir auch die diffuse, romantische Vermischung und Verflechtung der in den Augen eingeschlossenen goldenen Funken und den sich darauf spiegelnden Sternen, die stille Vollkommenheit dieses Bildes ist zu erspüren.
Für S2V4 fände ich: "in der Blicke Wacht aus stillem Leiden." für erwägenswert, wobei das "auf" die Spiegelung auf der Oberfläche der Augen mehr hervorhebt, das "in" aber mehr in die Tiefe in Richtung der Leiden ginge.
Schön finde ich auch "der Blicke Wacht aus stillem Leiden", da so die Leiden dieses Wesens oder sinnbildlich der ganzen Art angedeutet werden und die Wachsamkeit aus Leiden schmerzvolle Vorerfahrungen impliziert.
Ich habe mich gerne mit dem Gedicht beschäftigt. Es ist wie die dichterische Umsetzung eines romantischen Gemäldes.