Hi Gedichtbandage,
ich mag den Text sehr und halte ihn für so sehr gelungen, dass er locker die stellenweise stolpernde Metrik verkraftet, die dem ganzen in diesem Falle noch einen gewissen Charme gibt. Ich werde langsam eh entspannter was die Metrik betrifft, seitdem ich immer mehr Lyrikklassiker lese, bei denen das Versmaß sowas von gar nicht hinhaut. Es muss halt passen.
Dennoch habe ich für mich frecherweise einpaar rhythmische Glättungen eingebaut, die ich Dir mal hiermit als Vorschlag einreiche:
In einem Glitzerburg-Funkelschloss
mit König, Mama, Hofnarr, Tross,
ward einst ein fein Prinzesschen
- Elfi Rosenfee -
der plumste ihre goldene Kugel
schwungvoll auf `n großen Zeh.
Gerade kam ein wilder Drache,
der wollte sie sich greifen,
doch fürchterlich erschreckte er,
vor ihrem lauten Kreischen.
So flog er schnell weit fort
zum stillen Drachenhort.
Und bald kam auch ein Prinz
ums hübsche Prinzesschen zu freien,
doch schrie sie: Ach! und viel zu laut,
da ließ er's lieber bleiben,
und ritt schnell weiter in die Welt.
Dort wurde er ein großer Held.
Das fein Prinzesschen plärrte weiter,
und Papa-König fand`s nicht heiter,
er rief nach berühmten Doktoren,
die kamen mit Watte
für all die schmerzenden Ohren.
Was der Elfi leider gar nichts brachte,
nur glücklichtaub die Hofgesellschaft machte.
Die Königin schenkte zum Trost,
der Prinzessin 'nen weichen Kloß,
sie spielte fortan nur mit diesem,
so konnte nichts Schlimmes passieren.
Auch war er schön wie bunte Knete
und klebte lustig an der Tapete.
Der Prinz kam dann doch zurückgeritten
und brachte auch noch ein weiches Kissen,
darauf kann die Prinzessin den Zeh nun pflegen
und bald schon geheilt,
mit dem Prinzen zusammen leben
und wenn die kloßgroße Liebe bleibt – dann für lange Zeit!
Aber wie es auch immer steht, das Ding ist klasse.
Viele Grüße,
GW