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Am Meer
Und nach all diesem Schweigen
ruhte das Meer am Ufer, wo sich
der Nebel wie eine große Qualle
ausgebreitet hatte und die Sicht nahm.
Der Sand unter den Füßen scheuerte,
denn Scherben verbargen sich in ihm.
Die Stummel unserer Zigaretten wollten
nicht verglühen, lagen lange wach.
Wer Du warst und woher Du kamst,
wohin Du später auch gegangen bist,
noch heute flehen wir nach Dir, nach
Deiner milden Stimme mit Lächeln.
So fahl war Deine Haut, dass wir erst
vom Nebel Dich nicht unterschieden.
Du brachtest Wein mit und Vergessen.
Keine Regung in Deinem Gesicht.
Wer Du warst und woher Du kamst,
wohin Du später auch gegangen bist,
wir fühlten uns zurückgelassen, ach
Einsamkeit ist kein Wort für das alles.
So bleich dein Kleid, Deine Augen
wie verdurstet, vom stumpfen Haar
fast ganz verdeckt. Du hast gesprochen
als wärst Du in einem Film geboren.
Wir saßen am Strand, in den Händen
die Reste von Muscheln, Deinen Wein
haben wir geleert und zuviel geraucht.
Du habest keinen Namen, lernten wir.
Und das war alles was wir sagten, weil
da sonst nichts war, was zu sagen war,
weil uns nichts blieb als verzweifelt in
den Sturm zu starren und zu warten.
Und nach all diesem Schweigen
ruhte das Meer am Ufer, wo sich
der Nebel wie eine große Qualle
ausgebreitet hatte und die Sicht nahm.
Der Sand unter den Füßen scheuerte,
denn Scherben verbargen sich in ihm.
Die Stummel unserer Zigaretten wollten
nicht verglühen, lagen lange wach.
Wer Du warst und woher Du kamst,
wohin Du später auch gegangen bist,
noch heute flehen wir nach Dir, nach
Deiner milden Stimme mit Lächeln.
So fahl war Deine Haut, dass wir erst
vom Nebel Dich nicht unterschieden.
Du brachtest Wein mit und Vergessen.
Keine Regung in Deinem Gesicht.
Wer Du warst und woher Du kamst,
wohin Du später auch gegangen bist,
wir fühlten uns zurückgelassen, ach
Einsamkeit ist kein Wort für das alles.
So bleich dein Kleid, Deine Augen
wie verdurstet, vom stumpfen Haar
fast ganz verdeckt. Du hast gesprochen
als wärst Du in einem Film geboren.
Wir saßen am Strand, in den Händen
die Reste von Muscheln, Deinen Wein
haben wir geleert und zuviel geraucht.
Du habest keinen Namen, lernten wir.
Und das war alles was wir sagten, weil
da sonst nichts war, was zu sagen war,
weil uns nichts blieb als verzweifelt in
den Sturm zu starren und zu warten.
Hallo Rabenmädchen,
also, auf die Schnelle werde ich nicht so ganz schlau aus Deinem Gedicht.
Erstmal in der ersten Strophe ein kleiner Stein des Anstoßes: "Und nach all diesem Schweigen
lag das Meer am Ufer". Das Meer liegt immer am Ufer. Das ist sozusagen die Definition des Ufers. Deshalb kann man sicher sein, dass vor dem Schweigen und währenddessen das Ufer ebenso am Meer und nicht im Gebirge gelegen hat. Deshalb finde ich diesen Satz etwas unsinnig.
Aber das ist eine Kleinigkeit.
Da gibt es also ein lyrisches Ich, das so eine Art lyrisches Wir ist, und ein Du.
Und es gab eine Zeit des Schweigens, der die Ausbreitung eines Nebels folgte.
die Periode des Schweigens war wohl die, in der das Du da war, in der auch geraucht wurde und sich Muschelscherben im Sand verbargen. Gleich meine Frage: Jetzt, wo das Ich das Du vermisst, sind da keine Scherben mehr im Sand? Und wenn nicht, wo sind die hin? Die Zeit verging damals sehr langsam, was ich aus den ewig glühenden Zigaretten schließe. Schlussfolgerung wäre, dass diese Zeit recht langweilig war. Oder es war einfach weniger Sauerstoff in der Luft, weil das Du alles wegatmete. Aber dieser Gedanke ist wohl eher Quatsch mit Soße. Apropos Soße. Der Nebel war, wie ich in der vierten Strophe erfahre, zur Zeit des Du also auch schon da.
Ha. Nochmal zu Strophe 1. Die Zeit des Schweigens war vielleicht sogar die vor dem Auftauchen des Du. Dann passt das auch dazu, dass das Ich bzw. Wir in der 6. Strophe dem Du lauscht. Das Du brachte Wein und Worte, vielleicht auch Tabak. Sehr langweilig aus der Sicht des Ich klingt das aber nicht. Dann passt das aber nicht zu den ewig glimmenden Fluppen.
Das Du kam jedenfalls mit dem Nebel, sah aus wie der Nebel, weil es wahrscheinlich auch zu viel rauchte und seinen Wein trank, und zu guter ging es wohlmöglich auch mit dem Nebel.
Ich habe bei dem Text so ein Bild vor meinen Augen von so gelangweilt kiffenden Jugendlichen am Strand und so einem etwas freakigen Penner, der vorbei kommt, die Bagage nach Zigaretten fragt, ihnen was von seinem roten Pennerglück anbietet, sich dann dazu setzt und die Kids mit seinen Lebensweisheiten versorgt bis der Wein alle ist, er sich noch einpaar Zigaretten für den Weg mitnimmt und wieder verschwindet, woraufhin die ganze Szenerie wieder in das alte Schweigen verfällt.
Dieses Bild redet mir Dein Gedicht auch nicht so richtig aus.
Was ich, trotz des einen oder anderen Widerspruchs mag, sind die meisten geraden Strophen Deines Gedichts, also 2, 4, 6 und die 7; die sonstigen ungeraden und 8 aber nicht. Der Patos und die Abgegriffenheit der Formulierung "Wer Du warst und woher Du kamst, wohin Du später auch gegangen bist" schmerzt mich etwas beim Lesegenuss. Und die kommt gleich zweimal vor. Die 8. Strophe spricht von einer Verzweiflung, die ich in dem gesamten Text sonst nicht finden oder nachvollziehen kann. Ansonsten finde ich die auch gut.
Also, bis auf die benannten patetischen Stellen und die Widersprüche hat der Text einfachen und feinen erzählerischen Charakter. Alles, was das nebelblasse Du zu sehr hochstilisiert oder mystifiziert gefällt mir nicht so. Aber wahrscheinlich habe ich an Deiner Intention komplett vorbei interpretiert. Daher liegt es möglicherweise nur an meinem Unverständnis.
Trotzdem gerne gelesen.
Grüße,
GerateWohl
also, auf die Schnelle werde ich nicht so ganz schlau aus Deinem Gedicht.
Erstmal in der ersten Strophe ein kleiner Stein des Anstoßes: "Und nach all diesem Schweigen
lag das Meer am Ufer". Das Meer liegt immer am Ufer. Das ist sozusagen die Definition des Ufers. Deshalb kann man sicher sein, dass vor dem Schweigen und währenddessen das Ufer ebenso am Meer und nicht im Gebirge gelegen hat. Deshalb finde ich diesen Satz etwas unsinnig.
Aber das ist eine Kleinigkeit.
Da gibt es also ein lyrisches Ich, das so eine Art lyrisches Wir ist, und ein Du.
Und es gab eine Zeit des Schweigens, der die Ausbreitung eines Nebels folgte.
die Periode des Schweigens war wohl die, in der das Du da war, in der auch geraucht wurde und sich Muschelscherben im Sand verbargen. Gleich meine Frage: Jetzt, wo das Ich das Du vermisst, sind da keine Scherben mehr im Sand? Und wenn nicht, wo sind die hin? Die Zeit verging damals sehr langsam, was ich aus den ewig glühenden Zigaretten schließe. Schlussfolgerung wäre, dass diese Zeit recht langweilig war. Oder es war einfach weniger Sauerstoff in der Luft, weil das Du alles wegatmete. Aber dieser Gedanke ist wohl eher Quatsch mit Soße. Apropos Soße. Der Nebel war, wie ich in der vierten Strophe erfahre, zur Zeit des Du also auch schon da.
Ha. Nochmal zu Strophe 1. Die Zeit des Schweigens war vielleicht sogar die vor dem Auftauchen des Du. Dann passt das auch dazu, dass das Ich bzw. Wir in der 6. Strophe dem Du lauscht. Das Du brachte Wein und Worte, vielleicht auch Tabak. Sehr langweilig aus der Sicht des Ich klingt das aber nicht. Dann passt das aber nicht zu den ewig glimmenden Fluppen.
Das Du kam jedenfalls mit dem Nebel, sah aus wie der Nebel, weil es wahrscheinlich auch zu viel rauchte und seinen Wein trank, und zu guter ging es wohlmöglich auch mit dem Nebel.
Ich habe bei dem Text so ein Bild vor meinen Augen von so gelangweilt kiffenden Jugendlichen am Strand und so einem etwas freakigen Penner, der vorbei kommt, die Bagage nach Zigaretten fragt, ihnen was von seinem roten Pennerglück anbietet, sich dann dazu setzt und die Kids mit seinen Lebensweisheiten versorgt bis der Wein alle ist, er sich noch einpaar Zigaretten für den Weg mitnimmt und wieder verschwindet, woraufhin die ganze Szenerie wieder in das alte Schweigen verfällt.
Dieses Bild redet mir Dein Gedicht auch nicht so richtig aus.
Was ich, trotz des einen oder anderen Widerspruchs mag, sind die meisten geraden Strophen Deines Gedichts, also 2, 4, 6 und die 7; die sonstigen ungeraden und 8 aber nicht. Der Patos und die Abgegriffenheit der Formulierung "Wer Du warst und woher Du kamst, wohin Du später auch gegangen bist" schmerzt mich etwas beim Lesegenuss. Und die kommt gleich zweimal vor. Die 8. Strophe spricht von einer Verzweiflung, die ich in dem gesamten Text sonst nicht finden oder nachvollziehen kann. Ansonsten finde ich die auch gut.
Also, bis auf die benannten patetischen Stellen und die Widersprüche hat der Text einfachen und feinen erzählerischen Charakter. Alles, was das nebelblasse Du zu sehr hochstilisiert oder mystifiziert gefällt mir nicht so. Aber wahrscheinlich habe ich an Deiner Intention komplett vorbei interpretiert. Daher liegt es möglicherweise nur an meinem Unverständnis.
Trotzdem gerne gelesen.
Grüße,
GerateWohl
_____________________________________
Guten Tag, Rabenmädchen!
Wie wohlgesinnt ich Dir auch sein mag - und vielleicht deswegen - fällt es mir schwer, Großartiges herauszulesen.
Es wirkt auf mich stellenweise abgehackt, fast gestöpselt.
Zwar ein origineller Vergleich, aber schon scharf an der Grenze zum Humorvollen.
Schlagwortartig wirkt einiges auf mich:
ebenso:
Hier fällt mir die eigenartige Wortstellung auf:
Es kommt eine Vorstellung auf: einer tschickende und weintrinkende
Gruppe, die weiß, daß einer keinen Namen hat.
- Und das war alles, was wir sagten? Was denn? Da wurde ja nichts gesagt, etwas zu wissen, das ist keine Aussage.
Wie Schlagsätze mit Wirkungshascherei kommt mir das Gebotene vor.
Bedauerlicherweise ist das meine Meinung.
Mit Gruß
Joame
Wie wohlgesinnt ich Dir auch sein mag - und vielleicht deswegen - fällt es mir schwer, Großartiges herauszulesen.
Es wirkt auf mich stellenweise abgehackt, fast gestöpselt.
Zitat: |
Die Stummel unserer Zigaretten wollten nicht verglühen, lagen lange wach |
Zwar ein origineller Vergleich, aber schon scharf an der Grenze zum Humorvollen.
Schlagwortartig wirkt einiges auf mich:
Zitat: |
ach Einsamkeit ist kein Wort für das alles |
ebenso:
Zitat: |
Du habest keinen Namen, lernten wir. |
Zitat: |
Du brachtest Wein mit und Vergessen. Keine Regung in Deinem Gesicht. |
Hier fällt mir die eigenartige Wortstellung auf:
Zitat: |
So fahl war Deine Haut, dass wir erst vom Nebel Dich nicht unterschieden. |
Es kommt eine Vorstellung auf: einer tschickende und weintrinkende
Gruppe, die weiß, daß einer keinen Namen hat.
- Und das war alles, was wir sagten? Was denn? Da wurde ja nichts gesagt, etwas zu wissen, das ist keine Aussage.
Wie Schlagsätze mit Wirkungshascherei kommt mir das Gebotene vor.
Bedauerlicherweise ist das meine Meinung.
Mit Gruß
Joame
Ey ihr verstet ja nur nicht was ich sagen will... das ist voll gefühllt... ihr versteht meinen Style net...! Voll viele von mein Friends sagen das der Text gut is!!!
[Moron-Counter: I]
So und nun zum Ernst des Lebens:
@GerateWohl
Es ging mir hier weniger um die lokative Verwendung des Dativobjektes, als viel mehr um die Tätigkeit des Liegens in dem wortwörtlichen Sinn, der durch die in die Alltagssprache eingegangene Metaphorik, in Bezug auf das Meer, ziemlich verloren gegangen ist: Das Meer liegt (hätte ich diesen Text gehässig kommentiert, hätte ich dazu geschrieben, dass das Meer genauso wenig liegen kann wie es stehen, sitzen oder essen kann), ist träge, es berührt das Ufer also ist Flut.
Vorschläge, wie man das deutlicher machen kann?
Die Scherben sind noch da. Das lyrIch nur nicht mehr
Das ist wunderbar anders als von mir gelesen. Ich find' die Lesart toll. Sie nimmt dem Text die Ernsthaftigkeit, mit der ich ihn las.
Der Pathos war so gewollt (das kann ja jeder sagen - ich gehe gleich darauf ein), ebenso die Verzweiflung.
Och, ob Du meine Intention beim Interpretieren verfehlst oder nicht, ist mir recht schnuppe: Hauptsache die Interpretation ist haltbar (und das ist sie, Du müsstest nur noch die letzte Strophe integrieren und das ginge wohl).
Das Meer als mythischer Raum (Pathos-Erläuterung) ist mir sehr lieb und teuer (auch das 'reale' Meer), ebenso ist es der Nebel. Ich weiß nicht, ob Du den 13. Krieger (Film) kennst oder die Reiseberichte von Ibn Fadlahn (Ahmad ibn Fadlān ibn al-Abbās ibn Rašīd ibn Hammād). In einem solchen Verständnis des 'Meers' bewegt sich auch dieser Text - nur modernisiert.
Das Meer zur Überfahrt, als gesetzloser Raum, nicht zivilisierbar - ein Übergangsraum.
Danke für Deinen Kommentar.
@habibi
Hallo zurück, ich fänd's schön, wenn Du das näher erläutern würdest, so hilft mir das nicht weiter. Für mich ist's ein Prosagedicht (wenn ich dafür die richtige Kategorie versäumt habe, wäre ich um eine Verschiebung dankbar).
@joame
Du bist mir wohlgesinnt? Warum?
Und, 'tschuldige, wenn ich die Erklärung überlesen habe, aber was findest Du abgehackt und warum?
Ok, das kann ich nachvollziehen - es sind Schlagworte, sicher. Es ist diesen übergroßen Werbeplakaten mit häßlichen halbnackten Frauen drauf recht ähnlich - nur das es nicht um Sex und Produkte geht (um Sex vielleicht schon).
Die Gruppe weiß es nicht von Anfang an, sie lernt es - das heißt es gibt ein Gespräch in dem sie das tut, denn Namen haben es so in sich, dass man sie nur über (sei's ein schriftliches oder ein mündliches) ein Gespräch lernen kann - und danach begann dann das Schweigen.
Nicht schlimm, ich hätte den Text hier nicht reingestellt hätte ich keine Meinungen gewollt.
Danke auch Dir für Deinen Kommentar.
Noch ein paar letzte Worte zu meiner Verteidigung:
Ich hatte eine lange lange Schreibblockade und in der letzten Zeit kommen die Texte nur sehr träge - das ist der Gewöhnungeffekt: nach jeder Schreibblockade hat sich mein Schreiben geändert und ich muss mich in den Stil noch einfinden.
Liebe Grüße & nochmal Danke Euch Dreien,
R.
[Moron-Counter: I]
So und nun zum Ernst des Lebens:
@GerateWohl
Zitat: |
[...] also, auf die Schnelle werde ich nicht so ganz schlau aus Deinem Gedicht. Erstmal in der ersten Strophe ein kleiner Stein des Anstoßes: "Und nach all diesem Schweigen lag das Meer am Ufer". Das Meer liegt immer am Ufer. [...] Aber das ist eine Kleinigkeit. |
Es ging mir hier weniger um die lokative Verwendung des Dativobjektes, als viel mehr um die Tätigkeit des Liegens in dem wortwörtlichen Sinn, der durch die in die Alltagssprache eingegangene Metaphorik, in Bezug auf das Meer, ziemlich verloren gegangen ist: Das Meer liegt (hätte ich diesen Text gehässig kommentiert, hätte ich dazu geschrieben, dass das Meer genauso wenig liegen kann wie es stehen, sitzen oder essen kann), ist träge, es berührt das Ufer also ist Flut.
Vorschläge, wie man das deutlicher machen kann?
Zitat: |
[...]Jetzt, wo das Ich das Du vermisst, sind da keine Scherben mehr im Sand? Und wenn nicht, wo sind die hin? Die Zeit verging damals sehr langsam, was ich aus den ewig glühenden Zigaretten schließe. |
Die Scherben sind noch da. Das lyrIch nur nicht mehr
Zitat: |
Ich habe bei dem Text so ein Bild vor meinen Augen von so gelangweilt kiffenden Jugendlichen am Strand und so einem etwas freakigen Penner, der vorbei kommt, die Bagage nach Zigaretten fragt, ihnen was von seinem roten Pennerglück anbietet, sich dann dazu setzt und die Kids mit seinen Lebensweisheiten versorgt bis der Wein alle ist, er sich noch einpaar Zigaretten für den Weg mitnimmt und wieder verschwindet, woraufhin die ganze Szenerie wieder in das alte Schweigen verfällt. |
Das ist wunderbar anders als von mir gelesen. Ich find' die Lesart toll. Sie nimmt dem Text die Ernsthaftigkeit, mit der ich ihn las.
Zitat: |
Der Patos und die Abgegriffenheit der Formulierung "Wer Du warst und woher Du kamst, wohin Du später auch gegangen bist" schmerzt mich etwas beim Lesegenuss. Und die kommt gleich zweimal vor. Die 8. Strophe spricht von einer Verzweiflung, die ich in dem gesamten Text sonst nicht finden oder nachvollziehen kann. Ansonsten finde ich die auch gut. |
Der Pathos war so gewollt (das kann ja jeder sagen - ich gehe gleich darauf ein), ebenso die Verzweiflung.
Zitat: |
Also, bis auf die benannten patetischen Stellen und die Widersprüche hat der Text einfachen und feinen erzählerischen Charakter. Alles, was das nebelblasse Du zu sehr hochstilisiert oder mystifiziert gefällt mir nicht so. Aber wahrscheinlich habe ich an Deiner Intention komplett vorbei interpretiert. Daher liegt es möglicherweise nur an meinem Unverständnis. Trotzdem gerne gelesen. |
Och, ob Du meine Intention beim Interpretieren verfehlst oder nicht, ist mir recht schnuppe: Hauptsache die Interpretation ist haltbar (und das ist sie, Du müsstest nur noch die letzte Strophe integrieren und das ginge wohl).
Das Meer als mythischer Raum (Pathos-Erläuterung) ist mir sehr lieb und teuer (auch das 'reale' Meer), ebenso ist es der Nebel. Ich weiß nicht, ob Du den 13. Krieger (Film) kennst oder die Reiseberichte von Ibn Fadlahn (Ahmad ibn Fadlān ibn al-Abbās ibn Rašīd ibn Hammād). In einem solchen Verständnis des 'Meers' bewegt sich auch dieser Text - nur modernisiert.
Das Meer zur Überfahrt, als gesetzloser Raum, nicht zivilisierbar - ein Übergangsraum.
Danke für Deinen Kommentar.
@habibi
Zitat: |
Hallo Räbin, tut mir leid, aber für mich ist das Prosa. Und sonst nichts. |
Hallo zurück, ich fänd's schön, wenn Du das näher erläutern würdest, so hilft mir das nicht weiter. Für mich ist's ein Prosagedicht (wenn ich dafür die richtige Kategorie versäumt habe, wäre ich um eine Verschiebung dankbar).
@joame
Zitat: |
Wie wohlgesinnt ich Dir auch sein mag - und vielleicht deswegen - fällt es mir schwer, Großartiges herauszulesen. Es wirkt auf mich stellenweise abgehackt, fast gestöpselt. |
Du bist mir wohlgesinnt? Warum?
Und, 'tschuldige, wenn ich die Erklärung überlesen habe, aber was findest Du abgehackt und warum?
Zitat: |
Schlagwortartig wirkt einiges auf mich: |
Ok, das kann ich nachvollziehen - es sind Schlagworte, sicher. Es ist diesen übergroßen Werbeplakaten mit häßlichen halbnackten Frauen drauf recht ähnlich - nur das es nicht um Sex und Produkte geht (um Sex vielleicht schon).
Zitat: |
Es kommt eine Vorstellung auf: einer tschickende und weintrinkende Gruppe, die weiß, daß einer keinen Namen hat. - Und das war alles, was wir sagten? Was denn? Da wurde ja nichts gesagt, etwas zu wissen, das ist keine Aussage. |
Die Gruppe weiß es nicht von Anfang an, sie lernt es - das heißt es gibt ein Gespräch in dem sie das tut, denn Namen haben es so in sich, dass man sie nur über (sei's ein schriftliches oder ein mündliches) ein Gespräch lernen kann - und danach begann dann das Schweigen.
Zitat: |
Wie Schlagsätze mit Wirkungshascherei kommt mir das Gebotene vor. Bedauerlicherweise ist das meine Meinung. |
Nicht schlimm, ich hätte den Text hier nicht reingestellt hätte ich keine Meinungen gewollt.
Danke auch Dir für Deinen Kommentar.
Noch ein paar letzte Worte zu meiner Verteidigung:
Ich hatte eine lange lange Schreibblockade und in der letzten Zeit kommen die Texte nur sehr träge - das ist der Gewöhnungeffekt: nach jeder Schreibblockade hat sich mein Schreiben geändert und ich muss mich in den Stil noch einfinden.
Liebe Grüße & nochmal Danke Euch Dreien,
R.
Guten Abend, Rabenmädchen!
Danke für Deine Erläuterungen. Du mußt Dich nicht verteidigen, hier ist kein Kampf und kein Angriff.
Möglicherweise wirkt einiges so, aber es geht nur um das Geschriebene.
Mit Deinen zusätzlichen Erläuterungen sehe ich, wenn auch nicht alles, doch einiges klarer. Es wäre günstig, wenn der Text so wäre, daß man ihn hinterher nicht erklären muß.
Warum nicht? Sollten wir nicht jedem gegenüber wohlgesinnt sein?
Klingt ein wenig seltsam, wo doch jeder weiß, der Mensch ist von Natur aus des anderen Menschen Feind, zumindest scheint es oft so.
Auf das meiner Meinung nach Wesentlichste hast Du selbst Dir die Antwort gegeben, die auch in Deinem Text vorkommt:
Gruß
Joame
Danke für Deine Erläuterungen. Du mußt Dich nicht verteidigen, hier ist kein Kampf und kein Angriff.
Möglicherweise wirkt einiges so, aber es geht nur um das Geschriebene.
Mit Deinen zusätzlichen Erläuterungen sehe ich, wenn auch nicht alles, doch einiges klarer. Es wäre günstig, wenn der Text so wäre, daß man ihn hinterher nicht erklären muß.
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Du bist mir wohlgesinnt? Warum? |
Warum nicht? Sollten wir nicht jedem gegenüber wohlgesinnt sein?
Klingt ein wenig seltsam, wo doch jeder weiß, der Mensch ist von Natur aus des anderen Menschen Feind, zumindest scheint es oft so.
Auf das meiner Meinung nach Wesentlichste hast Du selbst Dir die Antwort gegeben, die auch in Deinem Text vorkommt:
Zitat: |
Du hast gesprochen als wärst Du in einem Film geboren. |
Gruß
Joame
Hallo Rabenmädchen,
um nochmal in der Wunde zu wühlen.
Kalkutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine, und das Meer liegt am Ufer. Das ist bei Tag und bei Nacht, bei Ebbe und Flut so. Wenn Du sagen willst "Das Meer ... ist träge, es berührt das Ufer also ist Flut", dann solltest Du ein anderes Prädikat verwenden oder ein Adverb hinzufügen, das das erläutert. So sagt es nur aus, dass das Meer nicht entgegen häufiger Annahmen mitten in der Sahara, sondern tatsächlich am Ufer liegt.
Grüße,
GerateWohl
um nochmal in der Wunde zu wühlen.
Kalkutta liegt am Ganges, Paris liegt an der Seine, und das Meer liegt am Ufer. Das ist bei Tag und bei Nacht, bei Ebbe und Flut so. Wenn Du sagen willst "Das Meer ... ist träge, es berührt das Ufer also ist Flut", dann solltest Du ein anderes Prädikat verwenden oder ein Adverb hinzufügen, das das erläutert. So sagt es nur aus, dass das Meer nicht entgegen häufiger Annahmen mitten in der Sahara, sondern tatsächlich am Ufer liegt.
Grüße,
GerateWohl
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Zitat: |
Joame Plebis schrieb am 04.11.2008 00:31 Uhr: Danke für Deine Erläuterungen. Du mußt Dich nicht verteidigen, hier ist kein Kampf und kein Angriff. Möglicherweise wirkt einiges so, aber es geht nur um das Geschriebene. |
Guten Morgen Jople,
ich verteidige mich vor allem vor mir selbst Ich hätte Euch ja auch ein 'solides' Gedicht aus der Zeit davor vorstellen können - aber ich wollte Kommentare zu diesem, ich Egoist .
Zitat: |
Mit Deinen zusätzlichen Erläuterungen sehe ich, wenn auch nicht alles, doch einiges klarer. Es wäre günstig, wenn der Text so wäre, daß man ihn hinterher nicht erklären muß. |
Das stimmt wohl, da ich aber leider in meinem Freundeskreis wenig über 'unbefangene' Leser 'verfüge', fand es bisher auch noch niemand sonderlich unklar - um so etwas zu sehen, muss man seine Texte jemandem zeigen den man nicht kennt.
Es ist also wohl noch mal eine Überarbeitung fällig.
Zitat: |
Warum nicht? Sollten wir nicht jedem gegenüber wohlgesinnt sein? Klingt ein wenig seltsam, wo doch jeder weiß, der Mensch ist von Natur aus des anderen Menschen Feind, zumindest scheint es oft so. |
Ich bin immer eher anfangs neutral - bis ich mir eine Meinung bilden konnte. Aber das ist ja hier nicht so wichtig
Zitat: | ||
Auf das meiner Meinung nach Wesentlichste hast Du selbst Dir die Antwort gegeben, die auch in Deinem Text vorkommt:
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Joa, so könnt' man das wohl sehen
Danke nochmals
@GeWo
Ich schrieb ja: die Metaphorik hat die wörtliche Meinung überlagert. Was hälst Du vom Ersetzen durch 'ruhen'?
LG,
R.
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