Hallo Katerchen,
kein Wort zuviel in dieser Miniatur.
Du schaffst mit den 3 Zeilen gleich eine komplette Szenerie. Eigentlich mehrere.
Ich weiß nicht, ob die Rotkehlchen geschnitzt sind oder echt. Egal. Doch diese Doppeldeutigkeit mag ich.
Lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster und gebe der morbiden interpretation hin, dass der Figurenschnitzer ein Figurenschlitzer ist, der nur stets eine Kerbe schnitzt, undzwar in die Kehlen seiner Opfer, woraufhin diese mit Blut überlaufen und sich die Toten leblos stapeln.
Es könnte aber auch ein lieblicher Onkel sein, der vor seiner Hütte im Wald sitzt und auf seinem Holzstapel lassen sich die poosierlichen Vöglein nieder. Alles erscheint mir schlüssig und das gefällt mir sehr.
Einziger Pferdefuß: Das Wortspiel mit den Stammgästen. Ist es unverbraucht, wäre das Gedicht nur super. Ist es schon in ähnlichem Sinne benutzt, fällt die Originalität des Werken rapide in sich zusammen.
Wie dem auch sei, ich find's gut.
Viele Grüße,
GerateWohl