#1

Im freien Fall

in Diverse 18.12.2008 12:31
von Epiklord (gelöscht)
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gelöscht

zuletzt bearbeitet 28.01.2010 17:11 | nach oben

#2

Im freien Fall

in Diverse 18.12.2008 13:10
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hi Epiklord,

hm. Auf dem Sprung in die Flugangst fiel das Ich ins All. Ist das gut oder schlecht. Eigentlich ja gut, denn so dürfte das Ich der Flugangst entronnen sein, sofern es eine stabile Umlaufbahn um den rasanten Planeten erreicht haben sollte. Flugangst hat man ja nur, wenn man runterfallen kann. Also ein Happy End.
Andererseits steht die Flugangst am Schluss. Aber dann finde ich das Bild, ehrlich gesagt, weder ganz logisch noch gelungen.

Das Ich wird von der Mutter geboren.Komischerweise wird die Nabelschnur durch ihren Widerwillen personifiziert aber die Mutter durch die Gazzelle sozusagen "vertiert". Ich würde mal sagen, das Ich ist mit seiner nabelschnur als einzige Gesellschaft ganz schön allein. Das ganze weist auf Bonding-Probleme im frühkindlichen Alter hin. Böse Mama.
Jetzt bekommt dieser Fall für die Supernanny einpaar aufklärende Worte im Laufe seines Lebens, setzt einen verlorenen Blick auf und springt widerwillig in die Flugangst. Wahrscheinlich ist das Ich zu diesem Zeitpunkt bereits der Supernanny entwachsen und mittlerweile in die im Anschluss folgende Schuldnerberatung gelandet.
Vor dem Hintergrund wünsche ich mir eigentlich mein Abgleiten-ins-All-Happyend.

Neenee, das ist nicht so meins. Es kommt mir etwas wie eine recht unmelodische und umständliche Formulierung für etwas im Grunde recht Einfaches vor. Weniger als die Summe seiner Teile in meinen Augen, für ein Gedicht nach meinem Geschmack zu wenig.

Die Flugangst als Metapher für Lebensangst ist ja ganz gut, dann hätte ich aber mehr mit genau diesem Bild gespielt und mir die Gazellen- und Nabelschnur-Geschichte gespart.

2x rasant ist übrigens eindeutig einmal zu viel.

So viel von mir.

Grüße,
GerateWohl

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#3

Im freien Fall

in Diverse 18.12.2008 13:52
von Epiklord (gelöscht)
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„Rasant“ habe ich wiederholt, weil das LyrIch zum einen bei der „rasanten“ Mutter keinen Ruhepol findet, zum anderen auf dem weiteren Lebensweg auch nicht bei der „rasanten“ Mutter Erde. Letztendlich befindet es sich im übertragenen Sinne im freien Fall. Und Flugangst steht natürlich auch neben Lebensangst für Sinnzweifel und das damit verbundene Unwohlsein usw. Ist die ganze Abnabelungsszenerie nun nötig? Ich habe in meinem Leben eigentlich nur Pflichtlektüre gelesen, und so auch Kafkas „Verwandlung“. Da wurde dies Insekt auch zuweilen so akribisch beschrieben, dass ich Schwierigkeiten hatte, diese Details zu transformieren zur inneren Befindlichkeit Samsas. Nun handelt es sich hier ja um ein Prosagedicht. Und ich meine, es lässt sich logisch zuordnen, wenn die Nabelschnur widerwillig reißt. Aber wenn es dir nicht gefällt, werde ich es nicht ändern.

LG E.
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#4

Im freien Fall

in Diverse 18.12.2008 14:08
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hi Epi,

das mit dem "rasant" leuchtet mir schon ein, nur wofür gibt es Synonyme?


Zitat:

Epiklord schrieb am 18.12.2008 13:52 Uhr:
Aber wenn es dir nicht gefällt, werde ich es nicht ändern.


Ach, aber wenn es mir gefiele, würdest Du?

Spaß. Sollst ja gar nichts ändern.
Da Du den Begriff aber nun schon verwendest. Was ist denn bitteschön ein Prosagedicht? Das klingt so wie Kindergreis oder Riesenzwerg. Ist es jetzt Lyrik oder Prosa? Und wenn Prosa, dann welche Form? Da Du schon die Verwandlung ansprichst, soll es eine Erzählung sein? Und in welcher Weise erfordert ein Prosagedicht eine andere herangehensweise als ein normales Gedicht?
Fragen über Fragen, die mich wirklich interessieren.

Viele Grüße,
GerateWohl

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#5

Im freien Fall

in Diverse 18.12.2008 14:50
von Epiklord (gelöscht)
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Es gibt ja Ansichten darüber bei Wikipedia und anderswo. Ich bezeichne meine Gedichte gerne als Prosagedichte, weil sie mir im direkten Vergleich mit diversen Gedichten anderer User sehr prosaisch vorkommen. Naja.

LG E.
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#6

Im freien Fall

in Diverse 18.12.2008 14:57
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Danke Dir. Ist wahrscheinlich so eine Frage, die man nie restlos klären wird.
Ich persönlich finde den Begriff irreführend, weil er in die eh schon recht schwer greifbare Abgrenzung, was überhaupt ein Gedicht ist, noch mehr komplexität und Unschärfe rein bringt.

Eine Dichterin, die ich sehr schätze antwortete mal auf den fragenden Kommentar zu einem ihrer Gedichte, ob das nicht eher Prosa sei, mit dem Fried-Zitat: Es ist, was es ist.

Diese Auffassung gefällt mir im Zusammenhang mit Lyrik da besser.

Lieben Gruß,
GerateWohl

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